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Mit Ablauf dieses Jahres endet die 6jährige Amtsdauer der durch die Mitglieder der nach H 65 des Wafsergesetzes bestehenden Unterhaltungsgenofsenschaften zu wählenden 2 Mitglieder des Wasseramtes sowie deren Stellvertreter. Die vorzunehmende Neuwahl wird auf Sonnabend den tv. Dezember 1921 vorm. 11 Uhr bis nachmittags 1 Uhr im Dienstgeb'äude der Amtshauptmannschaft Meißen anberaumt. Wählbar sind Gemeindemitglieder bezw. Besitzer selbständiger Güter, die im Bezirke — einschließlich der Städte Lommatzsch, Nossen und Wilsdruff, jedoch mit Ausschluß der Stadl Meißen — ihren Wohnsitz haben. Wahlberechtigt sind alle Mitglieder der im amtshauptmannschaftlichen Bezirke bestehenden Unterhaltungsgenossenschaften (mit Ausnahme derjenigen für die Elbe). Das Wahlrecht kann nur persönlich, für juristische Personen und solche Personen, die geschäfts unfähig oder in der Geschäftsfähigkeit beschränkt sind, durch einen gesetzlichen Vertreter, für jede beteiligte Staatsverwaltung durch deren Leiter oder einen von der zuständigen Behörde bestimmten Bevollmächtigten und für Miteigentümer eines Grundstücks oder einer Anlage durch einen mit schriftlicher Vollmacht Versehenen aus ihrer Mitte aus geübt werden. Weibliche Personen sind berechtigt, sich durch einen mit schriftlicher versehenen Bevollmächtigten vertreten zu lassen. Die Wahl hat durch Stimmzettel zu erfolgen, die mit dem Namen der beiden als Mitglieder und der als Stellvertreter zu Wählenden zu versehen sind. Niemand kann im Bezirke das Wahlrecht mehrfach ausüben. 7<« Meißen, am 17. November 1921. Nr. 120 XV. Tie Amtshauptmauuschaft. Das Gesamtministerium hat Gewährung einer weiteren einmaligen Beihilfe an bedürftige Arbeiter-Rentenempfänger beschlossen. Anträge sind bis spätestens den 1. Dezember 1921 im Verwaltungsgebäude (Zimmer 14) zu stellen. Wilsdruff, am 18. November 1921. Ter Stadtrat. Das Finanzamt weist hiermit ausdrücklich darauf hin, daß die Eiledigung aller Geschäfte an Amtsstelle im Verkehr mit dem Publikum nur an den Vormittagsstunden stattfinden kann. Eine Erledigung in den Nachmittagsstunden ist wegen der dringlichen Arbeiten für die Einkommensteuerveranlagung nicht mehr angängig. Nossen, am 18. November 1921. Nr. 1782 ^1. Das Finanzamt. Ueber die Zulassung der Vorschläge zur Stadtverordnetenwahl und ihre Verbindungen wird Montag den 21. November 1921 vormittags */, 9 Uhr vom Wahl ausschuß in öffentlicher Sitzung im Stadtverordnetensaale (Rathaus 1 Treppe) Ent scheidung getroffen. Wilsdruff, am 17. November 1921. ?z? Der Wahlkommissar. Dr. Kronfeld. Kleine Zeitung für eilige Leser. * Im Steuerausschub des Reichstages gab ein Regterungs- vertteter eine Nb erficht über die Reichsstenern, nach der die steuerliche Belastung in England und Frankreich weit geringer ist als in Deutschland. * Die Verhandlungen über die Kredithilfe der Industrie wurden in der Zentralarbeitsgemeinschaft wieder ausge nommen. * Der Zentralverband der Angestellten verlangt wegen der fortschreitenden Geldentwertung eine sofortige Wanderung des Einkommensteuergesetzes. * General Rollet besteht auf der „Umstellung" der Deutschen Werte. * Loucheur erklärte, der Wiederaufbau Nordfrankreichs werde wenigstens sechs Jahre in Anspruch nehmen. * Am 19. November beginnt in Riga eine Eisenbahnkouse- renz zwischen Deutschland und den baltischen Staaten. * Die Vereinigten Staaten und Japan haben ein endgülti ges Abkommen über die früher deutsche Insel Yap (Karolinen) geschlossen. * Japan forderte in Washington die Beibehaltung von 60 Prozent seines Flottenbeftandes. WiMergesahren. Den Bemühungen der Vaterlandsfreunde aus allen Parteien zum Trotz spitzen sich die innerpolitischen Gegen sätze von Woche zu Woche, ja man mutz leider sagen von Tag zu Tag mehr und mehr zu. In Berlin ist schon die erste Sitzung der neuen Stadtverordnetenversammlung, in der das Präsidium zu wählen war, aufgeflogen. Die bürgerlichen Parteien wählten mit 115 Stimmen den volksparteilichen Kammergerichtsrat Dr. Caspari zum Vorsitzendengegen den Mehrheitssozialdemokraten Franz Krüger, der 74 Stimmen erhielt. Darauf erklärten sämtliclse sozialistischen Parteien, sich nnn an der weiteren Besetzung des Bureaus nicht beteiligen zu wollen und machten durch ihre Entfernung die Versammlung beschluß unfähig. Die Mehrheitssozialdemokratie, der Krüger an gehört, verfügt über die meisten Sitze im Stadtverord netenkollegium. In Dresden, in Leipzig haben die Wahlen zur Stadtvertretung genau zwei gleich starke Parteihälsten links und rechts ergeben, und im sächsischen Land tag ist ein Mißtrauensvotum gegen dis Hauptträger des rein sozialistischen Kabinetts gerade mit einer Stimme Mehrheit abgelehnt worden. Wenn aber so Entscheidun gen und Regierungsmöglichkeiten auf des Messers Schneide stehen, so muß es allenthalben zu erbitterten Machtkämpfen kommen, und von einer Abrüstung des Parteigeistes, die uns mindestens ebenso dringend nottut wie die Abrüstung, nm die jetzt in Washington verhandelt und gefeilscht wird, kann auf lange Zeit hinaus nicht die Rede sein. Kaiastrophenpolitiker könnten unter solchen Umständen allenfalls noch in weiterer Schärfung und Häufung von Streitigkeiten einen Ausweg finden. Man denkt an Reichstagsauflösung — als wenn davon eine Besserung oder auch nur eine Änderung der bestehenden Zustände zu erhoffen wäre. Andere Leute, die imstande sind, über ihre eigene Nasenspitze hinauszusehen, denken vor allen Dingen an die auswärtigen Gefahren, die sich immer drohender über ihrem Haupte zusammenziehen, und fragen; was soll werden? So der Reichstagspräsi- dcnt Loebe, der in diesen Tagen auf einer sozialdemo kratischen Parteiveranstaltung in Mittelschlesien sich recht trübe, über unsere allgemeine Lage aussvrack. Er aab zu. oatz oie Gelamtentwicklung im Reich eine Stärkung der bürgerlichen Parteien und vor allem ihrer nationalistischen Tendenzen zeige. Er erblickt darin eine Folge der Be drückung durch die Verpflichtungen an das Ausland, durch feindselige Entscheidungen gegen Deutschland wie das Genfer Diktat über Oberschlesien, und durch Mntz- unhme» wie die des Generals Rollet gegen die „Deut schen Wecke", die den nationalen Unwillen bis weit in die üre-ise der Arbeiterschaft hineingetragen. Wenn wir allen falls noch die nächste Reparationsrate am 15. Januar mit schärfster Anspannung aller Möglichkeiten vielleicht noch bezahlen könnten, eine weitere Rate werde nicht mehr zu bezahlen sein — und was dann? Zahlungsaufschub oder Finanzkontrolle — eine dritte Möglichkeit gäbe es nicht. Finanzkontrolle aber bedeutet, daß die Gehälter und die Zahl der einzustellenden und zu entlassenden Beamten von einer ausländischen Kommission bestimmt würden, die auch die Steuern, ihre Art und Höhe regeln und selbstver ständlich auch vor zwangsweisen Zugriffen in das Privat eigentum nicht zurückschrecken werde. Wir gerieten damit unter den Druck des ausländischen Kapitals, während wir uns jetzt der Übermacht des inländischen Kapitals zu er wehren suchten. Aber auch im Falle eines Zahlungsauf schubs würden Sicherheitsleistungen an öffentlichem und privatem Eigentum gefordert werden. Mit den vorliegen den Steuerentwürsen sei diesen Gefahren gegenüber nichts getan, denn ein Tag deutscher Geldentwertung koste uns mehr, als sechs solche Steuervorlagen zusammen einbrin gen können, überhaupt sei er der Meinung, daß die Sozialdemokratie den vorliegenden Steuerentwürsen ihre Zustimmung nicht geben solle, wenn nicht gleichzeitig der Zugriff auf die sogenannten Geld- und Sachwerte erfolge. Vielleicht bedeute diese Forderung soviel wie Reichslags auflösung, doch könne dem deutschen Volke diese Entschei dung nicht erspart bleiben. Man sieht: Ein Bild grau in grau, wie das Wetter in diesen Novembertagen, die auf herrliche Sommer- und Herbstmouate gefolgt sind. Das einzige, was uns bleibt, ist die Hoffnung, daß auch diese Novembernebel wieder einmal, wenn auch erst in ferner Zett, weichen und wieder hellerem Wetter Platz machen werden Zum atirn Ersen? Die Abrüstungsberatungen in Washington. Den bis jetzt am weitesten gehenden Radikalvorschlag zur Abrüstung hat in Washington ein Amerikaner gemacht. Ler amerikanische Stahlkönig Henry Ford, der als Pa zifist bekannt ist, kündigt an, er sei bereit, die gesamte Weltkriegsflotte zu Alteisenpreisen zu kaufen. Er will das enorme Material an Kriegsge räten zu Automobilen und landwirtschaftlichen Maschinen umbauen. Dieser Vorschlag wird viel bespöttelt, von den Eisenmagnaten aber angeblich ganz ernst genommen. Was wird daraus werden? — Vorläufig besaßt man sich mit bescheideneren Projekten, vor allem damit, Ivas — später einmal geschehen soll. So will man die Ab- rüstungsfragcn der Landarmeen erst auf einer Konfe renz im nächsten Jahre besprechen. Dagegen soll sich an die jetzigen Beratungen in Washington vielleicht sofort eine Konferenz zur Wiederherstellung der Währungen anschlietzen. Von Einzelheiten ist noch hervorzuheben, daß Iap a n die Beibehaltung von 60 Prozent seines Flotten bestandes fordert und daß Briand sich energisch gegen eine Verminderung der französischen Armee aussprechen will. — Wie reimt sich das mit dem „alten Eisen" zu sammen? Was sotten -Le Sienern bringen? 1583 Mark Gesamtlasten für jeden Deutschen. Während die Vollversammlung des Reichstages eilte! vierzehntägige Pause in ihren Beratungen eintreten läßt, hat der Steuerausschuß jetzt seine große Aufgabe der Beracung des neuen Steuerprogramms in Angriff genommen. In der nächsten Woche wird der Reichs kanzler in diesem Kreise eine grundlegende Rede hal ten. Zunächst wurde dem Ausschuß einÜberblick über den Gesamtplan gegeben, der im Entwurf schon vor länge rer Zeit veröffentlicht wurde. Alle Steuern zusammen sollen ein Gesamtergebnis von 95 Milliarden pro Jahr erbringen, das bedeutet eine jährliche Belastung von 1583,80 Mark pro Kopf Der Bevölkerung. Das Steuer- bukctt setzt sich aus über 40 Einzelentwürfen zusammen, von denen folgende die ertragreichsten sind: Umsatzsteuer Einkommensteuer Kohlensteuer Reichsnotopser Zölle Körperschaftssteuer Tabaksteuer Die verschiedenen Abgaben vom Ver mögenszuwachs nebst Kriegsabgaben Kapitalverkehrssteuern Aus der Branntweinverwertung 24 000 000 000 23 000 000 000 10 150 000 000 8 000 000 000 4 700 000 000 4 000 000 000 3 500 000 000 3 000 000 000 2 260 000 OOO 1 748 000 000 Alle andern Steuern haben Erträge von geringerer Höhe bis zu 10 Millionen bei der Spielkartensteuer herab. Die künftigen Belastungen des Besitzes würden nach den Regierungsvorlagen rund 52)4 Milliarden Mark betragen, das sind 51,1 Prozent der Gesamtbelastung, die Verbrauchsbelastung durch Besteuerung entbehrlicher Ge- nußmittel 6,8 Prozent, die Besteuerung des übrigen Ver brauches 42,1 Prozent der Gesamtbelastung. Oie Gläubiger dräugen. (Von unserem ständigen Mitarbeiter.) Berlin, 18. November. Die Neparanonslommission, die vor kurzer Zeit nach Berlin kam, um hier „Studien" über die deutsche Zah lungsfähigkeit zu machen, rüstet allmählich wieder zur Heimreise, ohne daß über ihre Arbeiten und ihre in Aus sicht genommenen Verhandlungen mit Ler deutschen Regie rung viel zu hören gewesen wäre. Das ist auch sehr er klärlich, denn diese ganze Neise war im wesentlichen ein Scheinmanövcr, welches den Herren in Paris nur einen neuen Vorwand verschaffen sollte, nnn mit verstärktem Nachdruck bei uns auf strikte Innehaltung unserer Zah lungsverpflichtungen zg drängen. Wie man hört, wird die Kommission in Berlin gar keine weiteren Äußerungen von sich geben, sondern in Paris ihre Eindrücke zu Be schlüssen ausreifen lassen. Der Erfolg der „Studien" aber ist dem Vernehmen nach selbstverständlich der, daß Deutsch land sehr Wohl in der Lage sei, ohne Herabsetzung oder Hinausschiebung seiner übernommenen Ratenzahlungen den Vorschriften des Londoner Ultimatums unverkürzt nachzukommen. Dieses Studienergebnis der Reise stand natürlich schon vor Antritt der Deutschlandfahrt fest, aber es macht sich gut, wenn man den vorgefaßten Standpunkt durch Erkundigungen an Ort und Stelle erhärtet. Viel Studien sind dazu gar nicht nötig, eher hinderlich. Die deutsche Regierung hat also bis zum 15. Januar die 500 Millionen Goldmark zu leisten, wovon am 15. November 45 Millio-