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zelte Steuerobjekte, zu denen Grund- und Gewerbesteuer zählen. Die Regierung folgte dem Zwange der Reichsgesetzgebung, wenn sie diese Steuerarten für Land und Gemeinden auszu nutzen dem Landtage vorschlug. Die Kommunisten, die eine starke Erhöhung der Besoldungssätze für Beamte und Ange stellte, für Ruheständler und Hebammen, eine starke Erhöhung der Unterstützungssätze für Erwerbslose aus sächsischen Mitteln erstrebten, lehnten es ab, der Regierung laufende Mittel zur Verfügung zu stellen. Mit ihrer Hilfe sind beide Steuergesetze abgelehnt worden. Durch Ablehnung der beiden Steuergesetze schonten sie zum Schaden der Minderbemittelten den Grund besitz. (Heftiger Widerspruch rechts.) Ohne Grund- und Ge werbesteuer ist keine Besolduttgsordnung und keine Erhöhung der Pensionen möglich. Die Regierung vertritt nachdrücklich den Grundsatz, daß keine laufenden Ausgaben bewilligt werden dürfen, ohne daß entsprechende Einnahmequellen erschlossen werden. Dieser Grundsatz wird durch die Ablehnung der Grund- und Gewerbesteuer verletzt. Die Verantwortung für das Scheitern der Besoldungsordnung tragen ausschließlich die bürgerlichen Parteien und die Kommunisten. Sie haben es gegenüber dem Lande zu verantworten. Nach der Verfassung hat die Regierung keinen Einfluß auf den Bestand des Landtages, denn nach Artikel 9 der Verfassung des Freistaates Sachsen kann der Landtag nur durch Beschluß des Landtags aufgehoben werden. Nach Artikel 6 der Verfas sung haben im Falle der Auflösung die Neuwahlen innerhalb sechzig Tagen stattzusinden, spätestens also am 25. September, wenn jetzt der Landtag aufgelöst wird. Die Regierung wird es begrüßen, wenn der Landtag die Initiative für seine Auf lösung ergreifen und so dazu beitragen würde, daß das Volk über diese Politik selbst entscheidet. Der Landtag trat dann in die Beratung des Grundsteuer gesetzes ein. Die Redner der bürgerlichen Parteien wiesen nach, daß von bürgerlicher Seite das weitestgehende Entgegenkommen gezeigt und wirklich ernsthaft am Zustandekommen der beiden Steuern mitgearbeitet worden war und die Schuld am Schei tern lediglich an der brüsken Haltung des Finanzministers lag. Es fiel den Vertretern der beiden sozialistischen Parteien in folgedessen schwer, ihren gegen die Bürgerlichen erhobenen Vor wurf der Steuerscheu zu bekräftigen, wie es auch den beiden Ministern Lipinski und Heldt sehr wenig gelang, darüber hin wegzutäuschen, daß ihnen trotz der starken Worte in der Re gierungserklärung doch noch recht sehr an einem Kompromiß in letzter Minute lag. Schließlich wurde, nachdem sich die Redner der Vvlkspartei und der sozialdemokratische Minister Heldt gegenseitig Erpressungsversuche vorgeworfen hatten, ge rade von diesen beiden Parteien ein Kompromiß angebahnt, dem sich die übrigen bürgerlichen Parteien fügten, um nicht eine aussichtslose Demonstration zu machen. Das Kompromiß be stand darin, daß man sich auf eine Vertagung der Entscheidung über die Steuervorlagen bis zum September einigte, aber ent gegen dem ursprünglichen Willen der Regierung und der Re gierungsparteien die Besoldungsordnung noch sofort erledigt wurde. Dies fand dann auch einstimmige Annahme, worauf sich der Landtag bis zu einer erneuten Zwischentagung im September vertagte. Auch das Gesetz über die llebernahme der Schullasten auf den Staat und die Vorlage über Besserstellung der Hebammen wurden zurückgestellt. Hutlvs — aber nicht mutlos. Die neueste Herrenmode ist hutlos. Noch in keinem Jahre hat man außerhalb des Hauses so viele hutlose Männer umher laufen sehen, wie gerade in diesem Jahre bei der momentanen Tropenhitze. — Die Zeit wird hutlos. Während man früher, hutlos auf der Straße angetroffen, rasende Eile fingierte und vorgab, man habe nur rasch einmal sehen wollen, ob draußen die „Lust" sauber sei, trifft man jetzt schon hutlose ältere Herren. Gerade in der Sommerhitze ist die hutlose Mode angenehm auf Körper und Geist. Auch vorteilhaft in anderer Beziehung. Einmal gibt es heute viel alte Hüte, die nicht mehr zu tragen sind und zweitens kostet jeder neue Panama schrecklich viel Mo neten. Also Sparsamkeitsapvstel tragen deshalb keinen Hut, weil die hutlose Mode eine sehr billige und nebenbei sehr — bequeme ist. An die Stelle des lästigen Hutabnehmens beim Grüßen grüßt man jovial mit der Hand oder schüttelt die Locken, wenn — welche da sind. Immer allgemeiner bricht sich die Erkenntnis Bahn, daß Luft und Licht dem Körper nur zuträglich find. Allerdings ist hierbei manches zu berücksichtigen. Wer z. B. wenig Kopfhaar besitzt, muß vorsichtiger sein als der, dem ein dichter Haarschopf die oberste Stelle des Körpers bedeckt. Kälte und auch Sitze kann den stark belichteten Kopf unangenehm beeinflussen. Da außerdem ein plötzlicher starker Regen auf den hutlosen Mann schädigend einwirken kann, ist es zu empfehlen, den Hut nicht zu Hause zu lasten, sondern ihn am Knopfloch mitzunehmen, damit man ihn, wenn es nottut, ab und zu aufsetzen kann. Es wäre nur zu wünschen, wenn die hutlose Mode eine ganz allgemeine würde — wenigstens für die warmen Sommer monate. Mag es auch mal auf die schöne Tolle und auf die echten oder unechten Locken regnen: — immer hutlos und nicht mutlos. (?) — Mehrere Gewitter zogen gestern abend in der 11. Stunde über unsere Gegend. Wolkenballen von riesigen Dimensionen hatten sich aufgetürmt, Feuerschlangen liefen fort während durchs Wolkengebirge und ein fürchterlicher Krach ging mit nachtönendem Rollen und Rütteln übers Land. Der Sturm heulte in den Bäumen und es regnete, regnete, aber „nur ein Viertelstündchen". Trotzdem erquickte es Mensch, Tier und die schmachtende Erde, löschte den lästigen Staub und wusch wieder einmal den grau gewordenen Baum und Strauch. Das Erdreich hätte allerdings weit mehr des köstlichen Masters ge brauchen können, jedoch man muß für alles danken und hoffent lich kommt bald wieder etwas und mehr! — Die Opfer des Weltkrieges in unserer Gemeinde sind abermals um eins vermehrt worden. Den Folgen der gewal tigen Strapazen erlag nach langem Leiden in der Blüte der Jahre der Postaushelfer Willy Kirsch, den man gestern nach mittag an die Seite seiner schon vor ihm die Zeitlichkeit ge segneten Kameraden auf dem Ehrenfriedhof zur letzten Ruhe beitete. Ein Dresdner Parteifreund von ihm hielt die Ge dächtnisrede und der M.-G.-V „Brudergruß" sang einen letzten Scheidegruß. Em neuer Hügel wölbt sich auf grünem Rasen und erzählt von Opfermut, Not und Tod für Heimat und Vaterland. — „Oberschlesierhilfe". Wie bereits mitgeteilt, zeitigte die Büchsmsammlung am Blumentag in Wilsdruff zugunsten der vertriebenen Deutschen aus Oberschlesien das hocherfreuliche Ergebnis von 1545,15 Nachstehend werden die vom Stadt rat zu Wilsdruff festgestellten Beträge der einzelnen Sammel- bSchsen ihrem Inhalt entsprechend bekanntgegeben. Es betrug der Inhalt der Sammelbüchse von Trude Preißler 341 Marg. Loßner 311 °6, Marg. Haupt 230 Erika Wild 177 Lisette Wehner 127 R. Puppe 74 Karl Tho mas 69 -F, Adolf Major 49 -F, Fritz Richter 43 -F, Helmut Pauleit 36 Walter Imhof 29,35 Hans Fichtner 25 -F, Hans Zadraschil 22,8^ -F, Paul Solarek 11 Außer den edlen Spendern gebührt auch Herrn Tischler-Obermeister Birkner sür die Leitung sowie den eifrigen Sammlerinnen und Sammlern des Blumentages wärmster Dank. — Marktkvnzert, Sonntag, den 31. Juli, vormittag? 11—12 Uhr: 1. Castell-Vajour-Marsch von Gilbert. 2. Vor spiel zur Oper „Carmen" von Bizet. 3. „Das deutsche Mutter herz", Lied von Hofmann. 4. „Moment musicale", von Schu bert. 5. „Frühlingsgruß", Walzer von Detert. Sparsamer Wasserverbrauch. Die anhaltende Trocken heit hat eine merklicke Abnahme des Zuflusses zu den Wasser- Hochbehältern bewirkt. Der Stadtrat- wendet sich im amtlichen Teile dieser Nummer an die Einwohnerschaft mit der Bitte, mit dem Verbrauch von Master äußerst sparsam zu sein. — Die Gewinnliste der Geldlotterie für das Samariter wesen in Sachsen liegt zur gefl. Einsichtnahme in unserer Ge schäftsstelle aus. — Der Bäcker und der Brotpreis. Aus gewerblichen Fach kreisen ist die Ansicht, daß vom 15. August ab ein marken freies Brot 13—14 kosten könne, als haltlos bezeichnet worden. Als Preis für ein markenfreies Brot in Mittel- und Kleinstädten wird etwa 8 bis 9 (heute 7 -F) angenommen. Eine Gefahr für den Brotpreis könnte nur entstehen, wenn er hebliche Mengen Brotmehl über die Grenze ins Ausland ver schoben würden. — Verteilung von weiteren 2 Pfund Einmachzucker. In der Zeit vom 5. bis 26. August gelangen weitere zwei Psund Einmachzucker je Kopf der Bevölkerung zur Verteilung. Die Ausgabe erfolgt diesmal auf den 4. Abschnitt der Zuckerkarte Reihe 21, so daß dieser Abschnitt insgesamt mit 3 Pfund Zucker zu beliefern ist. Bezugskarten und K-Zuckerkarten sind von der Einmachezuckerbelieferung ausgeschlossen. Zur Wcttcrtage. Die ungeheure Hitzewelle, die nun schon seit Wochen über dem größten Teil von Mittel europa lagert, hat auch in der vierten Juliwoche angehal ten. Die Temperaturen stiegen an den meisten Orten über 30 Grad Celsius. Vielfach traten Gewitter mit zum Teil ziemlich starken Niederschlägen ein; sie reichten jedoch für den ausgetrockneten Boden lange nicht aus. Aus einzel nen Gegenden Mitteldeutschlands wurde Hagelschlag ge meldet, der die gesamte Ernte fast völlig vernichtete. M- gesehen von neuen Gewitterregen dürfte es auch in den nächsten Tagen vorwiegend trocken und ziemlich warm bleiben. lü Himmelserscheinungen im August. Die Tage nehmen jetzt schon wieder merklich ab. Während am 1. d. M. die Tageslänge noch 15 Stunden 32 Miu. beträgt, beträgt sie am 31. d. M. nur noch 13 Stunden 42 Min. Die Auf- und Untergangszeiten der Sonne sind am 1. d. M. 4 Uhr und 7 Uhr 32 Min., am 21. d. M. 4 Uhr 53 Min. und 20 Min. und 7 Uhr 51 Min., am 11. d. M. 4 Uhr 36 Min. 7 Uhr 12 Miu. und am 31. d. M. 5 Uhr 3 Min. und 6 Uhr 59 Min. Am 23. abends 6 Uhr tritt die Sonne aus dem Zeichen des Löwen in das der Jungfrau. — Der Mond ist zu Anfang dieses Monats als nur noch ganz schmale abnehmende Sichel zu sehen: am 3. haben wir Neumond, am 10. erstes Viertel, am 18 Vollmond und am 26. letztes Viertel. — Von den Planeten wird der Merkur, der am 23. in oberer Zusammenkunft mit der Sonne steht, Mitte dieses Monats unsichtbar. Die Venus erscheint Mitte dieses Monats als Morgenstern und ist bis zu zwei Stunden zu beobachten. Der Mars taucht gleichfalls Mitte dieses Monats in der Morgendämmerung am nordöst lichen Sternenhimmel auf. Jupiter und Saturn sind kurze Zeit in der Abenddämmerung zu beobachten. Der Ura nus ist, allerdings nur mit dem Fernrohr, die ganze Nacht hindurch zu beo''"chwn, während der Neptun unsichtbar bleibt. — ' n de» 10. August herum sind in der Regel stärkere Sternschnuppenfälle zu beobachten. — Feriensonderzüge nach Bayern und der Ostsee. Weitere Feriensonderzüge zu ermäßigten Preisen nach Bayern ver kehren Mitte August, und zwar wie folgt: Am 11. August von Bautzen nachm. 3,38, an München am anderen Morgen früh 6,36; am 15. August von Leipzig Hbf. abends 6,45, an München am anderen Morgen früh 6,02; am 15. August von Dresden Hbf. nachm. 5,15, an München am anderen Morgen früh 6,02. Ferner verkehrt ein weiterer Feriensonderzug zu ermäßigten Preisen nach der Ostsee Montag, den 15. August, und zwar wie folgt: ab Dresden Hbf. vorm. 8,20, nach Ducherow- Swinemünde (an 5,44), Ahlbeck (an 6,22), Heringsdorf (6,31), Zinnowitz (7,46), Carlshagen-Trastenheide (an 7,56 abends), sowie nach Greifswald-Stralsund (an 6,20 abends), — An schluß nach Zingst—Prerow—Bergen—Saßnitz (an 8,21 abds.) mit Anschluß in Bergen nach Putbus—Lauterbach (an 9,08) und Binz—Sellin—Göhren (an 11,05 abends). — Für die Ausgabe der Fahrkarten, die Fahrpreise usw. gelten die gleichen Bestimmungen, wie für die schon abgelassenen Sonderzüge. — Herbstobsternteaussichten in Sachsen. Der Landes-Obst- und Weinbauverein hat zur Ermittlung der Obsternteaussichten 300 Umfragekarten an die ihm angeschlossenen Bezirksobstbau vereine hinausgehen lassen und folgendes ermittelt. Aepfel- ertrag: mittel bis gering. Birnen: gut bis mittel, vereinzelt ge ring. Pflaumen: mittel. Mirabellen: gering. Reineclauden: mittel bis gering. Weintrauben am Spalier: gut, in Wein bergen: mittel bis gering. Quitten: gut. Brombeeren: gut. Heidelbeeren: gut bis mittel. Preiselbeeren: gut bis mittel. Wal nüsse: mittel. Haselnüße: mittel. — Die Berichte enthalten über einstimmend Frostmeldung Mitte April und Anfang Mai, teils Hagel, starkes Auftreten der Blutlaus, Blütenstecher, Stachel beermehltau aus der Südlausitz, Apfelmehltau allgemein, Ee- spinstmotte, Apfelwickler, Obstmade, an den Weinstöcken Heu- und Sauerwurm, falscher und echter Mehltau. Seit Wochen leiden alle Bezirke unter großer Dürre, die eine Weiterentsal- tung des Obstes sehr nachteilig beeinslußt, ja selbst starken Fruchtabsall besonders neben dem Kernobst auch bei Pflaumen verursacht. Nach dem gegenwärtigen Stande der Obsternteaus sichten sind die Hoffnungen als sehr trübe anzusehen und mit einer ungünstigen Obstversorgung zu rechnen. — Weitere Einschränkung der Personenschiffahrt. Da der Elbwasserstand sich wieder verschlechtert hat, ist nunmehr auch der Verkehr zwischen Bodenbach und Herrnskretschen eingestellt worden. Auf der übrigen Strecke, also zwischen Mühlberg— Dresden und Dresden—Herrnskretschen wird die Sächs.-Böhm. Dampfschiffahrtsgesellschast den Verkehr jedoch nach wie vor ausrechterhalten. — Ehemalige 26er Jäger. Die Enthüllung des zu Ehren der Toten des Res.-Iäger-Batl. 26 in Freiberg zu errichtenden Denkmals soll, verbunden mit einem allgemeinen 26er Iägertag, am 27. und 28. August stattsinden. Vorgesehen ist ein Be- grüßungsabend am Sonnabend, Gottesdienst und- eigentliche Enthüllungsfeier, Gartenkonzert usw. am Sonntag. — Dresden. Am Donnerstag abend hatten sich bei dem in der siebenten Stunde kurz vorüberziehenden Gewitter der 42 Jahre alte Heizer Paul Förster und seine zehnjährige Tochter Margarete an ein vom Tiefbauamt an den Elbwiesen bei Antons errichtetes Häuschen, Schutz vor dem Regen suchend, an gestellt, als plötzlich ein Blitz herniederfuhr und Vaterund Tochter tötete. An dem Häuschen hatte der verhängnis volle Blitz keine Spuren hinterlaßen. — Kamenz. Ein Akt „zärtlicher Liebe" spielte sich vor einigen Tagen auf hiesigem Bahnhofe ab. Kommt da ein auswärtiger Geschäftsmann von einer Vergnügungsreise mit einem Fräulein M. hier an. Nichts ahnend, wurde er von seiner Ehehälfte empfangen, die gleichzeitig der Begleiterin des Gatten mehrere gutsitzende Ohrfeigen verabreichte. Dem Fräu lein soll schon vor einigen Tagen dasselbe Mißgeschick passiert sein. (Und dennoch schmeckt die Liebe süß.) — Zittau. Tödlich verunglückt ist der Hilfswacht meister Büttner der 16. Hundertschaft der sächsischen Landes polizei. Dem Vernehmen nach entlud sich beim Munitions- abliesern seine Pistole und die Kugel drang dem Unglücklichen in den Kopf. Der Arzt, der sofort zur Stelle war, konnte nur noch den Tod feststellen. — Mittweida. Freiwillig aus dem Leben ge schieden ist der hiesige Arzt Dr. K. Der Fall erregt um so lebhaftere Teilnahme, als der in bestem Ansehen stehende und auch als Arzt hochgeschätzte Mann seine erste Gattin (eine Aerztin) kurz nach Kriegsausbruch durch Selbstmord verlor und von dieser zwei noch schulpflichtige Kinder sowie seine zweite junge Frau hinterläßt. Die Ursache zu dem unglückseligen Schritte ist in völliges Dunkel gehüllt. Zeitbilder. Etwas vom Dirndl-Segen. Ueberall, wo Deutschlands Frauen — auf den Straßen sich bewegen, — schufen sie in diesem Sommer — reichlich einen Dirndl-Segen, — buntes Kleid und grüne Schürze, — na, man kennt ja das Kostüm, — bloßes Haar und kurze Röcke, — Augenausdruck ungestüm. — Und der brave Zeitgenosse — blickt verzweifelt und entsetzt — auf den ganzen Dirndl-Segen, — wie wir ihn erleben jetzt. — Mütter so von 50 Lenzen — sieht man beinah alle Tage — vorn und hinten im Kostüme, — zeigt sich die Kapitalsanlage, — alte Jungfern, dürr und hager, — trocken wie Johannisbrot, — bergen unterm Dirndlkleide — ihres Herzens Weh und Not. — Mal in reiner, bester Seide, — mal in billigem Kattun — kann dem Dirndl man begegnen, — kaum ein Weib erscheint immun — der Versuchung gegen über, — mit den einst gewesenen Reizen — dieses Jahr zum letzten Male — vor den Männern nicht zu geizen, — nur die jungen Mädchen selber — sehen ganz allmählich ein, — diese Mode scheint fürs Alter, — nicht für sie gemacht zu sein. — Einstmals fand die Mode Anklang — selbst vor ärgsten Bierphilistern, — aber seit nzan ihr begegnet — auf den ältesten Registern, lernt die Jugend rasch begreifen — andre Moden zu erfaßen — und des Mittelalters Dirndl — unter sich allein zu laßen. Wochenspielplan Dresdner Theater vom 31. Juli bis 6. August. — Opernhaus. Bis 20. August geschloßen. — Schauspielhaus. Bis 3. September geschloßen. — Neustädter Schauspielhaus. Bis 31. August geschloßen. — Residenztheater. Montag bis Sonnabend: Der ver jüngte Advlar. Anfang 7 Uhr. — Sonntag nachm. 3 Uhr: Alt-Heidelberg. (Ermäß. Preise.) Abends 7 Uhr: Der ver jüngte Advlar. — Montag: Der verjüngte Advlar. Anfang 7 Uhr. — Zentraltheater. Montag bis Montag: Die Geliebte in Moll. Anfang 7 Uhr. Blutarmut und Bleichsucht erfordern besondere Stärkungsmittel. Jreks-Eichelkakao mit Malzgehalt ist als solches bewährt und ärztlich empfohlen, 100 x- 4.95 Mk. Verkaufsstelle: Löwen-Apotheke, Peter Knabe. AAreh? uns. <Ln seiet Kl das Vasrsten wieder eine l.ust, im dlu ist die Vsscbe lertiß, biendendweib, wie sul dem lassen gebleicht. Dabei grobe krspsrnis an ^r» deit, 2eit, Zeile und Noblen. ?kN8II. ist äss beste selbsttätige Über»» erkZIilick nur in Orißlnsl-Packiung, Memsls tose. äll-inise NerLisllsr. Henke! L die., Diirselelort. Glück, Gesundheit, Leben, Charakler, Schicksal, Geschäft u. Wirken,Feindschaft,Freund schaft, Eheglück berechne ich aus der Sterne Blick, lenden Sie Geburtstag und -Jahr, und ich sage Ihnen, was kommt und was war. Preis 8 Mk., Nachnahme 1,50 Ml. mehr. Viele Dankschreiben. Karkolv,Ka«novkr-Wielsd.13 Jede schöne Frau wünscht sich einen ff. Federhut. Echte ff, m l. Atama-Strauß- federn kosten jetzt 25 U.48 Mk Boas25Mk..6«Mk.,100Mk. bis 450 Mk. ff. Blumen, Laub. Hesse,Dresden,Scheffelstr.21 Hiße« StemsM allerArt durch Steuersyndlkus Reimann, Dresden, Ehrlichstraße 24. issi Sprechzeit 2—6 Uhr. Für 1. September junges Mädchen mit guter Schul bildung, als LehmiWn bei monatlicher Vergütung gesucht 6os« Eduard Wehner, Manufaktur — Modewaren. 1 HauslnWen welches nebenbei 2 Kühe zu versorgen hat, für 1. oder 15. August gesucht bei hohem Lohn und guter Ver pflegung. s,nr Gebr. Treiber» Kunstmühle, Tharandt. Zu 1'landwirtschaftl. Schüler werden noch I od. 2 Schüler in gute Pension gesucht. Meißen, Hahnemannstr. 9. M. verm. Zieger.