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«7Z3 frau. Huer .sowie wte 4728 24 I. ! gsng ibcrg. ment ;chen ssen sizier. weig näet. bei durch tenant htigen r 'ihm unä Snäe rung irung atze. »artet. M nv der u ge- e Be- Nich »raff. 80. Jahrgang. Nr. 159. Sonntag den 10. Juli 1921. Amtlicher Teil Bestände an Brotgetreide, Gerste und Hafer aus früheren Ernten. Wer im Gebiet des Kommunalverbandes Meißen Smdl und Land Mit dem Be ginne des 15. Juli ÜS21 Vorräte früherer Ernten an Roggen, Weizen, Gerste und Hafer in Gewaltsam Hai, ist verpfl chlet, sie dem Kommunalverband Meißen Stadt und Land (Amlshauptmannichall) bis zum 20. Juli d. I., getrennt nach Arten und Eigen tümern, anzuzeigen. Vorräie, die zu dieser Zeit unterwegs sind, find von dem Emp fänger unoerzügUch nach dem Empfange anzuzeigen. Nicht anzeigepflichtig sind: I. Vorräte an Brorgeneide und Gerste, dis bei einem Besitzer einschließlich der daraus hergestellten Erzeugnisse je 30 kx — 60 Pfund auf den Kopf der Selbstversorger nicht ürc<steigen. 2. Vorräte, tue nn Eigeniume deS Reichs oder eines Landes stehen, 3. Vorräte, die im Eigentums der Reichsgetreidestelle, Geschäftsabteiluiig, G. m. b. H. stehen. Mühlenbesitzer, Bäcker, Mehl-, Klein- und Großhändler brauchen über Kom- munalverbandsgetretde und -Mehl keine besonderen Anzeigen zu erstatten, da ihre am 15 Juli 1921 zu erstattenden Bcstandsaiizcigcn als Unterlage verwendet werden. Soweit sie aber über andere anzeigepflichtige Vorräte ver'ügen sollten, haben sie dies hierher anzuzeigcn. Wer die vorstehe,ids geforderten Anzeigen nicht in der gesetzten Fust erstattet oder wer wissentlich unrichtige oder unvollständige Angaben macht, wird auf Grund von H 49 Ziffer I des Geleges ütnr die Regelung des Verkehrs mit Getreide vorn 21. Juni 1921 mit Gefängnis b s zu einem Jahre und mit Geldstrafe bis zu 50000 Mark oder mt ein r d'eser Strafen bestraft. Meißen, am 9. Juli 192l. --M Nr. 325 w Kommunalverband Meißen Stadt und Land. Die bisher im Grundbuche nicht eingetragenen Wegkslurstücke: Nr. 352a, Torfweg, Nr. 354, Weg vom Rittergut Klipphausen dis an den von Sora nach Sachsdorf führenden Sachsdorker Weg, Nr. 355, Weg vom Dorfweg durch das Rittergut Klipphauien nach Sachsdorf, Nr. 356a, Weg vom Dorfw g nach Sachsdorf, Nr. 357, niederer Knchweg nach Röhrsvorf, N-. 358, Weg nach Röhrsdorf, Nr. 359a, Nr. 359b, öffeniliche Wege von Sachsdorf nach Sora, Nr. 360a, Weg nach der Chaussee, Nr. 362, Nr. 362b, Weg nach Birkenhain, sämtl ch der Flur Klipphausen, sollen zum Rittergute Klipphauseu, Blatt 298 des Grundbuchs für den Dresdner L'hnhof, hmzugeschlagen weiden. Alle diejenigen, die das Eigentum an di-fln Flurstücken, eine Beschränkung des Eigentümers in der Verfügung über dreie Flurstücke, ein Verkaufsrecht oder ein nicht in einer Grunddienstbarkeit bestehendes Recht an diesen Flurstücken in Anspruch nehmen, werden hiermit aufgefordert, ihre Rechte binnen 3 Monaten und spätestens bis zur Hin- zuschlagung bei dem unterzeichneten Grundbuchamle anzumeldcn, andernfalls sie nach der Hinzuschlagung den öffentlichen Glauben des Grundbuchs gegen sich gellen zu lassen haben. Amtsgericht Dresden-N., Abt. IX als Lehnhof, am 23 Juni 1921. «7-4 Ziegel- und Schamottesteinbruch - W-l torius'schen Ziegelei abgefahren werden, cbm 15 Mark. Näheres bei Herrn Stadtrat Wehner. Wilsdruff, am 8. Juli 1921 ,7«s Der Stadtrat. Um irnümlichen Auffassungen entgegenimreten, wird hiermtt vekanntgemacht, daß das Müleiniaungsamt keine allgemeine Mtet it eig e ru n g , insbesondere auch k-ine Steigerung der Fnedensmttten um 60°/« genehmigt hat. Es wird vielmehr wie bisher über die Zulässigkeit einer Steigerung von Fall zu Fall auf Antrag entschieden weid n Wilsdruff, am 8. Juli 1921. 47g» Das Mieteinigungsamt für die Stadt Wilsdruff. Dir Mm WW, DzeW di; 1V Mr mimttip achuM. MW Unlust zu ehrlicher Arbeit. Das ist die Nette, die Herne leider einen größeren Teil des Volkes in innerer Unfreiheit hält und ihn und damit die Gesamtheit am Wiederaufstiea verhindert. Mit moralischen Ermahnungen ist gegen solche Zu stände wenig auszurichten. Aber darauf kommt es an, daß die klare Erkenntnis unserer Lage und der Folgen, die daraus erwachsen, immer weitere Volksschichten durchdrin gen. Freiheit, für viele heute nur ein leeres Wort, be deutet die Möglichkeit, zu tun, was verkauf klare Erkennt nis gestützte Wille uns zu tun gebietet. Daß der Wille zu einem neuen Aufstieg in unserem Volke lebendig geblieben ist, dafür liegen — der einzige Trost in dieser schweren Zeit 77- viele Zeugnisse vor. Der Weg dorthin führt über die Befreiung von innerer Schwäche, mag sie sich nun in ungesunden wirtschaftlichen Zuständen oder in bedenklicher Häufung von Vergehen und Verbrechen oder in ewigen Bruderzwisten der Parteien äußern. Dann werden wir das Mittel richtig gebrauchen lernen, das heute an Stelle der Kriegswaffen getreten ist und das uns auch zur äuße- ren politischen Freiheit führen soll: diezielbewutzte, systematischeArbeit. Nur durch eine außerordent liche Steigerung aller unserer Leistungen wird das deutsche Volk wieder diejenige innere Kraft und diejenige Geltung unter den zivilisierten Nationen erlangen, die unseren jetzi gen Bedrückern nicht mehr erlaubt, zum Schaden der Welt wirtschaft Deutschland aus der Reihe der gleichberechtigten Nationen fernzuhalten. Nur die innere Erstarkung wird uns auch nach außen wieder das Gewicht verleihen, das der deutsche Name früher durch die Arbeit seiner Bürger erlangt und dann verloren hat. Er wird es wieder ge winnen. Arbeiten und nicht verzweifeln! Paris gegen Leipzig. Abreise der französischen Regierungsoertreter. Der „Matin" meldet zum Prozeß Stenger: „Nach de: skandalösen Freisprechung des Generals erachte die sra« zöfische Negierung die Anwesenheit einer französischer Mission in Leipzig als überflüssig. Ministerpräsident Bri and hat infolgedessen an die französischen Vertreter tele graphiert, daß sie sofort nach Paris znrücklehren sollen und hat bei dem englischen und belgischen Kabinett ange regt, künftig gleichfalls.keine Vertreter nach Leipzig zv entsenden." Dieses Verhalten der Franzosen setzt der ganzen Tra gikomödie der Leipziger Prozesse die Krone auf. Nichi genug damit, daß wir überhaupt gezwungen werden, einzelne unserer Kriegsteilnehmer auf Grund feindlicher Anschuldigungen vor Gericht zu stellen, während niemals davon die Rede ist, daß die zahllosen Verbrechen, die von Angehörigen der gegnerischen Armeen begangen wurden, ebenfalls einen strafenden Richter finden sollen, wagt man jetzt sogar, die Urteile unseres höchsten deutschen Gerichts hofes in so unerhörter Form anzuzweifeln, obwohl der englische Generalstaatsanwalt, der den Prozessen in Leip zig beiwohnte, ausdrücklich anerkannt hat, daß die Art der Rechtsprechung der deutschen Reichsgerichte durchaus einwandfrei ist. Kleine Zeitung kür eilige Leser. * Der Wiedergutmachungsausschuß hat das Protokoll über die von Deutschland auszuliefernden Flußschiffe festgesetzt. Dies ist das letzte Protokoll über deutsche Leistungen. * Die seit einigen Tagen verschwundenen drei Herren — Oberbürgermeister Busse, Bürgermeister a. D. Werner aus Her- iord und der Kaufmann Horn aus Heidelberg sind mit großer Wahrscheinlichkeit im Walde b»i Heidelberg ermordet worden. Der mutmaßliche Täter, Schmied Siefert, ist verhaftet. * Briand hat wegen Freisprechung des Generals Stenger die französische Iustizkommisfion auS Leipzig abberufen. * Gegen den Grasen Karolvi ist infolge der Enthüllungen des Prinzen Windisch-Graetz in der ungarischen Nationalver sammlung die Untersuchung wegen Hochverrat angeordnet worden. * Die bulgarische Regierung hat um einen dreijährigen Auf schub ihrer Reparationszahlungen ersucht. * Der Sultan soll angeblich erklärt haben, er sei bereit, zu gunsten eines andern Mitgliedes seiner Familie abzudankcn. * Die griechischen Truppen haben nach ihrer Landung bei Kara Mursell eine schwere Niederlage erlitten. * Der neuernannte italienische Außenminister Della Torretta wird in erster Linie die Verhandlungen mit dem russischen De legierten Borowski wieder eröffnen, um einen Handelsvertrag mit Rußland abzuschließen. * Die serbischen Truppen sollen das gesamte Gebiet von Hascht und Krasnitzsch in Nordalbanien bis zum Drinsluß be setzt haben. Ser Weg zur Freiheit. Was ist Freiheit? — Nicht jeder, der heule laut die verlorene Freiheit beklagt und stürmisch zum Kampfe uni die Wiedererringung dieses köstlichen Gutes ruft, macht sich «ar, was er unter diesem gerade für uns Deutsche mit so hehren Erinnerungen und mit so heißer Sehnsucht ver- lnupften Worte verstehen will. Um wie viel weniger kann " dann die Wege erkennen, die uns der Erfüllung dieses "äher bringen können! Es ist in der Tat sehr verschtedenes, was sich in diesem Worte vereinigt, und wenn Schiller sagt: „Der Mensch ist frei und wäre er im Ketten geboren-, so meint er damit eine Art Freiheit, die nichts Zlit dem zu tun hat, was de» Kämpfern der deut schen Frelhettvkrlcge als Ziel vor Augen schwebte. Und doch ist beides, die persönliche, sittliche Freiheit und die po litische, nationale Freihet, oder, wenn man so sagen will, die innere und die äußere Freiheit, untrennbar mitein ander verbunden. Eins ohne das andere ist zwar denkbar, aber niemals von -^auer und Bestand. Jedes ist die Vor aussetzung des andern, mag es sich nun darum handeln, den unersetzlichen Besitz dieses idealen Gutes zu verteidigen und vor dem Verfall zu schützen oder aus dem Jammer innerer oder äußerer Knechtschaft wieder emporzusteigen und wieder frei zu werden. Ein einziges leu-Atendes Beifpiel der deutsche» Geschichte genügt zum Beweise, das gerade in unseren Tagen jedem sich tief in das Gewissen einprägen sollte: Tie große Flamme der nationalen Er hebung. die in den Jahren 1813 und. 1814 das Joch des Franzosenkaisers von Deutschland abschüttelte, hätte nie mals so hoch und begeisternd und alles mit sich r-üßend emporlodern können, wenn nicht die innere Läuterung und die sittliche Befreiung der Nation durch die großen Volks erzieher Fichte und Schleiermacher, Stein und Hardenberg oorangegangen wäre. Bei aller Verschiedenheit der Verhältnisse, die damals und Henle obwalteten, ist doch die Grundlage jeder künf tigen Befreiung jetzt die gleiche wie im Anfang des vori gen Jahrhunderts. Unser Fall wäre nicht so tief, wenn nicht auch wir unsere Freiheit in doppeltem Sinne einge büßt hätten. Nicht nur die Ketten der Entente lasten aus uns. Schwerer vielleicht noch leiden wir an den innereu Krankheiten, die an der Kraft unseres Volkes zehren. Ein Blick auf die Statistik der Verfehlungen gegen Recht und Gesetz zeigt mit erschreckender Deutlichkeit, wie tief wir in den Sumps moralischer Minderwertigkeit geraten find, und die Ziffern, in denen sich die Leistungen jeder Art von Er zeugung landwirtschaftlicher oder industrieller Art aus drücken, beweisen, wie gering unsere Fähigkeit zu produk tiver Arbeit geworden ist. Es soll nicht verkannt werden, daß in dieser Hinsicht gegenüber der Zeit, die unmittelbar auf den Krieg folgte, schon vieles wieder besser geworden ist, aber noch sind wir weit von dem Hochstande entfernt, der das deutsche Volk früher zum beneideten und bewun derten Vorbilde anderer Nationen machte. Niemand ist sich darüber im Zweifel, daß der Weg der Befreiung heute ganz anders verlaufen muß, als vor einem Jahrhundert. Niemand denkt ernstlich davon, daß es heute wie damals heißen könnte, „dos Volk steht auf, der Sturm bricht los". Die hundert Jahre, die seitdem vergangen sind, haben das Weltbild in erster Linie durch die grundlegende Umgestaltung von Verkehr und Technik so verändert, daß auch das Wesen des Krieges keinen Ver gleich mehr mit der Vergangenheit zuläßt. Damals gab es keine Entwaffnung im heutigen Sinne, und heute wie derum wäre ein Millioneilheer, und wenn es von der un geheuersten nationalen Begeisterung beflügelt wäre, nur dos wehrlose Opfer gegnerischer Maschinengewehre und FlngzeuHgeschwader, wenn es selbst nicht auch über die gleichen technischen Waffen verfügt. Der Weg zur Frei heit führt uns nicht über die Entscheidung durch Blut und Eisen. Wohl aber stehen uns andere Mittel zu Gebote, die wir fest in der Hand haben, wenn wir nur wollen. Dic Erziehung zum nationalen Willen aber ist der erste Schritt auf dem Wege. Er setzt voraus die innere Befreiung von jener gefährlichen Gleichgültigkeit gegenüber nationalen Fragen, sie sich im Gefolge unseres Zusammenbruchs be- merkbor machte und von der damit verbundenen Neigung zum Eigennutz, die in Gestalt der Kriegsgewinnler und der Schieber ihre widerwärtigste Verkörperung gesunden hat. Die Unsicherheit und das ständige Schwanken aller Werte bringt es mit sich, daß nur allzuvicle der Versuchung unterliegen, durch mühelose Spekulation und unlautere Praktiken leichte Gewinne emzustecken, ohne zu bedenken, daß Damit keine neuen Werte geschaffen und wertvolle Arbeitskräfte, die der Volkswirtschaft fehlen, brochgclcgt werden. Leichter Gewinn führt zu leichtsinniger Ver schwendung des Gewonnenen und damit wächst Genußsucht Wochenblatt für Wilsdruff und Umgegend Postscheckkonto Leipzig 28614 Fernsprecher Wilsdruff Nr. 6 dem Jahre 4841 Erscheint seit Erscheint täglich mit Ausnahme der Sonn- und Festtage nachmittags 5 Mr für den folgenden Tag. Bezugspreis bei Selbstabholung monatlich 4.50 Ml., durch unsere Austräger zugetragen in der Siadt monaiiich 5 Ml., auf dem Lande 5.15 Mt., durch die Post bezogen vierieisährlich 15.75 Ml. mit Zustcllungsaebühr. Alle Postanstalten und Postboten sowie unsere Austräger und Geschäftsstelle nehmen jederzeit Bestellungen entgegen. 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Verantwortlicher Schriftleiter: Hermann Lässig, für den Inseratenteil: Arthur Zschunke, beide in Wilsdruff.