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Ul folgende Teile: Die Wiederherstellung der an Gütern angerichteten Schäden belaufe sich in Franken auf: Jndu- rie: 38 882 521679, Gebäuden 36 992 500 000, Hausrat 5119 500 000, nicht bebauter Grund und Boden 28 671 546 225, staatliches Eigentum 1958 217193, öffent- iche Arbeiten 2 583 299 425, andere Schäden 2 859 885 000, Verluste zur See 5 009 818 722, Algerien und Kolonien 0 710 000, im Auslande 2 094 025 000, Zinsen (5 Prozent) :wm 11. November 1918 bis 1. Mai 1921 4125 000 000, Schädigung von Personen: Militärpensionen 50045890000, >!eldbcwMgungcn für Familien 12 936 956 824, Pensionen ür Opfer der Zivilbevölkerung 514 465 000, Mitzhand- ungen 1889 230 000, Beistand für Kriegsgefangene 76 906 000, unzureichende Gehälter 223123 513, ungerecht- 'rrtigte Eintreibungen 1267 615 939, insgesamt 218 541 596 120. politische Rundschau. Deutsches Reich Inkrafttreten der neuen Posttarife. Die neuen Posttarife und die neuen Tarife im Tele gramm- und Postscheckverkehr werden am 1. April in Kraft treten. Die Neuregelung der Fernsprechgebühren wird Gegenstand eines Entwurfes sein, der dem Reichstage im April zugehen wird. Früherer Zusammentritt des Reichstages. Wie verlautet, soll der Reichstag auf Wunsch der Reichsregierung bereits am 13. April wieder zusammen- treten, um vor Pfingsten noch eine Reihe neu einzubrin- gendcr Gesetzentwürfe zu verabschieden. Bekanntlich hat das Plenum beschlossen, frühestens am 20. April wieder zusammenzutreten. Ludendorff und Graf Rantzau. Graf Brockdorff-Rantzau hat in einem Offenen Briefe scharfe Angriffe gegen Ludendorff gerichtet. Die München- Augsburger Abendzeitung schreibt, wohl im Auftrage Ludendorffs, zu diesem Offenen Briefe folgendes: „Gene ral Ludendorff hat dem Grafen Rantzau gegenüber gar kei nen Anlaß, etwas zurückzunehmen. Die Vorwürfe, durch die Graf Rantzau sich beleidigt fühlt, sind dem Zitat ent nommen, einer Schrift von Dr. Wirth. Es ist sehr bezeich nend, daß sich Graf Rantzau, dem doch der wahre Sachver halt bekannt sein muß, nicht bei dem Verfasser und Ur heber, sondern erst jetzt bei General Ludendorff Genug tuung holen will. Selbstverständlich lehnte dieser ein sol ches Ansinnen rundweg ab." Letzte Drahtberichle des „Wilsdruffer Tageblattes*. Das Festhalten aller Pfälzer am deutschen Vaterlande. Frankfurt a. M., 23. März, (tu.) Nach dem Inkraft treten der Sanktionen hat der französische Kommandeur in der Pfalz, General de Metz, laut ,.Franks. Ztg." mit mehreren Pfälzer Parteiführern Fühlung gesucht und ihnen nahegelegt, ob es für die Pfalz nicht an der Zeit sei, sich nach Westen zu orien tieren. General de Metz legte die Folgen aus, die das Inkraft treten der Sanktionen auch in der Pfalz haben mühten. Es sei denn, bah man sich an Frankreich anschliehe. Daß General de Metz über das Festhalten aller Psälzer an ihrem deutschen Vater lande nicht im unklaren gehalten wurde, versteht sich von selbst. Auch bei Dr. Dorten in Wiesbaden haben die Sanktionen neue Hoffnungen geweckt. Schon seitdem die Pariser Forderungen auf gestellt und von den bekannten Drohungen begleitet waren, be gann er mit Hilfe seiner französischen Freunde mit der Vorberei tung zu neuer Arbeit. Auch scheint es jetzt mehr als vor 2 Jahren den Dorten-Leuten gelungen zu sein, belgische Militärs im be setzten Gebiet für ihre Pläne zu interessieren. Der Doppelgänger des Herrn Emil Schnepfe. Roman von Carl Schüler. Amerikanisches Copryright by Robert Lutz in Stuttgart 1916. „Guten Tag, Herr Emil Schnepfe!" Die Stimme war bärbeißig. Ihr gemütlicher Ton klang ! nicht ganz echt. Das runde, rote Gesicht, das zu der wohlbe- s leibten Gestalt gehörte, hatte in den Augen und um die Mund- ; linie unter dem schwarzen Schnurrbart etwas höchst Euer- ' gisches. Die Hand aber, die sich auf Dorivals Arm legte, griff j aus einmal mit eisernem Griff zu. „Donnerwetter!" sagte Dorival und riß sich mit einem : kurzen Ruck los. „Sachte, man sachte!" mahnte die Stimme. „Mach keine ! Zicken, Männeken, sonst ..." s Da fand Dorival endlich die nötigen Worte. Er fing kräftig , an, wurde kräftiger nach den ersten zwei Sätzen, und endete stark ? mit den stärksten Machtmitteln der deutschen Sprache. „Iut gebrüllt!" sagte die Stimme beifällig. „Sehr jut. Alle ' Hochachtung. Aber nu' Schluß mit die Mätzchen." Die hatte ; Hand schlug den Rock zurück. „Siehste die Marke? Kriminal- Polizei. Sie sind verhaftet, Emil Schnepfe. Was war das übri- i gens für ein Name, unter dem Sie sich soeben scherzeshalber > vorgestellt haben?" < „Ich bin der Freiherr Dorival von Armbrüster." „Sehr jut! 'n schöner Name, Schnepfchen. Aber Ge° i schäft is Geschäft: Wollen Sie nun freundlichst den kleinen Spaziergang nach dem Polizeipräsidium mit mir machen oder soll ick Ihnen mit eisernen Armbändern verzieren?" „Mann, Sie irren sich!" „Ick irre mir nie!" „Ich sage Ihnen, Sie fallen furchtbar 'rein!" „Ich bin Kummer und Elend gewöhnt, Schnepfchen. Auto, sagen Sie? Warum nicht! Wenn Sie Ield haben ..." Dorival ließ die Geldtasche aufspringen. „Iut! Fahren wir Auto!" Worauf der Kriminalschutzmann Meyer II und der Frei herr von Armbrüster an der Ecke Unter den Linden und Fried richstraße ein Auto bestiegen und nach wenigen Minuten auf dem Alexanderplatz landeten ... Dorival war heilsfrvh. Nun war er wenigstens unter Dach und Fach und brauchte nicht mehr zu befürchten, in der Obhut des Kriminalschutzmanns Meyer II Bekannten zu begegnen. In fünf Minuten würde die dumme Vrwechslung ja aufgeklärt sein. Sein Humor regte sich, i Glatt verhaftet! „Guten Tag, Herr Emil Schnepfe!" Ulkige Der englisch-russische Handelsvertrag. London, 23. März, (tu.) Bei der Besprechung des eng lisch-russischen Handelsvertrages legte Lloyd George Nachdruck darauf, daß das Abkommen ausschließlich ein Handelsvertrag sei und keine Anerkennung der Räteregierung als feste Regierung enthält. Lloyd George sügte hinzu, er wisse nicht, wie lange die Räteregierung in Rußland am Ruder bleiben werde. Augen blicklich gab es keine andere Alternative. Lenin scheint jetzt zu begreifen, daß Rußland den Handel nicht entbehren könne und daß man mit Prinzipien keine Lokomotiven bauen könne. Ms MOellMMM Ws Deutliche WWe iu SWu. Nach Schluß der Redaktion eingeiroffen. Wie die Telegraphen-Union erfährt, sind auf das Amts gericht in Auerbach, das Iustizgebäude in Leipzig, das Amts gericht in Freiberg, das Landgericht zu Dresden und aus das Rathaus zu Rodewisch Bombenattentate verübt bzw. versucht worden. Von den Tätern fehlt jede Spur. Ein Bombenattentat auf das Rathaus in Rodewisch i. V. Der Tel-Union-Sachsendienst meldet aus Rodewisch bei Auerbach im Vogtland: Hier wurde heute morgen gegen halb vier Uhr auf das Rathaus ein Bombcnattentat verübt. Die Spreng ladung wurde in dem unter der Steuerabteilung befindlichen Keller zur Explosion gebracht. Trotzdem die Gase zum Teil durch das glücklicherweise offene Kellerfenster entweichen konnten, waren die Folgen furchtbare. Die Wände des rechten Flügels, in dem sich die Steuereinnahme, das Einwohnermeldeamt und das Vorsteherzimmer besanden, wurden vollständig eingedrückt. Die Räume bieten den Anblick eines Chaos. Auch das Inventar ist in Trümmer gegangen und die Akten völlig verstreut. Auch der linke Flügel, in dem sich die Polizeiwache befindet, wurde er heblich beschädigt. Der auf der Wache befindliche Polizeibeamte erlitt einen Nervenschock. Alle Fensterscheiben der anliegenden Häuser sind eingedrückt. Die Landgendarmerie entsandte sofort eine Abteilung zur Unfallstelle und ließ diese absperren. Später traf die Staatsanwaltschaft aus Plauen in Rodewisch ein, um die Untersuchung in die Hand zu nehmen. Vom Täter fehlt noch jede Spur. Im Zusammenhang mit dem Bombenanschlag dürste auch folgende Meldung des Tel-Union-Sachsendienstes sichen: In der vergangenen Nacht wurde in der Rodewischer Straße in Auerbach ein junger Mann sestgenommen, der Sprengmaterial bei sich trug. Man dars zu der Annahme neigen, daß in Auerbach der gleiche Anschlag wie in Rodewisch geplant war. Der Verhaftete, der über seine Personalien Angaben ver weigerte, wurde der Staatsanwaltschaft in Plauen zugeführt. Dynamitattentat im Landgericht zu Dresden. Am heutigen Vormittag kam in einem Abort des Erfri schungsraumes des Dresdner Landgerichts eine Höllenmaschine zur Explosion. Die Decke wurde durchschlagen und die darüber liegenden Zimmer beschädigt. 2 Scheuerfrauen und ein an wesender Journalist wurden verletzt. Einzelheiten liegen noch nicht vor. Die Täter sind unbekannt. Sache! Was war wohl dieser Herr Emil Schnepfe? Raub- mörder? hm, mit Raubmördern macht man keine Witze. Taschen- j dieb? Ja, wahrscheinlich Taschendieb! Er lachte leise vor sich j hin — „Hier wird nicht gelacht, Emil Schnepfe!" befahl der Kri- ! minalwachtmeister in scharfem Ton. Dorival zuckte die Achseln — aber nur innerlich, im Gefühl, denn als früherer Offizier wußte er ganz genau, daß diese ! Meyers II und diese Kriminalwachtmeister ganz gehörige Vor räte an Grobheit besitzen mußten — und dankte seinem Schöpfer, daß er nicht in Wirklichkeit der Herr Emil Schnepfe war. Das schien mit allerlei Peinlichkeiten verbunden zu sein. Er lachte , also nicht mehr, zuckte auch nicht wirklich mit den Achseln, son- s dern bat nur sehr höflich um möglichst schleunige Erledigung, da mit die unangenehme Verwechslung aufgeklärt werden könne — ! „Maul halten, Schnepfe!" sagte der Wachtmeister. „Lümmel!" sagte Dorival — furchtbar leise nur zu sich s selber. Und ärgerte sich, daß er den Wachtmeister um diese schleu- ! nige Erledigung gebeten hatte. Mit untergeordneten Polizei- beamten hatte man sich in solchen Fällen selbstverständlich nicht herumzustreiten, sondern ruhig zu warten, bis man vor die rich tige Schmiede geführt wurde. Dorival wartete also. Zwei ge- ! schlagene Stunden lang. Auf einer Holzbank. In Gesellschaft j von mehreren Damen und Herren, die eigentümlich aussahcn und ihn eigentümlich ansahen. Weshalb er alle anderthalb Minuten lekse, aber umso inniger vor sich hinsagte: s „Pfui Deibel!" Endlich kam Meyer II. „Los, Schnepfe!" Meyer II blieb an der Türe stehen. Der Kriminalkom- > mifsar schlug mit der Hand auf ein umfangreiches Aktenstück: s „Endlich! Sehr erfreut, mein lieber Schnepfe! Wir haben s lange auf Sie gewartet. Da wären die kleinen Sächelchen in j Berlin, Wiesbaden und Homburg. Und dann haben wir hier s Einladungskarten für Sie von den Behörden in Brüssel, Biar- i ritz, Paris, Luzern, Nizza und einigen anderen umliegenden Ort- > schäften. Dja, Schnepfchen, wer sich amüsieren will, muß schließ lich mal die Rechnung bezahlen, 'n happige Rechnung!" „Die Rechnungen des Herrn Emil Schnepfe interessieren mich nicht," erklärte Dorival. „Ich bin der Freiherr Dorival von Armbrüster ..." „Ach nee!" „... von Armbrüster. Ich erkläre Ihnen, daß es sich hier um einen argen polizeilichen Mißgriff handelt, und ersuche Sie, schleunigst meine Persönlichkeit festzustellen und mich aus dieser Sache zu befreien." „Aber Schnepfe! Das ist wirklich nicht nett von Ihnen! Seien Sie doch Kavalier und ersparen Sie uns diese dummen Dynamitattentat aus das Amtsgericht in Freiberg. Heute vormittag gegen 10 Uhr explodierte in einem Abort des ersten Stockes im Amtsgericht zu Freiberg eine Bombe. Dec Raum selbst sowie die daneben liegenden Zimmer sind völlig zer trümmert und der Sachschaden ist gewaltig. Einige Persone« sind leicht verletzt. Ob noch Personen unter den Trümmer» liegen, ist nicht bekannt. Einzelheiten fehlen noch. Aus Stadt und Land. Mitteilungen sür diese Rubrik nehmen wir immer dankbar entgegen. Wilsdruff, den 23. März. Mitteilungen aus der Ratssitzung vom 21. März 1921. 1. Die Hilfslehrer Gohle und Fehler hatten im Jahre 19l> in irrtümlicher Auslegung der diesbezügl. Bestimmungen zuviel Teuerungszulage erhalten und sich geweigert, die Ueberzahlung zurückzugeben. Sie war ihnen deshalb an der Winterbeschas- fungsbeihilfe gekürzt worden. Ihre Klage dagegen beim Amts gericht und Landgericht war erfolglos. Nunmehr hat auch das Ministerium des Kultus und öffentlichen Unterrichts abgelehnt, ihrer dort erhobenen Beschwerde stattzugeben. Man nimmt da von Kenntnis. 2. Bestimmungsgemäß sind dem städt. Wohl-> fahrtspflegebezirk aus der Sammlung Deutsche Kinderhilfe zu nächst 949 überwiesen worden. Der Rat beschließt, den Be trag zur Beschaffung von Kinderwäsche, namentlich Säuglings wäsche zu verwenden. 3. Von der geplanten Einrichtung eines Luftpostdienstes Berlin—Dresden—Prag und umgekehrt nimmt man Kenntnis. 4. Zur Zeit schweben Verhandlungen über Ein reihung der Gemeinden in das neue Reichsortsklassenverzeich nis. Der Rat ist der Meinung, daß Wilsdruff infolge seiner Teuerungsverhältnisse, die durch seine wachsende Industrie und die Nähe der Großstadt beeinflußt werden, jedenfalls mit mehr Berechtigung in die B-Klasse gehört als manche andere Ge meinde und will dies an zuständiger Stelle vertreten. 5. Der Rat genehmigte, daß der scheidende Herr Bürgermeister Küntzel die Leitung der Ratsgeschäfte mit dem 25. März abgibt. 6. Die Sammlung für Oberschlesien soll auf 4000 abgerundet werden. 7. Die vom Wirtsschaftsausschuß vorgeschlägene Aende- rung der Mietpreise für Wohnungen in städtischen Gebäuden bzw. für Dienst- und Dienstmietwohnungen werden mit kleinen Abänderungen angenommen. Langfristige Wohnungsmietverträge sollen nicht mehr abgeschlossen werden. 8. In der Baukosten- zuschuszsache Gebr. Nake haben Verhandlungen mit dem Landes wohnungsamt stattgefunden. Dieses hat nunmehr einen er neuten Zuschußbescheid erlassen, der den Bauherren einen er heblichen Teil der Ueberteuerung zuspricht und den Rest bis nach eingehender Prüfung osfenläht. Der Rat beschließt, den nach diesem Bescheide auf die Stadt entfallenden Teil noch zu über nehmen, die Uebernahme des Restes aber unbedingt abzu lehnen, weil man auch die Bauherrn nicht frei von Schuld sprechen kann an der ganz ungeheuerlichen Ueberschreitung des Kostenanschlages. 9. Von dem der Stadt auf Grund des Ge setzes vom 20. November 1920 zustehenden Vorkaufsrechte soll bezüglich des zur Versteigerung gekommenen Saupeschen Hauses in der Zedtlerstraße kein Gebrauch gemacht werden. 10. Die Mietbeihilfen für Erwerbslose werden nach den bisherigen Grundsätzen auch sür das 1. Vierteljahr 192) bewilligt. I I. Bei der Regelung der Eigentumsverhältnisse am Gezingeweg hat sich herausgestellt, daß längst zum öffentlichen Verkehrsraume abgetretene Flurteile im Grundbuche noch auf den Namen der Schulgemeinde eingetragen sind. Den Beschluß des Schulaus schusses, diese Teile nunmehr auch rechtlich, und zwar natürlich ohne Entgelt der Stadtgemeinde zu übereignen, heißt man gut. 12. Weiter billigt man den auf Empfehlung des Elternrates vom Schulausschuß gefaßten Beschluß, die Schule im ganzen Sommerhalbjahr um 7 Uhr früh, beginnen zu lassen. Die beiden jüngsten Jahrgänge sollen nicht vor 8 Uhr zur Schule gehen. Scherereien. Hier ... wir haben einige Bildchen von Ihnen. Sehen Sie sich die mal an!" Dorival sah und schnappte nach Luft. Unter der ersten Photographie stand: „Emil Schnepfe, alias Graf von Gleichen, alias Oberleutnant Freiherr von Bingen heim, alias Baron von Massow. Hochstapler. Hoteldieb. Hei ratsschwindler. Sehr gefährlich. Ausgezeichnetes Auftreten. Gibt sich als ehemaligen Gardeoffizier aus." Und — dieses Bild, diese Bilder waren nicht etwa ähnlich, sondern das war er. Er selber. Die Stirn, die gerade, etwa» lange Nase, der feingeschnittene Mund, das energische Kinn, ge nau! Nicht eine Spur von Unterschied ... „Fabelhaft!" sagte Dorival. ,Flicht?" meinte der Kriminalkommissar. ,Run?" „Ich bin der Freiherr Dorival ..." „Schön!" sagte der Kriminalkommissar. „Wenn Sie es nicht anders wollen. Sie wißen ja, daß Sie für diese Frechheit auf das Schärfste disziplinarisch bestraft werden. Also: Sie heißen?" „Freiherr Dorival von Armbrüster." „Sie wohnen?" „Alsenstraße 32, erster Stock." „Beruf? Personalangaben?" „Bin bis vor drei Jahren Leutnant im Gardedragonerregi ment X gewesen. Erbte von einem Bruder meiner verstorbenen Mutter, die geborene Engländerin war, Bergwerkländereien in Brasilien ..." „Ach nee! Brasilien?" „... in Brasilien. Habe mich deshalb seit drei Jahren iu Brasilien aufgehalten. Bin erst vor acht Tagen zurückgekehrt." „So? Legitimation?" Dorival suchte. In seiner Brieftasche waren außer einigen Geldscheinen nur Visitenkarten. „Bitte!" „Aber Schnepfe! Auf Visitenkarten falle ich doch nicht herein. Also seien Sie nun vernünftig und ..." „Himmeldonnerwetter — verflixt — verflaxt — und zuge- näht! Herr! Ich ... bin ... der Freiherr ..." Da blitzte ein vernünftiger Gedanke in ihm auf. „Diese Komödie wird langweilig. Lasten Sie, bitte, meinen Freund und ehemaligen Regimentskameraden, den Rittmeister von Umbach, Gardedragonerregiment X., Augsburger Straße 67. durch Fernsprecher herbeirufen!" „Entweder —" schrie der Polizeikommistar, „Sie sind -- oder ... nun, wir erleben ja Sonderbarkeiten genug im Beruß Meyer, telephonieren Sie! Herr von Armbrüster, nehmen Sie- bitte, Platz. Aber wehe Ihnen, wenn ..." (Fortsetzung folgt.)