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einer Meiserhöhung, falls die neue Zündwarensteuer noch über das Doppelte der jetzigen Steuer hinausgehen sollte. Eine Knappheit an Zündhölzern ist nicht mehr zu befürchten, da die deutsche Industrie wieder voll arbeitet und gute Qualitäten berzustellen in der Laae ist. * Sltuegung der mexuanlia-en Perroleummdustrte. Infolge der Erhöhung deS Ausfuhrzolles für Petroleum durch die meri- kanische Regierung haben verschiedene Gesellschaften ihre Be triebe stillgclegt. Dadurch sind übet 10 000 Menschen arbeits los geworden. Aus Stadt und Land. Aktt-ilrolg«» Er diese wir tsnowv erttveO«» Wilsdruff, am 8. Juli. — Die diesjährige Sommerwitterung läßt wieder einmal so gut wie alles zu wünschen übrig. Zwar hat das beispiellos schlechte Wetter, wie wir es während des ganzen Juni zu ver zeichnen hatten, etwas erträglicheren Witterungsverhältnissen Platz gemacht. Trotzdem aber sind wir noch weit entfernt von dem, was man unter richtiger Sommerwitterung versteht. Schon hat in nahezu ganz Deutschland die Heuernte unter der Ungunst der Iuniwitterung sehr erheblich zu leiden gehabt. Denn das Heu mutzte teilweise wochenlang drautzen liegen, ehe es endlich trocknete und verlor durch das ständige Auslaugen infolge der unausgesetzten Regenfälle seine beste Kraft. Und wenn nicht bald eine sehr beständige Sommerwitterung Platz greift, so ist zu be fürchten, datz wir mit der Getreideernte die gleiche üble Er fahrung machen werden. Das wäre umsomehr zu bedauern, als durch die Neuregelung unserer Brotversorgung nach den Erfah rungen voraüfgegangener ähnlicher Matznahmen unter allen Um ständen damit zu rechnen ist, datz selbst bei einer leidlich guten Ernte in der Uebergangszeit Versvrgungsstockungen eintreten werden. Unter diesen Umständen wollen wir deshalb doppelt hoffen, datz der Ernteausfall an Brotgetreide ein zufrieden stellender sein möge. Denn was im anderen Falle aus einer, zu sammenbrechenden Brotversorgung sich für unser Volk an inner politischen Konflikten ergeben könnte, das wird sich jeder auszu denken scheuen, dem daran liegt, datz in unserem gequälten und niedergebrvchenen Volke endlich wieder Ruhe, Frieden und lebensfähige Existenzverhältnisse einkehren möchten. — Ferkelmarkt Wilsdruff. Der heutige Markt war mit 79 Stück Ferkeln beschickt. Das Stück wurde mit 180 bis 250 gehandelt. — Besichtigung von Kartosfelanbauversuchen. Die Besich tigung der Versuche des Landeskulturrates und der angebauten Karwffelsorten auf dem Rillergute Hirschfeld, Post- und Bahn station Deutschenbora, Bez. Dresden, steht der Oeffentlichkeit jetzt offen. — Beihilfen an ehemalige Kriegsgefangene. Zahlreiche ehe malige Kriegsgefangene haben Anträge auf Löhnung oder auf Entschädigung für in der Gefangenschaft abgenommene Sachen bei den Kriegsgesangenenstellen eingereicht, die abgelehnt werden mutzten, weil sie nicht rechtzeitig eingereicht waren. Da hierdurch häufig empfindliche Härten entstanden sind, hat das Reichs finanzministerium gewisse Mittel bereitgestellt, um bedürftigen Antragstellern Beihilfen zu gewähren. Die Anträge auf eine solche Beihilfe sind bei den Hilfsausschüssen für ehemalige Kriegsgefangene zu stellen. Dabei sind der Entlassungsschein und vor allem der Ablehnungsbescheid der ehemaligen Militär behörden mitzubringen. Auch die Reichsvereinigung ehemaliger Kriegsgesangener hat Anträge zur Verfügung. Die Festsetzung der Höhe der Beihilfen erfolgt durch die Reichszentralstelle für Kriegs- und Zivilgefangene, Berlin, unter anteiliger Verteilung der vorhandenen Mittel. Mit einer Auszahlung kann daher erst Ende des Jahres gerechnet werden. Vom Landeshilfsausschutz für ehemalige Kriegsgefangene wird dabei ausdrücklich darauf aufmerksam gemacht, datz diese von der Reichszentrale für Kriegs- und Zivilgefangene aufgestellten Bedingungen nicht etwa gestatten, datz nunmehr alle Heimkehrer ihre für die Zeit der Gefangenschaft in Betracht kommende Löhnung erhalten. Eine Beihilfe kann vielmehr lediglich dann gewährt werden, wenn Löhnungszahlung oder Entschädigung wegen verspäteten An trages abgelehnt worden sind. — Die Frage der Oeffentlichkeit des Unterrichts in den Volksschulen ist in Mittweida angeschnitten worden. Der dortige Elternrat hatte an die Lehrerschaft den Antrag gerichtet, ihm Gelegenheit zu geben, dem Unterricht beiwohnen zu können. Daraufhin hat die Lehrerschaft, folgendes beschlossen: „Zu 8 11 Abs. 4 des Uebergangsschulgesetzes hat die Lehrerschaft Mitt weidas auf Widerruf und vorbehaltlich künftiger gesetzlicher Be stimmungen folgende Richtlinien aufgestellt: 1. Ein Aufsichts recht der Eltern über die Schule und ein Anspruch der Eltern auf Besuche des Unterrichts bestehen nicht. 2. Allen Eltern wird Gelegenheit gegeben, Kenntnis vom Unterrichtsbetriebe zu nehmen: a) auf Elternabenden; b) durch die Möglichkeit, dem Unterricht ihrer eigenen Kinder jederzeit beizuwvhnen. 3. Die letzte Entschlietzung über Annahme oder Ablehnung eines Unter richtsbesuches trifft der einzelne Lehrer. Mit ihm haben sich die Eltern mindestens einen Tag vor dem Besuche ins Einvernehmen zu setzen. 4. Der Lehrer kann die Eltern seiner Schüler zum Be suche des Unterrichts einladen. 5. Eintritt in die Klasse erfolgt nur zu Beginn einer Unterrichtsstunde." — Regimentstag der 104er (aktives Regiment „Kron prinz"). Vom Festausschuh wird uns geschrieben: Vom 20. bis 22. August findet in Chemnitz der erste Regimentstag des ehe maligen Regiments „Kronprinz" statt. Um die Unterbringung aller Kameraden sicherzustellen, werden Anmeldungen mit An gabe der Kompagnienummer bis spätestens 31. Juli an den Vor sitzenden des Ouartierausschusses, Kamerad W. Borger, Chem nitz, Lutherstratze 16, erbeten. Wer sich nicht selbst Unterkunst besorgen kann, mutz dies bei der Anmeldung besonders angeben. — Die gefährliche Fahne. Ein Schulausflug aus Bornstadt in Thüringen durchzog mit klingendem Spiel und wehenden Fahnen den Ort Allstedt. Auf Veranlassung der Polizei muhten die Kinder die Fahne zusammenrollen, da eine Fahne in den Farben schwarz-weih-rot öffentliches Aergernis erregen könnte. — Moritzdorf. Beim Aufspringen auf den abfahrenden Zug glitt hier ein gewisser Fiebeler aus Radeburg aus, wurde ein Stück geschlostft und mehrfach erheblichverletzt. Mit glieder der Radeburger Sanitätskolonne nahmen sich des Ver letzten an und überführten ihn nach dem dortigen Krankenhause. — Freiberg. Am 1. dieses Monats zeigte ein hierselbst wohnhafter Arbeiter an, dah er von unbekannten Männern am 26. Juni zum Mitfahren in einem Auto eingeladen worden sei. Er sei auch mitgefahren und dann von den Männern nach Rauchen einer Zigarette in bewutztlvsem Zustande in einen finsteren Raum gesperrt worden. Am 1. dieses Monats früh gegen 7 Uhr sei er auf einer Wiese in der Nähe Zwickaus er wacht. Erörterungen über den Vorgang sind noch nicht abge schlossen. (Eine rätselhafte Geschichte.) — Bautzen. EinoriginellesInserat finden wir in der „Sächs. Landw. Ztg.". Es lautet: „Wegen Nachzucht ver kaufe meinen Zuchteber „Erzberger", breitbucklig, schwarzweih gefleckt, Schlappohren, kurze Schnauze, reichlich zwei Zentner schwer, zu 1500 per Zentner. Thost, Rittergut Schmochtitz bei Bautzen." — Leipzig. Nach einer Aufstellung des Rates fehlen zurzeit in Leipzig 9501 Wohnungen. Jahrzehntelang wird es unmöglich sein, Familien in Leipzig ein Unterkommen zu be schaffen. Im Jahre 1921 sind für den Bau von Kleinwoh nungen nicht weniger als 50 Millionen Mark zur Verfügung gestellt worden. Aus dem Gerichtssaal. Schwurgericht Dresden. Die Tragödie einer Kindesmutter wurde in einer Verhandlung aufgerollt, die sich gegen die 24 Jahre alte Dienstmagd Paula Anna Lehmann aus Geithain richtete. Der Angeklagten wurde zur Last gelegt, dah sie am 31. März in Winkwitz bei Meihen ihr am 3. Februar in der Frauenklinik zu Dresden geborenes Mädchen Irma Erika in den Brunnen des Gemeindevorstandes geworfen und auf so herzlose Weise er tränkt habe. Die Lehmann war voll geständig; es ist ein über aus trübes Sittenbild, was sich da im Schwurgerichtssaale wider spiegelte. Im Jahre 1918 hatte die Angeklagte in Zehren, wo sie damals diente, mit einem gefangenen Serben ein Verhältnis, das nicht ohne Folgen geblieben war; sie muhte auch dann ihren Dienst wechseln. Der kleine Knabe Herbert wurde bereits im folgenden Jahr und dann erneut im November 1920 in Meißen ausgesetzt, er befindet sich jetzt in städtischer Pflege. Nach der Entbindung hatte die Lehmann verschiedentlich ihre Dienststellen gewechselt und unter anderen in Blanken st ein, Gauernitz, Neukirchen Arbeit angenommen, sie war dabei erneut in Verkehr getreten, und zwar mit einem landwirtschaftlichen Ar beiter Hennemann. Auch dieses Verhältnis blieb nicht ohne Folgen, es kam manchmal zu Differenzen, dann wurden beide wieder einig, schließlich zog die Lehmann zu den Eltern des Hennemann nach Limbach,, wurde aber am Weihnachts heiligenabend 1920 angeblich auf die Straße gesetzt und irrte dann umher. Schließlich fand die Angeklagte in Dresden in der Frauenklinik Aufnahme, gebar dort am 3. Februar d. I. ein Mädchen, welches die Namen Irma Erika erhielt. Inzwischen war wieder eine Verständigung erzielt worden, die Lehmann zog mit dem kleinen Mädchen wieder zu den Eltern des Henne mann, die selbst gut zu ihr und zu dem Kinde gewesen seien. Es sollen auch etwa vier Wochen verstrichen sein, bis schließ lich Hennemann fortgesetzt über das nächtliche Schreien des Kindes Vorhalte machte, und die Kindesmutter gezwungen haben soll, das kleine Wesen des nachts auf den Heuboden zu schaffen. Unerträglich soll der Zustand gewesen sein, alle möglichen Vor schläge habe Hennemann gemacht, um das Kind zu beseitigen, wie die Angeklagte zu den schweren Beschuldigungen des Mordes vor Gericht ausführte. Mehrfach habe der Geliebte gesagt, es verschwinden doch soviel Kinder, er habe geraten, das Kind so zuzudecken, damit es ersticke, auch habe sie Gift besorgen sollen. Nach erneuten schweren Differenzen will die Lehmann dann am 31. März mit ihrem Kinde nach Meißen gefahren sein. Henne mann habe ihr dazu sieben Mark gegeben. Nachdem sie schon einige Nächte vorher auf den Gedanken gekommen war, das Kind in den Brunnen ihres früheren Dienstherrn zu werfen, habe sie es auch ganz kopflos zur Ausführung gebracht, und das in Bettchen befindliche, mit einer Decke umhüllte Kind hinein ge worfen, wo es dann am 10. April gefunden wurde. Der Ver treter der Anklage, Staatsanwaltschaftsrat Dr. Kästner forderte Bestrafung wegen Totschlags, der Verteidiger plädierte für Zu billigung mildernder Umstände. Die Geschworenen bejahten die Schuldsrage auf Totschlag und auf mildernde Umstände. Die Angeklagte wurde daraufhin zu drei Jahren sechs Monaten Ge- s fängnis und fünf Jahren Ehrenrechtsverlust verurteilt. bei den schwersten Strafen verboten, sowie alles, was ckie Levöikerung er bittern Könnte. Dach äer Diederlage Dapoleons unck seiner Verbündeten bei Aspern unck Esslingen bekamen ckie Oesterreicher Wut, Sachsen zu besetzen in cker Absicht, ckies Dachbarvolk wieder als ihren Verbündeten zu gewinnen. Deshalb sollte ckas Lesatzungskorps in strengster Manneszucht gehalten wercken, um cken Sachsen keinerlei Anlass zu Erbitterungen gegen Oesterreich zu geben. Wie wenig sich mit ckiesem Versprechen ckas Verhalten cker braun schweigischen unck hessischen freiheitskämpler vereinbaren lässt, mögen folgencke Ausführungen zeigen, in ckenen sich ckas Schicksal Wilsdruffs unck cker Dackbar- ortschakten unter cker öeselzung ckurch ckie Lraunschweiger spiegeiH. Am Encke: „ Äusser solchem strategischen Twiespalte bereitete ckie Ge ¬ meinschaft mit ckem zugeorckneten, jeckoch souverain selbstänckigen Herzoge von Lraunschweig ckem Oommando Am Enckes vielfache Leschwernisse. Schon in ckem am ,2. Juni an cken Grafen von Liesch zu Prag gerichteten Lerichte musste er sich aussprechen: .üngeachtet meines er- thsilten schärfsten Lekehles, ckass keine Plünderungen unck Ercesse verübt wercken sollten, sinä ckoch leicker schon schreckliche Anordnungen, zu meinem Erost aber nicht von Anseren, sonckern von cken Lraunschweigern unck Hessen verübt worcken. Alle Klagen kommen zu mir, weil ckie Prsclamation unter meinem Damen herausgekommen ist, unck ich kann nichts anckeres, als cken Kläger an cken Herzog unck an cken hessischen Major (von Heinrotk) verweisen. Der Herzog, cker gar zu gnäckig ist, Kat zwar ckie Liebe seiner Leute, aber wenig furcht, weil sie sich auf seine Herzensgüte verlassen. Anter cken Hessen ist nicht ckie geringste Suborckination, vielmehr eine vollkommene Anarchie. (Eine Leilage gab nähere Auskunft über hier schon verübte Ercesse.) Die Lraunschweiger requiriren lauter Mein, Punsch-Masse, sogar Kaffee unck Ducker, schwelgen Eag unck Dacht, sagen unsren Leuten, ckass sie Darren seien, sich mit 6ier und Lranntwein zu begnügen. — — — — Die hessischen Offiziere müssen bestänckig mit blossem Säbel sich Gehorsam zu verschaffen suchen. stch bitte Ew. Ercellen; um Alles, wenn es möglich ist, mich von ckiesen ercessiven Alliirten zu befreien. Ich stehe für unsere Leute unck wercke sie gewiss in Orcknung erhalten; allein wenn solche noch länger unter dieser bösen Gesellschaft bleiben, so wercken sie nicht nur in Grunck unck Locken verckorben wercken, sonckern es steht zu befürchten, ckass encklich ckas Landvolk, welches so bieder unck brav ist, sich ganz gegen uns auflehnen wird/ Mährend nun cker Herzog mit seinem freikorps sich aus der Gegend von Wilsdruff, 12000 Ekaler erpresst worden waren, nach Weissen wendete, kehrte Am Ende mit dem grössten Erste seines Eorps nach Dresden zurück. Dur etwa 1500 Mann waren nach freiberg entsendet worcken. — — —" Selbst Aschholtz sagt ckie ungeschminkte Wahrheit über ckas Verhalten äer eigenen Leute: * Es sei an dieser Stelle auch verwiesen ans tseimatbeiiage t-gy (Band i) Nr. tz: „vor ;oo Jahren" von A. Ruhne. rob „Wilsdruff war bei cker Verfolgung der Sachsen hart mit genommen. Unsere Leute hatten viele Häuser aufgebrochen unck geplünckert: EKüren und fenster zerschlagen und den wildesten Anfug getrieben. In einem nahen Dorfe^ brach durch ihre Schuld sogar feuer aus. Der Herzog war über diese Ercesse höchst aufgebracht. Er sah ein. ckass es zur Aufrechterhaltung der strengsten Manneszucht nothwenckig sei, dem Eorps ein Leispiel geben zu lassen, das für die Übertreter seines oft wiederholten Gebots nur warnend unck abschreckenck sein wercke. Am andern Morgen wurde ein Husar, welcher cker Plünderungen unck arger Wisshancklungen der Einwohner auf das vollkommenste überwiesen war, nach abgehaltenem Kriegsgericht vom Leben zum Eode verurteilt und sofort vor der fronte füsilirt. Mehrere, andere jener Plünderer wurden, nachdem man ihnen eine Anzahl Hiebe gegeben, aus den Leihen des Eorps sogleich aus- gestossen^. — — —" An anderer Stells schreibt Wachholt;: — — In dieser Test wurde der Herzog äusserst schmerzhaft be rührt. Über ckie Ercesse, welche bei cker Verfolgung cker Sachsen in Wilsdruff von mehreren unserer Leute verübt waren unck ckie, wie oben erwähnt worcken, den Herzog veranlassten, einen der Plünderung unck ärgster Misshandlung überführten Husaren sofort erschiessen zu lassen, hatte man an cken Generalissimus cker österreichischen Armee, Erzherzog Earl, zu berichten nicht verfehlt. Dieser fand sich dadurch bewogen, an den Herzog zu schreiben. Aber unglücklicherweise war cker Lrief in ckie Häncke ckes Obersten Ehielmann gekommen, welcher denselben öffnete, ihn copieren liess und dann dem Herzog nachsandte. Hierbei hätte es Ehielmann bewenden lassen können, ckoch sein Hass gegen den fürsten ging soweit, ckass er ckas Schreiben in verschiedenen Teilungen der Öffentlichkeit übergab, für unsere feinde war dieses ein Eriumpk; ihre Schmähungen, welche sie über uns ausgesprochen hatten, waren nun gerechtfertigt; Läuber, krigancks hiessen wir jetzt von Lechtswegen. Der Lrief an den Herzog lautete: An Se. des Herrn Herzogs von Lraunschweig-Oels, Durchlaucht. Hauptquartier Deutsch-Wagram, am 18. Juni >8oy. Mit Leidwesen, welches Ew. Liebcken gewiss mit mir theilen, habe ich erfahren, ckass ckie Eruppen Ew. Liebcken sich im Königreich Sachsen Aus schweifungen, Erpressungen unck Gewaltthätigkeiten erlaubt haben, welche den Luf cker Armee entehren, ckie Plackereien ckes feinckes vergessen machen, unck der guten Sache ckurch ckie Erbitterung des Volkes höchst gefährlich wercken. Ich habe dem feldmarschalllieutenant Kienmayer, dem ich das Eommando cker k. k. Eruppen in Sachsen übertragen, bekohlen, kunck zu machen, ckass er jecken Ercess, gleichviel ob er von k. k., hessischen oder braunschweigischen Eruppen begangen würde, nach der ganzen Strenge militairischer Gesetze ahnden solle. Dieses Mittel ist. so lange ckie Eruppen Ew. Liebcken nur einen Ehest des Armeekorps in Sachsen ausmachen, unerlässlich. Eine Schaar von Leuten, die vor cker Hand noch kein Vaterland haben, kann nur ckurch > Chronik von Wilsdruff v. Rektor Vorwerk: Birkenhain; Das Tammjche Gut Nr. 12. ? vgl. Heimatbeilage 27, S. ML: Leutnant Hindemith wurde bei lviisdruff enttassen. 107