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— Lindenschlößcheu-Lichtspiele. Wer gern schaurig schöne Bilder sieht und spannende Minuten erleben will, dem kann ein Besuch der Lindenschlößchen - Lichtspiele empfohlen werden, die morgen abend „Die letzte Gala- Vorstellung und der Brand des Zirkus Wolfsohn" zur Vorführung bringen, ein Sensationsdrama von größter Wirkungskraft. — Ein Rückgang in den Schweinepreisen infolge der schlechten Aussichten auf die Kartoffelernte ist in ver schiedenen Gegenden der Lausitz zu beobachten. So erhielt man auf dem letzten Wochenmarkte in Hoyerswerda Ferkel für 100 Mark, die noch vor 14 Tagen das Dreifache ge kostet hatten. — Reisebrotmarkeu für längere Zeit. Bisher mußte sich jeder, der eine Reise von mehr als 14 Tagen unternahm, bei seiner Wohnungsbehörde aus der Brotoersorgung ab- melden und sich einen Abmeldeschein ausstellen lassen. Diese lästige Bestimmung ist inzwischen aufgehoben worden, sodaß sich auch bei längeren Reisen niemand abzumelden braucht, sondern Reisebrotmarken auf längere Zeit ver langen kann. III Die Abfertigung von Reisegepäck nach und aus dem besetzten Gebiet. Zahlreiche Unregelmäßigkeiten bei der Beförderung von Reisegepäck nach und aus dem besetzten Gebiet sind darauf zurückzuführen, daß die Reisenden bei der Aufgabe des Gepäcks es verabsäumen, die genaue Wegevorschrift und vor allen Dingen auch den Über gongsbahnhof aus dem unbesetzten in das besetzte Gebiet anzugeben. Daher ist jetzt als eine neue Sicherungsmaß nahme gegen diese Unregelmäßigkeiten vorgeschrieben worden, daß die Übergangsstation, über die das Gepäck stück befördert werden soll, nicht nur auf den Beklebungen, sondern auch auf dem Gepäckschein vermerkt und rot unter strichen werden soll. Gleichzeitig sollen die Reisenden be reits bei der Aufgabe des Gepäcks darauf aufmerksam ge macht werden, daß sie zur Gepäcknachschau auf der Über gangsstation sich am Packwagen einfinden muffen. lH Steuerpflicht des Überstundendienstes. Der Neichs- finanzminister weist darauf hin, Laß durch seinen Erlaß vom 25. August 1920 lediglich die einstweilige AbzugS- freiheit der besonderen Entlohnungen für Arbeitszeiten, die über die für den Betrieb regelmäßige Arbeitszeit hin aus geleistet wurden, verfügt worden ist. An der Steuer- Pflicht der besonderen Entlohnungen, die für die Leistung von Überstunden, überschichten, Sonntagsarbeit und für sonstige, über die regelmäßige Arbeitszeit hinausgehende Arbeitsleistungen gewährt werden, ist nichts geändert worden. Das aus der Leistung von Überstunden usw. er zielte Einkommen unterliegt der Besteuerung genau so wie das übrige Einkommen. Q Die Sicherheit der Sparkassen. Von unverantwort licher Seite wird in letzter Zeit die Nachricht verbreitet, Laß auch „Sparkassen nicht mehr sicher" sind und daß von den gesamten Spareinlagen zehn Prozent Steuer einbe halten würden. Es ist nicht zu bezweifeln, daß durch solche Ausstreuungen eine Beunruhigung in die Sparerkreise hin eingetragen wird. Selbstverständlich kann keine Rede da von sein, daß von den Spareinlagen zehn Prozent als Kapitalertragssteuer abgezogen werden. Der Abzug der Kapitalertragssteuer erfolgt nicht von dem Kapital selbst, sondern von dem Kapitalertrag, den Zinsen. Hat jemand bei einem Kapital von 1000 Mark einen Zinsanspruch von 35 Mark an die Sparkasse, so werden von diesem Zinsan spruch zehn Prozent gleich 3,50 Mark gekürzt. Diese Gc- setzesvorschrift bezieht sich naturgemäß nicht nur auf die Zinsen der Spareinlagen, sondern aus alle Kapitalerträge. Jeder, der sein Geld zur Sparkasse bringt, hat unter Ge währleistung des betreffenden Kommunalverbandes einen Rechtsanspruch auf unverkürzte Rückzahlung des einge zahlten Betrages und auf die Gewährung des nach der Satzung vorgesehenen Zinssatzes. Es liegt daher nicht der geringste Anlaß zu einem Zweifel an der unbedingten Sicherheit der Sparkassen vor. LI Wohnungen als Geschäftsräume. In neuerer Zeit werden, besonders in größeren Städten, häufig Wohn häuser Von industriellen Unternebmunacn. vor allem auch von Banken angekauft und unter Genehmigung der Ge meindebehörden für geschäftliche Zwecke verwendet. Der Minister für Volkswohlfahrt hat daher jetzt die Regie rungspräsidenten angewiesen, dahin zu wirken, daß künftig die Zustimmung zur Umwandlung von Wohnungen in Geschäftsräume nur dann erteilt wird, wenn der Ge meinde entsprechende gleichwertige Wohnräume oder ge gebenenfalls Geldbeträge zur Herstellung neuer Wohn räume überwiesen werden. Kündigungen zwecks Räu mung sollen demgemäß im allgemeinen nur dann aner kannt werden, wenn ein schuldhaftes Verhalten des Mie ters vorliegt. — Oberoderwitz. Als neue Steuer, die damit erst malig in der Lausitz zur Anwendung kommt, hat der Gc- meinderat die Einführung einer Inventar- und Mobiliar- Wertzuwachssteuer beschlossen. Er will damit der Umgehung der Wertzuwachssteuer begegnen, die gewöhnlich dadurch geübt wird, daß bei Besitzwechsel das Grundstück niedrig, das Inventar dagegen um so höher im Preis angesegt wird. Der Ertrag der Steuer ist mit 5000 Mk. jährlich errechnet. — Meißen. Die Aussichten für die Meißner Wein ernte dürfen fast durchweg als gut bezeichnet werden. Der Behang de« blauen und weißen Burgunders ist gut, teil weise schr gut. Auch der Behang am Traminer ist gut. Dagegen sind Äutedel und Riesling durchgerieselt (d. h. die Beeren sind abgefallen). Wind und Schloßen haben in den höheren Lagen Schaden angerichtet. Die Beeren selbst befinden sich schon im Zustande des Lauterns, d. h. sie werden klar und hell. Für Quantität und Qualität bestehen im allgemeinen gute Aussichten. — Schönheide. Infolge Kurzschlusses ist eine Scheune des Edlen von Querfurth in Schönheide mit 300 Zentner ausgedroschenem Getreide, 2 Dreschmaschinen u. a. durch Feuer zerstört worden. — Werdau. Einen guten Verdienst Hal die Ausgabe von Kriegsnotgeld unserer Stadt gebracht. Wie in der Stadtverordnetensitzung mitgeteilt wurde, sind von den im Jahre 1917 in Verkehr gesetzten Kriegsgeldscheinen im Werte von 40000 Mark nur 29121,55 Mark zurückgegeben worden, so daß der Stadt ein unerwarteter Gewinn von 10878,44 Mark in den Schoß fällt. Der Ueberschuß soll einem Reservefonds zur Unterstützung bedürftiger Einwohner zugeführt werden. — Leipzig. Ein reizendes Geschichtchen spielte sich bei einer Trauung in einer hiesigen Kirche ab. Unter den Blumenstreukindern befand sich auch das dreijährige Häns chen, das zum ersten Male in seinem Leben an einer kirch lichen Feier teilnehmen durfte. Die Mutter hatte ihm vor her eingeschärft: „Hänschen, sei ja recht ruhig, in der Kirche darf kein Mensch reden.' Der Kleine ist auch musterhaft still und bewundert mit großen Augen das bunte Bild, das sich vor seinen erstaunten Kinderaugen entrollt. Nun betritt der Geistliche das Gotteshaus und beginnt mit der Traurede. Kaum hat er die ersten Worie gesprochen, ruft Hänschen laut und entrüstet: „Mutter, der Mann red'ja!" Vielweiberei in Krankreich. Türkisches aus Westeuropa. In Versailles hat sich kürzlich der merkwürdige Fall zügetragen, daß ein wegen Bigamie angeklagter Mann glatt freigesprochen wurde. Wenn die aus Paris herüber« gekommenen Berichte richtig sind, spielt da noch etwas mit, was die Sache besonders pikant macht: unter den Geschworenen waren einige Damen! Also selbst diese dachten milde über das leichte Vergehen. Nehmen wir an, daß mildernde Umstände genug vor- llegen. Der Mann war vielleicht ein Kriegsteilnehmer, dessen Brust die Tapserkeitsmedaille ziert. Da< macht vieles wieder gut. Aber er war nicht tapfer genug, um zu seiner heimischen Xanthippe zurückzukehren, oder er fand sie vielleicht nicht daheim. In holder Gedankenlosig keit war sie vielleicht einem andern Stern aesolat. ver ¬ schollen. Also der Held nahm eine neue Frau. Bec irgend einer Gelegenheit kam die Sache heraus. Vielleicht hatte der neue Verehrer der ersten Frau den Laufpaß ge geben. So etwas würde bei uns vielleicht als mildernder Umstand gelten und strafmildernd wirken. Eine Frei sprechung würde in Deutschland daraufhin nicht erfolgen. Es fei denn» daß man annehme, der Mann, der zweimal zum Traualtar trat, sei nicht ganz gesunden Geistes ge wesen. Ehefeinde behaupten so etivas gern. Wie dem auch sei, der Fall hat in Frankreich selbst gewaltiges Aufsehen erregt. Nicht unliebsames, sondern freudiges. Man findet, daß das freisprechende Urteil recht hat, und drückt den Wunsch aus, daß es immer so bleibe. Auf deutsch: damit nicht etwa ein rückständiges Gericht doch einen Bigamisten bestrafe, solle man das Gesetz ein fach ändern. Bigamie soll erlaubt sein. Die Türkei ist tot, es lebe die Türkei! In de-r vielgelesenen Zeitung „Petit Bleu" schreibt der Erzfranzose Jean Heß die folgenden kräftigen und überzeugenden Worte: „Frankreich wird von fremden Ele menten aufgesogen werden, oder es muß die Vielweiberei einführen! Die Regierung mutz dem Beispiel des Ge richts von Versailles folgen. Bürger, die den Mut und die Mittel haben, zwei oder mehr Frauen zu ernähren, mögen die gesetzliche Erlaubnis dazu bekommen. Auf dem Lande ist bereits eine Krisis eingetreten. Bauern lassen ihre Ackergeräte stehen, weil sie mit einer einzigen Frau allein das Land nicht bestellen können, und weil sie mit einer einzigen Frau nicht genug Kinder haben, die helfen könnten. Die Zahl der ledigen und erwerbslosen Frauen ist so gewaltig, daß die Frauen der Einführung der Vielweiberei keinen Widerstand leisten werden. Lasten wir die sogenannten moralischen Bedenken beiseite! Die Vielweiberei ist überhaupt die natürliche Form der Ehe. Sie ist eingeführt bei Völkern von alter Kultur und einer Religion, die ebenso klug und ehrwürdig ist wie die unsere." Nun, das ist gewiß allerhand von dem Herrn Fran zosen Heß. Er will auf diesem Wege Sklaven und Skla vinnen züchten, um das Land zu bebauen. Sonst könnten am Ende die Boches einmal wiederkommen, die mit einer einzigen Frau ihr schlechtes Land bestellen und dabei noch massenhaft Kinder haben. Wir begrüßen die neue Mor monenära Frankreichs mit großer Freude, das ist doch einmal etwas Neues, geeignet, die schon recht öde ge wordene Literatur wieder aufzufrischen. Man bedenke: welche reizenden Stoffe für Novelle, Romane, Tragödien, Komödien, welche Geistesblitze in den Witzblättern, welche Wirkung auf die Kindererziehung, auf das Küchenwesen, auf den Esprit der Nation! Dresdner Schlachtviehmarkt am 15. August Auftrieb: 1. Rindec: s) 170 Ochsen, b) 232 Bullen, I 261 Kalben und Kühe, 2. 877 Kälber, 3. 351 Schafe, 4. 505 Schweine. Preise in Mark für Lebend- und Schlachtgewicht: ») Ochsen. 1. vollfleischige, ausgemästete höchsten Schlachtwertes bis zu 6 Jahren 600 bis 650, 1100 bis 120!), 2. junge fleischige, nicht ausgemästete, ältere auSgemästete 400 bis 450, 850 bis 000, 3. mäßig genährte junge, gut genährte ältere 200 bis 350, 600 bis 800, 4. gering genährte jeden Alters — bis —, — bis —, b) Bullen: I. vollfleischige, ausgewachsene höchsten Schlacht- wertes 500 bis 600, 950 bis 1050, 2. vollfleischige jüngere 300 bis 400, 700 bis 800, 3. mäßig genährte jüngere und gut ge nährte ältere 200 bis 275, 550 bis 650, c) Kalben und Kühe: 1. vollfleischige, auSgemästete Kalben höchsten Schlachtwertes 600 bis 650, 1100 bis 1200, 2. vollfleischige, ansgemästete Kühe höchsten Schlachtwertes bis zu 7 Jahren 400 bis 45o, 850 bis 950, 3. ältere ausgemästete Kühe und gut entwickelte jüngere Kühe und Kalben 200 bis 350, 600 bis 800, 4. gut genährte Kühe und mäßig genährte Kalben — bis —, — bis —. Kälber: l. Doppelcnder —, 2. beste Mast- und gute Saugkälber 750 bis 800, 1200 bis 1300, 3. mittlere Mast- und gute Saugkälber 600 bis 700, 1000 bis 1100, 4. geringe Kälber 450 bis 500, 800 bis 900. Schafe: 1. Mastlämmer und jüngere Masthammel 625 bis 700, 1175 bis 1275, 2. ältere Masthammel 425 bis 475, 1025 bis 1075, 3. mäßig genährte Hammel und Schafe (Merzschafe) 225 bis 300, 825 bis 900. Schweine: 1. vollfleischige der feineren Rassen und deren Kreuzungen im Alter bis IJahr 1300 bis 1400, 1700 bis 1800, 2. Fettschweine 1450 bis 1550, 1850 bis 1850, 3. fleischige 1250 bis 1300, 1650 bis 1700, 4. gering ent wickelte — bis —, — bis —, 5. Sauen und Eber 1200 bis 1400, 1600 bis 1800. GUMWUGUGUGGUGUGUOUUG LWenMMn - Lichtspiele. Mittwoch den 17. August abends 8 Uhr Die letzte Galli - Vorstellung NddtrKmddtsIirkllsWoWll. Großes Sensationsdrama in 6 Akten. sni UGUGUOUGUGGUGUDUGUGU MtuligkMüiMe! Kaufe jederzeit ra döedrtsv IsZesprekea Vsireo u. Lozzea. 778 »4 Vertreter Her Mäkle ÄAWE , wes H Steuer. Krockwitz bei Meißen. Fernruf: Oeffentliche Fernsprechstelle Brockwitz. Adresse: Rieß L Steuer, Mühle Brockwitz «47 OsMslä Nsnssk Hackl. Ink.: ^mll Ssonsvk sivssLLklscktsrsI, pfsräogssoküft u. Zpoigeivirkokafl l?otscksppel, Inrnerstrasoe io i?« ^srnsprooksr Hmt vsuban 736 8»i Ungllioicställon mN 7rsn»port«»gsn »olorl rar St»Il». Bin wieder mit einem Transport grotzer 8snLr eingetroffen und stelle dieselben preiswert zum Verkauf. ... R. Wolf. Mohorn. sorvis 8p6I86- kartoMIn lrautt ru jevvoiti^on laAesprsisen l'ksrsnclter 8tr fternspreoker 543. Prima frisches HMMlM empfiehlt »ns Fleischermeister Oswin Johne. LMmtslhiiftljche MWnen 2 Pflüge, 2 Eggen. 1 Igel, eineKartoffelwaschmaschine sowie ein Tafel- u. l Am- bulanzwagen zu verkaufen. Rudolf Reidl, Niederwartha. sr»s gebr., geg. Kasse, bis 5000 Mk., a.Priv.z kauf gesucht.Angeb. m. Preis». Fabnkatsangilbea. Anton Dütz, Dresden, Ecmetsttaße 11. isso Frisches HmmlM empfiehlt «rrr WM Bretschneider. 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