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Beilage zum Wilsdruffer TagM-m. Nr 219. Sonntag de» 18. September 1921. 89. Jahrgang. BelrEmgU de» l7.6oiunag mich DMatir Von Pfarrer Horn, Burkhardswalde. Luk. 14,10: „Freund, rücke herauf!" Welch' eine Ehrung unter den Gästen, wenn der Haus herr einen Gast, der bescheiden an der Tafel untenan sich ge setzt hat, auffordert, hinaufzurücken und obenan zu sitzen! Sol cher Ehrung kann der Christ vom Herrn aller Herren teilhaftig werden. Er braucht sich nur als ein Gast auf Erden anzusehen und demütig von seinem Tun und Lasten zu halten. Denn den Hoffärtigen widersteht Gott, aber den Demütigen gibt er seine Gnade. Und wer sich selbst erhöht, der soll erniedrigt werden; wer sich aber selbst erniedrigt, der soll erhöht werden. Es gilt deshalb, nicht höher von sich zu halten, als sich es gebührt, und der Gefahr der Selbstüberhebung und -Über schätzung seines Ichs fortwährend zu begegnen. Denn es steckt der Hochmutsteufel in jedem Fleisch. Die Sucht, vor anderen etwas voraus zu haben und mehr gelten zu wollen als andere, wird mit jedem neuen Erfolg wach und gestärkt. Dazu verleitet manchen die Anschauung: Ein Mensch gilt im Leben nur soviel, soviel er aus sich selbst macht, vor der Welt mehr erscheinen zu wollen, als er wirklich stt, und Forderungen an das Leben zu stellen, die ihm gar nicht gemäß seiner Begabung und Wirksam keit zukommen. So steht mancher vor der Welt in großer Ehre und Ach tung, die er in Wirklichkeit nicht verdient, während ein anderer dem im Verborgenen blühenden Veilchen gleicht. Der Herr aber schaut nicht auf die äußere Ehrung, die die Welt darbringt, son dern auf das Herz, auf die Gesinnung, die ein Mensch in seinem Tun und Lassen, in seinen Erfolgen hegt. Nur in der Nachfolge Jesu Christi und seiner Gesinnung hören wir einst seine Stimme unter uns: Freund, rücke herauf. Wohlauf denn, lieber Christ, beherzige deshalb, was der Dichter sagt: Ein Herz, das Demut übt, bei Gott am höchsten steht; Ein Herz, das Hochmut liebt, mit Angst zu Grunde geht. Die Legenden um Erzberger. Eine Äußerung Hindenburgs. Zwischen den politischen Parteien tobt immer noch der Streit um die Frage, welche Rolle Erzberger seiner zeit vor und während der Wasfcnstillstandsverhandlungen gespielt habe. Wird von der einen Seite gesagt, Erz berger sei zu der Übernahme der Unterhändleraufgabe geradezu gedrängt worden, da sich niemand sonst für das verantwortungsvolle und undankbare Amt gefunden habe, so behauptet die andere, der verstorbene Politiker habe sich unnötigerweise in den Vordergrund gestellt und die entgegenstehenden Bedenken aus persönlichen Gründen rücksichtslos beiseite geschoben. Vor einiger Zeit hatte der Zentrnmsabgeordnete Pfeiffer nun in einer Versamm lung Erzberger gegen mancherlei Angriffe verteidigt'und dabei erzählt, Generalfeldmarschall Hindenburg hätte damals noch im Felde Erzberger seinen wärmsten Dank für die während des Waffenstillstandes geleisteten Dienste ausgesprochen. Zu dieser Angelegenheit nimmt nun Hin denburg selbst das Wort in einem an die Kreuzzeitung gerichteten Schreiben, das folgendermaßen lautet: In Nr. 414 der Abendausgabe der Kreuz-Zeitung vom 5. September dieses Jahres ist als Neuigkeit eine Mitteilung wiedergegeben worden, nach der ich Herrn Erzberger bei sei ner Rückkehr aus CompiLgne im Hauptguartier ganz besonders warm für seine dem Vaterlande geleisteten Dienste gedankt hätte. Ich erlaube mir, ergebenst darauf hinzuweisen, daß diese Neuigkeit bereits Ende September vorigen Jahres von der Obersten Heeresleitung durch die T.-U. auf ihr richtiges Maß zurückgeführt worden ist. Wären mir in dem Augenblick flüchtiger Begegnung bereits alle Einzelheiten geläufig ge wesen, dann wäre wahrscheinlich auch die einfache Form der Höflichkeit entbehrlich gewesen. b" Das Tor des Lebens. Roman von Anny Woche. „Willst Du mir vielleicht in meinem eigenen Hause Vor schriften machen?" brauste Sibo auf. „Hergelaufene Bettelkinder gehören nicht in mein Haus, und dieses besonders muß fort, muß, sage ich Dir! Richte Dich danach und damit basta!" Heinrike sah voll Entsetzen die leidenschaftliche, tobende Heftigkeit ihres Mannes, die sich blindlings gegen das Kind kehrte. „Du mußt krank sein," bemerkte sie gelassen, die Achseln zuckend, „denn sonst könntest Du Dich nicht so schmachvoll gehen lasten und so ungerecht gegen Irmele sein. Ich werde doch nach her zu Bandener hinüberschicken, daß er mal kommt. Du hast Fieber. Die ganze Nacht hörte ich Dich stöhnen und seufzen. Willst Du mir nicht sagen, Sibo, was Dich drückt? Hast Du Sorgen? Hast Du Kummer? Vertraue mir doch, Sibo! Irgend etwas Schweres, etwas Schreckliches muß Dich quälen. Vielleicht kann ich Dir Helsen. Oft scheinen mir alle Tore verbaut. Die Liebe findet aber noch immer einen Ausweg. So geht es ja nicht weiter, Sibo; Du richtest Dich ja zugrunde. Ich bitte Dich!" Jetzt lachte Sibo laut und grimmig auf. „Du mir helfen, die Du immer auf dem hohen Söller der Tugend thronst? Nein, daran glaube ich nicht mehr! Was siehst Du mich denn so angstvoll an? Bin ich denn ein Mörder oder habe ich sonst ein Verbrechen begangen, daß Du so vor mir zu sammenschauderst? Ich rühre Dich ja nicht an, Frau Tugend- sam, fürchte nichts. Aber das sage ich Dir, es soll anders hier werden. Ich werde Dir jetzt zeigen, daß ich der Herr bin, und daß ich zu bestimmen habe, ob die Göre hier bleibt oder nicht." Es steht also mit diesem Kinde in Verbindung, was Dich so aufregt," entgegnete Heinrike grübelnd, „so daß Du schon tagelang keine Ruhe findest." „Was willst Du damit sagen?" fragte Sibo erbleichend, mechanisch nach seiner Zigarrentasche tastend und eine Zigarre anzündend. . „Es soll heißen, daß ich weiß, eine neue Schuld druckt Deine Seele, und daß ich nicht dulden werde, daß Du noch eine weitere auf Dich nimmst. Irmele steht unter meinem Schutz. Ich liebe das arme, verwaiste Ding, und ich werde nicht zugeben, daß Du ihm ein Härchen krümmst. So, und nun laß uns die Sache abtun, Sibo. Ich werde dafür sorgen, daß Irmele Dich so wenig wie möglich stört, und Du wirst versuchen, Dick an die Anfrage an den Prinzen Max von Baden. Verlauf Her Auseinandersetzungen über die gleiche Sache veröffentlicht soeben die Redaktion des Volksfreund in Karlsruhe einen offenen Brief an den damaligen Reichs kanzler, Prinz Max von Baden, in dem mit Bezug aus die jüngsten Veröffentlichungen über die Vorgeschichte des Waffenstillstandes an ihn als den damaligen Kabinetts chef die Anfrage gerichtet wird: „Hat Herr Erzberger sich zur Führung der Wasfenstill- standsverhandlungen gedrängt oder ist er von Ihnen oder anderen Kabinettsmitgliedern zur Übernahme seines Amtes veranlaßt worden? Diese Frage gilt es nun öffentlich und Präzise zu beantworten. Daß Sie bei den Nationalisten nichts mehr zu verlieren haben, dürste Ihnen bekannt sei. Aber in anderen Kreisen hat man Ihnen bisher Achtung bewahrt. Viel ^teht^ auf dem Spiel, wenn Sie auch jetzt noch schweigen wür- Ob Prinz Max nun ebenfalls aus seiner Reserve her- austreten wird, bleibt vorläufig fraglich, wenn auch eine Klärung im Interesse einer zweifellosen geschichtlichen Feststellung wünschenswert wäre. Vom 15.-25. September sammeln die Briefträger die Bestellungen auf das WilskOr Tageblatt — und nehmen die — Bezugsgebühren entgegen politische Rundschau. Deutsches Reich. Die Frage der Sanktionen am Rhein. Der 15. September brachte die versprochene Auf hebung der wirtschaftlichen Sanktionen nicht, und die deutsche Regierung erhob sofort Protest. Nun scheint es aber doch, als ob England ein weiteres Ausharren an der Seite des über alle Versprechen und Abmachungen hin- wegstampfenden Frankreichs einigermaßen für bedenklich hielte. So wird aus Opladen gemeldet, daß die eng lischen Zollbeamten beim Zollamt Opladen ihre Abbe rufung erhalten haben. Zu gleicher Zeit erfährt man, daß die belgischen Truppen, die im Mai nach Deutschland gesandt wurden, um das Ruhrgebiet zu besetzen, in ihre Garnisonstädte zurückgekehrt sind. Die im Landkreise So lingen stehende 13. englische Infanterie-Division teilte den Verwaltungsbehörden mit, daß die von ihr mit Einquar tierung belegten Orte geräumt werden. Die Räumung hat bereits begonnen. Französische Blätter erklären allerdings noch immer mit Brustton, die Sanktionen müß ten aufrechterhalten werden, da Deutschland keine „Mit arbeit" bei der Regelung geleistet habe. Um Gründe ist man in Paris nie verlegen, wenn es sich um die Ver letzung deutscher Rechtsansprüche handelt. Ruhe bei den Engländern in Oberschlesien. In London eingetroffeue Meldungen besagen, daß in der britischen Zone in Oberschlesien völlige Ruhe herrscht. General Hennicker, der Befehlshaber der britischen Trup pen, hat sein Hauptquartier nach Groß-Strehlitz verlegt. Seit dem Eintreffen der englischen Verstärkungstruppen sind einige Veränderungen in der Verteilung der KrilPPen vorgenommen worden. Gegen verfassungsfcindliche Organisationen. Der preußische Minister des Innern, Dominicus, be rät, wie in Berlin verlautet, mit dem Staatskommissar für die öffentliche Ordnung und den in Frage kommenden Polizeiorganen die Form des weiteren Vorgehens gegen die Bildung verfassungsfeindlicher Organisationen in Preußen, besonders in der Provinz Schlesien. Zeitungs- und Versammlungsverbote. Wie mitgeteilt wird, sind bisher insgesamt 28 Zeitun gen in Anwendung der Verordnung vom 29. August ver boten worden. Es gingen 15 Beschwerden ein, davon 6 wegen rechtlicher Bedenken gegen die rückwirkende Kraft der Verordnung, 9 wurden durch Eingreifen des Reichs ministers des Innern erledigt. Zusammen wurden 20 Verbote aufgehoben, davon 5 aus Billigkeitsgründen. Ferner wurden 25 Versammlungen von Ortsbehörden und zwei vom Reichsministerium des Innern verboten. Hier gegen wurden nur fünf Beschwerden eingelegt. Schweiz. X „Für die Abrüstung wird nichts getan." Das war der Leitsatz der Ausführungen des norwegischen Delegier ten Langer, die er in einer großen Rede in der Völkcr- bundsversammlnng vertrat. Aus den früheren Beschlüssen sei nichts geworden, sic seien unter den Tisch gefallen. Der Redner forderte die Entziehung der Abrüstungsfrage aus den Händen der Militärs. Es seien aber die Rüstungen, welche die Unruhe in der Welt Hervorrufen, Mißtrauen säen und uns dazu führen, daß jeder Staat in seinem Nach barn einen Feind erblickt. Wenn man nicht ernst in der Abrüstungsfrage vorwärtsschreiie, werde die Krise, die den Völkerbund bedrohe, ihm verhängnisvoll werden. Aus Zn- und .Ausland. Berlin. Der Generaldirektor der Hamburg-Amerika-Linie, Geheimrat Cuno, hat in einem Briefe an den Reichspräsiden ten sich für die Beibehaltung der schwarz-weiß-roten Handelsflagge ausgesprochen. Berlin. Wie von zuständiger Stelle verlautet, ist der Ge setzentwurf über die Erhebung einer vorläufigen Steuer vom Grundvermögen (Grundsteuer) dem preußischen Staatsrat zugcgangcn. Bremen. Wie nunmehr feststcht, Wird der Deutsch-de mokratische Parteitag vom 11. bis 14. November die ses Jahres in Bremen abgchaltcn werden. Paris. Nach einer Meldung aus Reval hat das russige Volkskommissariat nach Moskauer Nachrichten das Hilfsange bot des estnischen Noten Kreuzes abgelehnt und erklärt, die gegenwärtig in Rußland bestehenden Organisationen genügten zur Unterstützung der durch die Hungersnot betroffenen Gegenden. Für Bienenzüchter. Der September gehört der Auffütterung unserer Bienen für die Mintermonate. Ihr geht die Reiz- oder Treibfütterung voraus. Durch diese will der Bienenwirt die Bienenkönigin nach Beendigung der Sommertracht noch einmal zu neuem Brut ansatz reizen und dadurch den Grund zu einer tunlichst gesicherten Leistungsfähigkeit seiner Bienenvölker im nächsten Jahre legen, denn ein Stamm jungen Blutes im Bienenstaat hält nicht nur den Unbilden des Winters genügend stand, er ist auch schlag bereit, wenn es im Frühjahr zum Treffen kommt und die Natur Gegenwart des Kindes zu gewöhnen. Ei, sieh da, Rolf Ban dener kommt mit seinen langen Schritten durch den Garten! Er kommt gerade zur rechten Zeit, er kann Dir irgendein Mittel verschreiben, das Deine Nerven etwas beruhigt." Sibo hatte eine heftige Entgegnung auf den Lippen, aber er unterdrückte sie. Rolf Bandener, der immer so forschend dreinschaute, als wollte er das Innerste seiner Seele ergründen, brauchte ihn nicht so heftig und erregt zu sehen. Er zwang also ein Lächeln auf seine Lippen, als der Freund eintrat, so schwer es ihm wurde. Mit kräftigem Händedruck be grüßte er ihn. „Wie gut, daß Sie kommen, lieber Freund!" rief Heinrike dem Doktor mit nervöser Hast entgegen. „Sibo fühlt sich gar nicht wohl, und ich wollte schon zu Ihnen schicken, damit Sie ihn in die Kur nehmen." Sibos Blick wurde doch etwas unsicher unter den prü fenden Augen des Freundes. „So? Wo fehlt es denn?" fragte Rolf, Sibo den Puls fühlend. „Du siehst ja verdammt schlecht aus. Hast Du Aergrr und Aufregung gehabt?" „Na, im Geschäft reißt ja der Aerger nicht ab," stotterte Sibo unruhig. „Und darum gleich Fieber? Eigentlich sollte ich Dich ins Bett schicken; aber das wird wohl auch nichts helfen, wenn wir nicht dem Grundübel zu Leibe gehen. Beichte mal, alter Junge! Du hast gewiß wieder einen dummen Streich gemacht! Helfen Sie mir, Frau Heinrike, daß er mal wieder auskramt. Sie wissen ja, dann rücken wir ihn wieder mal zurecht." Aber diesmal ging Heinrike nicht auf seinen liebenswürdig scherzenden Ton ein. Ein finsterer, trotziger Ausdruck legte sich um ihren Mund, als sie entgegnete: „Diesmal ist es mehr als ein dummer Streich, lieber Dok tor; es sitzt ihm im Gemüt, und Sie müßen Sibo helfen, ich — kann es nicht!" Der Doktor blickte mit klugen Augen von einem zum andern. „Der Winter ist dem armen Sibo in die Glieder gefahren, beste Freundin. Ich hab's auch schon gespürt. Gestern noch die Rheinufer so hell und der Himmel so goldklar, samtbraun und rot die Gebäude, und heute überall ein graues Sterben, lieber Nacht ist dem König Herbst die goldene Krone vom Haupte ge sunken. Mit Sturm und Graus hat er Abschied genomen. Uns aber tut sich eine neue Welt auf — die in unseren warmen vier Wänden. In sich selbst entdeckt er ein neues Land, das sein ist, und das ihn innerlich reich macht. Wer in sich selbst ge- festigt ist, den kann doch der Winter nicht schrecken. Nicht wahr, Sibo, alter Freund, Du packst die üble Laune am rechten Ende an und wirfst sie zum Tempel hinaus! Im übrigen freue ich mich auf den Winter; da wollen wir es uns hier an Eurem Kamin gemütlich machen, und wenn es draußen schneit und stürmt, dann wollen wir uns alte Rheinsagen erzählen, von den Schätzen, die da verborgen in der Tiefe ruhen." Heinrike warf dem Sprecher einen dankbaren Blick zu, daß er, heiter plaudernd, Sibo Zeit lassen wollte, sich zu sammeln. Sie merkte sofort, daß Rolf Bandener mit den geschärften Augen der Freundschaft und Liebe in ihren Augen las. „Wo haben Sie denn so lange gesteckt, bester Doktor?" fragte sie, bemüht, dem Gespräch eine andere Wendung zu geben. „Mein Teetisch war alle Tage verwaist, denn auch Sibo war wenig zu Hause." „Du vergißt, daß Derham doch fast täglich hier war," warf Sibo ein, froh, daß die Unterhaltung eine andere Richtung nahm. Ein leises Rot stieg in Heinrikes Antlitz, als sie unter den forschenden Augen Rolf'Bandeners bemerkte: „Ja, er war reichlich oft hier, Dein Freund Derham. Er plagt mich halb tot mit den Vorbereitungen zu unserem Fest, und jeden Tag hat er neue Ideen, die er mit mir durchsprechcn will. Mir ist der Kopf schon ganz wirr von all seinen Vor schlägen." „Nun," lächelte Sibo nichtswürdig. „Derham ist doch ein so glänzender Gesellschafter, daß es wirklich erträglich für eine junge und — ich darf wohl sagen — schöne Frau," fügte er mit einer ironischen Verbeugung hinzu, „ist, wenn sie ein paar Stunden angenehm mit ihm verplaudert, besonders dann, wenn der Gatte absolut nicht eifersüchtig ist." Befremdet blickte Rolf Bandener von einem zum andern. Das war ja ein ganz neuer Ton. Den kannte er bisher noch nicht zwischen dem Ehepaar, das seinem Herzen so nahe stand. Der Ton tat ihm weh. Er wagte gar nicht, Heinrike anzusehen, die ihm so merkwürdig still und ernst, fast feierlich gegenübersaß, während Sibo unruhig im Zimmer auf und nieder schritt. „Ich konnte wirklich in diesen Tagen nicht abkommen," wandte sich der Doktor wieder zu Heinrike. „Sie haben gewiß schon von dem Unglück gehört, das sich an dem Abend, als ich zuletzt bei Ihnen war, zugetragen hat." „Was ist geschehen?" fragte Heinrike. „Ich habe gar nichts gehört." (Fortsetzung nächste Seite.)