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verkannt werden, daß ein Ersaß etwaiger Fehlmengen dura, überseeische Ware bei dem großen Getreidebedarf aller euro päischen Staaten, der Knappheit des Schiffsraumes und der schwierigen Finanzierung kaum in, Betracht kommen kann. Überdies würde der Preis des ausländischen Getreides bei dem liefen Stand unserer Valuta ungefähr das Fünffache des Preises für das inländische Getreide bedeuten. Auch würde der Einsatz erheblicher Mengen ausländischen Getreides in dem Brotoersorgungsplan ein Risiko darstellen, das von keiner verantwortlichen Stelle getragen werden kann. Deshalb darf kein Mittel unversucht bleiben, den Brotgetreidebedarf und auch den Kartoffelbedarf aus der eigenen Einte zu decken. Bei Brotgetreide setzt die Prämie mit Erfüllung von 70 °/<> des Mindestablieferungssolles ein und wird auf die ge samte bereits erwlgte Lieferung nachgezahlt. Die Prämie beträgt bei Erfüllung von 7V des Ablieferungssolls 2 Mark für den Zentner Getreide, bis 80 4 Mark, bis SO °/<> 6 Mark, bis 96 °/° 8 Mark, bis 100 °/° 10 Mark, bis 106 °/° 12 Mark, bis 110 °z> 16 Mark. Die Kartoffelablieferungsprämie beginnt schon bei 60 °/o des Ablieferungssolls und ist dann gestaffelt von 10 zu 10 V« mit 2 Mark, 2,50 Mark, 3 Mark, 3,50 Mark, 4 Mark für jeden mehr abgelieserten Zentner, und 6 Mark für jeden über 100 abgelieferten Zentner. Die Zuschläge für die Lieferungen über 60 °/° werden auch den Landwirten gezahlt, die bet Erlaß der Verordnung 60 des Kartoffel- äblieferungssolls abgeliefert haben. Weiter wird halbamtlich dazu erklärt: „Die Über nahme der Prämienkosten auf das Reich oder die Kom munen war unmöglich. Die Mehrbelastung muß jedoch getragen werden, wenn verhindert werden soll, daß gegen Ende des Wirtschaftsjahres nur noch Auslandsware zu bedeutend höheren Preisen vorhanden ist, die für die breite Masse des Volkes unerträglich sein würde/ * Lohnerhöhung auf Veranlassung der Regierung. Im Volkswirtschaftsausschuß der Nationalversamm lung erklärte der Reichswirtschaftsminister zu der obigen Vorlage, daß man um diese nicht herumkomme. Er werde daher die Unternehmer veranlassen, Lohnerhöhungen vorzunehmen, damit für die Arbeiter die erhöhten Lebens mittelpreise ausgeglichen würden. Ein Abgeordneter der Deutschen Volkspartei trat für die Vorlage ein, verlangte aber, daß zukünftig nicht noch einmal Prämien gewährt würden, man solle von vornherein gerechte Preise fest- setzen. Nach weiterer Debatte wurde die Regierungsvor lage unverändert angenommen, ebenso ein Antrag der Sozialdemokraten, wonach eine Kommission zur Prüfung Ler landwirtschaftlichen Produktionskosten eingesetzt werden soll. Der Ausschuß nahm dann noch die Verordnung zur Förderung der Zuckererzeugung und des Zuckerrüben anbaues unverändert an. Stellungnahme der Gewerkschaften. Auf Antrag des Gewerkschaftsbundes — General kommission der Gewerkschaften Deutschlands — nimmt die Zentral-Arbeitsgemeinschaft- der industriellen und gewerb lichen Arbeitgeber und Arbeitnehmer Deutschlands am Dienstag, den 23. Dezember, Stellung zu der vom sechsten Ausschuß der Nationalversammlung beschlossenen Zustimmung zur Erhöhung der Brot- und Kartosfelpreise. politische Rundschau. 'Deutsches Reich. * Im Reichsrat wurde die Aufhebung der Verordnung über den Verkehr mit Wild undHühnern angenommen. Die Zwangsbewirtlchaftung Ler Hühner wird hiernach aufgehoben, ebenso die teilweise Zwangsbewirischaitung Les Wildes. Angenommen wurde ferner eine Verordnung über Einführung des Einkilo-Paketes bei der Post. Bandenkrieg an der Ostgrenze. Das lettische und litauische Gebiet ist seit dem 16. Dezember vollkommen von allen Teilen der ehemaligen westrussischen Armee ge räumt, die Deutsche Legion und die Eiserne Division haben ihren Abtransport nach dem Neichsinnern begonnen. Verstärkungstruppen aus dem Reich werden in nächster Zeit eintreffen. Nach übereinstimmenden Meldungen de* Grenzschutzes ist die litauische deutsche Grenze von Lau roggen bis Russisch-Krottingen an allen Übergängen mit litauischen Posten besetzt. Die Grenzposten nordwestlich Ojscang wurden von Banden ohne Erfolg angegriffen. In Litauen herrscht allgemeine Äandenbildung bolsche wistischer Art, zahlreiche Bitten um Schutz vor Banden gelangen an die eiserne Division. * Zur Ermordung Liebknechts—Luxemburg bringt Hardens „Zukunft" eine wohl seltsam klingende Geschichte. Danach behauptet der in Holland verhaftete Vertrauens mann von Georg Sklarz, ein gewisser Sonnenfeld, in einem Brief an seinen Anwalt folgendes, was indessen kaum glaubhaft erscheint: „Ich kann unter Eid und unter Angabe von Zeugen aussagen, daß ich als Zahlmeister unserer Regierungsbrigade den Auftrag erhalten habe, eine Prämie von fünfzigtausend Mark dem auszuzahlen, der Liebknecht oder die Luxemburg tot in den Reichstag liefern werde. Ich kann diesen Befehl, der mit Erläute rungen gegeben wurde, in allen Einzelheiten und Folge rungen detaillieren. Später erzählte mir der Sohn von Sklarz, daß sein Vater und Scheidemann (damals Volks beauftragter) gemeinsam hunderttausend Maek für diese Tat ausgesetzt hatten, daß sich daraufhin Sklarzens Neffe, Alfred Popp, zu der Tat angeboten habe, von Scheidemann aber, als zu unsicher, abgelehnt worden sei." Großbritannien. X Inkrafttreten des Friedensvertrages zum 1. Januar. Die Londoner Blätter behaupten, es sei jetzt so gut wie sicher, daß der Vertrag von Versailles am 1. Januar in aller Form ratifiziert sein und der Völkerbund infolge dessen automatisch in Kraft treten werde. Der Rat des Völkerbundes werde vermutlich am 7. oder 8. Januar in Paris zusammentreten. England werde durch Lord Curzon vertreten sein. Der Rat werde sich nächst der Saarfrage mit der Ernennung eines OberkommissarS für Danzig be fassen und wahrscheinlich Sir Reginald Tower in dieser Würde bestätigen. Amerika. X Die Vorbehalt« zum Friedens»,ertrage. JnpoMschen Kreisen geht das Gerücht, daß Lloyd George im Ein verständnis mit Clemenceau sich bereit erklärt habe, der republikanischen Partei in den Vereinigten Staaten in bezug auf die Annahme einer gewissen Zahl von Vor behalten zum Friedensoertrag Zugeständnisse zu machen. Mit Wilson, der seinen Widerstand aufgegeben habe, seien Verhandlungen eingeleitet worüeo. Ein« Lösung werde in wenigen Lagen erwartet. Neueste Meldungen. Kein« Änderung der Wuchergesetzgebn«,. Berit«. Z« de» SastWirtestretk erklärt Unterstadt»» sekrrtär Peter«, Steich«wtrtfch«ft-amt denk« nicht an ein« »«fh«»««« »«»««««, dar ««nen »efesta»k«u»« Veikiin,dfmm d<« Ungarn verlangt Schadenersatz. Budapest. Die ungarische Regierung hat bei der Wieder gütmachungskommission der Entente die Rückerstattung des von den Rumänen im Lande angerichteten Schadens in Höhe von 40 Milliarden Kronen gefordert. Kerenski in Österreich. Wien. Der ehemalige russische Ministerpräsident Kerenski hält sich augenblicklich hier ans und verhandelt mit angesehenen Kadettensührern. Auch hat er Verbin- r ungen mit den Eutentemissionen angrknüpft mit dem Ziel, ihm wieder zur Macht in Rußland zu verhelfen. Erregung gegen Wilson. Newyork. In ganz Amerika herrscht ungeheure Erregung gegen Wilson. Die demokratijchen Senatoren werden auf eigene Faust ein Kompromiß zustande bringen. Auch di^ Republikaner wollen sich von WitsonS Führerschaft befreien, da er sie in eine hoffnungslose Lage gebracht habe. Letzte Drahtberichte des „Wilsdruffer Tageblattes". Scheidemann Oberbürgermeister i« Kassel. Kassel, 2V. Dez. (tu.) In der gestrigen Stadtver ordnetensitzung wurde der frühere Ministerpräsident Scheidemann mit 48 von 86 abgegebenen Stimme« zum Oberbürgermeister von Kastel gewählt. Ergebnisloser Verlauf der Londoner Verhandlungen? Lugano, 20. Dez. (tu.) Seeeolo versichert, die Londoner Verhandlungen hätten kein greifbares Ergebnis gehabt. England sei keinerlei Verpflichtung eingegangen weder für ein Verteidigungsbündnis mit Belgien noch für eine stärkere Sicherung Frankreichs gegen Deutschland oder die Einhaltung de» Abkommens über Syrien, auch nicht über die Hebung des französischen Wechselkurses oder der Kohlenlieferung. IVO Wiener Kinder «ach Deutschland abgereist. Wien, 20. Dez. (tu.) Auf Einladung der Dresdner Lichts und Kraft-Aktiengesellschaft Sachsenwerk find gestern 100 Wiener Kinder nach Deutschland abgereist. Weitere Kinderzüge dürsten bald folgen. Aus Stadt und Land. ENM»^» W, »n» euch« Ich'»'» Mr Woon nm«« «MMN» Wilsdruff, den 20. Dezember 1919. Was die Woche brachte. Die am Anfang der vergangenen Woche «insetzende mäßige Käste steigerte sich immermehr und stieg sogar bis auf — (0 Grad Lelstus, »och ebenso schnell vollzog sich der Rückgang. Innerhalb eines Tages betrug der Temperaturunterschied nicht weniger als (2 Grab; denn zeigte das Thermometer erst — sO Grat an, so konnte man nach kurzer Zeit -f- 2 Grad ablesen. Der mit dem Tauwetter eintretende Regen, vermischt mit Schnee, hat auf die Beschaffenheit -er Straßen und Wege recht un günstig eingewirkt; sie sind aufgeweicht und mit Schlicke überzogen. wir verzichten gern auf die sonst herbei gesehnten weißen Weihnachten und wünschen bei dem furchtbaren Rohlenmangel lieber gelindes Wetter herbei. Lebhaft war in der verflossenen Woche der Verkehr in unserer Stadt. Di« Hofgelaff« der Gasthöfe waren mit eingestellten wagen überfüllt. Reger Besuch herrschte in allen Läden. An Geld mangelt es zumeist nicht, wenn es auch nur Papier ist, also eingebildete Wert«, die als Zahlungsmittel dienen. Für die Armen — und deren gibt es jetzt mehr als früher — fehlen auch diese und dar um ist es hochzuschätzrn, daß unser Frauenverein, der das Bibelwort „wohlzutun und mitzuteilen vergesset nicht, denn solche Opfer gefallen Gott wohl" auf sein panier geschrieben hat, mit Weihnachtsgaben an die Armen nicht kargt und dadurch Freude in manche freudeleere Hütt« bringt. Auch di« Stadtbehörde hat diesmal «ine reichliche Unterstützung der Armen ins Auge gefaßt und beschlossen. Nicht vergessen wollen wir dabei aber auch der überaus reichen Gaben, die unser früherer Mitbürger, Herr Pinkert aus Aansas Lit? im Verein mit seiner gleichgütigen Frau Gemahlin unserer Stadt, seiner Vaterstadt, fortlaufend zu kommen läßt; auch zu diesem weihnachtsfeste haben die beiden edlen Wohltäter wieder in so liebvoller Weise für die Armen gesorgt. — Der politische Himmel hat sich durch die von unserer Regierung in nachgiebigem Tone gehalten« Antwortnote an di« Alliierten zu unserem Gunsten etwas geklärt und es will fast schein««, als s«i d«r end gültige Friede in nicht mehr weiter Ferne und eine Erlösung unserer Gefangenen aus französischer Hand bevorstehend. Das wäre das größte Geschenk, was unserer Nation gebracht werden könnte. Mit diesem Wunsche gehen wir dem lieblichen weihnachtsfest entgegen; vergessen wollen wir all das Unglück, das der Krieg über uns gebracht hat, nur Freude wollen wir walten lassen und Gott danken für das größt« Geschenk, das er uns am weihnachtsfest gegeben hat, damit das Fest recht gnaden bringend für uns werd«. — Aufhebung der Belagerungszustandes, wie aus einer Mitteilung der sächsischen Staatskanzlei hervor geht,, hat die sächsische Regierung beim Reichspräsidenten die Aufhebung des Belagerungszustandes beantragt. — Eisenbahnverkehr in der Weihnachtszeit. Morgen Sonntag und ebenso am Sonntag, den 28. Dezember, wird auf den Sächsischen Staatsbahnen im allgemeinen der volle personenzugverkehr wie an Werktagen durch geführt werden. Ls fallen jedoch die Züge aus, die ausschließlich oder vorwiegend dem Arbeiter-, Berufs- und Schülerverkehr dienen und daher an diesem Tage ent behrlich sind. Am j. Weihnachtsfeiertage bleibt die Sonntagssperre in dem bisherigen Umfange bestehen. Am 2. Weihnachtsfeiertag« sollen einzeln« Züge, und zwar hauptsächlich in den Nachmittags- und Abendstunden, gefahren «erden. Diese Züge «erden noch besonders bekannt gegeben «erden. — Unsere Postbezieher bitten «ir, den Bezug unserer Zeitung schon fttzt bei drm liefernden Postamt zu erneuern, damit in der Lieferung zum kommenden Viertel jahr kein« störend« Unterbrechung eintritt. — Erneute enorme Steigerungen der Herstellungs kosten der Zeitungen. Vor dem Eintritt der allgemeinen Preissteigerung betrug der Preis für das Ailo Zeitungs druckpapier 2s Pfg. Nach einsr uns aus Berlin gewordenen Mitteilung wird er vom (. Januar an auf 2,(0 Mark für das Ailo erhöht! Das ist das Zehnfache des normalen Preises! Gegen die gegenwärtige bereits mehr fach erhöhte Preissteigerung bedeutet der neue Preis eine Erhöhung von 75 Prozent. Zu dieser Preiserhöhung kommt vom (5. Dezember ad eine neue wesentliche Teuerungszulage zu dem Setzertarif. Dies sind nur zwei Posten in dem Budget einer Zeitung. Auch die zahlreichen anderen Posten haben eine enorme Steigerung erfahren; weitere stehen bevor. — Noch 3857 Deutsche in englischer Gefangenschaft. Der sächsische Zustizmimster hat auf eine Anfrage nach dem Schicksal seines Sohnes, der in englischer Gefangen schaft ist, von der Reichszentrale für Ariegs- und Zivil- gefangene in Berlin die Mitteilung erhalten, daß England außer den Gefangenen von Scapa Flow und einer Anzahl Gotha-Fliegern in den Lagern Ripon und Wakefield noch in acht anderen Lagern insgesamt 3857 deutsche Gefangene zurückbehält. — Abgabe aus HauSschlachtuugeu. Das sächsische Wirtschaftsministerium hat, nachdem das Reichswirtschafts ministerium den Preis für Schweine, welche auf Grund von Schweinehaltungs- und Mastverträgen abgeliefert werden auf 320 Mark für den Zentner Lebendgewicht erhöht hat, nunmehr seinerteits verfügt, daß in Sachsen der Uebernahmepreis bei Abgabe eines ganzen Schweines 320 Mark für den Zentner Lebendgewicht und bei Ab gabe eines Schweineviertels H.6O Mark für jedes Pfund Schlachtgewicht beträgt. — Polizeistunde. Man schreibt uns: So verhaßt manchem schon daS Wort sein mag, die Polizeistunde ist da. Auch sie hat sich im Laufe der Kriegs- und Nach kriegszeit mehrfach Wandlungen gefallen lassen müssen. Sie war auch schon früher da, wenn auch in harmloserem Gewände. Heute ist eine Uebertretung nicht mehr mit einer polizeilichen Strafverfügung abzumachen. Z 8 der Bundesratsbekanntmachung, betr. die Ersparnis von Brenn stoffen und Beleuchtungsmitteln, vom 11. Dezember 1916, sieht Geldstrafe bis zu 10000 Mk. oder Haft oder Ge fängnis bis zu 3 Monaten vor. Nach Z 3 der genannten Bundesratsbekanntmachung find Gast-, Speise- und Schank wirtschaften, Kaffeehäuser, Theater, Lichtspielhäuser, Räum«, in denen Schaustellungen statlfinden, sowie öffentliche Ver gnügungsstätten aller Art, Vereins- und Gesellschaftsräume, in denen Speisen und Getränke verabreicht werden, an stch bereits um 10 Uhr abends zu schließen. Die Kreishaupt mannschaft Dresden hat aber von dem ihr übertragenen Rechte, für bestimmte Bezirke oder Betriebe und in Einzel« fällen eine spätere Schließung, jedoch nicht über Vz12Ühr abends, zu gestatten, mit Verordnung vom 28. März 1919 Gebrauch gemacht. Für unsere Stadt ist dies vom Stadt rat bekanntgemacht worden. Daneben besteht noch das vom Arbeits- und Wirtschastsministerium erlassene und neuerdings wieder eingeschärfte Beheizungsverbot für Theater, Säle und Räume, für den Gebrauch als Konzert- und Vortragsstätten, für die Abhaltung von Festlichkeiten jeder Art, einschließlich der Familienfestlichkeiten und Tanz stunden. Zuwiderhandlungen werden mit Gefängnis bis zu 6 Monaten oder Geldstrafe bis zu 15 000 Mk. geahndet. Auch die auf Grund der Bekanntmachung des Reichs- kommissars für dis Kohlenverteilung über die Einschränkung des Verbrauchs elektrischer Arbeit erlassene Bekanntmachung des Stadtrates in Verbindung mit der Bekanntmachung vom 1. April 1919, wonach die Beleuchtung von Sälen und Räumen zur Abhaltung von Tanzvergnügungen jeder Art, einschließlich der Vereinsbälle, Familienbälle und Tanzstunden, nur an Sonn- und Feiertagen bis 1/211 Uhr zulässig ist, ist durch Z 5 der neuerlichen Bekanntmachung des Reichskommifsars für die Kohlenverteilung über die Einschränkung des Verbrauchs elektrischer Arbeit aufrecht erhalten worden. Zuwiderhandlungen find mit Gefängnis bis zu 1 Jahre und mit Geldstrafe bis zu 10000 Mk. oder mit einer dieser Strafen bedroht. Wirte und Gäste möchten sich diese Bestimmungen einmal wieder vor Augen führen und zu dem Entschlusse durchringen, auch danach zu handeln. Der Kreisausschuß beschäftigte sich auch schon mit der Frage der Kürzung der Polizeistunde und nach längerer Aussprache wurde beschlossen, die Stellung der anderen Kreishauptmannschaften zu dieser Frage abzuwarten und die KreiShauptmannschafr Dresden beauftragt, nach Stellungnahme der übrigen Regierungsbezirke die Polizei stunde vom 7. Januar an auf V,11 Uhr festzusetzen. lu Was der Hase in «nserer Zeit gilt. Wie alles, was wir brauchen, ist auch der vielbegehrte Hase ganz außergewöhnlich im Preise gestiegen, denn allein sein Fell, das heute mit 5 Mark und darüber bezahlt wirb, kostet also fast doppelt so viel als früher der ganze Hase, für den der übliche Preis drei Mark betrug. Der Höchstpreis war bis jetzt auf zehn Mark festgesetzt, aber dafür war natürlich nicht ein Stück zu haben, denn hintenrum wird das Drei- bis Vierfache dafür bezahlt. Die in Deutsch land jährlich erlegten 5 Millionen Hasen, so hoch war wenigstens der Durchschnitt der Jahre vor dem Kriege, die früher einen Wert von 15 Millionen Mark repräsen tierten, haben allein einen Pelzwert von 25 Millionen, und wenn wir dazu noch daS Wildbret zum festgesetzten Preis berechnen, dann gelten die Löffelmänner in deut chen Revieren heute jährlich 75 Millionen Mark. Die Hasen felle sind ein sehr wichtiger Artikel für die Kürschnerei geworden, denn die findige Industrie hat tausend Mittel und Wege gefunden, um auS minderwertigen Fellen wert volle Pelze zu machen, und da ist neben dem Kaninchen daS Hasenfell daS geeignetste Material. AuS Hasenfell werden Pelze von allerlei Farben und Arten hergestellt, und wie weit die Fälschungen und Imitationen auf diesem Gebiet gehen, beweist am besten die Tatsache, daß der Wert Ler verarbeiteten Hasenfelle sich auf mehrere hundert Millionen Mark beläuft, woraus wir ersehen, daß der Has« für daS Kürschnergewerbe 00« Ler größten Be deutung ist. — Loeal-ErfindungS-Schau, gemeldet vom Patent büro Arüger, Dresden-A. Aarl Hermann Böhm«, Haius« berg: Grabdinkmal. (Gm.) — Aarl Ernst Sti«hl«r, Wilsdruff: Nachtschränkchen. (Gm.) — Walther u»d Richard Mende, Deuben: Spazierstock mit Gepäckträger und Zigarr«nabschneid«r. (Gm.) — Richard Börnert, Loschütz- Halt«r für flach«, bogenförmige Stücke. (Gm.)