Volltext Seite (XML)
Himmel wachsen, und daß das Frteoensveourfnis der Sowjetregierung ungleich größer ist als öle Sucht nach neuen militärischen Lorbeeren, dürfen wir schon glauben. Und in der Kuns«, Wasser in den Wein ihrer Weltbeglückungspläne zu gießen, Haden die Moskauer Herren nachgerade auch eine staunenswerte Fertigkeit erreicht. Deshalb möchten wir zunächst auch der Annahme zu« neigen, daß es ihnen vollauf genügen wird, den allzubegehr. lichen Polen einen unvergeßlichen Denkzettel zu geben. Danach wird man sich wohl schneller, als es vorher gehen wollte, zu ernsthaften Friedensverhandlungen zusammen, finden. Oie Mgerschmach. Amtliche Erklärung Frankreichs. Auf die deutsche Protestnote gegen die Verwendung de, farbigen Truppen im besetzten Gebiet und die von diesen verübten Greuel hat die französische Regierung mit einer amtlichen Erklärung geantwortet, in der es heißt: „Die farbigen Truppen geben das Beispiel einer voll endeten Disziplin. Sie bewahren außerhalb des Dienstes gegenüber der Zivilbevölkerung die allerkorrekteste Haltung, und es wäre ein Leichtes, bei der Einwohnerschaft zahlreiche Zeugnisse einzuholen über das gute Einvernehmen, das sich zwischen ihnen und den meisten Eingeborenen herausgebildet hat. So oft sich bedeutendere Truppenansammlungen begeben haben, konnten daraus, wie es unvermeidlich ist, isolierte Zwischenfälle sich ergeben; sie hatten jedoch nur einen durchaus außergewöhnlichen Charakter und sind sckwerstens bestraft worden. Die Sittlichkeitsverbrechen ganz be sonders, die von den Kriegsgerichten mit äußerster Härte geahndet werden, sind im Verhältnis zur Truppenstärke relativ selten gewesen. Nebenbei sei nur bemerkt, daß die eingeborenen Truppen vorzüglich Gegenstand der Wert schätzung und Huldigungen leichtfertiger Frauen sind, gegen deren Sittenlosigkeit und gefährliche Besuche man sie bat schützen müssen. Viele deutsche Familien haben die skanda löse Haltung gewisser deutscher Frauen gegenüber den Schwarzen übel vermerkt. Anderseits wäre es vollkommen unrichtig, zu behaupten, die Anwesenheit farbiger Truppen stelle eine Gefahr für die öffentliche Gesundheit dar. Im Augenblick, wo unsere Truppen das deutsche Gebiet betreten s^ben, ist der Gesundheitsdienst der Armee von den Lokal- bebörden auf die weite Verbreitung der Geschlechtskrank heiten unier den Einwohnern und auf die Gefahr, die sich daraus für unsere Soldaten ergebe, hingewiesen worden. Die gleiche Warnung hat die deutsche Gemeindebehörde beim Einzug der französischen Truppen in Frankfurt erteilt. Im übrigen hat es den Anschein, daß die neuen die Anwesenheit schwarzer Truppen erhobenen Klagen nicht von der rheinischen Bevölkerung ausgehen, sondern von deutschen Publizisten, die ein Interesse daran haben, aus dieser Angelegenheit Kavftal zu schlagen zugunsten eines Feldzuges gegen die alliierte Besetzung und gegen die Ausführung des Vertrages." Diese Antwort ist weiter nichts als eine völlige Ver drehung der Tatsache. Und die Unterschiebung, daß unsere deutschen Frauen die armen Neger verführt hätten, ist ein geradezu unglaubliches Stück. Entrüstung in Italien. Die Italienische Presse aller Richtungen fährt fort, In stammenden Worten ihrer Entrüstung über die Besetzung des Rheinlandes durch die schwarzen Truppen Ausdruck zu geben. Die Turiner „Gazetta Popolo" schreibt, es sei ein Skandal für die ganze lateinische Zivilisation, was die Franzosen in der Pfalz treiben, und es sei geradezu demütigend, die schwarzen Schmutzfinken in französischer Uniform beobachten zu müssen. Der Korrespondent nimmt an. die Franzosen hätten die schwarzen Truppen nach der Pfalz geschickt, um den guten Eindruck zu verwischen, den die anständige italienische Besatzung dort hinterlassen habe, über dasselbe Thema schreibt Karlino: „In England und Italien herrsche Empörung über bas Treiben der Franzosen, deren Regierung verhärtet bleibe und nicht bemerke, welche trübe Zukunft sie ihrem Lande bereite. Die Deutschen werden alles vergessen können, nur nicht eine solche Schmach. Man könne an solche Greuel nicht denken, ohne dabei die Auaen zu schließen. politische Rundschau. Deutsches Reich. * Die Neuwahlen nnd die Konferenz von Spaa. Wie verlautet, rechnet die deutsche Regierung stark mit einer umououng oer Migen rueglerung. Da Sie neue Kommon sich nur langsam vollziehen kann, wäre es im Interesse Deutschlands, die Konferenz erst stattfinden zu lassen, wenn eine endgültige feste neue deutsche Regierung gebildet ist. Auch in rechtssozialistischen Kreisen, die der jetzigen Re gierung nahestehen, kommt man zu der Erkenntnis, daß die bürgerlichen Parteien niemals bei der neuen Koalition aus geschaltet werden können und eine rein sozialistische Regierung sich nicht halten kann. * Eine ungerechtfertigte Forderung Frankreichs. Deutschland wird die angemeldete Forderung Frankreichs für die Besetzung des Maingaues in Höhe von 29V- Mil lionen Frank ablehnen, da diese Besetzung unter Bruch des Friedensvertrages erfolgt ist. Deutschland wird für die un gerechte Besetzung im Gegenteil noch Schadensersadansprüche geltend machen. * Putschgerüchte. Staatskommissar Weißmann sprach vor den Berliner Pressevertretern über die Putschgefahren von rechts und links. Er betonte gleich eingangs, daß die Gefahren durch die Nervosität der Presse stark übertrieben werden. Sowohl von der unabhängigen Sozialdemokratie wie auch von feiten der kommunistischen Partei ist unter keinen Umständen ein Putschversuch zu erwarten, und die einzige linksradikale Partei, die auf dem Boden der unbe dingten Gewaltanwendung steht, die K. A. P. D., ist viel zu schwach, als daß ein Versuch von ihrer Seite irgendwie ernst zu nehmen wäre. Ähnlich steht es mit den Rechts parteien, deren Führer genau wissen, wie gefährlich und katastrophal heute ein Putsch wäre. Nur muß man ihnen zum Vorwurf machen, daß sie nicht deutlich genug von revolutionierenden Elementen abrücken. Wesentlich ernster ist die Gefahr durch die aufgelösten und aufzulösenden Freikorps. -I- Scheidemann als Oberbürgermeisterkandidat für Gross-Berlin. Zum Oberbürgermeister der künftigen Stadt gemeinde Groß-Berlin ist, wie aus unterrichteten Kreisen verlautet, u. a. der Führer der Mehrheitssozialdemokratie, Scheidemann, der gegenwärtig in Cassel an der Spitze der Stadtverwaltung sieht, in Aussicht genommen. Seine Wahl soll auch bei den unabhängigen Sozialdemokraten Unter stützung finden. Daneben werden allerdings nachdrücklich noch Oberbürgermeister Wermuth und Staatssekretär Dr. Freund, der Schöpfer des Groß-Berliner Gesetzes, empfohlen. 4- Wilhelm LI. nnd Ludwig LLS. Im Beleidigungs- prozeß des früheren bayerischen Ministerpräsidenten Auer gegen den Redakteur des Augsburger unabhängigen „Volks» willen", Thomas, erklärte der als Zeuge vernommene frühere Oberbürgermeister von München, Borscht, Auer sei stets für den Verständigungsflieden eingetreten. Er Habs einer Audienz beim damaligen König Ludwig im August 1918 seinen Standpunkt mit größter Offenheit vertreten. Auer bemerkte dazu ergänzend, er habe dem König damals nahe- getegt, ins Große Hauptquartier zu fahren. Der König er klärte jedoch, das habe keinen Zweck: „Auf mich hört er tder Kaisers doch nickt." Tschecho-Slowakei. X Bürgerkrieg in Ostschlesien. Im Gebiet von Teschen ist der offene Bürgerkrieg ausgebrochen. Seit Tagen tobt in der Gegend von Karmin ein Feuergefecht. Nach einem Überfall auf eine tschechische Gendarmerie- abteiluug im Walds von Dombrau besetzten die Polen dis Schutthalden Ler Johannesschachten. Auf beiden Seiten sind die Verluste an Toten und Verwundeten groß. Es werden fortgesetzt neue Opfer gemeldet. Die tschechischen Arbeiter in Polnisch-Ostrau eilten Ihren Kameraden in Karmin zu Hilfe, so daß mit einer weiteren Ausdehnung der Kämpfe gerechnet werden mutz. Tüttel. X Die Bolschewisten in Armenien. Nach einem Bericht Les Oberkommissars der Alliierten, Askell, beherrschen die Bolschewisten Alexandropol; die Armenier halten die Städts Kaschat und Karakliß besetzt. Die auswärtigen Missionen befinden sich noch in Tiflis. Fünf Amerikaner wurden von den Bolschewisten in Moskau ins Gefängnis geworfen, andere Amerikaner wurden verhaftet. Frankreich. X Um die Entschädignngsforderung. Ministerpräsident Millerand hat die Mitglieder der Senatskommissionen für auswärtige Angelegenheiten und Finanzen empfangen und ihnen über die englisch-französischen Verhandlungen über die Festsetzung der von Deutschland zu zahlenden Entschädigungs summe dieselben Erklärungen abgegeben, die er Ende voriger Woche den gleichen Ausschüssen der Kammer gegeben hat. Millerand erklärte, daß der Wunsch der Alliierten, schon jetzt die deutsche Schuld festzusetzen, feststehe, und daß dafür nicht nur England, sondern auch Belgien eintrete. Diese Absicht sei übrigens schon im März amtlich und öffentlich durch die wirtschaftliche Denkschrift des Obersten Rates zum Ausdruck gebracht worden. MtS Zn« und Ausland. Braunschweig. Der auf Veranlassung der Staatsanwalt schaft Hildesheim in Hast genommene Kommunistenführer Merges ist wieder auf freien Fuß gesetzt woiden. Salzburg. Ter Landtag erhob einstimmig Protest gegen oie Ausweisung von Deutch-Oster, sichern aus Bauern und verlangte Rücknahme der Ausweisung oder Maßnahmen dageoen. Wett- und VolkswirMafi. Der Stand des Mark. Die nachstehende Tabelle besagt, wieviel Mark für 1Ü0 Gulden, dänische oder österreichische Kronen, schweizer und französische Frank und Lire sowie für 1 Dollar und 1 Pfund Sterling gezahlt ivurden. („Brief" — angeboten: „Geld" — gesucht.) Börsenplätze 27. 5. Geld Brief 26. 5. Geld Brief Stand 1. 8. 14 Holland. . Gulden 1373,50 1376,5g 1198,75 1201.25 170 Mk. Dänemark . Kronen 599,40 6c0,60 544,45 545,55 112 „ Schweiz. . Frank —— —— — — 72 „ Amerika. . Dollar — — —— 4,40 „ England . Pfund 144,85 145,15 — —— 20,20 . Frankreich . Frank — — —— 80 „ Italien . . Lire 224,75 225,25 —— 80 . Dt.OstcrreichKr»nen 29,47 29,53 25,97 26,03 85 „ Ungarn . . Kronen 23,47 23.53 22,47 22,53 85 „ * Sinken der Lebensmittelpreise. Nach Meldungen aus Berlin macht sich dort ein scharfes Sinken der Lebens mittelpreise bemerkbar. Von der Senkung sind bisher in erster Linie Fett- und Margarinewaren, "sowie Hülsenfrüchte betroffen. Diese Nahrungsmittel sind im Kleinhandel fast um die Hälfte im Preise gesunken. Reis, der im Groß handel noch in den ersten Tagen des Mai mit 11 Mk. das Pfund notierte, ist heute mit 6 Mk. überall vom Großhandel zu beziehen, und selbst dieser Preis wird bereits von vielen Firmen unterboten, die mit 4 bis 5 Mk. das Pfund Reis zum Verkauf stellen. Der gleiche Vorgang spielt sich auf dem Fischmarkt ab. Auf dem Hamburger Markt hat ein erheblicher Preissturz eingesetzt, der die allgemeine Kon junktur in erheblicher Weise drückte. Heringe werden bereits um zweihundert Mark per Tonne billiger gehandelt. Frische Seefische sind in Hamburg und Geestemünde auf den ver hältnismäßig billigen Preis von 7S Pfennig bis zu 1 Mark heruntergegangen. Der Großhändler hat sich eine beispiel lose Nervosität bemächtigt. rsc Maisabkommen mit Holland. Die Bezugsvereinigung der deutschen Landwirte hat sich mit Zustimmung der Retchs- regierung durch einen Kommissionsoertrag mit einer hollän dischen Maisfirma den Bezug von 750 OVO dis 1 Million Tonnen Mais gesichert. Die Lieferung des Maises soll sich auf etwa zwei Jahre erstrecken. Der Mais soll zur vertrag lichen Schweinemast verwendet werden. Wenngleich bei den jetzigen unsicheren wirtschaftlichen Verhältnissen Lieferungs verträgen mit dem Auslande auf verhältnismäßig lange Sicht mancherlei Bedenken entgegenstehen, so hat die Reichs- regierung den Abmachungen der Berufsvereinigung dennoch zugestimmt und hierfür auch finanzielle Sicherungen gewährt, weil der vertraglich gesicherte regelmäßige Bezug von Mast futter die notwendige Voraussetzung sür das Gelingen des Planes ist, auf breiter Grundlage die Schweinemast im Jn- lande neu aufzunehmeu und so das Inland allmählich wieder von der starken Abhängigkeit zu befreien, in der es sich zurzeit bezüglich der Ernährung des Volkes mit Fleisch und Fett befindet. H Gefährliche Wirtschaftskrise in Japan. In einer japanischen Kabinettssiyuug wurde beschlossen, sofort Maß nahmen zu ergreifen, um die ruinöse finanzielle Lage zu er- Vie wilcke vummei. 8s Roman von Erich Friesen. , Und in komischem Zorn schwingt sie ihre kleine Faust. Er lächelt üver ihre drollige Art. Tarrn meint er schüchtern: ,Lch will's versuchen, wenn Tu es gern Hafk!" und wird wieder rot bei dem Wort „Tu" „So ist's recht! Sich, es geht schon!" lacht sie fröh lich auf. „Nun komm! Stütz' Tich auf Meine Schulter und tritt mit dem gesunden Bein auf mein Knie! Tann rasch in den Sattel!" Toch schon der Gedanke, sich von diesem jungen, schönen Geschöpf bedienen zu lassen, erscheint ihm eine Unmöglichkeit. „Nein, nein!" wehrt er hastig ab. ..Lieber bleibe ich hier liegen — Toch da kommt er schlecht an. um!" fällt sie stirnrunzelnd ein und bindet den Schimmel vom Backm los. „Mach' jetzt »Wirts! Sonst nehme ich Tich wie ein Kind auf meine Arme und sch: Tich in den Sattel! Ganz gewiß, as re ich! Tu meinst Wohl, ich bin nicht stark genug? ", da sollst Tu mal sehen —" Und schon schickt sie sich an, dem Wort die Tat folgen zu lassen. TaS hilft. Zwar noch widerstrebend, aber doch ihrem Geheiß folgend, stützt er sich auf ihre Külter. Und nach ein paar vergeblichen Versuchen und mühsam unterdrückten ' ifzern sitzt er endlich im Sattel. „Na also!" bemerkt sie ermunternd. „Jetzt nach Büffel-Goldfeld! Marsch!" Seine Schwäche gewahrend, will sie zu ihm aufs Pferd sich schwingen, um ihn nötigenfalls zu stützen. Ta — ein Knacken in den Zweigen — Tas Mädchen hält an und späht um sich. Und plötzlich reißt sie, rasch wie der Blitz, den Schimmel herum. Es war die höchste Zeit. Schon Pfeift eine Kugel daher und durchbohrt den Strohhut des mutigen Mäd chens. Ein Entsetzensschrei entringt sich der Brust des Jünglings. Tie wilde Humme! aber greift raltvmng m oeu Ledergnrt, der in der Taille ihreir Weißen Leinenrock zusammenhält, zieht eine kurzd Flinte hervor und drückt ab, Von dem dicken Stamm eines nahen Mangobaumes löst sich eine dunkle Gestalt und stürzt zu Boden, wäh rend das Mädchen sich rasch hinter den Jüngling aufs Pferd schwingt, das mit seiner doppelten Last gemäch lich von dannen trabt. „Ein Kaffer aus dem nahen Kaffernkraal!" erklärt Hummelchen gelassen und deutet mit der Reitpeitsche auf die wie leblos im Sande liegende schwarze Gestalt „Er ist Dir sicher gefolgt, um Dich zu berauben. Ich hab? ihm einen Arm lahm geschossen — die wohlver dient. Strafe ... Tot ist nicht, beruhige Tich!" sMg sie mtt einem mitleidigen Blick aus das ihr zuge wandte jäh erbleichende Gesicht des Jünglings hinzu. „Ich töte niemals einen Menschen!" Er begreift doch nicht recht. Tie Abenteuer der letzten Minuten Wirbeln ihm noch im Kopf herum. Sein Sturz vom Pferd, die Heuschrsckenwolke, das Auftau chen des schönen Mädchens in der Einsamkeit, die da herpfeifende Kugel, die Kaltblütigkeit seiner mutigen Retterin — all dies verwirrt ihn derart, daß er kaum eines klaren Gedankens fäMn ist. Langsam, gaanz langsam reiten die beiden dahin — der blonde Jüngling und das dunkelhaarige Mäd chen. Wie ein Hündchen sv!g! ihnen aus dem Fuße Bill, das kleine Pferd. Ter Jüngling ai!n augenscheinlich die größte Mühe, seine Schmerzen zu verbergen. Von Zeit zu Zei« wendet er sein fast mädchenhaft zartes Gesicht rückwärts. Tie unmittelbare Nähe des liebreizenden- Geschöpfes verwirrt ihn; und doch zwingt es ihn, den Blick immer wieder auf das kraftvolle, jugendliche Mäd chenantlitz zu richten, aus dein die großen Augen wie zwei schwarze Tiamanten erstrahlen. Wenn aber sein Blick das kleine Loch streift, das die Kugel in ihren Hut gerissen hat, so schaudert er zusammen. Wer mag dieses liebreizende und doch so seltsam weltfremde Geschöpf in dem groben ^sinenkleid sein? . . . Tie Tochter eines Goldgräbers? Oder eines Farmers-? Oder einer Märchenpringessin? ... — Wie g würde er sie nach iw -sn fragen: Aber di Jugend ist schüchtern — zumal weiblicher An- mut gegenüber Und so schweigt er und wartet. Tie wilde Huminel selbst hat keine Ahnung von Lem Tum: " den ihre Nähe in dem Jünglingsherzen entfach' Von Eitelkeit weiß ihre Seele nichts. Und noch weni von jenem süßen Fieber, so man „Liebe" nennt. Und doch ruht auch ihr Blick voll Interesse auf ihm Er ist ja so ganz anders, wie die „Jungens" in Büffel-Goldfeld! "c^^r anders wie Karl Hein- zius, de, ihr bisher als der Inbegriff der Vornehmheit erschien. ,, Schweigsam geht es weiter in dem Schatte«, der dichten Bäume — langsam, vorsichtig, damit dem Ver letzten kein Schaden geschieht. Bis sich plötzlich hinter dunklem Buschwerk eine Lichtung austut, durch die die erhabene Weite der tigergelben Wüste erglänzt. „Wie schön!" springt es begeistert von den Lippen des Jünglings. Sie nickt befriedigt. „I' es in Teiner Heimat nicht schön?" „Toch. Uber ganz anders." „Wo kommst Tu her?" „Aus Berlin." „Bersin ist die Hauptstadt von Deutschland, Paris die Hauptstadt von Frankreich, London die Hauptstadt von England!" leiert sie maschinenmäßig herunter, er sichtlich stolz auf ihre geographischen Kenntnisse. Er aber lächelt nicht über ihren kindlichen Eifer, wie es wohl mancher getan hätte. Nur ganz schüchtern wagt er zu fragen: „Und Tu? Wo wohnst Du?" „In Büffel-Goldfeld." „Schon lange?" „So lange ich denken kann/ „Leben Teine Eltern auch hier?" Ein. Wolks huscht über ihr Sonnengesichtchen. „Ich habe keine Eltern mehr." „Oo-h!" „Aber ich! habe einen Pflegevater, der sehr gut zu mir ist." Wieder blickt er sie an.