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Senats benutzt habe, um eine Spaltung zwischen den Alliierte» herbeizuführen. Beratung über die Drohnote der Entente. Berlin, 10. Dez. (tu.) Der Ausschuß für aus wärtige Angelegenheiten tritt heute zusammen, um zu der durch die letzte Note der Entente geschaffenen Lage Stellung zu nehmen. Ans Stadt und Land. Wilsdruff, den 10. Dezember 1919. Aeber die 55jährige Tätigkeit der Freiwillige« Feuerwehr i« Wilsdruff sei auf Grund vorhandener Notizen folgendes berichtet: Die Freiw. Feuerwehr hat sich aus dem hierorts bestehenden Turnverein gebildet. Weil in verschiedenen Orten Sachsens Wehren bereits gebildet worden waren, sah sich der da» malige Bürgermeister Otto auch zur Gründung einer solchen veranlaßt und betraute damit den Turnverein. Von den Turnern wurde die Aufforderung freudig begrüßt. Ein Ausschuß arbeitete sofort die Satzungen und sonstigen Dienst vorschriften aus. Die Wahl des Kommandos erfolgte am 2(. Oktober (86H. Herr Schnittwarenhändler August Wehner ging als Kommandant aus der Wahl hervor; sein Stell vertreter «ar Herr Gerichtsregistrator Vetter. Zu den ersten 6 Mitgliedern gehörten die Herren h. Pietzsch, M. Wehner, L. Andrä, G. Stühmer, K. Kretschmar und R. Vogel. Da Mittel zur Anschaffung eigener Uniformen nicht vorhanden waren, hielt die junge Wehr an der Turn kleidung noch fest. Als Uebungsspritze benutzte man eine der beiden städtischen Spritzen. Im Jahre (870 wurde die Uniformierung von 6 Mann, di« mit der Ausübung des Steigerdienstes betraut waren, der Ankauf von zwei neuen Spritzen und die Einteilung der Pflichtfeuerwehr (so lautete der Name der neuen Korporation) in 2 Züge vollzogen. Die Dienste der Wehr wurden allenthalben an erkannt und die reichlich eingehenden Geschenke und die sich anhäufenden prämiengrlder verwendete man zur »eiteren Anschaffung von Uniformen und anderen nötigen Aus- rüstungsgegenständen. (872 konnte eine Karrenspritze an gekauft werden, di« von d«r Firma händ«l in Dr«sden für den Preis von 258 Thalern (77H Mark) bezogen wurde. In Anbetracht der vortrefflichen Dienste der jetzt 30 Mann starken pflichtwrhr bei dem Ausbruch der Rinderpest in der Stadt im Jahre (876 erhöhte die Stadtbehörde die di« Wehr auf ein dahingehendes Gesuch auf 60 Mann und sorgte auch für die nötigen Uniformen. Alles Eigentum der Wehr wurde für den Preis von 600 Mk. zurückgekauft und gehörte nunmehr der Stadt. Die erhaltenen 600 Mk. bildeten als eingezahlte Spargelder einen Unterstützungsfond für verunglückte Mitglieder; der Betrag hat sich bis heute auf über 2600 Mark erhöht. Vie Pflichtfeuerwehr führte von jetzt ab den Namen »Freiwillig« Feuerwehr". Im Jahre (878 verunglückte der Zugführer Herr? Theodor Geißler beim Besteigen des erst fertiggestellten Steigerhauses auf der Schießwiese; durch Sturz brach er beide Beine. (892 zog die Wehr mit ihren Geräten, die durch Neuan schaffung sehr vermehrt worden waren, aus dem in der alten Kirche eingebauten Schuppen in das Gerätehaus der neuerbauten Turnhalle. Am 3(. Juli und (.August des Jahres (897 leistete die Wehr Dienst« b«i der Ueber- schwemmung in der Stadt. Erwähnt sei noch für dieses Jahr der Ankauf einer großen Abprotzspritze mit Mann schaftswagen zum Fahren mit 2 Pferden. Vie noch jetzt im Gebrauch befindliche mechanische ausziehbare Zteilige Schiebeleiter wurde (908 angeschafft. Die Stadtbehörde hat schon seit vielen Jahren die Wünsche der Wehr stets gern erfüllt und darum ist auch über Mangel an Gebrauchs geräten nicht zu klagen, vielmehr ist die Wehr mit allen nötigen Mitteln wohl ausgerüstet. Der Krieg «ar für die Frei«. Feuer«ehr die schwerste Zeit «ährend ihres Bestehens. Es schieden sofort 45 Mann aus, die zum Teil durch ganz junge ungeübte Leute ersetzt werden mußten. Daß die Wehr trotzdem noch lebensfähig blieb, verdankt fi« vor allem 23 früher gedienten Mitgliedern, die gern noch einmal den lieb gewordenen alten Dinst aufnahmen und die schweren Besorgnisse zerstreuen halfen. Während des Krieges starb auch der sehr bewährte Branddirektor Herr Schloffermeister Theodor Geißler, durch dessen ziel- bewußte Führung die Wilsdruffer Wehr zu großem An sehen in der ganzen Dresdner Kreishauptmannschaft und darüber hinaus gelangte. G. hat der Wehr von (890bis zu seinem Tode im Jahre (9(5 mit seltener Treue gedient. Ihm folgte der jetzige Branddirektor, Herr Möbelfabrikant Heinrich Birkner. Während des zurückgelegten 55 jährigen Zeitraumes standen an der Spitze der Wehr als Haupt leute die Herren August Wehner ((86^—(870), Heinrich pietzsch((870—(877), Louis Andrä ((877—(885), Heinrich Pietzsch zum zweiten Male und zugleich als Branddirektor ((885—(89O), Theodor Geißler ((890—(9(5) und Heinrich Birkner ((9(5 bis jetzt). Der Wehr haben bis zur Gegen wart 376 Mitglieder angehört. Von 45 Kriegsteilnehmern wurden (( der großen Armee eingereiht. Die Tätigkeit der Wehr von der Gründung bis zur Jetztzeit verdient uneingeschränktes Lob. Bei ((6 Bränden waren die Dienst« der Wehr zumeist mit einer Geldbelohnung (Prämie) ver bunden. Um die Mitgliederzahl der Wehr wieder auf die frühere höhe zu bringen, sei die Bitte an die Bürger und Bürgerssöhne gerichtet, der Wehr beizutreten, denn: „Iemehr Arbeitskräfte, je leichter der Dienst und je schneller die Hilfe". — Der Wiederaufvauminister in Dresden. Im Sitzungssaal« deS Ministeriums des Innern fanden gestern unter dem Vorsitz des Wirtschaftsministers Schwarz ein gehende Besprechungen über die den Wiederaufbau in Frank reich berührenden Fragen statt, bei welchen der neue Reichs minister Dr. Geßler Gelegenheit nahm, mit den interessierten sächsischen Kreisen auS Industrie, Handel und Arbeiterschaft in nähere Fühlung zu treten. Die beim Wiederaufbau herantretenden Aufgaben trennt der Reichsminister sachlich in AufräumungSarbeiten, den eigentlichen Aufbau und die Materiallieferungen. Bei den Aufräumungsarbeiten handele es sich in erster Linie um die Arbeiterfrage, bei der es gelte, möglichst günstige Arbeitsbedingungen durchzusetzen. Die nach Frankreich gehenden Arbeiter lediglich als Austausch objekte für die Kriegsgefangenen gelten zu lassen, habe die Regierung stets mit Bestimmtheit abgelehnt. Die eigentlichen Aufbauarbeiten stellten die Architektenschaft vor ganz neue, gewaltige Probleme. Es seien auch bereits zahlreiche An regungen über die Organisation und die Art der Bebauung dem Ministerium gemacht worden. Demgegenüber wäre jedoch darauf hinzuweisen, daß die französischen Architekten und Techniker am liebsten ihre deutschen Kollegen von jeglicher Mitarbeit ausschließen möchten. Den Jnteressentengruppen sei hier eine gewisse Zurückhaltung anzuempfehlen. Ebenso warnte der Minister die beteiligten Kreise, sich Illusionen zu machen bei der Uebernahme von Arbeiten wie von Lieferungen. Er werde mit allen Mitteln verhindern, daß der Aera der Kriegsgewinnler «ine solche von Wiederaufbau gewinnlern folge. ES biete sich besonders bei Massen artikeln ein Feld der Betätigung für daS organisierte Handwerk, Produktivgenofsenschaften und ähnliche Wirt- schaftsformen. Dabei werde für die Vergebungen im Wege der Dezentralisation vorgegangen werden unter Heranziehung der Selbstvrrwaltungsorganisationen der beteiligten Kreise. Für Sachsen käme u. a. besonders die Beteiligung seiner Holz-, Maschinen- und Glasindustrie in Frage. Die eingehenden Ausführungen drS Reichsministers fanden allseitige Anerkennnng. Die entwickelten Arbeits pläne wurden mit lebhaftem Interesse ausgenommen, wobei hervorgehoben wurde, daß man glaube, in der Persönlich keit des Ministers eine Gewähr zu sehen für eine ziel bewußte Wirtschaftsführung, die auch den berechtigten Wünschen der einzelnen Länder des Reicher in billiger Weise Rechnung tragen werde. — In der sich anschließen den Aussprache wurden von Seiten der sächsischen Regie rung sowie der Jntrressenten die einschlägigen heimischen WirtschaftSoerhältnisse besonders dargelegt, wobei sich zahl reiche wortvolle Anregungen für eine umfangreiche Heranziehung der in Sachsen verfügbaren Wirtschaftskräfte ergaben. — Der Evangelische-Nationale Arbeiterverein unserer Stadt erfreut sich, trotzdem seine Lebensfähigkeit von feindlicher Seit« angezweifelt wird, immer noch eines recht gesegneten Daseins, waS durch die Höhe der in diesem Jahre eingezahlten Spargelder bewiesen wird. ES gelangen morgen Donnerstag, wie aus einer Anzeige in der heutigen Nummer des Tageblattes zu ersehen ist, in der Tonhalle die Spargelder zur Auszahlung, die nicht weniger als 17742,60 Mark betragen. Die Weihnachtsfeier wird in der früheren üblichen Weise abgehalten werden, ebenso findet Mitte Januar ein UnterhaltungSabend statt. Die Angabe über die Zeit der beiden Veranstaltungen erfolgt vorher im Inseratenteile des Tageblattes. — Die Stimmung der heimgekehrteu Kriegs gefangenen kommt in einer Kundgebung zum Ausdruck, die dem »Leipziger Kirchenblatt" aus dem Lande zugeschickt wird. In B. hatten sich auf Einladung des Geistlichen die heimgekehrten Kriegsgefangenen vereinigt, damit jeder Heimgekehrte sich eines der noch drüben zurückgehaltenen be sonders annehme, ihm öfter schriebe, ihn nach seinen Wünschen fragte und ihm in allem mit Rat und kamerad schaftlicher Hilfe beistände. Dabei wurde einmütig folgende Entschließung gefaßt: „Die hier versammelten Kriegs gefangenen sagen der Heimat von Herzen Dank für den herzlichen Empfang und die wohltuende Fürsorge, die un» zuteil geworden ist. Vom ersten Schritt über die deutsche Grenze an haben wir das Gefühl gehabt, daß die daheim uns nicht vergessen haben, wie man uns drüben glauben machen wollte. Das hat uns wohlgetan. Um so mehr tut es uns leid, sehen zu müssen, wie in allen Ständen einzelne durch ihre Vergnügungssucht und ein der Lage des Vaterlandes wenig würdiges Leben uns z«igt«n, daß ihnen unsere Leiden gleichgültig waren. Die Nachricht von dem tanzenden Deutschland haben uns manche bittere Stunde bereitet. Wir sehnten uns nach dem Vaterland«, und konnten es doch kaum verstehen. Um der Kameraden willen, die noch drüben schmachten, bitten wir alle deutschfühlenden und mitfühlenden Volksgenossen in der Heimat: Mäßigt eure Vergnügungen, bedenkt die traurige Lage des Vaterlandes, mehrt nicht die Seelenqualen eurer noch unbefreiten Brüder durch eure Leichtfertigkeit." — Fürsorge für kriegsbeschadigte Volksschullehrer. Das Ministerium bes Kultus uns öffentlichen Unterrichts legt in einer Verordnung den Anstellungsbehörden und den Schulgemeindevertretungen erneut die Fürsorge für kriegs beschädigte Schulamtskandidaten und Lehrer dringend nahe. Bei Besetzung von Lehrerstellen soll auf sie besondere Rücksicht genommen «erden. Allen größeren Schul gemeinden muß es, wie «s in der Veröffentlichung «eiter heißt, eine Ehrenpflicht sein, kriegsbeschädigte Lehrer, auch schwerbeschädigte, in ihren Schuldienst aufzunehmen. In dienstlicher Hinsicht sind kriegsbeschädigten Lehrern die Er leichterungen zu gewähren, die ihr Zustand erfordert. Insbesondere erscheint es geboten, Lehrern, die infolge von Kriegsbeschädigung den allgemeinen Anforderungen des Schuldienstes nicht in vollem Maße gewachsen sind, einen Nachlaß an der pflichtstundenzahl zuzubilligen. — Herzogswalde. Die Schalterdienststunden bei der hiesigen Postagentur sind seitens der Gber-Postdirektion in Dresden mit sofortiger Wirkung bis zum Ablauf des Monats Februar auf 8—(( Uhr vormittags und (—H Uhr nachmittags festgesetzt worden. — Kesselsdorf. Geffentliche Gemeinderatssitzung am 7. Dezember (9(9 in der Krone, Vors. Gemeind«vorstand Irrgang, auwesend sämtliche Gemeinderatsmitglieder und 36 Zuhörer. Von wichtigen Eingängen und vom Ergeb nis der diesjährigen Kartoffellieferungen seitens der hiesigen Erzeuger wurde Kenntnis genommen. Nachdem das Ministerium das Recht der Zivileinquartierung nur noch in den dringensten Fällen erteilt, sollen Sonderbefugnisse zur Behebung der Wohnungsnot erbeten werden. Zur Vertretung der Interessen hiesiger Erwerbsloser wurde ein aus den Herren Otto Treppte, Arno Richter und Bruno Büttner bestehender Ausschuß gebildet. Der Antrag des Gem. Vertr. Otto Treppte auf Errichtung eines trbens- mittelausschusses fand einstimmige Annahme, Mit 7 gegen 6 Stimmen wurde sodann nach eingehender Aus sprache die Bildung einer Einwohnerwehr beschlossen und ein aus den Herren Gutsbesitzer Faust, Bergarbeitern p. Element, Br. Garbe und Max Richter bestehender Werbeausschuß gewählt. Beitrittsbrrechtigt sollen alle männlichen über 20 Jahre alten Einwohner, die die bürgerlichen Ehrenrechte besitzen, sein. Bemängelt wurden noch die verspäteten Belieferungen mit Margarine, eben so die Belieferung der Gemeinde mit Brennholz. — Oschatz. Ein frecher Diebstahl wurde in der Nacht zum Montag in dem Steinbruch des Kommerzien rats Halbach in Altoschatz-Rosenthal begangen, Aus dem Motorenhaus daselbst wurde der Elektromotor mit Kuppelung, der 7l/r Pferdekraft stark und H—9 Zentner schwer ist, herausgeholt und, wie die Spuren verraten, auf einem Handwagen in der Richtung der Naundorfer Straße nach Oschatz gefahren, von den Dieben fehlt noch jede Spur. Kommerzienrat Halbach hat (000 Mk. Belohnung für ihre Ermittelung ausgesetzt. — Glaucha«. Dit hiesigen Mehrheitssozialisten und die Unabhängigen haben nach eingehenden Verhandlungen eine Arbeitsgemeinschaft gebildet. Das erste äußere Zeichen wird das gemeinsame vorgehen bei den Stadtoerordneten wahlen Ende dieses Monats sein. — Plauen. In der letzten Stadtverordneten versammlung wurde erneut eine Erhöhung der Erwerbs losenunterstützung beschlossen, vorausgesetzt, daß Reich und Staat diese Sätze bewilligen «erden. Die vorgeschlagene Erhöhung würde eine jährliche Mehrausgabe von 5200000 Mk. v«rursachen, wovon auf die Stadt wiederum 866666 Mk. entfallen. Die Gesamtaufwendungen für die Erwerbslosenfürsorge in Plauen betrugen bis (5. Nov. 326^6363 Mk., wovon 25709527 Mk. erstattet worden find, «ähr«nd die Stadt bisher schon 5639(35 Mk. zu tragen hat. 63. Gesamtfitzung des Landeskulturrates. Am Dienstag begann die auf 2 Tage berechnete 63. Gesamtfitzung des Landeskulturrates. Nachdem der Generalsekretär Hofrat Dr. Schöne über die Tätigkeit des Landeskulturrates seit der letzten Gesamtfitzung berichtet und einige Rechnungsangelegenheiten erledigt worden waren, hielt Gutsbesitzer Friedrich-Hirschfeld einen Vortrag über die gegenwärtige Lags der sächsischen Landwirtschaft, der seinen Niederschlag in folgender Entschließung fand: „Die Lage der sächsischen Landwirtschaft wird immer unerträglicher. Die Fesseln, die die Zwangswirtschaft den einzelnen Betriebsleitern auferlegt, ersticken alle Schaffensfreudigkeit und verhindern ihn, den Betrieb zur höchstmöglichen Leistung zu bringen. Dabei wird von Tag zu Tag offensichtlicher, daß die Zwangswirtschaft die ihr gestellte Aufgabe, die vorhandenen Nahrungs mittel gerecht zu verteilen, nicht zu erfüllen vermag; die ErnährungSverhältniffe werden im Gegenteil immer trost loser, zudem sinkt die Moral in bedenklichster Weise. Nur eine intensiv betriebene Landwirtschaft kann die dringend notwendige Besserung der Volksernährung bringen. Der Landwirt muß in die Lage versetzt werden, sich die nötigen Arbeiter zu beschaffen, sie zufriedenstellend zu bezahlen, das tote und lebende Inventar und die Gebäude in Ordnung zu halten, sowie die erforderlichen Dünge- und Futtermittel zuzukaufen. Eine solche Wirt schaftsweise ist aber nur möglich, wenn der Landwirt die Gewähr hat, daß der erhöhte Wirtschaftsaufwand in entsprechenden Preisen der Erzeugnisse volle Deckung findet. Die heute geltenden Höchstpreise entsprechen dieser Voraussetzung in keiner Weise. Während man es bei Handel und Industrie für selbstverständlich hält, daß die Preise nach den Gestehungskosten festgesetzt werden, billigt man der Landwirtschaft nicht das Recht zu, ihre Unkosten zu decken. Man zwingt damit den Landwirt, alle Wirtschaftsausgaben einschließlich der Löhne, nach Möglichkeit zu vermindern, also den Betrieb extensiver zu gestalten. Dazu treibt den Landwirt aber auch die überaus verminderte Arbeitsfreudigkeit und Arbeitslust der landwirtschaftlichen Arbeiter, deren Leistungen und vor allem auch deren Interesse am Ge deihen der landwirtschaftlichen Erzeugung ganz wesentlich zurückgegangen find. Aus dieser furchtbaren Zwangs lage vermag uns nur noch der schleunigste Abbau der Kriegswirtschaft zu befreien. Der Landeskulturrat be dauert auf daS tiefste, daß man seine Warnung nicht beachtet und die Not hat immer größer werden lassen. Er fordert nochmals auf das eindringlichste, unverzüglich mit dem systematischen Abbau der Zwangswirtschaft zu beginnen. Die Erfassung der landwirtschaftlichen Er zeugnisse ist bei freier Preisbildung in die Hände der landwirtschaftlichen Organisationen zu legen. Die Ver teilung haben Erzeuger und Verbraucher-Vereinigungen unter Mitwirkung des reellen Handels zu übernehmen." Ueber die Ausbildung junger Landwirte berichtete Oekonomierat Froebel-Leipzig. Zur Frage der Buchführung in der Landwirtschaft und Errichtung einer Wirtschafts beratungsstelle sprachen als Berichterstatter die Herren Rittergutsbesitzer Dr. Becker-Kötteritzsch und Oekonomierat Böhme-Döberkitz. Weiter wurde noch der Einrichtung einer Zentralstelle für Wirtschaflsberatung unter Mitwirkung der landwirtschaftlichen Kreisoereine zugestimmt. Di« heutig« R«»«e» »«faßt 4 Seite« Herausgeber, Verleger und drucken Arthur Zschunke in Wilsdruff. Verantwortlich für die Schristleitung: Oberlehrer R Gärtner, für der Inseratenteil: Arthur Zschunke, beide in Wilsdruff. Das WMM ein allgemeinervaterländischer Volkskalendsr, ein Jahrbuch und Ratgeber für jede deutsche Familie in Stadt und Land. Preis 1 Mk. Zu haben in der Geschäfts stelle des „Wilsdruffer Tagebl." Suche für sofort sowie Neujahr Knechte. MZgüe. plerciejungen. Bernhard Pollack, Stellenvermittler, Wilsdruff, Markt Nr. 10. Fernsprecher 512. sso Loh« «ach Tarif.