Volltext Seite (XML)
Eisenbahnen sei noch recht unklar. 'Erst wenn es möglich sei. den Beamten ihre wohlerworbenen Rechte unbedingt' zu sichern, und wenn der Beweis gelingt, daß die Privati sierung einen überschußbetrieb schaffe, könne dieser Gedanke befürwortet werden. Arbeitercntlafsungen in Bayern. München. Die Koalinwerke Bayerns mußten ihrer ge samten Arbeiterschaft kündigen, weil sie nicht genügend Eisen bahnwagen zum Abtransport ihres Materials erhalten konnten. Infolgedessen sind die deutschen Porzellanfabriken gezwungen, ihren Bedarf an Koalin zu bedeutend teueren Preisen ans der Tschechoslowakei zu beziehen. Einigung im Braunkohlenbergbau. Halle. Die Verhandlungen zwischen Arbeitgebern und Arbeitnehmern im Braunkohlenbergbau sind unter beiderseiti gem Entgegenkommen zum Abschluß gebracht worden 400 Millionen für Oppau. Mannheim. Die für die Hilfsaktion für Oppau von den verschiedenen Organisationen und Behörden eingeleiteten Sammlungen einschließlich der Sammlungen der Zeitungen haben bisher den Gesamtbetrag von 400 Millionen Mark ergeben. Zollcrhöhung in Ungarn. Budapest. Die ungarische Regierung hat das Zollaufgeld auf das Mfache erhöht. Die Verfügung richtet sich in erster Linie gegen die Einfuhr aus der Tschechoslowakei und Öster reich. Die Handelskreise hoffen, daß durch die Verfügung der Regierung der Warenaustausch mit Deutschland eine wesent liche Erhöhung erfahren wird. Kriegsgefangene aus dem Fernen Osten. Triest. Hier kam der amerikanische Dampfer „Crook" mit 443 ehemals österreichisch-ungarischen und deutschen Kriegs gefangenen aus Wladiwostok an. Es ist dies der letzte Kriegs- gefaugenenlransport aus dem Fernen Osten. Letzte Drahtberichte des „Wilsdruffer Tageblattes". Gegen die Auslieferung der Reichseisenbahn an das Privatkapital. München, 15. Nov. (tu.) Eine Vertrauensmännerver- janimlung des bayrischen Eisenbahnerverbandes nahm eine Protestentschließung gegen die Auslieferung der Reichseisenbahn an das Privatkapital an und legte das Gelöbnis ab, gegen die Auslieferung der Reichseisenbahn an das Privattapital als eine drohende Versklavung des Eisenbahnperfonals mit allen Mitteln Stellung zu nehmen. Vorläufige Fortführung des amerikanifchen Marineprogramms. Washington, 15. Nov. (tu.) Im Zusammenhang mit der Erklärung des amerikanischen Marineministers, daß die Durchführung des amerikanischen Flottenprogramms vorläufig seinen Fortgang nimmt, ist es von Interesse zu erwähnen, daß der Ueberdreadnought B-West-Virginia, wie bereits vorgesehen, Sonnabend in New Post Newa von Stapel gelassen wird. Die japanische Politik. Tokio, 15. Nov. (tu.) Der neue japanische Minister präsident hat erklärt, daß er in Bezug aus die Washingtoner Konferenz die Politik von Hara sorssetzen wird. Er sei davon überzeugt, daß die Konferenz erfolgreich sein werde. Betrachtung für Butztag. Von Pfarrer Lange, Röhrsdorf. Matth. 26,75: Er ging hinaus und weinte bitterlich. Es gibt mancherlei Schweres im Leben; aber die schwersten Stunden sind doch die, wo der Mensch zur Erkenntnis seiner selbst und damit seiner Schuld kommt. Kein Schicksal kann uns so niederdrücken wie das Bewußtsein, in Leichtsinn oder Träg heit, in Verstocktheit oder Vermessenheit uns selbst um das Glück unserer Seele, um den Wert unseres Lebens, um den Frieden mit Gott gebracht zu haben. Kein Eindruck dieser Welt kann uns so erschüttern wie das unerträgliche Gefühl, der Liede Gottes unwert gewesen und darum seinem Herzen sremd ge worden zu sein. Es gibt im Leben ein Herzeleid, Das ist wie die weite Welt so weit, Das ist wie Bergeslast so schwer, Das ist so tief wie das tiefste Meer. Was ist das für ein Herzeleid? — Wenn über die Süyde die Seele schreit. Da hat auf einmal alles, was wir sonst an uns für gut ge halten hatten, keine Bedeutung mehr. Da versagen alle Freuden, mit denen wir uns sonst getröstet hatten. Alle Sonnen ver lieren ihren Glanz und alle Lieder ihre Melodie. Glanzlos und tonlos liegt das Leben vor uns, glanzlos und wertlos liegt das Leben hinter uns. Gott im Himmel betrübt, die Kräfte ver zettelt, die Jugend verscherzt zu haben, — wer kann's fasten, und ihm wird nicht weh? wer mag's tragen, und er weint nicht bitterlich? Verscherzte Jugend ist ein Schmerz Und einer ew'gen Sehnsucht Hort; Nach seinem Lenze sucht das Herz In einem fort, in einem fort. Und dabei wissen wir, daß wir nichts, gar nichts wieder gut machen können. Ob ich noch so liebevoll gegen meinen Nächsten bin, so kann ich ihm das Stück Leben, das ich ihm verbitterte, doch nicht zurückgeben. Ob ich noch so treu gegen Gott sein wollte, so lösche ich damit nicht aus, was ich gegen sein Gebot gehandelt habe, ihm zum Kummer, mir zum Schaden. Schuld bleibt Schuld. Und wo mich mein Gewissen anklagt, kann mich kein Mensch und keine eigene Ueberlegung lossprechen. Da kann ich nur in Reue und Buße es dem Herrn klagen und ihm sagen, wie weh mir uns Herz ist; da will ich mit schmerzlichem Blick nach ihm schauen und sprechen: Kyrie, eleison; Herr erbarme dich; denn ich bin ein armer, elender, sündhafter Mensch. Aus Stadt und Land. Mitteilungen für diese Aubrik nehmen wir immer dankbar entgegen. Wilsdruff, am 15. November. H) Abrüstung. Nun ist die vielbesprochene „Abrüstungs- kon seren;" zusammengetreten, um in monatelangen Beratun gen die Möglichkeiten eines ewigen Friedens zu erörtern. Wohl uns, wenn die Verhandlungen nicht ganz ohne Erfolg sind und ein Biffen Gerechtigkeit auch für uns abfällt! Der Friede der Welt wird aber in Washington nicht gemacht werden, und die Männer, die dort zusammenfitzen, denken sicher nur daran, wie sie den andern etwaige Kriegsabsichten ausreden können, ohne das eigene Land zu gleichem Verhalten zu verpflichten. Man ist sich über den Begriff Friede Wohl nicht klar. Das be weist der beliebte Hinweis aus den „Frieden in der Natur", den es nie gegeben hat und niemals geben wird. Das Wesen der Natur ist ewiger Kampf als Vorbedingung für alles neue Leben. So soll denn unsere Sehnsucht nach Frieden ewig unbefriedist bleiben? Gewiß nicht! Wir dürfen nur nicht glaube», daß Frieden etwas Äußerliches sei, das kommen könne aus Lem Unfrieden. Kann reines Wasser aus schmutzigen Krügen kommen? Der Friede muß keimen und wacksten in uns selbst Wir muffen ihn hegen Wie eine kostbare Pflanze, und er wird zu einem mächtigen Baum werden, der uns schützt und beschirmt. Es hat große Kriegshelden gegeben, bei denen er im Getümmel der Schlachten war, und schlichte Män ner in ruhigen Verhältnissen, zu denen er nie kam. Wie er zu erwerben ist? Darüber find zahlreiche Bücher in allen Sprachen geschrieben, die tausend verschiedene Wege weisen, aber wenn sie halten würden, was sie versprechen, dann dürften nicht so viele friedlose Menschen auf Erden leben. Der rechte Weg zum Frieden ist leider noch immer nicht ge funden! — Die nächste Nummer unseres Blattes erscheint des Buß tages wegen Donnerstag nachmittag zur gewohnten Stunde. — In einer Wählerverfammlung spricht am Donnerstag abend im „Adler" Frau Stadträtin Dr. Stegmann, Dresden. (Vgl. Ins.) — In den Lindenfchlößchen-Lichtjpielen kommt morgen abend ein erstklassiges Programm mit zwei Kinosternen zur Aufführung. Pola Negri spielt die Marchesa d'Arminiani und Eva May die heilige Simplizia in den gleichnamigen Film stücken. (Vgl. Ins.) — Gegen die Einwirkungen des Frostes auf die Wasser leitungen können sich die Grundstücksbesitzer oder deren Ver treter in den meisten Fällen in ausreichender Weise schützen. Während der Frostzeit sind alle Räume, in denen Wasser leitungen liegen, vor allem nachts, gut verschlossen zu halten. Es sind hierbei nicht nur Fenster und- Türen zu schließen, sondern die Räume auch daraufhin zu prüfen, ob noch andere undichte Stellen vorhanden sind. Leitungen, die an Außenwänden oder sonstigen gefährdeten Stellen liegen, sind mit schlechten Wärme leitern einzupacken oder nachts abzusperren und zu entleeren. Zapfstellen in Höfen und Gärten sind am besten für die ganze Dauer des Winters abzufperren. Beim Absperren der Leitung muß die oberste Zapfstelle geöffnet sein, damit ein vollständiges Entleeren stattfindet. Beim Wiederanlassen der Leitung mutz ebenfalls durch Oefsnen des obersten Auslaufhahnes dafür ge sorgt werden, datz die Luft entweichen kann, weil sonst starke Rückschläge in der Leitung auftreten. Die Gefahr des Erfrierens wird vermindert, wenn das Wasser in den Leitungen in Be wegung bleibt, was durch einen ständigen schwachen Lauf zu er reichen ist. Die Kosten des Mehrverbrauches an Wasser stehen meist in gar keinem Verhältnis zu den ersparten Ausbesserungs kosten. Beim Auftreten von Rohrschäden ist vor allem zunächst der Hauptabsperrhahn im Keller zu schließen. Es ist deshalb darauf zu achten, daß dieser stets zugängig bleibt und nicht durch Kohlen und dergl. überschüttet ist. — General der Infanterie a. D. von Ehrenthal ft. Am 9. November verstarb in Schönbach i. V. der König!. Sächs. General der Infanterie a. D. Oscar von Ehrenthal. Er war ein hervorragender Offizier, der ruhmvollen Anteil am Welt kriege genommen hat. Im Frieden war er u. a. Kommandeur des Leibgrenadierregiments und der 23. Division. Während des Krieges wurde er mit der Führung eines Reservekorps betraut. Mitte Juni 1917 trat er von dieser Stellung zurück, da er im Feldzuge ein Auge eingebüßt hatte. lH Die Gültigkeit der Fahrkarten. Die zum 1. Dezem ber in Aussicht genommenen Erhöhungen der Fahrpreise im Eisenbahnverkehr erfordern besondere Bestimmungen über die Gültigkeit der Fahrkarten. Für den Fernverkehr wird die viertägige Geltungsdauer für die Zeit vom 28. bis 30 d. Mts. dahin eingeschränkt, daß die Reise am ersten Tage der Geltungsdauer angetreten werden muß. Mit Fahrkarten für den 28. und 29. können jedoch die Reisen noch bis zum 30. angetreten werden. Für Dezem ber werden Fahrkarten im November nicht ausgegeben. Die Fahrscheine der Mitropa, die im allgemeinen eine Geltungsdauer von 60 Tagen haben, gelten, wenn sie im Oktober oder November gelöst worden sind, nur bis zum 3. Dezember, wobei die Reise spätestens am 30. November angetreten sein muß. — Gemeindewahlen. Am Sonntag wurden weiter gewählt in Großröhrsdorf 14 Bürgerliche gegen 12 Sozialisten (bisher 12 Bürgerliche und 14 Sozialisten), in Marienberg 11 Bürger liche und 7 Sozialisten, in Wachwitz 7 Bürgerliche gegen 5 So zialisten (bisher 6 Bürgerliche und 6 Sozialisten), in Soland a. d. Spree 10 Bürgerliche gegen 10 Sozialisten (bisher 8 Bür gerliche und 12 Sozialisten), in Wilthen 7 Bürgerliche gegen 5 Sozialisten (bisher 6 Bürgerliche und 8 Sozialisten). — Pesterwitz. Zur Nachahmung empfohlen! Rittergutspächter Kaiser hier hat der Gemeinde dankenswerter weise zur Versorgung ihrer Einwohner etwa 1500 Zentner Kartoffeln zum Preise von 45 überlassen. Außerdem hat er jedem Invaliden, den Kriegshinterbliebenen und Arbeitslosen je einen Zentner, zusammen 55 Zentner Kartoffeln unentgeltlich geliefert. — Pesterwitz. Auf dem Ritiergute Oberpesterwitz hat sich am Montag früh eine entsetzliche Bluttat zugetragen. Der dort bedienstete Unterschweizer Heiligenschmidt trat gegen 6 Uhr in die Wohnung des Oberschweizers Frehner ein, um vermutlich dort einen Raub auszuführen. Dabei wurde er je doch von den Wohnungsinhabern gestört, worauf Heiligenschmidt mit einem Beile auf die 54 Jahre alte Ehefrau des Ober schweizers einschlug und ihr den Schädel spaltete. Ihr Zustand ist sehr bedenklich. Als Frehner den Räuber festhalten wollte, wurde er von ihm gewürgt und mit einer Säge verletzt. Auch die 13jährige Tochter des Frehner, die um Hilfe rief, verletzte Heiligenschmidt mit einem rasch ergriffenen Instrument. Auf das Schreien der Kinder hin ließ er schließlich von weiteren Gewalttaten ab und ergriff die Flucht. Er ist am 10. November 1904 geboren und dürste sich nach Chemnitz, seiner Vaterstadt, gewendet haben. Den geplanten Raub hat er nicht zur Aus führung bringen können. — Der Täter konnte in Leutewitz durch die Landespolizei festgenommen werden. — Dresden. Die Rockstrohwerke in Heidenau sind bei der Ententekommission denunziert worden, datz dort Waffen versteckt oder eingemauert seien. Die Entente kommission verlangt nun die Niederlegung bzw. Sprengung von Gebäudeteilen. Dagegen haben sich die Arbeiter des Werkes am Sonnabend mit Entschiedenheit gewehrt, als Ententemit glieder in das Werk einzudringen versuchten. Die Leitung des Werkes hat die Baupläne zur Verfügung gestellt und das Unter nehmen wird nunmehr auf Verlangen der Entente von der Po lizei bewacht. Die Ententeoffiziere verlangen aber nach ihrem Belieben und auf Staatskosten, daß Gebäude demoliert werden, damit sie die Waffen suchen können. Rockstroh stellt bekanntlich Druckmaschinen, Prägepressen und dergl. her. Bereits wieder holt auf Denunziationen hin haben Ententekommissionen dort nach Waffen gesucht. Als dies der Direktion schließlich zu bunt wurde, hat sie der Ententekvmmission, die wieder gekommen war, den Eintritt verweigert. Nach Verhandlungen soll aber noch einmal an einer bestimmten Stelle nach Waffen gesucht werden. In den früheren Fällen ist nie etwas gefunden worden. — Bautzen. Ein bemerkenswertes Valuta-Aben teuer, das hier viel belacht wird, aber ein recht bezeichnendes Schlaglicht auf die gegenwärtigen wirtschaftlichen Verhältnisse . wirft, hat ein Bautzener Betriebsführer erlebt. Er hatte in Ge meinschaft mit drei Arbeitern Erzeugnisse seiner Firma in Bodenbach abzuliefern. Da es zurzeit ziemlich kalt ist, beschloß man kurz nach der Ankunft in Bodenbach, sich mit einer Tasse Kaffee zu stärken, den der Betriebsführer spendete. Er be stellte in einem Bodenbacher Cafe vier Tassen und ließ in einer weiteren Anwandlung noch vier Zigarren kommen. Die Aeber- raschung war schon groß, als die Bedienung hierfür 46 Kronen forderte, die Länge des Gesichts des edlen Spenders war aber nicht mehr zu übertreffen, als die Bedienung die Zeche in deutsche Währung umrechnete, wobei sich eine Endsumme von netto — 150 ergab. Die Mark gilt nämlich in Tschechien zurzeit nur einige 30 Die Beteiligten sollen hierauf so rasch als möglich dem Tschechenlande den Rücken gekehrt haben. — Zittau. Die in der letzten Zeit in derTextilindu- strie Ostsachsens gepflogenen Lohnverhandlungen sind am Dienstag gescheitert. Infolgedessen ist es bereits in ver schiedenen Industrieorten der Oberlausitz zu Streiks in einzelnen Textilbetrieben gekommen, und zwar in Großschönau, Haine walde, Eibau, Walddorf, Seifhennersdorf, Löbau und Zittau. — Freiberg. Beim Lapoholzfahren verunglückte der Arbeiter Franke aus Bran^Erbisdorf dadurch tödlich, daß er von dem umstürzenden Wagen erschlagen wurde. — Hallbach. Der lAjährige Sohn des Wirsschafts- und Mühlenbesitzers G. von hier ist in unbewachtem Augenblick der Leerlaufscheibe einer Hobelmaschine zu nahe gekommen. Der Knabe wurde dabei von der Antriebschnur erfaßt und mehrere Male um die Transmission geschleudert. Dem bedauernswerten Jungen wurde dabei der rechte Arm vollständig heraus- g e r i s s en. — Treuen. Eine nicht alltägliche Doppelhochzeit fand hier statt. Frau verw. Schuhmachermeister Emilie Ramig verheiratete sich zugleich mit ihrer Tochter, und zwar letztere mit dem Sohn des neuen Gatten ihrer Mutter, wodurch der seltene Fall eintritt, daß Vater und Mutter zugleich Schwiegervater und Schwiegermutter der eigenen Kinder sind. — Oelsnitz i. V. Die Kälte erreichte am Donnerstag und Sonnabend 9 und 10 Grad Celsius und brachte als höchst unwillkommene Begleiterscheinung den eben erst notdürftig be hobenen Wassermangel. In Oelsnitz und in Adorf sind die hochgelegenen Stadtteile bereits seit zwei Tagen ohne Trink- wasser.- Aus dem Gerichtssaal. — Gemeinsames Schöffengericht Dresden. Ein größerer Glücksspieler-Massenprozeß kam vor dem gemeinsamen Schöffen gericht Dresden zur VerhandliMg. Es drehte sich um mehrere Glücksspielergesellschaften, die sich Ende vergangenen und An fang dieses Jahres in verschiedenen Dresdner und Meißner Lokalen zusammengefunden und die allen Bevölkerungsschichten und Berufsständen angehörten und in Dresden, Wilsdruff und Meißen und deren Umgebungen wohnhaft waren. Die Vernehmung der Angeklagten zog sich viele Stunden in die Länge, alle bestritten ihre Schuld, sie wollen durchweg nur zu- sällig zusammengetroffen sein. Allerlei interne Sachen kamen dabei zur Sprache; so hat der gleichfalls mitangeklagte 32 Jahre alte Landwirt Otto Paul Fichtner aus Korbitz innerhalb Jahres frist über 100 000 verspielt, er ist dieserhalb inzwischen auch entmündigt worden. Das Gericht warf Gefängnisstrafen von zwei Wochen abwärts und Geldstrafen von 3000 bis herab zu 300 aus, während eine ganze Anzahl gänzlich freige sprochen wurde. Dresdener Produktenbörse am 14. November. Amtliche Notierungen. Stimmung: ruhig. Weizen 378 bis 388, matt. Roggen 285—290, ruhig. Sommergerste, sächs. 360—375, unverändert. Haser 285—290, unverändert. Raps, trocken 665—685, fest. Mais 295—300, ruhig. Wicken 275 bis 280,.ruhig. Lupinen, blaue und gelbe, geschäftslos. Peluschken geschäftslos. Rotklee, alter 1600—2400, ruhig, neuer 2600 bis 3600, ruhig. Trockenschnitzel 180—190, ruhig. Roggen- und Weizenstroh 30—35, fest. Haserstroh 35—40, fest. Wiesenheu, lose, sächsisches 100—115, fest, nichtsächsisches 80—95, fest. Speisekartoffeln, außersächsische, ohne Angebot. Weizenkleie 190 bis 195, ruhig. Roggenkleie 190—195, ruhig. Rvggenmehl 410—420, ruhig. Weizenmehl 532—557, ruhig. Feinste Ware über Notiz. Die Preise verstehen sich per 50 Kilogramm. Rot klee und Mehl in Mengen unter 5000 Kilogramm ab Lager Dresden. Heu und Stroh ^n Ladungen von etwa 5000 Kilo gramm, alles andere in Ladungen von 10 000 Kilogramm. — Meißner Marktbericht vom 12. November 1921. Rosen kohl Psd. 4.50, Weißkohl Psd. 1.00, Rotkohl Pfd. 1.50, Wir singkohl Pfd. 1.50, Blumenkohl Stück 3.00—3.50, rote Möhren Pfd. 0.70, Kohlrabi Stück 0.70, Sellerie Stück 0.30—2.00, Zwiebeln Psd. 1.20—1.30, Kürbis Pfd. 0.40, Tomaten Pfd. 1.00, Spinat Pfd. 0.80—1.00, Aepfel Pfd. 2.00—3.00, Zi tronen Stück 1.30—1.40, Butter Stück 19.50—20.00, Quark Pfd. 3.50, Elbfische Psd. 5.00—8.00, Kartoffeln Psd. 0.70 — Getreidepreise: Weizen 360—365, Roggen 265—270, Winter gerste 260, Sommergerste 340—360, Hafer 260—267, Raps, trocken 550, Mais 280, Wicken 280, Rotklee, alter 1700—2100, Rotklee, neuer 2300—3000, Trockenschnitzel 195, Wiesenheu, sächs. 115, Stroh 23—34, Kleie 185 der Zentner. Stim mung: fest. Dresdner Schlachtviehmarkt am 14. Nov. Auftrieb: l. Rinder: 402 Ochsen, b)249 Bullen, c) 511 Kalben und Kühe, 2. 1065 Kälber, 8.1076 Schafe, 4.1699 Schweine. Preise in Mark für Lebend- und Schlachtgewicht: L) Ochsen: 1. vollfleischige, ausgemästete höchsten Schlachtwertes bis zu 6 Jghren 900 bis 950, 1625 bis 1700, 2. junge fleischige, nicht ausgemästete, ältere ausgemästete 600 bis 700, 1200 bis 1350, 3. mäßig genährte junge, gut genährte ältere 400 bis 500, 950 bis 1100, 4. gering genährte jeden Alters 250 bis 350, 750 bis 900, b) Bullen: I. vollfleischige, ausgewachsene höchsten Schlacht wertes 800 bis 900, 1400 bis 1500, 2. vollfleischige jüngere 600 bis 700, 1175 bis 1300, 3. mäßig genährte jüngere und gut ge nährte ättere 400 bis 500, 950 bis 1075, 4, gering genährte 250 bis 350, 700 bis 875!; <I Kalben und Kühe: 1. vollfleischige, aus gemästete Kalben höchsten Schlachtwertes 900 bis 950, 1625 bis 1700, 2. vollfleischige, ausgemästete Kühe höchsten Schlachtwertes bis zu 7 Jahren 650 bis 750, 1300 bis 1450, 3. ältere aus- gemästete Kühe und gut entwickelte jüngere Kühe und Kalben 500 bis 600, 1000 bis 1250, 4. gut genährte Kühe und mäßig genährte Kalben 350 bis 450, 900 bis 1050, 5. mäßig und gering genährte Kühe und Kalben 250 bis 300, 750 bis 850. Kälber: 1. Doppelender —, 2. beste Mast- und gute Saugkälber 900 bis 1000, 1400 bis 1500, 3. mittlere Mast- und gute Saugkälber 750 bis 850, 1250 bis 1350, 4. geringe Kälber 550 bis 650, 1050 bis 1150. Schafe: 1. Mastlämmer und jüngere Masthammel 700 bis 775, 1400 bis 1500, 2. ältere Masthammel 475 bis 575, 1050 bis 1175,3. mäßig genährte Hammel und Schafe (Merzschase) 350 bis 400, 950 bis 1000, Schweine: 1. voüfleischige der feineren Rassen und deren Kreuzungen im Alter bis O/2 Jahr 1500 bis 1600, 1950 bis 2050, 2. Fettschweine 1600 bis 1700, 2050 bis 2150, 3. fleischige 1250 bis 1350, 1700 bis 1800, 4. gering ent- wickelte 1100 bis 1200, 1550 bis 1650. 5. Sauen und Eber 1250 bis 1450, 1650 bis 1850. Tendenz des Marktes: Rinder, Schafe und Schweine langsam, Kälber mittel.