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ginnende Liquidation de» d'Änuunrio-AdenteuerS be deute». Rußland. X Die Amerikaner verlasse» Sibirien. Wie aus Tokio berichtet wird, verläßt Oberst Stevens mit der ge samten amerikanischen Eisenbahnabteilung Sibirien, und zwar wegen des dort herrschenden ChaoS. Wie es heißt, ziehen die Vereinigten Staaten ihre Unterstützung in Sibirien zurück, weil sie die Entwicklung der Dinge ab- warten wollen. ES scheint, daß die Unterhandlungen mit Japan und anderen Mächten über die Frage fortgesetzt werden, wie die künftige Politik in Sibiren sich ge stalten soll. Oeutsch-Osterreich. X Österreich unter Kontrolle der Entente? Englische und holländische Blätter beschäftigen sich mit aus Paris kommenden Gerüchten, nach denen die französische Regie rung sich auf den Standpunkt stelle, daß die Alliierten Österreich unter eine Art interalliierte Kontrolle stellen und die Ausführung des Friedensablommens sowie die Unterstützungsarbeiten für Österreich als eine gemeinschaft liche Aufgabe aller Alliierten betrachten müssen. Andere Regierungen sind jedoch nicht dieser Ansicht und verlangen ein getrenntes Vorgehen der Staaten. Krankreich. x Die wirtschaftliche Krists. Der bekannte franzö sische Nationalökonom Charles Gide ist von der «Humanitö" befragt worden, mit welchen Mitteln die gegenwärtige Wirtschaftskrise Frankreichs bekämpft werden könne, insbesondere die Entwertung des französischen Geldes. Gide antwortete, die Gesundung der franzö sischen Wirtschaft sei nur dadurch möglich, daß ein Teil des Goldes wieder in Umlauf gesetzt werde und zugleich die Handelsbeziehungen mit Deutschland und mit Ruß land wieder hergesteut werden. Deutsche Nationalversammlung.^ l130. Sitzung.) OL Berlin, 16. Dezember. Um die Arbeiten nachdrücklich m fördern, hielt es die Nationalversammlung für geboten, heute mit den Verhand lungen bereits um 10 Uhr vormittags zu beginnen. Der Zweck dieses frühen Beginns wurde aber dadurch wieder völlig vereitelt, daß die Mitglieder der Versammlung um die Mittagsstunde das Bedürfnis empfanden, zum Essen zu geben. Es war deshalb geboten, eine Unterbrechung von mehr als zwei Stunden eintreten zu lasten. An der Spitze der heutigen Tagesordnung standen wieder einmal eins Menge kurzer Anfragen. Hervorzuheben aus diesen sind folgende. Der Abg. Delius (Dem.) verwies auf die Notlage der 4000 aus Elsak-Lothrmgen vertriebenen Beamten und Lehrer. Daraus erklärte Unter staatssekretär Lewald: Die Reichsregierung wird der National versammlung beim Zusammentritt nach Weihnachten ein Gesetz über die Entschädigung der verlriebenen Elsaß-Lotbringer vor legen. Vorher soll ein Entichädigungsverfahren eingeleitet werden. Die Kosten werden zum größten Teil auf das Reich übernommen werden. Ferner wird mit Beschleunigung ge prüft werden, wie den Wünschen der vertriebenen Elsaß- Lotbringer auf gleichmäßige Berücksichtigung bei anderweitiger Ansiedlung Rechnung getragen werden kann. Eine weitere Anfrage von allgemeiner Bedeutung war von dem Abg. Dr. Quarck (Soz.) gestellt. Dieser Abgeordnete wies darauf bin, daß die süddeutschen Staaten sich gegen den Zuzug von Ortsfremden und Flüchtlingen vielfach absperien. Die Woge dieser Bevölkerungsbewegung wird daher einseitig auf preußische Gebietsteile gelenkt, während gleichzeitig die Lebenomittelbeschaffung aus Süddeutschland einfach ab« geschnitten ist. Geheimrat Dr. Glaß erwiderte: Das be kannte Verbot eines süddeutschen Landes sei recht unwirksam. M ist daher auch nicht zulässig, daß Preußen ähnliche Ver- oote erläßt. Vertriebenen muß regelmäßig Zuflucht gewährt werden. Eine neue Prüfung der Maßnahmen gegen den Wobnungsmangel steht bevor. Die Sozialisierung der ElektrizitStswirtschaft wird sodann in zweiter Lesung behandelt: Danach will das Reich Fernleitungen und Kiafterzeugungswerke übernehmen. Den Kommunen wird das Recht gegeben, die Verteilungs anlagen zu übernehmen. Die Entschädigung der Anlagen, die bereits vor dem Kriege bestanden, können nach den Her- stellrwgskosien oder nach dem Ertragswert der drei lebten Friedensjabre berechnet werden. Die in den einzelnen .Ländern aus natürlichen Energiequellen (Wasserkräfte) ge wonnenen Elektrizitätsmensen müssen, soweit sie im eigenen Lande gebraucht werden, in eister Linie diejem zur Ver fügung stehen. Die Verwaltung der Reich-eleitrizitätswirt- schaft soll nach kaufmännisch-technischen Gesichtspunkten er- folgen. Abg. Krüger (Soz.) sprach seine Zustimmung zu der Vor tage aus. Dasselbe taten die Abgg. Dr. Zehnter (Ztr.) und Falk (Dem.). Der Abg. Lawerenz (Deutschnat. Vp.) teilte mit, daß nur der kleinere Teil seiner Fraktion sür das Gesetz, der gröbere Teil aber gegen da? Gesetz stimmen werde. Abg. Maretzkt (Deutsche Vp.) ertlärte die Zustimmung seiner Fraktion. Völlig ablehnend verhielten sich nur die unabhängigen Sozial demokraten, in deren Namen der Abg. Henke kundgab, das Gesetz sei in Wirklichkeit kapitalistisch. In der Nachmittagssitzung wurde die Vorlage in der Einzelberatung in kurzer Zeit angenommen. Das Vorhaben des Präsidenten, sofort die dritte Lesung vorzunehmen, wurde durch den Einspruch des Abg. Henke (U. Soz.) unmöglich gemacht. Man begann deshalb die zweite Lesung des Üm- satzsteuergesetzes. Welk- und Volkswirtschaft. Der Stand der Mark. Bei der nachstehenden Tabelle bedeutet Brief---angeboten And Geld — gesucht. Die Valuta steht jetzt für je 100 Gulden (G), 100 Kronen (Kr.) bezw. 100 Frank (Fr.): Börsenplätze 1«. 12. Geld § Brief 15. 12. Geld § Brief 13. Geld 12. Brief Amsterdam G 1868'/« 1871V« 1893 V- 1896V- 1883V« 1886 V- Kopenhagen Kr. 879 V« 880'/« 899 V« 900'/« 899 V« 900'/« Stockholm Kr. 1044 V« 1045'/« 1069'/« 1070'/« 1064 V« 1065'/« Christiani« Kr. 999'/« 1000 V« 1014'/« 1013V« 1009 V« 1010'/« Bern Fr. 849 V« 850'/« 911'/« 913 V« 924 V« 925'/« Im Frieden kosteten im Durchschnitt 100 holländische Gulden 170 Mark, 100 dänüche, schwedische bezw. norwegische Kronen 112 Mark und 100 Frank rund 80 Mark, von kleinen Kurs- schwankungen natürlich abgesehen. Neueste Meldungen. Das Baltikum endgültig geräumt. Königsberg. Die Eisenbahn bis zur deutschen Grenze ist an die Litauer übergeben worden. Die deutsche Legion ist vollzählig diesseits der Grenze. Der Bahntransport ins innere Deutschland besinnt sofort. Pon der Eisernen Division sind nur noch schwache Abteilungen jenseits der Grenze. Diese werben sofort ebenfalls die Grenze überschreiten. Der Abtransport der Eisernen Division in das innere Deutschland soll nach einigen Ruhetagen beginnen. Gchle-wig-Holstei» «ud LSurmarr. L»»d»n. Di« Blätter kehaupte», daß di« Friedens konferenz Dänemark ursprünglich g««» Schleswig-Holstein »«spreche» wollte, daß Dänemark diese» Angebot aber ab« gelehnt habe. Da- englisch-japanische Bündnis. London. Nach Meldungen an» Tokio hat die japa nische Regierung nicht die Absicht, da» Bündnt» mit Eng land, da» demnächst abläuft, z« erneuern. Wilson bleibt »«nachgiebig. Washington. Et«« Mitteilung de» Weißen Hanse- besagt» Die Hoffnung der republikanischen Führer im Senat, daß der Präsident jetzt irgend einen Schritt tun werde, der die Lage mit Bezug auf de« Frtedenövertrag k.ärt, ist vollkomme« unbegründet. Der Präsident beab sichtigt keinerlei AuSgleichzugeständniS, sondern den republi kanischen Führern im Senat die anöschließliche Verant wortung für das Schicksal des FrtedeuSvertrage» und dem- nach auch sür die augenblickliche Lage in der Welt z« kllerlassen. Die amerikanischen Arbeiter sür Ratifizierung. . Washington. Die Gewerkschaftskonferenz bat eine Ent schließung angenommen, in der das Ersuchen gestellt wird, die Angelegenheiten des amerikanischen Arbeiterverbandes einer baldigen Entscheidung entgegenzuführen. Die Konferenz sprach sich ferner für die Regierungskoutrolle über die Eisen bahnen aus und dafür, daß der Senat den Frledensoeitraa und das Völkerbundabkommen ratifiziere. Letzte Drahtberichte des „Wilsdruffer Tageblattes". Die Unterstützung Oesterreichs durch den Obersten Rat. Bern, 17. Dezember, (tu.) Der Oberste Rat beschloß nach Anhörung des Staatskanzlers Renner, Oesterreich 30000 Tonnen Getreide, die in Triest lagern, zukommen z« lasten. Die Entschließungen des Obersten Rates über die dentsche Antwortnote. Paris, 17. Dezember, (tu.) Der Oberste Rat der Alliierten versammelte sich unter dem Borfitz Clemens ceaus gestern morgen in dessen Wohnung. Der Rat pruste zunächst die deutsche Antwort vom Montag. Es wurde beschlossen, daß eine Konferenz zwischen den alliierten und deutschen Sachverständigen stattfindeu soll, um den Teil der Note zu erörtern, der sich auf die zufolge der Versenkung der Schiffe in Seapa Flow geforderte Wieder gutmachung bezieht. Gewisse Teile der deutschen Anwort werden zur Prüfung an die juristische Kommission über wiesen. Die Vertreter der Alliierten haben den versöhn lichen Ton der Note gebilligt. Eine Antwort darauf wird vorbereitet und der deutschen Delegation gegen Ende der Woche übergeben. Vas Programm cles sacksiscben vnterricbtsministers. In der gestrigen Sitzung der Volkskammer entwickelte der Unterrichtsminister Dr. Seifert, der zum ersten Mal das Wort in der Kammer ergriff, sein Programm. Er begann mit den wichtigsten Aenderungen im Geschäftsbereich des bisherigen Kultusministeriums, wie sie durch die Trennung von Staat und Kirche bedingt sind. Als Zeitpunkt, bis zu welchem die Trennung durchgeführt sein möchte, ist der 1. April 1921 in Aussicht genommen. Eine Folge der Trennung ist, daß staatliche Aufgaben, wie die Aufsicht über die Schule, auch über den Religionsunterricht, die kommissarische Teilnahme an Prüfungen den Religions gesellschaften nicht mehr übertragen werden können und das Staatsgesetze, die in das innere Leben der Religionsgesell schaften eingreifen, aufgehoben werden müssen. Zu den Hochschulen übergehend führte der Minister aus, daß die Besorgnis, die Hochschule könne in ihrer wissenschaftlichen Leistung beeinträchtigt werden, unbegründet ist. Ihre Höhe muß vor allem dadurch gesichert bleiben, daß nur die wissenschaftlich begabten Kräfte ihr zugeführt und diese für das wissenschaftliche Arbeiten zweckmäßig vorbereitet werden. Auch wissenschaftliche geistige Arbeit gedeiht nur, wenn sie beim ganzen Volke verstanden und gewürdigt wird. Um dies zu erreichen, dazu sollen die Volkshochschulen dienen, erwogen wird der Gedanke eines Volkshochschulheims. Eine Neuordnung des Schulwesens muß von großen Leitgedanken getragen sein. Solche sind durch die Um wälzung freigeworden. Es sind die Gedanken des sozialen Ausgleichs des Volksstaates, der Persönlichkeit und der Gedanke von der Würde der. Arbeit. Die ideellen Forderungen halten nur Stand, wenn sie sich mit der wirtschaftlichen Lage unseres Staates vertragen. Selbst verständlich werden Bildungsforderungen immer auch Geld forderungen sein und wenn diese auch werdende Anlagen sind, so zwingt uns doch die gegenwärtige Notlage zur wirtschaftlichen Ausnutzung aller Mittel. Hinsichtlich der Volksschule, fährt der Minister fort, hat uns die neue Reichsverfassung eine gewalliqe Neuerung gebracht. Das Landesschulrecht muß mit dem Reichsschulrecht übereinstimmen. Zuruf: selbstverständlich!) Keine legale Regierung kann sich )er Pflicht entziehen, wenn nötig, das Landesgesetz der Reichsverfassung anzupassen. Die umstrittensten Fragen der Reichsverfassung waren die der Bekenntnismäßigkeit der Schulen und des Religionsunterrichts. Für Sachsen be- stehen nach der Verfassung zwei Möglichkeiten: Entweder die für die Bekenntnis — und Weltanschauungen gemeinsame Schule, die Gemeinschaftsschule mit getrennten Religions unterricht im ganzen Lande gesetzlich einzuführen, oder neben der Gemeinschaftsschule noch besondere Bekenntnisschulen und Weltanschauungsschulen einzurichten. Die Regierung empfiehlt, die Gemeinschaftsschule allgemein - einzuführen. Die Frage, ob nicht doch die weltliche religionsunterrichts lose Schule zur allgemeinen gesetzlichen Schulform werden könne, verneint der Minister, da nach der Verfassung die Regel die Gemeinschaftsschule ist und sein soll, die weltliche Schule daher nur auf ausdrücklichem Antrag von erziehungs berechtigten und nur für deren Kinder eingerichtet weiden kann. Es wird auch jetzt nicht ohne Kampf abgehen. Ist dieser aber einmal beendet, dann wird sich die Bevölkerung beruhigen und auch die Religionsgemeinschaften werden sich damit abfinden. Wenn die Mehrheit der Kammer sich für - die Trennung nach Bekenntnissen und Weltanschauungen entscheide, so würden außerordentliche Schwierigkeiten ent stehen, unter welchen Voraussetzungen von der Regel ab gegangen werden dürfte. Der Unterrichtsminister gab sich der Hoffnung hin, daß die Errungenschaften deS sächsischen Uebergangsschulgesetzes durch die Reichsschulgesetzgebung nicht beeinträchtigt werde und bemerkt zur Frage der höheren Schulen, daß ihre Zahl den Bedürfnissen des Landes an zupassen ist. Im allgemeinen gilt es abzubauen. Das mittlere Schulwesen, insbesondere die Berufsschule, muß höher bewertet werden als bisher. Auch die Seminare find zu allgemein bildenden höheren Schulen umzuwandeln. Das HauS dankte dem Minister mit lebhaftem Bravorufen. In der sich anschließenden Debatte stimmten die Redner aller Parteien einesteils den Grundideen des Ministers zu, zum anderen kennzeichneten sie alle in längerer Rede ihre Stellung zu den Schulfragen, wie sie schon bei Behandlung des Uebergangsgesetzes für daS Volksschulwesen zum Ausdruck gekommen waren. Aus Stadt and Land. Wilsdruff, den 17. Dezember 1919. — Tagesordnung für die öffentliche Sitzung der Stadtverordneten Donnerstag den (8. Dezember (9(9 abends 7 Uhr,' (. Neuwahl -es Stadtrates. 2. Richt linien über Gewährung -er Vorschüsse an -ie Baugesell schaft. 3. Rückforderung bezahlter Teuerungszulagen an Hilfslehrer, q. Städtische Beihilfe für be-ürftige Wils- -ruffer. 5. H. Nachtrag zur Gemein-esteueror-nung (Zu schlag zur Grun-erwerbssttuer). 6. Verschie-enes. — Eisenbahnverkehr am goldenen Sonntag. Am kommen-en letzten Sonntag vor Weihnachten, -en 2 (.Dez., wir- auf -en Sächsischen Staatseisenbahnen im allgemeinen -er volle Werktags-Personenzugsverkehr -urchgeführt. Die ausschließlich -em Arbeiter- o-er Schülerverkehr -ienen-en Züge wer-en jedoch an diesem Tage ausfallen. — Der Eisenbahnverkehr zu Weihnachten wir- sich, wie wir auf Anfrage bei -er General-irektion erfahren, wie folgt gestalten: -er (. lveihnachtsfeiertag gilt als Sonn tag, an diesem raht -er Verkehr völlig. Am 2. Feiertag un- am -arauffolgen-«n Sonntag -en 28. Dezember wird -er gegenwärtige Fahrplan -urchgeführt unter Weglassung -er -em Arbeiterverkehr -ienen-en Züge. — Der unbeschrankte Postfrachtstückverkehr nach -en Niederlanden ist wie-er ausgenommen. — Das Tanzverbot am ersten Wechnachtsfeiertag. Das Ministerinm -es Innern hat sich im Einvernehmen mit -em Ministerium -es Kultus un- öffentlichen Unterrichts nicht entschließen können, -em Ersuchen -es Landesverbandes -er Saalinhaber in Sachsen auf Freigabe -es ersten weih- nachtsfeiertages für -ie Veranstaltung von Tanzvergnügen zu entsprechen. — Der Hohneujahrstag ein Wochentag? In einem Antrag for-erte -ie Demokratische Fraktion -er Volkskammer, zu beschließen, -aß -ie Regierung ersucht wir-, vorbehaltlich einer en-gültigen Regelung -er Frage -er Sächsischen Son-erfeiertage auf -em veror-nungsweg zu bestimmen, -aß am 6. Januar (920 in Sachsen keine allgemeine Arbeitsruhe herrschen soll. — Wegfall der Schnelligleitspramien. Mit Genehmigung -es Reichswirtschaftsministeriums tritt, wie -as Wirtschaftsministerium uns mitteilt, mit Wirkung vom (5. Dezember (9(9 ab für Kartoffeln «ine Auf bewahrungsgebühr von 2,75 Mk. je Zentner in Kraft. Dafür fallen -ie bisher gewährten Schnelligkeits- und Anfuhrprämien weg. — Für unsre Gefangenen. Anschließen- an -ie bereits erfolgten Bekanntgebungen, betreffs Liebesgaben verteilungen an -ie Kriegsgefangenen in Frankreich und Lnglan-, -ie von Seiten -es -rutschen Reiches zum bevor- stehen-en Weihnachtsfeste in -ie Wege geleitet wor-en sin-, teilt -er Landesausschuß -er Vereine vom Roten Kreuz in Sachsen heute mit, -aß außerdem noch «ine besondere geldliche Unlerstützungsaktion vorgenommen worden ist. Ls sind zu -iesem Behufe insgesamt zur Verfügung gestellt wor-en: 56(000 Francs, von -enen -er Betrag von je 500 Francs an alle Gefangenenkompanien (p. G, R. L - Tie.) ohne Ausnahme nach Frankreich versandt wor-en ist. Ferner wur-en sowohl -ie Offiziers- als auch -ie Gefangenenlager im Hinterland in reichlicher Weise mit Gel-mitteln versehen, ebenso di« Hospitäler. Der Versandt erfolgte durch Vermittlung der Gefangenen kommission bei der -rutschen Frie-ens-elegation in Versailles bezw. in Paris. Es sin- eine große Anzahl von Empfangs anzeigen un- Dankbriefen auf -iese Gel-sen-ungen bereits eingegangen. — Gegen die Ausländer an deutschen Universitäten. Eine allgemeine Stu-entenversammlung in Leipzig ver- han-elte über -ie Auslän-erfrage an -en -rutschen Univer sitäten un- beauftragte in einer fast einstimmig angenommenen Entschließung beim allgemeinen Stu-entenausschuß, beim Senat un- Ministerium auf folgen-es hinzuwirken: „Feindliche Ausländer sind sofort zu exmatrikulieren und solange von der Hochschule fernzuhalten, bis unsere kriegs gefangenen Brüder heimgekehrt sind und solange deutsche Studenten zu den feindlichen Hochschulen nicht zugelassen werden. Alle Ausländer erhallen besonders gekennzeichnete Ausweise, haben kein Anrecht auf soziale Vergünstigungen (Mittagstisch Kasino etc.), sind in ihren finanziellen Ab gaben unter Zugrundelegung unserer Valutaverhältniss« unter keinen Umständen günstiger zu stellen als deutsch« Studierende." — Wie mitgeteilt wurde, hat die Handels hochschule Mannheim beschlossen, alle Ausländer solange auszuschließen,bis unsere Kriegsgefangenenzurückgekehrtsind. — Rückkehr von Gefangenen und Internierten ans Indien und Japan. Nach Mitteilung des Landes- ausschusfts der Vereine vom Roten Kreuz in Sachsen werden alle Gefangenen und Internierten, vermutlich auch Frauen un- Kinder, die sich noch in Indien befinden, am 9 d. M. in Bombay eingeschifft und mit dem englischen Dampfer „Maine" nach der Heimat ablransportiert, Der Der Dampfer trifft voraussichtlich in 23 bis 25 Tagen