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Wilsdruffer Tageblatt : 04.05.1921
- Erscheinungsdatum
- 1921-05-04
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1782027106-192105046
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1782027106-19210504
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1782027106-19210504
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Bestände des Heimatmuseums der Stadt Wilsdruff und des Archivs der Stadt Wilsdruff
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Wilsdruffer Tageblatt
-
Jahr
1921
-
Monat
1921-05
- Tag 1921-05-04
-
Monat
1921-05
-
Jahr
1921
- Titel
- Wilsdruffer Tageblatt : 04.05.1921
- Autor
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«verwiesen. Die Kommission stellte für die Arbeit Dieser Unterausschüsse folgende vorläufigen Richtlinien auf: 1. Eine Verringerung der Zahl der Ministerien ist zur Förderung der Arbeitsfähigkeit des Kabinetts und zur Ver meidung von Reibungen in den Minifterialinstanzen erfor derlich. 2. Vermögensverwaltungen, Betriebsverwaltungen und andere Verwaltungen mit selbständigem Arbeitsgebiet ohne unmittelbare politische Bedeutung sind, soweit ihre zentrale Behandlung überhaupt erforderlich ist, aus den Ministerien möglichst auszuscheiden und an zentrale Reichsmittelbehörden abzugebeu, die möglichst selbständig zu gestalten sind. Dabei ist zu prüfen, inwieweit bei dem Ausbau dieser Stellen die Gesichtspunkte der Selbstverwaltung oder der privatwirt schaftlichen Organisationsformcn anwendbar sind. Solche Verwaltungen sind grundsätzlich dem Fachministerium zu unterstellen. 3. Das Reich bedient sich zur Ausführung seiner Ausgaben grundsätzlich der Landes- und Gemeindeverwaltungen. Ein Unterbau des Reiches durch neue Bezirks- oder Ortsbehörden ist zu vermeiden. Ausgaben wirtschaftlicher und finanzieller Art, die sich aus besonderen Gründen zur Übertragung an die Landesbehörden nicht eignen, können aus den Ministerien an die Landcssinanzämter und Finanzämter übertragen werden. Selbständige wirtschaftliche Reichsstellen, die außerhalb Ber lins bestehen, sind möglichst zu beseitigen oder den Finanz ämtern anzugliedern. Für die Verkehrsministerien ist die Übertragung bisher zentraler Aufgaben an ihre Außen behörden besonders zu prüfen. 4. Dem Beamtennachwuchs des Reiches muß eine be sondere Sorgfalt gesichert werden. Es empfiehlt sich aber nicht, daß die Reichsministerien, die keinen eigenen Unterbau haben, sich ihren eigenen Beamtennachwuchs heranbilden. Ein tüch tiger Beamtenstab ist, soweit er nicht aus der Reichsverwal- tung, insbesondere den Betriebsverwaltungen entnommen werden kann, durch Verständigung mit den Ländern wegen Übernahme oder Austausch von Beamten zu sichern. Das Gow der Michsdank. Die angedrohte Beschlagnahme. Die während der letzten kritischen Wochen aufgetauchte Forderung der Entente, das Gold der Reichsbank entweder in das besetzte Gebiet oder direkt in die Keller der Bank von Frankreich zu überführen, ist auch heute noch nicht fal len gelassen worden, obwohl sich Deutschland gegen diese Forderung verwahrt namentlich mit dem Hinweis, daß es sich, abgesehen von allen anderen, bei der Reichsbank gar nicht um ein staatliches Institut handele, bei dem ein Zu griff der Negierung ohne weiteres in Frage kommen könne. Die Reichsbank wurde durch das Bankgesetz vom 14. März 1875 als selbständige, vom Reichsfiskus getrennte juristische Person gegründet. Ihr seit 1899 auf 180 Mil lionen erhöhtes Kapital zerfällt in „Reichsbank-Anteile" von je 1000 M., die sich zum großen Teil in Händen des Privatpublikums befinden und wie Aktien an der Börse gehandelt und notiert werden. Die Aufgabe der Reichs bank ist, „den Geldumlauf im gesamten Reichsgebiet zu regeln, die Zahlungsausgleichungen zu erleichtern und für die Nutzbarmachung verfügbaren Kapitals zu sorgen". Zur Erfüllung dieser Aufgaben dient neben dem auch von anderen Banken gepflegten Giroverkehr und Lombard geschäft das der Neichsbank vorbehaltene Recht, Reichs banknoten auszugeben. Zur Sicherheit für die Verpflich tung der Reichsbank, ihre Noten jederzeit in gesetzliche Zahlungsmittel (also vor dem Kriege: in Reichsgoldmün zen) einzulösen, muß 1. ein Drittel der ausgegebenen Noten in bar und zwei Drittel in Wechseln gedeckt sein. 2. die Bank für die über eine bestimmte Summe hinaus gehenden, nicht bar gedeckten Noten Steuer zahlen. Das sogenannte „steuerfreie Notenkontingent" betrug seit der Banknovelle vom 1. Juni 1909 550 Millionen Mark, an den Quartalsterminen 750 Millionen Mark. Die Vorschrift zu zwei wurde durch Gesetz von 4. August 1914 aufgehoben, da durch den Krieg eine außerordentliche Steigerung des ungedeckten Notenumlaufs zur wirtschaftlichen Notwendig keit wurde. Auch die Deckungsvorschrift hat durch Gesetz vom 4. August 1914 insofern eine Änderung erfahren, als zu den als Deckung dienenden Wechseln auch Reichswechsel (ohne die für die anderen Wechsel vorgeschriebene Unter schrift von 3, mindestens aber 2 zahlungsfähigen Verpflich teten) zu gelten haben, wodurch der Wert der Banknoten erheblich von der Finanzkraft des Reiches abhängig wurde. Gleichzeitig wurde die Einlösungspflicht der Banknoten aufgehoben und diese selbst (neben den Reichskassenschei nen) zu gesetzlichen Zahlungsmitteln erklärt, — zum ersten Male seit Bestehen der Reichsbank, während dies bei der Bank von Frankreich nach der Februar-Revolution 1848 bis 1850 und nach dem Kriege 1870—1871, bei der Bank von England in den Napoleonischen Kriegen 1797—1821 und vorübergehend in den Krisenjahren 1847, 1857 und 1866 vorgekommen ist, von der österreichisch-ungarischen Bank und der russischen Bank ganz zu schweigen. Beim internationalen Verkehr ist bei der üblen Finanzlage des Reiches die Golddeckung der Banknoten, die jetzt das deutsche Geld darstetten, für ihre Bewertung ausschlaggebend. Diese war vor dem Kriege recht beträcht lich; im Jahre 1912 betrug sie bei einem durchschnittlichen Notenumlauf von 1782 Millionen Mark 49,4 Prozent. Am 23. Juli 1914 betrug der Goldbestand der Reichsbank 1356,8 Millionen Mark, am 31. Juli 1914 1253,3 Millionen, am 7. August 1914 nach Überweisung des Reichskriegsschatzes 1477,5 Millionen und am 31. Oktober 1914 schon 1858,3 Millionen und stieg im Laufe des Krieges dank der Gold sammlung schließlich auf 2,4 Milliarden Mark, allerdings bei gleichzeitigem Anwachsen des Notenumlaufs auf 11,3 Milliarden Mark. Zur Ausführung des Friedensvertrages und zur Einfuhr der notwendigen Lebensmittel nach Auf hebung der Blockade hat die Reichsbank erhebliche Gold mengen abgeben müssen, gleichzeitig stieg der Notenumlauf rapide. Im letzten Halbjahr betrug der Goldvorrat durch schnittlich nur noch 1,2 Milliarden Mark bei einem Noten umlauf von über 68 Milliarden Mark. Neuerdings wurde die Bestimmung einer Dritteldeckung durch Gold als längst nicht mehr haltbar aufgehoben. Würde die vorhandene nur noch recht dünne Golddecke jetzt in die Gewalt der Sie ger gebracht, so würde das deutsche Papiergeld die Kauf- kraft im Auslande fast vollständig einbützen. Die wirt schaftlichen Folgen wären für Deutschland wie für das Ausland gleich katastrophal. Nah und Fern. O Eine Funkenstation der Universität Frankfurt. Die Interalliierte Rheinlandkommission erteilte der Universität Frankfurt a. M. die Erlaubnis, auf dem Kleinen Feldberg im Taunus eine funkentelegraphische Empfangsstation zu errichten. Sie soll allerdings der Kontrolle des Oberst kommandierenden der alliierten Armeen unterliegen. O Schloß Agathenburg nicdergebrannt. Ein ehemali ger Besitz der Gräfin Königsmark, das historische Schloß Agathenburg bei Stade ist mit unersetzlichen Kunstschätzen ein Raub der Flammen geworden. Auf dem Boden auf gestapelte Getreidemengen verbreiteten den in der Räucher kammer ausgebrochenen Brand rasch über das ganze Ge bäude. Der Schaden ist sehr groß und nur zum kleinen Teil durch Versicherung gedeckt. Haus, Hof, Garten. Was muß -le Frau von der Geflügelzucht wissen? Ohne Frage besitzt die Frau eine geschicktere Hand für die Kleintierzucht als der Mann, speziell also auch für die Geflügelzucht. Es liegt hier Wohl ein angeborenes Talent zugrunde. Wir können uns dessen freuen, denn wir verdanken es gerade den Frauen, daß sich die prak tische Geflügelzucht in den letzten 10 bis 15 Jahren sehr gehoben hat. Wunderbarerweise tritt bei Männern und Frauen in der gemeinsamen Passion für die Geflügelzucht noch ein sehr merkbarer Unterschied zutage. Die Männer interessieren sich mehr für die Sportzucht und die Frauen mehr für die Nutzzucht. Es hat das wohl seinen Grund darin, daß die Geflügelzucht auf dem Lande vor allen Dingen in den Händen der Frauen liegt, und daß dort eben praktisch Geflügelzucht, das heißt Geflügelzucht auf Nutzen und nicht auf das Gefieder, getrieben wird und ge trieben werden muß. Die Frauen sind uns darin also entschieden wieder einmal über. Denn was nützt uns das schönste Huhn, wenn es nur geringen Nutzen bringt. Es möge mir nun gestattet sein, der auch ich auf dem Stand punkt der Frauen stehe, ein gutes Nutzhuhn zu züchten, aus meiner langjährigen Erfahrung darzulegen, nach welchen Grundsätzen man Verfahren soll, um ein gutes, allen Anforderungen genügendes Nutzhuhn herauszu- züchten. Daß hier noch Lücken bestehen, ist wohl außer Frage. Ein gutes Nutzhubn soll einen großen starken Körper haben, volle fleischige Brust und langen Rücken, denn eine volle Brust sichert uns ein gutes Fleischhuhn, alle lang rückigen Hühner legen dicke Eier, siehe Wyandottes, Brah ma, Mechelner usw. Das Huhn soll Rosenkamm besitzen, denn der hohe Kamm steht zu sehr unter dem Einfluß der Der voppelgSnger ckes Herrn Smil Schnepke. Roman von Carl Schüler. Er sah auf die Uhr. Fünfundzwanzig Minuten über die festgesetzte Zeit waren verstrichen. Nun hielt er es nicht mehr aus. Er wollte fort, auf die Straße, irgendwohin. Gerade wollte er Galdino klingeln, damit er ihm Hut und Mantel brächte, da trat aus der Türe, die von seinem Arbeits limmer in sein Wohnzimmer führte, Herr Emil Schnepfe. Unwillkürlich prallte er einen Schritt zurück. „Zum Donnerwetter!" rief er seinem Besucher entgegen, „wie kommen Sie in meine Wohnung?" Emil Schnepfe lächelte verbindlich. „Guten Abend, Herr von Armbrüster," sagte er. ,Zch hatte mich um fünf Uhr bei Ihnen angesagt, und ich war pünktlich zur Stelle. Ich war nebenan, und Sie erwarteten mich hier. Ich würde es lebhaft bedauern, wenn Sie ungeduldig geworden sein sollten. Darf ich mich setzen?" Er wartete die Erlaubnis Dorivals nicht ab, sondern ließ sich behaglich in einen der Klubsessel fallen. Dorival griff nach einer Zigarrenkiste und bot sie seinem Gast an. „Rauchen Sie? Bitte, bedienen Sie sich." Emil Schnepfe lächelte und zog seine Zigarrentasche hervor. „Verzeihen Sie, Herr von Armbrüster, wenn ich meine eigene Marke vvrziehe," sagte er und setzte, wie zur Entschul digung hinzu: „Es soll in der Ablehnung durchaus kein Miß trauen gegen Sie liegen. Sie werden ja nicht nur Opium- sabrikate besitzen. Ich bin aber nun einmal an meine Sötte gewöhnt." „Opiumfabrikate?" staunte Dorival. „Was wollen Sie da mit sagen?" „Wenn Sie es wünschen — gar nichts." Er steckte sich mit Hilfe des Taschenfeuerzeuges seine Zi garre an und blies einige vortreffliche Ringe in die Luft. „Sie wohnen hier sehr angenehm, Herr von Armbrüster. Das habe ich schon gestern abend gefunden. Ich war nämlich gestern abend, nachdem wir uns getrennt hatten, hier. Der Tür- wart dieses Hauses, dem ich sagte, ich hätte meine Schlüssel ver gessen, öffnete mir die Türe zu dem Dienstbotenaufgang. Er verwechselte uns Heide natürlich. Ihrem Diener passierte das ebenfalls." „Das ist ja reizend!" dachte Dorival. „Darum hat er Ihnen von meinem Besuch wohl auch nichts erzählt. Heute habe ich mir wieder von dem Hauswart die Hintertür öffnen lassen. Der Mann ist dienstwillig, sehr auf merksam. Ihr Diener stand im Gang und wartete auf den Herrn, der Ihnen einen Besuch machen wollte. Er beschwerte sich eben bei mir, daß der Mann so lange auf sich warten lasse. Also, um auf unser Geschäft zu kommen: Sie haben dem Lab wein eine Brieftasche mit 12 500 und einigen Wertpapieren weggenommen. Die Polizei vermutet in mir den Täter — Sie haben diese Vermutung unwidersprochen gelassen. Ich nehme Ihnen das nicht weiter übel, obwohl ich sonst nicht gern die Suppe ausesse, die sich andere eingebrockt haben. Ich wünsche nun zweierlei von Ihnen zu wissen: erstens, warum haben Sie bei Labwein lange Finger gemacht? Sie können auf die Arbeit stolz sein, das sagte ich Ihnen schon. Aber ich sehe den Grund nicht ein, der Sie dazu veranlaßt hat. Sie befinden sich, wie ich weiß, in guten Verhältnissen. Zweitens möchte ich wissen, wie Sie mich an der Sache beteiligen wollen, wenn ich Ihnen verspreche, die Folgen der Tat, die Sie begangen haben, auf mich zu nehmen?" Herr Emil Schnepfe hatte mit großer Ruhe gesprochen. Jetzt sah er Dorival fragend an. Dorival gab keine Antwort. Lügen wollte er nicht, lleber diese — diese Labweinsache aber zu sprechen, hatte er erst recht keine Lust. Herr Schnepfe überhob ihn aller Mühe. Er fuhr lächelnd fort: „Als ich vorhin Ihr Arbeitszimmer zu meinem Aufenthalt wählte, fand ich, daß einer meiner Schlüssel zu Ihrem Schreib tisch paßte. Neugierig, wie ich nun einmal bin, öffnete ich den Schreibtisch und fand in dem rechten Schubfach jene Brief tasche, die früher einmal Herrn Labwein gehört hat. Das Geld war noch vollzählig vorhanden. Daraus schließe ich, daß Sie Winterkälte und die hochkämmigen Tiere legen daher im Winter nicht oder mangelhaft, wo doch dann die Eier ge rade am wertvollsten sind, siehe Minorka und Italiener usw. — Dagegen sind alle rosenkämmigen Tiere gute, zum Teil bessere Winterleger als die Minorka und Italiener, siehe Wyandottes, Orpington, Brahma usw. Das richtige Nutzhuhn soll aber kein starker Brüter sein, wie es Wyan dottes, Orpington usw. wieder sind, denn dadurch wird im Sommer die Nutzfähigkeit dieser Rassen sehr herabge setzt. Diese starke Brutlust können wir, wenn wir das richtige Verständnis haben, durch jahrelangen Fleiß her- auszüchten, indem wir Sommerleger einkreuzen, die be kanntlich weniger brüten. Sodann sollen wir aus diesem Nutzhuhn die gelben Beine herauszüchten, denn die gelbbeinigen Tiere besitzen gelbe Haut, und die ist bei Schlachtgeflügel nicht beliebt, weil das Publikum glaubt, die gelben Tiere seien leber krank gewesen. Dann sollen wir das Huhn so züchten, daß sich die .Küken sofort befiedern, denn die Wyandottes und die ähnlichen Rassen sind lange unbefiedert und da durch sind sie natürlich schwerer aufzuziehen wie Küken, die sich sofort befiedern, wie das wiederum bei den Mi- norkas usw. der Fall ist. Ein gutes Nutzhuhn soll aber nicht mager sein, wie z. B. die Italiener, es soll aber auch nicht zu sehr zum Fettansatz neigen, wie die schweren Rassen, denn sobald eine Verfettung des Eierstockes ein tritt, hört natürlich das Legen auf. Endlich soll das Huhn Frühreife besitzen und mit dem 6. Lebensmonat mit dem Legen beginnen, damit wir, wenn wir Frühbrut treiben und die alten Hühner im Herbst in die Mauser gehen, frische Eier haben. Man sieht aus alledem, welch hohe Ansprüche an ein gutes Nutzhuhn gestellt werden können und gestellt werden müssen, und daß ich mir bei Schaffung eines Huhnes, das auf diesen Grundgedanken aufgebaut ist, keine leichte Aufgabe gestellt habe. Wir sollten endlich auch noch Rücksicht auf das Farbe- bedürfnis legen. Wer weite Ausläufe hat in Feld, Wiese und Wald, kann das weiße Huhn gebrauchen, wie ich es z. B. aus den Wyandottes durch geschickte Einkreuzung Herausgezüchtet habe. Für den Städter und da, wo eine Schutzfarbe der Raubvögel wegen notwendig ist, ist ein gesperbertes oder ein schwarzes Huhn vorzuziehen, wie ich sie beide aus andern Rassen, aber nach obigen Ge sichtspunkten, gezüchtet habe. Man sieht aber aus alle dem, wie schwer es ist, ein gutes Huhn herauszuzüchten. Neueste Meldungen. Die Bedingungen der Sozialdemokratie Wiesbaden. Reichstagspräsident Loebe erklärte hier an läßlich der Maifeier einem Vertreter der „Volksstimme", daß der Eintritt der Sozialdemokraten in die Reichsregierung nur unter der Bedingung möglich wäre, wenn die Sozialdemokratie die Führung und die Mehrheit im Kabinett hätte und-wenn einschließlich der Deutschnationalen die bürgerlichen Parteien sich vorher verpflichten würden, das Kabinett in jeder Weise zu decken. Rücktrittsabsichten König Konstantins? Paris. Das griechische Blatt „Provos" gibt bekannt, daß Gunaris nach seiner Rückkehr aus Smyrna sich nach London begeben werde, um dort über die Abdankung des Königs Konstantin zu verhandeln. Fochs Besorgnisse. Paris. Der Sonderberichterstatter der „Chicago Tribune^ in London berichtet seinem Blatte, Marschall Foch habe erklärt, daß er die Ausdehnung des Besetzungsgebietes aus das rechte Rheinufer mindestens mit 10 Divisionen Infanterie, zwei Ka valleriekorps, 10 Tankabteilungen und einer Anzahl von Pan zerautobatterien und Flugzeuggeschwadern unternehmen werde. Anderenfalls befürchte er, daß die Bevölkerung zu Demonstrationen gegen die zu schwachen Streitkräfte verleitet werde und Blutvergießen entstehen könne. (!) Rationierung der Brot- und Mehlkarten in Prag. Prag. Nach einer Bekanntmachung der Getreideanstalten für Groß-Prag werden allen Haushaltungen, die Mehl- und Getreidevorräte haben, und allen Bürgern, deren Einnahmen es gestatten, aus dem Auslande eingeführtes Mehl, das ohne Karte zu haben ist, zu kaufen, die Mehl- und Brotkarten ent zogen. Wer bei unberechtigter Abnahme von Bezugskarten be troffen wird, soll bestraft und als Schädling des Staates öffentlich gebrandmarkt werden. Die Mehrheit für Knox London. Bei der Abstimmung im amerikanischen Senat am 30. April waren sämtliche republikanischen und außer ihnen noch drei demokratische Senatoren für die Resolution Knox eingetreten. Der Antrag des Senators Townsend auf einkacke Erklärung des Friedenszustandes zwischen Deutsch- sich in guten Verhältnissen befinden. Auch auf keinem der Wechsel stand Ihr Name. Dieser Umstand macht mich neugierig, zu er fahren, was Sie zu der Tat bewogen hat. Ich halte es für richtig, wenn Sie mich in alles einweihen, was mit der Sache zusammenhängt. Sie können wirklich ganz offen zu mir sprechen. Ich habe einen sehr triftigen Grund, Sie nicht hineinfallen zu lassen. Ich nenne Ihnen den Grund später." Dorival lachte kurz auf. Der Mann gefiel ihm eigentlich. Kurz entschlossen sagte er: „Gut, ich habe dem Labwein die Brieftasche fortgenommen." Emil Schnepfe nickte befriedigt. „Warum?" Dorival zögerte mit der Antwort — „Ich will so offen gegen Sie sein, Herr Schnepfe," sagte er endlich, „als ich sein darf, ohne die Interessen anderer zu ge fährden. Ich habe in der Tat dem Labwein die Brieftasche nicht fortgenommen, um Geld oder Wechsel zu stehlen. In der Brief tasche befand sich ein Dokument, das in der Hand des Labwein sehr schlecht aufgehoben war, das dieser Labwein durch eine Un redlichkeit an sich gebracht hatte. Nur, um in den Besitz dieses Dokumentes zu gelangen, habe ich die Brieftasche an mich ge bracht. Ich pflege sonst keine Streiche zu begehen, wie den, den ich Labwein gespielt habe. Es war mein Erstlingswerk in dieser Beziehung." „Ein schönes Talent!" bemerkte Herr Emil Schnepfe. „Meine Beobachtungen werden von Ihren Angaben bestätigt. Ich sah, daß die Brieftasche an ihrer Längsseite zugenäht ge wesen war. Ich bemerkte, daß die Naht aufgetrennt worden ist, denn Reste des schwarzen Zwirns sind an dem Leder haften ge blieben. Natürlich lag der Gedanke nahe, daß in dieser von Ihnen geöffneten Abteilung der Brieftasche sich ein besonderer Wertgegenstand befunden hat. Welcher Art das Dokument war, das Sie eben erwähnten, wollen Sie mir nicht sagen?" „Ich kann nicht. Im muß im Interesse eines anderen über diesen Punkt schweigen." „Gut, lassen wir die Frage vorläufig uneröttett. Es be ruhigt mich, daß Sie mir sagen, Sie hätten bisher niemals Dinge begangen, die in mein Fach schlagen. Sie dürfen mich (Fortsetzung nächste Seite.)
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