Volltext Seite (XML)
Amtlicher Teil Wilsdruff, am 9. April 1921. Der Siadtrat. Z37» Nir Meu WM, A»Mi öi; 10 Ahr »ormiltG Msjiizköm gcbcll. en en ik- P" je ¬ dem Dienst ausschieden, EnipoliWerLmg der Reichswehr. . WasdenSoldaten verbalenist. Der Reichswehrminister hat eine Verfügung erlassen, in der er aus Grund des Wehrgesetzes allen Soldaten ver bietet: 1. die Teilnahme an politischen Versammlungen; Ver sammlungen, die zu einem nichtpolitischen Zweck einberu- sen sind, aber im Verlauf der Verhandlungen der Einbe rufung zuwider sich mit politischen Angelegenheiten be fassen, hat jeder Soldat sofort zu verlassen, sobald ihm diese Änderung des Zweckes erkennbar wird; 2. die Zugehörigkeit zu politischen Vereinen. Politisch ist ein Verein, wenn er eine Einwirkung auf politische An gelegenheiten bezweckt (s. 8 3 des Reichsvereinsgesctzes vom 19. April 1908, Rcichsgesetzbl. S. 151). Eine solche Einwirkung auf politische Angelegenheiten liegt schon dann vor, wenn das Bestreben des Vereins darauf ge richtet ist, die Gesetzgebung oder Verwaltung des Reiches oder der Länder zu beeinflussen. Die in den Vereins satzungen enthaltenen Angaben über die Zwecke des Ver eins sind hierbei allein nicht ausschlaggebend, es kommt vielmehr auch auf die Tätigkeit an, die der Verein tatsäch lich, sei es auch im Widerspruch mit den Satzungen, ausübt. Zu den politischen Vereinen, denen die Soldaten nicht angehören dürfen, zählen hiernach beispielsweise: a) sämt liche Organisationen der politischen Parteien, also sowohl die Zentralverbände wie auch die Landes- und Ortsgrup pen, b) der Nationalverband deutscher Offiziere, e) der Verband nationalgesinnter Soldaten, cl) der republikanische Führerbund, «) die Ossiziersvereinigung der deutschen Re publik. lich des Zollregimes in der vom Botschafterrat beschlosse nen Weise in Tätigkeit treten zu lassen. Nach einer Meldung des offiziösen Organs der Interalli ierten Nhcinlandskomission in Koblenz bleiben die Städte DuiSbnrg und Ruhrort außerhalb des neuen Zollbezirks. Die Zollgrenze folgt der Grenze des Brückenkopfes Köln und schließt in einem Bogen von wenigen Kilometern Radius die Stadt Düsseldorf ein. Nach Norden folgt, sie dann dem Rhein. Die Brückenköpfe Mainz und Koblenz fallen innerhalb des Zollbczirks, ebenso der keine Flaschenhals zwischen dem Brückenkopf Mainz—Koblenz, dagegen nicht der große zwischen dem Brückenkopf Koblenz-Köln. über die Zollsätze, die uns auf diese Weise abgezwun gen werden sollen, verlautet zunächst noch nichts Ge naueres. legenheit zur Eindeckung. — Preis der Zentner 38 Mark. — Haushaltungen, denen die Bezahlung nicht sofort möglich ist, erhalten Gestundüng des Kaufpreises. — Entnahme der Bezugskarten und Bezahlung am 11. und 12. April Zimmer Nr. 2. — Die Verkaufslage werden noch bekannt gegeben. — Generalstreik m England beschloßen. Eineletzte Besprechung. In unmittelbare Nähe ist die Lahmlegung des ge samten öffentlichen Verkehrslebens in England gerückt. Eisenbahn- und Transportarbeiter haben nach dem Scheitern der Verhandlungen zwischen Bergleuten und Regierung beschlossen, in den Busstand zu treten. Dieser Beschluß soll allerdings erst in Kraft treten, wenn die Frei tag früh begonnenen abermaligen Besprechungen der Grubenarbeiter und Grubenbesitzer ergebnislos verlausen. Diese zweite Vermittlungsaktion geschah aus Betreiben Lloyd Georges. Der Arbeiterabgeordnete Thomas hat im Namen der Eisenbahnarbeiter in einer öffentlichen Er klärung keine Zweifel darüber gelassen, daß Dockarbeiter und Transportarbeiter vermutlich für Sonntag Mitter nacht die Streikparole ausgeben werden, wenn keine er folgversprechenden Verhandlungen mit den Bergarbeitern bis dahin angebahnt sind. Da im Falle eines allgemeinen Verkehrsstreiks außer der Million streikender Bergarbeiter eine weitere Million Eisenbahnarbeiter und Transport arbeiter in den Streik treten, hat die Regierung besondere Vorsichtsmaßnahmen zur Ausrechterhaltung der Ruhe an geordnet. Sämtliche Schankstätten sollen in allen In dustriegebieten geschloffen weroen. Es sind ferner umfang reiche Vorbereitungen getroffen, um dem Ausfall des Omnibus- und Straßenbahnverkehrs durch Einrichtung von Lastautoverkehrslinien zu begegnen. Politische Kunäscka«. Der Volksentscheid. Nach dem vom Neichsrat genehmigten Gesetzentwurf über den Volksentscheid findet ein solcher statt: Erstens, wenn der Reichspräsident den Entscheid über ein vom Reichstag beschlossenes Gesetz binnen einem Monat nach de" Abschnitt II der Landesfeltkarte und auf die Krankenbutterkarten werden auf die Zeit vom 11. bis 17. April 1921 50 Gramm Butler ansgegeben. Nr. 375 II O. Meißen, am 9. April 1921. s«s Kommunalverband Meißen-Land. der Beschlußfassung anordnct. Zweitens, wenn ein Drittel des Reichstages verlangt hat, daß die Verkündung eines Neichsgesetzes um zwei Monate ausgesetzt werde und innerhalb der Frist ein Zwanzigstel der Stimmberechtigten den Volksentscheid beantragt hat. Drittens, wenn ein Zehntel der Stimmberechtigten die Vorlegung eines Ge setzentwurfs begehrt hat und der begehrte Gesetzentwurf im Reichstage nicht unverändert angenommen worden ist. Viertens, wenn der Reichspräsident bei Meinungsverschie denheit zwischen Reichstag und Reichsrat über ein vom Reichstage beschlossenes Gesetz den Volksentscheid darüber anordnet. Fünftens, wenn der Reichstag entgegen dem Einspruch des Reichsrates eine Verfassungsänderung be schlossen hat und der Reichsrat binnen zwei Wochen den Volksentscheid verlangt. ES geht Deutschland „an den Kragen". Im französischen Senat sagte Kriegsminister Barthou, wenn das besiegte Deutschland den Frieden nicht sicher stellen wolle, werde es fühlen, daß Frankreich die Macht habe. Er habe die „gefährliche Ehre", wenn es nötig wäre, die Hand zu führen, die Deutschland, nach dem Wort des Ministerpräsidenten, am Kragen packen werde. Aber er habe alle Akttonsmittel in der Hand. Schließlich be hauptete der Kriegsminister, aus den Berichten des Ge nerals Noüet gehe hervor, daß Deutschland eine Politik des Widerstandes und des schlechten Willens verfolge. Wilson und Deutschlands Kriegsschuld. In seiner Ansprache an den Städtischen Frauenklub in Cincinnati (Ohio) erklärte Wilson am 26. Oktober 1916 über den Anlaß zum Kriege folgendes: „Ist Ihnen je mals bekannt geworden, was den gegenwärtigen Krieg hervorgerufeu hat? Wenn ja, so wünsche ich, daß Sie es veröffentlichten, denn soweit ich unterrichtet bin, hat noch niemand es bekanntgemacht. Kein besonderer Anlaß hat ihn hervorgerusen, sondern die Gesamtheit der Umstände. Ein gegenseitiges Mißtrauen war in Europa entstanden, ein gegenseitiger Argwohn bezüglich der Handlungen dieser und jener Regierung, eine Verstrickung in Bündnisse und Verständigungen, ein enges Netz von Ränken und Spionage, das mit Sicherheit die ganze Menschheits familie jenseits des Wassers in seine Maschen sangen mußte." Und Herr Harding verlangt, daß Deutschland die moralische Verantwortung für den Krieg allein auf sich nimmt? Keine Gasmasken für die Reichswehr. Tie Entente hat der Neichsregierung mitteilen lasten, daß die Reichswehr keine Gasschutzmasken oder sonstige Schutzvorrichtungen gegen Gasangriffe besitzen darf. Die Neichsregierung wird der Entente auf diese neue im Frie- densvertrage nicht begründete Forderung in Kürze eine eingehende Antwort zugehen lassen, in der diese Forde rung zurückgewiesen wird. Schutzvorrichtungen sind keine Angriffswaffen. Darf sich Deutschland auch nicht einmal mehr verteidigen, wenn es angegriffen wird? Eine Frau als Alterspräsident. Im neugewählten Landtag in Schwerin führte zum erstenmal in einem deutschen Parlament eine Frau, die Abg. Gräfin Bernstorff, als Alterspräsident den Vorsitz. Von den 67 Abgeordneten waren 66 zugegen. Die Wahl des Präsidenten ergab die Wiederwahl des Abg. Köhler (Soz.) mit 64 Stimmen. Zu stellvertretenden Präsidenten wurden gewählt die Abgg. Burchhardt (Deutschnat.) und Erhthropel (Deutsche Vp.). Maßregelung kommunistischer Lehrer. Durch Verfügung der weimarischen Regierung ist der kommunistische Oberlehrer Dr. Neubauer vom Amte suspendiert worden, ebenso der Bürgerschullehrer Zimmer mann von der Ruhlaer Realschule, deren Verhalten vor einigen Tagen die Schließung der Schule veranlaßt hatte. Zimmermann hat, ebenso wie Dr. Neubauer, durch seine kommunistische Agitation unter den Schülern Ler Real schule die Empörung der Eltern wackgerusen. Türkei. X Katastrophale Niederlage der Griechen. Die neuesten Meldungen besagen, daß der Mißerfolg der Griechen bei Eskischehir den Umfang einer Katastrophe annimmt. Sie verloren 8000 Mann und viele Offiziere. Der Rückschlag verursachte in Athen große Niedergeschlagenheit. Als Grund des Mißerfolges wird die Unkenntnis über die tatsächlichen Hilfskräfte Kemals und der Weggang der Offiziere, die nach der Rückkehr König Konstantins aus Die städtischen Kanoffelvorräte sollen, da uns V s s genügend Kellerräume nicht zur Verfügung stehen, verkauft werden. — Wir ged.n damit allen unseren Einwohnern zum letzten Male Ge Kleine Zeitung für eilige Leser. * Die Note der Reichsregierung über Oberschlesien betont, daß eine Teilung dieses Gebietes völlig unmöglich sei. * Wegen des geplanten Raubes der Monschauer Bahn und des Fehlens einer bestimmten Grenze zwischen Deutschland und Belgien hat die deutsche Regierung bei den alliierten Regie rungen eingehende Vorstellungen erhoben. * Unter den von Briand ins Auge gefaßten neuen Gewalt- maßnahmen wird setzt von der französischen Presse die Be setzung des Ruhrbezirks namhaft gemacht. * Bei ihrer Niederlage gegen die Türken verloren die Grie chen über 8000 Mann und viele Offiziere. * Eipräsident Wilson erklärte über den Kriegsausbruch, daß eigentlick gar kein besonderer Anlaß dazu gewesen sei. Deutschlands Note über Oberschlesien Unbedingte Einheit Oberschlesiens. Der Interalliierten Kommission in Oppeln und den alliierten Regierungen ist eine deutsche Note überreicht worden, welche den Gesamtkomplex der oberschlesifchcn Fragen behandelt und unter Hinweis aus dis Ergebnisse der Volksabstimmung auf die wirtschaftlichen Beziehungen zwischen Oberschlesien und Deutschland sowie auf die Wirtschaftliche Einheit in Oberschlesien den Antrag stellt, das gesamte oberschlesischc Abstimmungsgebiet dem Reiche zuzusprechen. Die deutsche Regierung stellt den Antrag in der festen Überzeugung, daß Oberschlesien ebensowenig ohne Deutschland leben kann, wie Deutschland ohne Oberschlesien, und nicht in der Lage sein würde, sich wirtschaftlich zu erheben und seine Leistungsfähigkeit wiederzugewinnen. Jede andere Lösung würde auch dem Fricdcnsvertrag zu- widcrlaufen, der im Gegensatz zu den Vorschriften über die Abstimmung in Schleswig eine Tcilungsmöglichkeit nicht Vor sicht. Die Note fährt dann fort: Da die Zuteilung des gesamten oberschlesischen Gebietes an Deutschland eine starke polnische Minorität in diesem Teile des Reiches belassen wird, so ist die deutsche Regierung bereit, der polnischen Regierung alle Garantien zu geben, die zum Schutze der Minderheit sür er forderlich erachtet werden. Sie glaubt in dieser Angelegenheit darauf Hinweisen zu sollen, daß bei der Besetzung durch den polnischen Staat eine weit größere Minderheit, von über WO 000 Deutschen, von Deutschland losgerisscn würde. Die deutsche Regierung würde sich ferner verpflichten, Polen unter vorzugsweisen Bedingungen die für seine Wirt schaft erforderlichen Kohlen aus Oberschlesien zu liefern, so lange das überaus reiche polnische Kohlcngebiet noch nicht er schlossen ist. Die deutsche Regierung würde auch bereit sein, weitgehende Hilfe bei der Erschließung der im polnischen Ge biet liegenden polnischen Bodenschätze zu leisten. Der Antrag der deutschen Regierung wird begründet in fünf zum Teil sehr umfangreichen Anlagen. In diesen wird anscinandcrgesctzt, daß sich zwei Drittel der Einwohner Oberschlesiens bei der Ab stimmung dafür entschieden haben, beim Deutschen Reich zu verbleiben. Deutsche Stimmen überwiegen in den Sammelpunkten der Intelligenz, in Landstrecken mit sortgeschrittener landwirtschaftlicher Kultur sowie in Ortschaften des hochentwickelten Industriegebietes. Die Sprachenfrage sei bei der Abstimmung nicht beträchtlich zum Ausdruck gekommen, obwohl 60 Prozent der oberschlesifchcn Bevölkerung den obcr- fchlesisch-Polnischen Dialekt als ihre Muttersprache haben, hät ten nur 40 Prozent für Polen gestimmt. Gestützt auf eine große Anzahl einwandfrei belegter Einzelsälle wird in einer fast 500 Druckseiten umfassenden Anlage nachgewiescn, welche Beein flussung und Welcher Terror seilens der Polen auf die Bevölke rung während der Abstimmungsperiode ausgeübt worden sind. Wenn also trotz Mittel schlimmster Propaganda und Terrorismus eine Zweidrittelmehrheit für Deutschland ge stimmt habe, so beweist das, daß der klare Wille des ober schlesischen Volkes ist, zum Deutschen Reich zu gehören. In zwei weiteren Anlagen wird begründet, daß Oberschle- -sten ein einheitliches Ganzes bildet und einen so kompli zierten Organismus darstellt, daß bei einem gewaltsamen Eingriff das Gebiet schwer geschädigt würde und etwa los gelöste Teile der Verelendung preisgegeben würden. Die Berücksichtigung der Wünsche der polnischen Minderheit dürfe nicht dazu führen, daß zum Schaden des Ganzen die Gemeinschaft zerrissen wird. Die deutsche Regierung macht deshalb die eingangs erwähnten Vorschläge zum Schutze der polnischen Minderheit. Das Rhein-Zollgebiet. Die Linienführung der Zollgrenze. Reuter erfährt, daß an den britischen Vertreter in der Rheinlandkommission telegraph-sch ergangen Wochenblatt für Wilsdruff und Umgegend Postscheckkonto Leipzig Ls 64 4 Kervspftcher Wilsdruff Nr. 6 dem Zahre 1S41 Erscheint fett Dieses Blatt enthält die amtlichen Bekanntmachungen der AmtShauptmannschast Meißen, des Amtsgerichts Wilsdruff, des (Stadtrats zu Wilsdruff, des ForstrentamtS Tharandt Aerleger «Md Drucker: Arthur Asch»»Ke i« Wilsdruff. Verantwortlicher Schriftleiter: Herman« Lässig, für deu Inseratenteil: Arthur Zschuuke. deide iu Wilsdruft. 80. Jahrgang. Sonntag den 1v. April 1921. Nr. 83. »Main« »gftch IS« «ugnabm» dar Ssin- und Festig nachmittag r llhe ftr den folgenden Ta«. Bezuggprei« del WBd-ath«I»»g manatlich 4 Ml, »nech unsen AugtrLger zugetrogen In der Stadt monatlich 4.40 Ml, auf dem Lande «>w Ml, durch dt« Pest bezogen »ierteljLhrlich 11^0 Ml. mit Zustillunzggeblbe. «He postanfialten und postbaten fswie »e«e» HlagteLgee und SeschLfttsteNe nehmen jederzeit Bestellungen entgegen. Du Zolle höherer «DeWalt, Krieg oder Iniiligrr B«trl«b4sttrungen hat der B«zteh«r Mx» «a^euch auf Lieferung der Arttus« »der Kürzung de« Bezug-pr-ijeL Anserttonshrei« 1 ML für die «gespaltene Korpnt^tl« oder beren Aan-a, L-laipr-i» pfg., Reklamen M. Tei Wiederholung und Aahregaustrag entsprechender Preisnachlaß. Belanntmachungen >m amtlichen Teil lsae Im« Behörden) di- raespattene Korpuozeile z Ml. Iachweisungg-Gebühr so Pf«, Anzeigenannahme big oo-mitt-q« iS Uhr. Für di- Aichtigleit dre durch Fernruf übermittelten Anzeigen übernehmen wir leine Garantie. Feder Rabatt- «ufpruch erlischt, wenn »er Betrag durch Klage eingezogen werden muß oder der Auftraggeber l« KouMr« »»r«.