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Wilsdruffer Tageblatt : 29.05.1921
- Erscheinungsdatum
- 1921-05-29
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1782027106-192105293
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1782027106-19210529
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1782027106-19210529
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Bestände des Heimatmuseums der Stadt Wilsdruff und des Archivs der Stadt Wilsdruff
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Wilsdruffer Tageblatt
-
Jahr
1921
-
Monat
1921-05
- Tag 1921-05-29
-
Monat
1921-05
-
Jahr
1921
- Titel
- Wilsdruffer Tageblatt : 29.05.1921
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des Staates mit einer starken Presse überzeugt sei und daß ein Mitregieren des Volkes ohne Presse unmöglich sei. Die Verant wortlichkeit der Presse sei ins ungeheure gestiegen. Es sei eine Grundfrage für den Bestand des Staates, daß wir eine gesunde, aufrechte und wirtschaftlich unabhängige Presse haben. Die Ge meinsamkeit der Interessen des Staates und der Presse seien ein leuchtend, niemals dürfe die Presse von den Interessen einzelner abhängen. Deshalb müssen die Zeitungsverleger dafür sorgen, daß diese Unabhängigkeit bestehen bleibe. Das deutsche Verleger- tum müsse seine Aufgaben darauf einstellen, als Mitträger der gemeinsamen großen Aufgaben zu kämpfen. Aus Stadt und Land. Wilsdruff, am 28. Mai. — Nun geht der Mai, der Wonnemond, mit seinem Blütensegen zu Ende. Dem Sommer eilen wir zu, der uns die Frucht dingen soll, die der Frühling verheißen. Die Baumblüte ist vorüber, die Obstbäume und Sträucher haben die Früchte an gesetzt, die uns im Herbst erlaben sollen. Vor allem geht jetzt aber das Getreide der Reife mehr und mehr entgegen. Das Korn schießt förmlich in die Höhe, um seine wichtige Aufgabe zum Nutzen der Menschheit zu erfüllen. Die Sonne bringt uns nun auch schon die Höhe des Jahres. Bereits 4 Uhr morgens geht sie auf und erst um 8 Uhr abends unter. In die kurze laue Nacht hinein duften Flieder und Kastanien, auch die Rosen. Kein Wunder, daß alle, die der Tag ans Zimmer fesselt, den Abend im Freien zu genießen trachten. Für die jugendliche Welt haben die Tage ihren besonderen Zauber. „Im wunderschönen Mai, wo alle Knospen sprangen, da ist in meinem Herzen die Liebe auf gegangen!" HI Zur Wetterlage. Das Tief, das letzthin über Nord'» rngland lagerte, zog über Nordflandinavien ab, ohne das Wetter in Deutschland zu beeinflussen. Infolgedessen hielt iunächst das warme, trockene Wetter an. Die Temperatu ren stiegen zumeist über 25 Grad Celsius. Westlich der 8lbe stellten sich zahlreiche Gewitter und strichweise er- ziebige Regenfälle ein; so wurden aus Hamburg, Bremen, Lachen und Frankfurt a. M. stärkere Regenfälle gemeldet. Das gegenwärtig über der Nordsee liegende Tief, das langsam ostwärts Vordringen dürfte, wird eine weitere Ausbreitung der Niederschläge und Abkühlung zur Folge haben. Es hat jedoch den Anschein, als ob der Tiefdruck wirbel nur eng begrenzt ist, so daß mit einer schnellen Wiederkehr des sommerlichen Wetters zu rechnen wäre. — Die Freigabe der Milchwirtschaft, die am 1. Juni dieses Jahres in Wirksamkeit tritt, bezieht sich nur auf die Erfassung der Milch beim Produzenten, während der Verbrauch in der Hauptsache weiterhin der behördlichen Verteilung unterliegt. Der Kommunalverband Meißen-Stadt und -Land veröffentlicht im amtlichen Teil der vorliegenden Nummer die näheren Bestim mungen über den Verkehr mit Milch für den Bezirk. — Marltmusil. Sonntag den 29. Mai: 1. „Treu zur Fahne", Marsch von Schick. 2. Krönungsfest-Ouverture von Helm 3. „Seelensprache", Lied von Helm. 4. „Tünz der Gra zien", Salonstück von Kühne. 5. „Goldne Myrthen", Walzer von Fr. Helm. — Sonderzüge auf der Strecke Potschappel—Wilsdruff— Nossen am 29. Mai. Die Eisenbahnverwaltung läßt am Sonn tag den 29. Mai folgende Personenzüge verkehren: Vormittag 9,11 Uhr ab Wilsdruff nach Potschappel, 11,30 Uhr nach Nossen (ab Potschappel 10,30 Uhr), 3,41 Uhr nachm. nach Potschappel (ab Nossen 1,45 Uhr), 5,05 nach Mohorn. Durch das Ver kehren dieser Züge wird der Besuch des an diesem Tage statt findenden Reinsberger Schützenfestes ermöglicht. — Kurzer Landtagsbericht. In der Freitags-Sitzung wurde der neue Grundsteuergesetzentwurf in erster Lesung beraten. Die Redner sämtlicher Parteien bemängelten die Höhe der Grund steuer und die unsozialen Wirkungen der Vorlage, wobei der Abg. Granz mit seinen Ausführungen ununterbrochen schallende Heiterkeit des ganzen Hauses erregte. Finanzminister Heldt empfahl warm, die Vorlage, die zur weiteren Beratung an den Rechtsausschuß verwiesen wurde, anzunehmen. — Neue Gesetzentwürfe. Das Gesamtministerium hat in seiner Freitagssitzung beschlossen, dem Landtag folgenden Gesetz entwurf vorzulegen: Gewerbesteuergesetz, Gesetz über die Er hebung der Grundsteuer im Rechnungsjahr 1921, ein Staa^s- wirtschaftsgesetz und ein Gesetz über die Dienstbezüge der Ge meindebeamten. — Die Dienststunden des Landeskulturrats sind für die Zeit vom 1. Juni bis 30. September 1921 auf 7 bis 3 Uhr festgesetzt. — Ungültige Brandversicherungsscheine. Die unteren Ver waltungsbehörden sind von der Brandversicherungskammer an gewiesen worden, die durch das Gesetz vom 18. März 1921 un gültig werdenden Versicherungsscheine über Gebäudeversiche rungen bei Zufertigung der neuen Versicherungsscheine einzu ziehen und zu vernichten. Um Unklarheiten über die künftige Höhe der Versicherungssummen und Beiträge zu vermeiden, ersucht die Brandversicherungskammer, den Aufforderungen der unteren Verwaltungsbehörden nachzukommen. — Gute Heidelbeerernte in Aussicht. Nach vorangegan gener schöner Blüte und dem nachfolgenden durchdringenden Regen steht in diesem Jahre allenthalben eine gute Heidelbeer- ernte in Aussicht. — Geschästseröffnung. In Cossebaude, Bismarckstr. 9, hat die Chemische Reinigung und Färberei „Hoffnung", G. m. d. H-, ihr Hauptgeschäft eröffnet. Die Einrichtung von fünf Ab teilungen hat den Vorzug, daß alles auf schnellstem Wege her gestellt wird. In W i l s d r u ff ist bei Schneidermeister Dachsel, inWeistropp bei Clemens Döring eine Annahmestelle er richtet. (Vgl. Ins.) — Vermählung im früheren sächsischen Königshause. Am 25. Mai, dem Geburtstag des ehemaligen Königs von Sachsen, fand in Sybillenort die Vermählung der Prinzessin Maria Alix Wit dem Prinzen Franz Joses von Hohenzollern statt. Der Onkel der Braut, Prinz Max, vollzog die Trauung in Anwesenheit des Königs, der sonstigen Mitglieder des früheren königlichen Hauses und zahlreicher Verwandten. Die Festräume waren mit Tausenden von Rosen geschmückt. Bei der Wegfahrt der Herr- fchaften stimmten die Einwohner von Sybillenort ein vater ländisches Lied an. — Die Frachtsätze für Seefische werden billiger. Die stän dige Tarifkommission hat vor wenigen Tagen die Fragen er örtert, in welchem Umfange die Tarife für den Versand von Le- densmitteln ermäßigt werden können. Vorschläge hierfür werden dem Reichsverkehrsminister in allernächster Zeit vorgelegt werden. Ter Minister hat bereits jetzt angeordnet, daß die Tarife für den Versand von Seefischen ermäßigt werden. Bei weiteren Ent fernungen werden die jetzigen Frachtsätze auf etwa ein Drittel derabgemindert werden. Der Reichsverkehrsminister beabsichtigt, auch für eine Reihe von anderen Lebensmitteln Tarifermäßi- Sungen zuzulassen. , — Ein gewitterreicher Sommer? Ein Meteorologe prophe zeit: Das Jahr 1921 wird, alten Erfahrungen entsprechend, wieder einen Höhepunkt der Gewittertätigkeit bringen. Die r aus den Kreisen der Berufsgenossen heraus kommen. Deshalb LurtÄsrin§,?ot8ekLWl ^mt O»ub»n vir. 2181 uri Sol UnglUolrstüIIsn mit 1>»nspor1«agsn sotort rur Stolls Junger landwirtschaftlicher Junge hochtragende «irr sind Klippermühle, Tharandt. Zieher, fromm. 4l»0 eine 4 Jede schöne Frau wünscht sich einen ff.Federhut. Echte r/, m l. Atama-Strauß- federn kosten jetzt 25 U.48 Mk. Boas 25 Mk.. 60 Mk., 100Mk. bis 450 Mk. ff. Blumen, Laub. Hesse,Dresden,Scheffelstr.12 Mädchen od. Frau als Aufwartung gesucht Dresdner Straße 220. GlkWM mit Ik SÄMen zu verkaufen. «isr Klipphausen Nr. 3. Iberencktsr Strass« dir. 2S kosssvdlLvkIvrvi, Lpswsmrisotiaft u. pfvrllegvsvkSft Aettere Leute suchen kl. sonn. Wohnung.evtl. Landtausch. Angeb. u. 4142 a. d. Geschäftsstelle erbeten. 31. Verbandstag der landwirtschaftlichen Genossenschaften in Sachsen. Der Verband landwirtschaftlicher Genossenschaften im vor maligen Königreich Sachsen hielt am Freitag in Dresden unter außerordentlich zahlreicher Teilnahme seinen 31. Verbandstag ab. Wirkt. Geheimer Rat Exz. Dr. Mehnert übermittelte dem Ver band im Namen des Landeskulturrats die Glückwünsche zu seinem 30. Geburtstage und führte vor Augen, wieviel von der Land wirtschaft im allgemeinen und von den landwirtschaftlichen Ge nossenschaften im besonderen davon abhängt, daß wir in unserem Vaterlande wieder den Weg zum Aufstieg finden. Der Direktor des Verbandes, Hofrat Dr. Schöne, erstattete den Geschäfts bericht. Er wies einleitend darauf hin, daß wir nunmehr beinahe vor einem völligen Abbau der Zwangswirtschaft stehen, daß aber freie Wirtschaft nicht schrankenlose Freiheit bedeuten dürfe. Ge wisse Bindungen feien immer noch nötig. Die freie Wirtschaft erfordere den Schutz des wirtschaftlich Schwachen. Dieser dürfe ihn aber nicht von der Regierung erwarten, sondern er müsse Ein weiterer Waggon Wefels. DmM lrifft m den nächsten Tagen ein. Bestellungen erbittet P. Heinzmann, Kesselsdorf. Wissenschaft hat seit langem festgestellt, daß alle zehn bis elf Jahre ein Maximum der Gewitterhäufigkeit zu verzeichnen ist, das mit dem ebenfalls elfjährigen Minimum der Sonnenflecken eng zusammenhängt. Die letzten Zeiten dieses Maximums waren die Jahre 1889, 1899 und 1910. Demnach wäre es für 1921 mit hoher Wahrscheinlichkeit neuerdings zu erwarten. — Gewitter könne nur im genossenschaftlichen Gedanken das Heil erblickt werden. Im vergangenen Geschäftsjahre seien 35 neue Genossen schaften gegründet und vier schon bestehende dem Verbände neu beigetreten, so daß dieser Ende Mai dieses Jahres 588 Genossen schaften umfaßte. Welche Bedeutung für die wirtschaftliche Ar beit der Landwirte die landwirtschaftlichen Genossenschaften haben, geht daraus hervor, daß die dem Verbände angeschlos senen Genossenschaften im Jahre 1919 46 749 Mitglieder zählten, daß der Gesamtumsatz 2 052 624 000 das Gesamtkapital billig zu verkaufe« Richard Dießner, Angebote mit Angabe von Alter, Preis und Farbe an Gutsbes H. Zietzschmanu, Leutewitz bei Cossebaude. 254 268 000 -E, das Genossenschaftskapital 11796 000 betrug, Reserven in Höhe von 6 595 000 Grundbesitz und Anlagen im Werte von 8168 000 und Bankguthaben in Höhe von 80 688 000 vorhanden waren. — Der Verbandsdirektor be grüßte dann weiter die Lockerung der Zwangsbestimmungen für den Bezug künstlicher Düngemittel, betonte die Notwendigkeit der Beteiligung der Genossenschaften an der Saatgutbeschaffung und forderte für die Kartoffelbewirtschaftung freie Preisbildung als Kernstück der freien Wirtschaft. Das ttmlageverfahren für Ge treide bedeute einen gewissen Fortschritt gegenüber dem bisherigen Verfahren, aber es habe Mängel, die umsomehr in Erscheinung treten, je größer die aufzubringende Menge ist. Ein Teil der Getreideernten aber wird frei, und der Preis für dieses Getreide wird sich dem Weltmarkt angleichen. Da dieser Preis schwan kend sein wird, muß bei der Verbreitung des umsagefreien Ge treides größte Vorsicht beachtet werden, und deshalb seien die Genossenschaften für die Verkaufsvermittlung des umlagefreien Getreides besonders berufen. Aus diesem Grunde sei gerade jetzt der Zeitpunkt gekommen, wo die Genossenschaften ohne Aus nahme den Getreidehandel aufnehmen müßten. Zum Schluß wies der Verbandsdirektor darauf hin, daß uns die Auswirkungen des Ultimatums zu intensivster Binncn- wirtschaft zwänge. Der Eckpfeiler dieser Binnenwirtschaft wird die Landwirtschaft sein müssen. Wenn es gilt, die landwirtschaft liche Erzeugung zu fördern, dann gehörten die Genossenschaften in die vorderste Reihe. Was uns nicht verzweifeln läßt, sondern noch Hoffnung gibt, daß sei, daß die Kraft und der Lebensmut der deutschen Landwirtschaft nicht erloschen sei. In der folgenden Aussprache unterstrich zunächst der An walt des Reichsverbandes der deutschen landwirtschaftlichen Ge nossenschaften, Regierungsrat Dr. Gennes, die Ausführungen des Vorredners und betonte, daß in dem Maße, in dem die Zwangs- wivtschaft abgebaut wird, die Pflicht der Landwirte wächst, für die Ernährung unseres Volks alles zu tun, was möglich ist. Der Vorstand des Verbandes sächsischer Konsumvereine, Bobe, sprach sich für enges Zusammenarbeiten zwischen Erzeuger- und Verbraucher-Genossenschaften aus. Hierauf wurde ein Bericht über die Revisionstätigkeit des Verbandes im Jahre 1920 und die Iahresrechnung für 1920 ge geben und Wahlen zu dem Verbandsausschuß erledigt. Zum Schluß folgte ein Vortrag des Direktors Schneider der Landes- genossenschaftsbank in Hannover über die Aufgaben der deutschen Kreditgenossenschaften bei der wirtschaftlichen und sittlichen Er neuerung Deutschlands. Witwer alleinstehend, Anfang 60er, noch gesund, mit Vermögen, sucht auf diesem Wege An schluß bei älterer Dame oder Witwe in ähnl. Verhältnissen, am liebsten in ein Landhaus m. Garten, jed. nicht Beding. Angebote unt. M.G.33Ü an die Geschäftsst. d. Bl. erbet. Kuh, Kalbe 1 */, Jahr alt, Stück gut erhaltene VrettWM MeltsOrd gesucht, 5—8 Jahre alt, fester reiche Jahre aber betrachtet der Landwirt als fruchtbar. — Werden Zeitungs-Anzeigen gelesen? Die Frage, ob Zei tungs-Anzeigen gelesen werden, wird oft gestellt und verschieden beantwortet. Nun hat der Leiter eines großen Geschäfts in Berlin, das fortwährend sehr bedeutende Summen für Zeitungs- Anzeigen ausgibt, einen Versuch gemacht, dessen Ergebnis einen lehrreichen Beitrag zur Beantwortung dieser Frage bildet. Er setzte nämlich in die Zeitungen eine Anzeige, in die vorsätzlich ver schiedene fehlerhafte Angaben über geschichtliche Ereignisse ein geschmuggelt waren, und wartete ab, ob hierauf etwas erfolgen würde. Im Laufe einer Woche waren bei dem Geschäftshause aus allen Teilen des Landes ca. 300 bis 400 Zuschriften eingelaufen, in denen die Briefschreiber ihr Erstaunen darüber ausdrückten, daß ein solcher Dummkopf, der von nichts eine Ahnung zu haben scheine, die Geschäftsanzeigen der Firma abfassen dürfe. And in den folgenden Tagen nahm der Briesstrom dauernd zu. Es liefen Briefe von Schulkindern, Professoren, Lehrern, Geistlichen und Landwirten ein, und selbst ein paar Namen von literarischem Rufe fanden sich unter den Briefschreibern. Damit war die Frage, um die es sich handelte, beantwortet und die Wirksamkeit der Zeitungs-Anzeigen glänzend erwiesen. — Der große Nepp an der tschechoslowakischen Grenze. Ein außerordentlich gutes Geschäft machen infolge der Gut mütigkeit und Unerfahrenheit in Valutadingen vieler sächsischer Besucher die Gaststätten und Aussichtspunkte, die nicht weit von der sächsischen Grenze entfernt auf tschechoslowakischem Gebiet liegen. Obwohl die tschechoslowakische Krone infolge der schlechten Valuta der Tschechoslowakei bei weitem nicht eine Mark wert ist, lassen sich diese Gaststätten eine Mark für ein Kronenobjekt bezahlen. Auf sämtlichen Speisekarten ist die Mark der Krone gleichgesetzt. Zahlt man z. B. für das Besteigen eines Aussichtsturms 40 und gibt eine Mark zum Wechseln, so bekommt man prompt 60 Heller zurück. Wenn es sich auch hier nur um Kleinigkeiten handelt, so werden doch bei dem regen Reiseverkehr Tausende von deutschen Mark zuviel bezahlt, die in die Taschen der betreffenden Wirte und Kellner fließen. Am besten schützt man sich vor dieser Nepperei, wenn man sich vor der Reise tschechoslowakisches Geld einwechselt. Bei mehrtägigem Aufenthalt werden auf diese Weise ganz erhebliche Summen erspart. — Kötzschenbroda. Bei dem gestern nachmittag über die Lößnitz ziehenden Gewitter schlug der Blitz in eine Villa in der Königstraße in Niederlößnitz und beschädigte den Dachstuhl. Teil weise hatte der Blitzstrahl auch gezündet, so daß die Feuerwehr von Niederlößnitz herbeigerufen werden mußte, die bald jede weitere Gefahr beseitigte. — Pirna. Durch einen im Liebethaler Statsforstrevier aus gebrochenen Waldbrand wurde eine große Fläche hohen Kiefernbestandes vernichtet. Die Entstehungsursache ist auf Un vorsichtigkeit ausruhender Personen zurückzuführen. Die herbei geeilten Feuerwehren mußten sich infolge der ungünstigen Wasserverhältnisse mit der Aufwerfung von Gräben begnügen. — Freiberg. Vom Stadtrat wurde das hiesige Wohnungs amt ermächtigt, eine Bestimmung zu erlassen, nach welcher Ehe leute, von denen der Ehemann das 26. Lebensjahr noch nicht er füllt hat, weder eine Wohnung zugewiesen, noch eine Vormer kung für eine solche erhalten. — Döbeln. Ein seltenes Fest durfte gestern die Fa milie Schäfer, Roßweiner Straße, begehen. Goldene, silberne und grüne Hochzeit an einem Tage. Die Eltern feierten den Gedenktag ihrer Hochzeit, die sie vor 50 Jahren begingen, die älteste Tochter mit ihrem Mann, dem Bruder des Baumeisters Dietrich von hier, silberne Hochzeit und die jüngste Tochter mit dem Landwirt Birckner aus Ebersbach die grüne Hochzeit. — Leipzig. EinSchwindler findet immer wieder Leicht gläubige. Er sucht seine Opfer in Privatwohnungen und Fa briken auf und bietet ihnen Rauchtabak, das Pfund zu 15 zum Kaufe an. Der Gauner hat stets zwei Pakete von je 20 Pfund bei sich, deren eines er öffnet und dem er eine Probe wirklich echten Tabaks entnimmt, die den Interessenten gefällt. Die Käufer bemerken nach dem daraufhin von ihnen ab geschlossenen Kaufe der beiden Pakete leider erst zu spät, daß sie in dem einen dieser — Buchenlaub gekauft haben. (Das ist doch ein bißchen „starker Tabak".) — Leipzig. Am 24. d. M. legte der wegen Fahrraddieb stahls im Amtsgericht Rötha in Haft befindliche Schweizer Stvreck das G estä n d n i s ab, er habe etwa in der Nacht zum 10. April d. I. in Leipzig einem ihm entgegenkommenden, ungefähr 20- bis 25jährigen Mann mit feinem Taschenmesser einen Stich in die Herzgegend beigebracht und den sofort lautlos tot Zusammen gebrochenen mit Hilfe eines ihn begleitenden Mädchens in einen Flußlauf geworfen. Storeck will aus der Brieftafche des Ge töteten 210 entnommen und jene, ebenso wie Hut und Stock der Leiche, ins Wasser geworfen haben. Der angebliche Mörder wurde nach Leipzig überführt und in seiner Gegenwart die Pleiße in der angegebenen Gegend nach der Leiche abgesucht. Letztere wurde noch nicht gefunden. — Leipzig. Ein bedeutendes Großfeuer brach in den frühen Morgenstunden des Freitag in der bekannten Farbenfabrik Berger und Wirth aus. Das Feuer hat nur den Dachstuhl des Gebäudes der Schwarzfarbenfabrikation betroffen; dabei sind Apparate und Arbeitsmaterkal vernichtet worden, so daß der Betrieb in diesem Teil der Fabrik vorläufig eingestellt worden ist. Durch Ruß und andere leicht brennbare Stoffe, die im Ober geschoß des Gebäudes lagerten, griff der Brand fo rasch um sich, daß in kurzer Zeit der Dachstuhl einen Feuerherd bildete, dessen hoch zum Himmel aufschlagende Flammen weithin sichtbar waren nud die Bewohner des Ostens aus der nächtlichen Ruhe auf schreckten. Glücklicherweise herrschte Windstille, daß es den dem Umsichgreifen des Feuers energisch entgegenarbeitenden Wehren gelang, dieses aus das genannte Gebäude zu beschränken. Blutarmut und Bleichsucht erfordern besondere StättungSmntel. Jrcks-Eichslkakao mit Malzgehalt ist als solches bewährt und ärztlich empfohlen, 100 4.95 Mk. Verkaufsstelle: Löwen-Apotheke, Peter Knabe. L Likins kanngeheiltwerden. Sprech stunden in Dresden, Falkenstratze 1511, jed. Montag von I I b.1 Uhr. Ar.Mkd.AlbertS, Spezialarzt. Berlin SW 11. w Ehrliches sauberes Mädchen, welches sich auch zum Gäste- bedienen eignet, für 1. Juli gesucht. uw Lludenschlötzche«. !!! SWmersprGil verWin-en!!! Aut welche ein fache W-Ueteitt Leidensgenossen unentgeltlich mir Fran Elisabeth Frucht, Hannover T. 267, s-ss Schließfach 238. Weiter für sofort gesucht. Näheres bei Ambos, Grumbach.
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