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* Beamtexfordoruufle«. Die de« Ortskartell des Gewerkschafttbundes angesLlossene« Verbände der Reichs-, Staals- und Gemeindebeamten in Frankfurt a. M. hielten eine Versammlung ab, um zu der Frage der Teuerungs zulage« Stellung zu nehmen. ES wurde verlangt, daß vom 1. Januar ab die Teuerungszulage um 360 Prozent erhöht wird. Die Forderungen der Beamten sollen mit allen gewerkschaftlichen Mitteln durchgesetzt werden. — In Kattowitz fand eine Versammlung der Beamten Ober schlesiens statt, die sehr zahlreich besucht war und sich mit den GehaltSforderungen der oberschlesi chen Beamten be faßte. Die Versammlung nahm eine Entschließung an, in welcher eine Teuerungszulage von SOO Prozent gefordert wird. Diese Zulage wird bereits vom 1. Januar 1SM ab verlangt. -sc Die SechSstundenschicht im Ruhrrevier. In einer Konferenz, die der Vorstand deS alten Bergarbeiter- verbandeS mit den Zechenbetriebsräten deS Ruhrbezirks in der Frage der SechSstundenschicht abhielt, wurde zwar allgemein deren baldige Einführung gewünscht, aber be tont, der gegenwärtige Zeitpunkt sei wegen der ungeheuren Kohlennot und der dadurch verursachten großen Betriebs einstellungen für die Schichtverkürzung außerordentlich un günstig. Mit 66 gegen 10 Stimmen wurde eine Ent schließung angenommen, in der die ausländischen Berg arbeiter dringend aufgefordert werden, so schnell wie möglich mit den deutschen Bergarbeitern zusammenzu- tommen, um über die Verwirkichung der Sechsstunden schicht Beschluß zu fassen. Ferner wurde beschlossen, bei den bevorstehenden neuen Tarifoerhandlungen mit Rück sicht auf die kolossalen Teuerungsoerhältnisse eine erheb liche Verbesserung des Bergarbeitereinkommens zu fordern. Nah und Kern. v Gefangenenpakete «ach Sibirien. Don Kopenhagen fleht Mitte Januar wieder ein Schiff nach Sibirien, welches Pakete für die dort befindlichen deutschen Kriegs gefangenen mitnimmt. Auf den Paketen, die dauerhaft verpackt sein muffen (Holzkisten), muß außer der genauen Adresse des Gefangenen auch die Wegevorschrift „Via Nordkors Kopenhagen' angebracht sein. Schriftliche Mitteilungen dürfen in den Paketen nicht enthalten sein. o Gutenbergs älteste Drucke versteigert. Bei Sothby in London wurde die Bibliothek deS Richters Granger versteigert. Ein Exemplar des Catholicum von Guten berg, im Jahre 1460 gedruckt, wurde für 960 Pfund Sterling an den Buchhändler Smith aus Newyork gegeben. Diese: erstand auch ein Exemplar der zweiten Ausgabe aus irr Straßburger Offizin R. Druckers stammend, ebenfclls im Jahre 1460 gedruckt, für 33 Pfund Sterling. Die Versteigerung brachte nach drei Tagen einen Erlös von 1-878 Mund Sterling (nach heutigem Kurs etwa Billionen Mark). o Nifflungener Schiebervcrsttch mit Militärstiefel«. Die rriminalpolizei beschlagnahmte auf dem Lehrter Bahnhf inBerlin 20000 Paar Militärstiefel,dieoorlängerer Zeit on einer Danziger Militärbehörde freigegeben worden waren und zum Preise von 18 Mark das Paar an dieBeoölkerung abgegeben werden sollten. Die Jn- ipektio der Kriminalpolizei hatte erfahren, daß ein ge- wiffer schlochau Militärstiefel für 36 Mark das Paar in großen Mengen zum Kauf anbot. Die Ermittlungen er- gaben,daß es sich um die Danziger Stiefel handelte und daß dise jetzt im Besitze einer Firma Lonrad und Grave aus Smkölln waren, Lie sich „Verwertungszesellschmt" nennt. 0 Lis Hochwasser im Westen. Der Rheinwasser stand >at eine ungeahnte Höhe erreicht. Auch in den Seitenilern des Rheins herrscht Hochwasser. Die Mosel- Kleinban kann auf weite Strecken nicht mehr verkehren. Vom tberrhein wird weiteres Steigen gemeldet. In folge dc Überschwemmungen ist der Zugverkehr in fast allen seilen der Vogesen unterbrochen. Die elsässische Eben« zwischen Straßburg und Kolmar bildet einen einziger großen See, dessen Wasser sich im Osten mit dem Rhein vereinigt. Die Dörfer find vollständig über- schwemrt, die Straßen unterbrochen. Die Main-Wehren mußten wegen Hochwassers niedergelegt werden. Die Kinzigbicke bei Offenburg in Baden ist unterwaschen und unfahrbc. Der Zugverkehr wird durch Umsteigen auf recht erhlten. Im Laufe des Montag zeigte sich überall ein letchS Sinken des Hochwassers. Aus dem Gerichtssaal. 8 Als in ««erklärliches Urteil wird eine Entscheidung des AmsterichtS Dresden gegen die Inhaber der Firma Pieschel, robert und Walter Waldapfel, Fletschkonserven-, Darm-, schmalz-, Ol-Grobbandlung, von den dortigen Zeitungen bezeichnet. Die Angeklagten hatten Leberwurst als „prim Stretchware' angevriesen, ferner Goulasch und Fleischfülz als gesunde handelsübliche Ware angeboten. Verschied« Gemeinden kauften davon, zumal die Firma verschwieg: batte, daß es sich um Ware auS Pferdefleisch handle. ÄS Zeug war gänzlich ungenießbar. Nach amts- ärztlicher ntersuchuna enthielt die Dose Gulasch 226 Gramm wässrige trübe und 230 Gramm gekochten gesalzenen Knochenalub mit viel knorpeligen und sehnigen Bestandteilen vom Pfer Es bandle sich um minderwertige Ware, der Preis sei wa um die Hälfte »u hoch. Die Dose Leberwurst enthielt 8k Gramm einer getrockneten schwach nach Pferde mist riechSen Maste au» grob zerkleinerten Sehnem Magen, Därmen rd Milzen vom Pferd. Der Preis von 12.50 Mark sei um diHälfle zu hoch. — Und wa» geschah mit den Fälschern Oie erhielten jeder ein Strafmandat über hundert Mark. Letzte Drahtberichte des »Wilsdruffer Tageblattes". Die Etwürfe für das Freistaatswahlgesetz. Bertt, 3V. Dezember, (tu.) Wie die Rassische Zeitung h t, find die Referenzentwürfe für das Freis staatswahesetz fertiggeftellt. Ihre Veröffentlichung steht unmielbar bevor. Die Entwürfe stimmen darin Überein, ly auf je 60000 Stimmen ein Mandat entfällt. Erbeutut des Staatsvermögens der ukrainische« Staatsbank. Base SO. Dezember, (tu.) DieDenikin-Freiwilligen- Armee Ha24 Eisenbahnwagen erbeutet, Lie den ganzen Staatsscho Petljuras und das Staatsvermögen der ukrainisch Staatsbank enthalten. Vorbereimg zur französische« Präsidentenwahl. Base SO. Dezember, (tu.) Für die Wahl des Präsident« der Republik, die voraussichtlich am 17 Janua in Versailles stattfinden wird, werden um fastende Vbereitungen getroffen, zumal man befürchtet, daß sich diivahl, ähnlich der im Jahre 1899, sehr bewegt abspielen nnte. Die Polizei von Versailles wird durch SOO Gendme und 4500 Soldaten verstärkt. Streikausbrüche im Elsaß. Basel, 30. Dezember, (tu.) Wie die National zeitung au» Mülhausen erfährt, find die Trambahn angestellten jetzt plötzlich in den Streik getreten. Ferner hat da» gesamte Buchdruckgewerbe des Elsaß einen neuen Lohntarif für 1920 vorgelegt. Es ist zu befürchten, daß die Verhandlungen in einem Generalstreik für ganz Elsaß-Lothringen enden werden. Ai» Stadt und Land. Wilsdruff, den 30. Dezember 1919 Im Wechsel der Feit... Das Jahr neigt sich seinem Ende zu. Ein trübes, schweres Jahr ist dieses 1919 gewesen. ES brachte den amtlichen Frieden, einen Gewaltfrieden schlimmster Art. Immer ist Deutschland unter der Faust der Entente, und mit dem inneren Neubau will's nicht recht vorwärtsgehen, denn alle bösen Geister der Uneinigkeit und Unmoral sind hämisch am Werke. Man fragte oft, wo es denn noch hinauswolle, und man fragt es immer wieder. Ja, — wie ist doch alles so ganz ander» geworden im Wechsel der Zeit! Es war einmal (wie ein Traum und Märchen klingt's), da hatten wir ein schönes, stolzes deutsches Vaterland, da galten wir etwas als Volk und Nation, da lebten wir in wirtschaftlichem Wohlstand und im Gefühle einer selbstver ständlichen persönlichen Sicherheit. Ja — es war einmal! Die Zeit jetzt steht unS mit traurigen, oft hart drohenden Augen an, und daran ändert eS nichts, daß viele unserer Volksgenossen im wirbelnden Tanztaumel und in anderen „Genüssen" dahinschwirren, unbekümmert um vaterländische Not und Sorge. Manchem ist es immer schwerer geworden, über all dem öden Weltwirrmesen doch noch ein ewiges, weises Gotteswalten zu sehen, und mancher hat seinen letzten Rest von Gottesglauben über Bord geworfen, um schließlich bei» krassesten Materialismus zu landen. Im Wechsel der Zeit! Zu diesem Thema ließe sich eine lange, lange Klagemelodie anstimmen. Tiefen Groll möchte man dem scheidenden Jahre entgegenschreien. Aber was wäre damit gewonnen? Das Klagen und Anklagen wirkt nur bedrückend, lähmend und verärgernd, wenn nicht ein positives Arbeiten und Wollen zum Besseren und Höheren dahintersteht. „Das Jahr geht still zu Ende, nun sei auch still mein Herz!' Stille Besinnlichkeit, ruhige Selbsteinkehr, hat gerade am Jahresschlüsse einen guten Sinn. Es ist die Stille, aus der neues Hoffen, neue Kraft, neues Leben kommen kann. Ohne Entsagung geht es ja nicht. Wir wußten eS schon früher, mit Goethe: „ES bleibt ein Erden rest zu tragen peinlich, und wär er von Asbest, er ist nicht reinlich." Jetzt kennen wir diese bösen Erdenreste noch viel mehr. Dennoch, wir dürfen nicht verzweifeln. Wir müssen an den Aufbau glauben und an dereinstige bessere deutsche Zeiten. Und dieser kategorische Pflichtimperaliv klingt für einen Christenmenschen harmonisch mit dem Glauben zusammen, daß der alte Herrgott eben trotz allem und allem im Regiments sitzt, und daß man mit einem solchen Ver trauen im Herzen auch immer etwas Gutes schaffen kann. Die Zeit eilt dahin, und es kommt alles darauf an, ob und wie sie ausgenützt wird. Die Zeit an sich ist ein Rätsel, aber sie spiegelt sich im Tun und Lassen der Men schen und webt darüber die Fäden der Vergänglichkeit und des neuen Werdens. Seien wir dankbar, daß über allem Zeitlichen doch immerfort ein Ewiges leuchtet, aus dessen Glanz und Wärme wir irrenden Menschenkinder Wege und Ziele, Kraft und Segen haben dürfen. Dr. A. Sch. — Einmalige Kürzung der monatlichen Mehlration um 200 Gramm. Dte Reichsgetreidestelle hat jetzt die AusführungSbeftimmungen für die Hilfsaktian für Wien erlassen. Bekanntlich hatte die Nationalversammlung be schlossen, daß die für die versorgungsberechtigte Bevölkerung festgesetzte Mehlration während eines MonatS um 200 Gramm auf den Kopf zugunsten der notleidenden Wiener Bevölkerung gekürzt wird. Demgemäß hat das Direktorium der ReichS- getreidestelle die Kommunalverbände angewiesen, die sich hieraus ergebenden Mehlmengen (Zahl der versorgungs berechtigten Bevölkerung mal 200 Gramm) von der nächsten Mehlanforderung für die Zeit vom 16. Januar bis 15. Februar 1920 abzusetzen. Selbstverständlich wird voraus gesetzt, daß sich die Selbstversorger von dieser Hilfsaktion zugunsten der deutschen Brüder in Oesterreich nicht auS- schließen werden. Am zweckmäßigsten wird die Beteiligung der Selbstversorger in der Weise geregelt, daß diese auf gefordert werden, mindestens l/2 Pfund auf den Kopf von der ihnen zustehenden Ration in der Gemeinde zur Ab lieferung zu bringen, lieber die erfolgte Ablieferung ist eine Bescheinigung auszuhändigen, diese von den Selbst versorgern bei Ausstellung der nächsten Mahlkarte vorzulegen und daS durch die Mahlkarte freizugebende Getreide um die abgelieferte Menge zu kürzen. Die auf diesem Wege bei den einzelnen Gemeinden abgelieferten Getreidemengen sind dem Kommunaloerbande zuzuführen. — Rückkehr der letzten Gefangenen aus England. Die Reichszeniral« für Kriegs- und Zivilgefangene in Berlin hatte kürzlich auf eine Anfrage über die Zurück haltung von Gefangenen in England u. a. geantwortet, daß noch immer 3857 Deutsche in englischer Gefangen schaft schmachteten, wie wir jrtzt aus zuverlässiger Quelle erfahren, befinden sich di« letzten Gefangenen aus dem Lager Wakefield und wahrscheinlich auch aus dem Lager Ripoon auf der Ueberfahrt nach Deutschland. — Aufhebung der Gewichtsbeschrankungen im Eilstückgutverkehr der Eisenbahnen. wie uns die Generaldirektion der Sächsischen Slaatseisenbahnen mitteilt, wird die Bestimmung, daß Sendungen Eilgut und be- schleunigtes Eilgut, deren einzelne Stücke mehr als (00 kx wiegen, von der Annahme ausgeschlossen sind, vom (. Januar (ß20 an aufgehoben. — Die sächsischen Lehrer für die weltliche und staatliche Schule. In der Vertreterversammlung des sächsischen Lehrervereins erklärte sich die Versammlung gegen das von der Nationalversammlung beschlossene Schulkompromiß und forderte für Sachsen die weltliche Schule, weiter wurde zur Frage der Staatsschule «ine Reihe von Leitsätzen angenommen, in denen zum Ausdruck gebracht wird, daß die Volksschule als Staatsanstalt anerkannt und die Lehrer Staatsbeamte »erden müssen. Die Volksschule müsse aus Mitteln des Staates unterhalten «erden. Das Reich solle unter Anerkennung der not wendigen Selbständigkeit und auf der Grundlage der Welt lichkeit der Schule ein Reichsschulgesetz erlassen, das die Einheitlichkeit des deutschen Lrziehungswesens gewährleistet und ein Mindestmaß von Bildung fordert. ; — Sora. Am (. Januar (920 findet eine Wieder holung der mit großem Beifall aufgenommenen Weihnachtsaufführung im hiesigen Gasthofe statt. — Mohorn, vergangenen Sonnabend wurde die (. öffentliche Gemeinderatsfitzung unter Vorsitz d«s Gemeindevorstandes abgehalt«n. Die Herrin Robert Schurig, Mohorn, und Gtto Säurich, Grund, wurden als Gemeindeälteste und als Stellvertreter die Herren Richard Stirl, Mohorn, und Wilhelm Küpper «iedergewählt. Die Gemeindekassenrechnung auf das Jahr (9(8 wurde richtig gesprochen. Für das Taubstummenheim in Zwickau wurden (5 Mk. und für die Bezirksanstalt Saalhausen 50 Mk. bewilligt. Den Fürsorgeausschuß für Erwerbslose bilden H Herren aus dem Gemeinderat und 3 Herren aus der Mitte der Arbeitnehmer. Der Finanzausschuß zählt 3 und der Wegebauausschuß H Mitglieder. Line Beschaffungs beihilfe für Gemeindebeamte wurde abgelehnt. Von der Aufstellung eines Zwischenhaushaltplanes für das (. Quartal (920 sowie einer Bestellung von (0- und 50- Pfennig-Scheinen für die Gemeinde wurde abgesehen. Der Akkordlohn für Schneeauswerfen wird auf ( Mk. pro Stunde erhöht. Die Verteilung der Beihilfen an zurück gekehrte Kriegsgefangene durch Herrn Gutsbesitzer Benne witz wurde genehmigt. Hierauf nichtöffentliche Sitzung. — Siebenlehn. Lin schwerer Unglücksfall mit töd lichem Ausgang ereignete sich am vorigen Sonnabend vor mittag in der Papierfabrik Steyermühle. Der an einer Transmissionswelle mit Ausbrsserung des Riemens be schäftigt« Arb«it«r Lmil Greif wurde vom Getriebe erfaßt und mehrmals mit herumgeschleudert, wobei ihm neben einer erheblichen Kopfwunde ein Bein vom Rumpf gerissen wurde. Der Bedauerswerte erlag kurze Zeit darauf seinen Verletzungen. — Auerbach (Lrzgtb.). Line außerordentliche Weih nachtsfreude wurde den Angestellten und Arbeitern der welt bekannten Firma von A. Rob. Wieland in Auerbach im Lrzgeb. zuteil, indem denselben, den Arbeitern das doppelte ihres (H-tägigen Verdienstes und den Angestellten das doppelte Gehalt gezahlt wurde, Der Höhepunkt der Schenkung kommt noch dadurch zum vollen Bewußtsein eines jeden, d-ß extra noch Verteilung von Lebensmitteln stattfindet, Fleisch, Konserven, Aepfel und dergl. — Glauchau. Der 22jährige, aus Ierisau stammende ehemalige Fürsorgezögling Handarbeiter Robert Tirsch mann hatte am 2(. Januar d. I. die Gastwirtschafts- rhefrau Sonne in Wickersdorf ermordet und beraubt. Am 23. März wurde er bei einem Raubmordversuch auf die Gutsbesitzersehefraa Müller in Pfaffroda ergriffen und in die Gefangrnenanstall Zwickau eingeliefert, vor kurzem wurde die Strafverfolgung eingestellt, weil an genommen wurde, daß Tirschmann die Verbrechen im Zustande geistiger Umnachtung begangen hätte. Jetzt wurde der gemeingefährliche Mensch in die Irrenanstalt eingeliefert. — Bautze«. Umfangreiche Braunkohlenfelder sind in der Nähe der sächsischen Grenze bei Klitten und den um- ltegenden Dörfern entdeckt worden. Gegenwärtig bohren mehrere Bohrkolonnen die Braunkohlenfelder dort ab. Die Bohrungen haben ergeben, daß hier eine groß« Anzahl abbauwürdiger Flöze lagern. Die mächtigsten und günstigsten liegen an der Bahnstrecke Klitten—Blockstelle Tauer. Sehr gut und vor allem gleichmäßig liegen die Braunkohlen auch auf dem Iahmener Gebiete, «ährend auf Klittener Revier die Flöze mächtig verworfen sind. Stellenweise treten sie hier bis auf einen halben Meter an die Gberfläche heran, während sie dicht daneben steil bis auf 30 Meter und tiefer abfallen. Im kommenden Früh jahre soll «ine große Brikettanlage bei dem Dorfe Kleinölsa errichtet werden. Gegenwärtig verhandelt di« Bergbau- gtsellschaft Freya mit Besitzern aus Iahmen über den verkauf von Grund und Boden am Bahnhof Klitttau, «0 in kurzem Beamten- und Verwaltungsgebäude errichtet werden sollen. vriefkalten. F. H., WilSdruff (50 Pfg ). Ueber lebend gebärende Fische im Aquarium teilt uns, Aufschluß gebend, Herr Fabrikant M. Liebig, der sich mit großem Lrfolg jahrelang mit der Aufzucht derartiger Fischarten befaßte, folgendes mit: Der schönst« l«b«nd gebärende Fisch ist ^ipfiopfiorns fteHsri var. Ausntfieri (Schwertträger), der eine Länge von 7 bis 8 cm erreicht und Mexiko als Heimat hat. Die Grund farbe dieses Fisches ist ein Helles Braunoliv, das nach der Bauchseite ins Silberglänzende übergeht und bei auffallendem Lichte im prächtigsten metallischen Grün erglänzt. An den Seiten zieht sich ein blutroter Streifen nach der langen Schwanzflosse, die einem Schwerte ähnelt oder auch mit einem Fasanenschweif verglichen «erden kann. Das Weib chen ist ohne Schwertflossr; es wirft 30—HO Junge, die sofort im Aquarium herumschwimmen. Der nächste schönst« lebend gebärende Fisch, Lambusiu atfims (kolbroolci), ist nur 3—H cm lang und weiß gefärbt. — Das Aquarium muß gut und dicht bepflanzt sein, damit den jungen Tieren es möglich wird, sich zu verbergen, weil die Alten ihnen fortwährend nach dem Leben trachten und jede Gelegenheit benutzen, um sie auffressrn zu können. Kirchennachrichten. Kollekte für den Allgemeinen Kirchenfonds. Grumbach. Vorm. 9 Uhr Predigtgottesvienst. — Nachm. 2 Uhr Tauf gottesdienst. Die heutige Nummer »msatzt 4 Seite» Herausgeber, Verleger und Drucker: Arthur Zschunke in W" Verantwortlich für die Schrifileitung: Oberlehrer k R. Gärt? Inseratenteil: Arthur Zschunke, beide in Wilsdri'