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Leitung in flotter Marschmusik ihr bestes Können bot und da durch den langen Weg gar nicht zum Bewußtsein kommen ließ. Ihr folgten dann die Festjungfrauen. Was boten sie für einen herzerquickenden Anblick! Nicht enden wollte die stattliche Reihe! Alle prangten in schneeigem Weiß, geziert mit Schärpen in der Farbe der Glocken. Und nun kam der Hauptteil des Zuges, die zwei vierspännig gefahrenen Glockenwagen. Feuriger schritten die Pferde, als ob sie wüßten, daß sie heute ihre Kräfte zu anderem Zwecke brauchten als zum gewohnten. Stolzer saßen die Führer aus Pferd und Wagen, ganz erfüllt von der Auf gabe, ungefährdet die ihnen anvertrauten Nufer Gottes zu ge leiten! Im Wagen folgten den Glocken die Patronatsherrschaft Durch!. Prinzessinnen Reuß und Prinz und Prinzeß Bentheim, und dann schreitend unser Ortspfarrer, begleitet von seinen Kirchenvorstandsmitgliedern. Der Schluß des Zuges wurde von Mitgliedern der Kirchgemeinde gebildet. Er vergrößerte sich, je näher man dem Ziele kam. Eine große Menschenmenge begleitete und erwartete ihn bewundernd und manches aus dem Herzen kommende: Ist das aber schön! konnten wir hören. Auf dem Psarrhofe fand die Begrüßung der Glocken statt. Sie wurde eröffnet durch einen dichterischen Gruß und gemeinsamen Gesang des Liedes: Nun danket alle Gott. Es folgte nun die Begrüßung der Glocken durch den Ortsgeistlichen Herrn Pfarrer Lange. In zündenden Worten lenkte er die Zuhörer in die schwere Zeit des verlorenen Krieges, dem auch unser Geläut zum Opfer gefallen war. Er schilderte dann weiter das Sehnen der Gemeinde nach einem neuen Ge läut, schilderte das Werden desselben und rief zum Schluß ihm einen herzlichen Willkommengruß entgegen, eingehend auf die hohe Bedeutung der Glocken als Stimmen Gottes. Weitere Grüße brachten Se. Durch!. Prinz Bentheim für die Pa- tronatsherrschaft, Vertreter der Schule, des Kirchenvorstandes, der beiden Gemeindevertretungen und des Militärvereins, deren markige Worte sich, vom Herzen kommend, zum Herzen gehend, um sinnig gewählte Dichterworte rankten. Mit Gebet, Segen und gemeinsamen Schlußgesang ging die erhebende Feier zu Ende, wohl in allen Anwesenden tiefe Eindrücke hinterlassend. Es war möglich, noch an diesem Tage die neuen Glocken an ihren Bestimmungsort zu bringen. Unter reger Beteiligung aller Anwesenden, Kinder und Erwachsenen, wurden sie hochgezogen und in den Glockenstuh! eingehängt. Rasch und ohne irgend einen Unfall wurde diese Arbeit vollbracht, und langsam leerte sich unser Kirchhof. Der Sonntag brachte uns nun die G l o ck en w e i h e. Eine gefüllte Kirche zeugte wiederum von der innigen Teilnahme der Gemeinde in allen ihren Teilen. Und wie wurde die festliche Stimmung erhöht, als man in unser von der Jugend in so wundervoller Weise geschmücktes Gotteshaus eintrat. Man kannte es kaum wieder. Auch hier prangte alles im jungen Grün des Lenzes. Keine Mühen hatten sich unsere jungen Leute ver drießen lassen! Den Höhepunkt des Gottesdienstes bildete die Weiherede mit anschließendem Geläut. Welche Gedanken zogen durch unsere Seele, als wir zum erstenmal die Stimmen aus der Höhe vernahmen, Gedanken heiliger Freude und herzlichen Dankes gegen Gott. Und brausender ist wohl das herrliche „Nun danket alle Gott" nicht zum Himmel gedrungen als hier! War es doch die Auslösung unmittelbarster Empfindungen und konnte sich hier einmal das übervolle Herz in lautem Jubel er gießen. Verschönt wurde der Gottesdienst durch Gesänge des gemischten Chores und des Damenchores, welche ihr Bestes boten und die feierliche, weihevolle Stimmung dadurch noch erhöhten. Am Freitag sowohl als auch am Sonntag fanden zu Ehren der Feier kirchliche Familienabende in Klipphausen und Röhrsdorf statt, welche einen sehr reichen Besuch aufwiesen. Im Mittelpunkte stand das von Herrn Pfarrer Lange verfaßte Festspiel: „Zum Licht hindurch!" Mitglieder des Frauenvereins und Herren der Gemeinde wetteiferten, um den nicht ganz leicht faßbaren Sinn in charaktervollem Spiel zum Ausdruck zu bringen. Stellten doch die beiden Herrenrollen des Doktors und des Gerlach an die Spielkunst die höchsten Ansprüche. Auch Mit glieder des Iungfrauenvereins und nicht zuletzt unsere Kinder zeigten in den Spielen: „Die Glocke von Wendelin" und „Wer kommt?" von Franziskus Nagler, daß ihnen die Theaterbühne kein unbekannter Ort mehr ist. Umrahmt wurden die Theater stücke durch Gesangsdarbietungen des hiesigen Männergesang vereins und Damenchors, die ihrem guten Rufe alle Ehre machten. Nicht unerwähnt soll bleiben, daß in Klipphausen auch der Männergesangverein Sachsdorf die Versammelten durch einige Lieder erfreute, die mit innigem Dank ausgenommen wurden. Der reiche Beifall der Zuhörer bewies, daß sie von dem Gebotenen voll befriedigt waren und der über alles Er warten reichliche Ertrag der Sammlungen gab deutlich Kunde, daß sich Aller Herzen öffneten und die Bitten der jungfräulichen Sammlerinnen nicht ungehört verhallten, sondern auf weichen Boden fielen, wo sie reichlich Frucht trugen. Noch soll Erwäh nung finden, daß dem Familienabend in Röhrsdorf eine be sondere Ehre durch den Besuch des Herrn Superintendenten Lic. Neuberg zuteil wurde. Zum Schluß noch ein kurzes Wort über unsere neuen Glocken. Sie wurden ermöglicht, wie eine Inschrift auf der großen Glocke sagt, „durch freiwillige Gaben der Kirchgemeinde Röhrsdorf", und sind in der Gießerei von Albert Bierling in Dresden entstanden. Ihr Ton ist voll und, da in Moll (f, as, c) weich. Geziert sind sie mit einer Nachbildung des eisernen Kreuzes, damit sie kommenden Geschlechtern künden, daß harte Kriegsnöte an ihrem Sein Anteil hatten. Die große Glocke trägt als Denkspruch die Worte: Gott ist unsere Zuversicht und Stärke, eine Hilfe in den großen Nöten, die uns betroffen haben! Die mittlere: Kommet her zu mir alle, die ihr mühselig und be laden seid, ich will euch erquicken!, die kleine Glocke: Welche der Geist Gottes treibt, die sind Gottes Kinder! Allen, die das Fest mit seinen unauslöschlichen Eindrücken ermöglichten, die in so rührend hilfsbereiter Weise an seiner Ausgestaltung arbeiteten, die es durch ihre Mitwirkung und Teil nahme verschönten, sei nochmals herzlichster Dank gebracht. Du aber liebe Kirchgemeinde Röhrsdorf und Klipphausen, die du dies neue wunderbare Geläut dir unter schwersten Opfern beschafftest, laß seinen Klang nicht unerhört verhallen, sondern folge seinem Rufe! —r. Wstthnk, 8 Wochen alt, gute Rasse, sehr wachsam, verkauft preiswert ssrs Quantz, Stadtgut UormrkMitsdruff. Fleißiges ehrliches HausMchen nicht unter 17 Jahren, sucht für 1. Juni Zsn Frau Kaufmann Lauer, Wilsdruff am Markt. 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