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MdmfferÄlgebkül Dienstag den 18. November 1919 Nr. 2«7 i 78. Jahrs Amtlicher Teil ^-«-,«den»<S U»r flr »« f»I,-n»e, T«g./ L-,ug«»rk>s bei «E.»d.Iung "" dir Vruck-r-i »«chtuMch Pf«., m»n«N!ch Ltg , MI., unsere «u«trL«er ,u,elr«,en i»»n»«Ich Pk«., »leN-ftährlich MI., den deutschen p.st.nfioll.n »I-rt-IsL-rNch MI. uhne Zust-N°n,««.»Ii-r. pestanstatten, Pesidelen s»»Ie unsere AuMä,er uu» »eAtst«st»IIe nehmen -d-r»eil Sestellunuen -n,/ Im F«Ne HSH-r-r »-»«II -Kn-, »- sonstiger d-nVwelcher St»ru°«-n der 2-tried- der Zeitungen, der Lieferanten »der der «firderunadeinrichtun-en — ha« »er Le-Ieh-r leinen Anspruch «uf Lieferung -d-r N°chU-f°r^ »der «uf Z,d'ckiahlun, »-s i-ejuge,reise« S-rner h« der Inserent tu den «dengen«nnten AM-o leine Ansprdche, fall« di- ntiin, »erspdtet, In »eschrdnstem Umfange »der nicht erscheint. / Stn,el. Nrlaustpret« der Nummer 10 Pf«. / Zuschriften sind nicht Persönlich zu Kesseren, studern «n den Vertag, die «christleiMng «der die »el<d«ftch'«n^./ «»°npme ZufthUst-n bleiben unber«chft»ti«t. / 2-rItner »ertretua,: Derli» «W. 4». Ar die Amtshauptmannschaft Meitze«, für das 8-in,pr.ch«ri «m< Wilsdrufs Nr. s fnmie für das Ferst- W-ch°n««il-druff WMWMM Erschein, s-.t dem Jahre 18«. Gitlis LZLLS "'S LL sLLZLL Ampfinger innerh. 8 Tagen, »em Nkchnuugchag, an, Wideripruch^erheds Amtsgericht und den Stadtrat zu Wilsdruff reutamt zu Tharaudt. «-ft,e-.»,,, N,. Das Wirtschaftsministerium nimmt Veranlassung, darauf hinzuweisen, daß das a«S A«sla«de in das Zollinland unter Mitwirkung der Zollbehörden ei«geführte Fleisch nur an den hierfür bestimmten Befchaustelle« für Auslandsfleisch unter sucht werden darf (Reichs-Fleischbeschaugesetz vom 3. Juni 1900, Z 13 in Verbindung mit Ausführungsbestimmungen des Bundesrats vom 30. Mai 1902, Abschnitt ll). Bei der Einfuhr von beschaupflichtigem Fleisch hat der Verfügungsberechtigte der Eingangszollstelle schriftlich anzumelden, welcher B-schaustelle er die Untersuchung des Fleisches zu übertragen wünscht (Fleischbeschau-Zollordnung vom 5. Februar 1903, Z 13). ^ur dorthin dürfen beschaupflichtige Fleischsendungen zollamtlich abgefertigt werden. In wachsen befinden sich Beschaustellen für Auslandsfleisch an folgenden Orten: Zittau, Bautzen, Dresden, Chemnitz, Aue, Leipzig, Plauen i. V., Zwickau, Riesa und Glauchau. Dresden, am 12. November 1919. 873 V V. Wirtschastsministerium. Nachstehende Bekanntmachung der Reichsfleischstelle wird hiermit zur allgemeinen "enntnis gebracht. Dresden, am 12. November 1919. 2652 VI.7^. III Wirtschastsministerium, Landeslebensmitrelamt. Bekanntmachung ju der Verordnung über dis Verwendung des Mehrerlöses aus den Häute« von Schlachtvieh und Schlachtpferde» vom 23. September 1919 (Reichs-Gesetzbl. Seite 1714). Auf Grund des Z 2 der Verordnung über die Verwendung des Mehrerlöses aus !ien Häuten von Schlachtvieh und Schlachtpferden vom 23. September 1919 (Rsichs- Schafe Pferde einschließlich Fohlen, Esel, Maultiere und Maulesel für die Zeit vom 15. November bis 14. Dezember 1919 ein- sch eßlich folgende Satz- als Mehrerlös für den Zentner Lebendgewicht festgesetzt für: Rinder, ausgenommen Kälber, Kälber . . . 57,— Mk. 105,— Mk. 60,— Mk. 36,— Mk. Häutezuschlag, der an de« Viehhalter z« bezahle« gnvichr^bei" AEtt' der an das Reich abzuführe« ist, auf den Zentner Lebend- Rindern, ausgenommen Kälber, . . Kälbern Schafen ' Pferden, einschließlichFohlen, Esel, Maultieren und Mauleseln Berlin, am 10. November 1919. je 19,— Mk. „ 35,—Mk. „ 20,— Mk. „ 12,—Mk. Die Reichsfleischstelle, Verwaltungsabteilung. Der Vorsitzende. Dienstag -en 18. November 1919 vormittags 11—1 Uhr Ausgabe von Spiritusmarken. Beliefert werden sämtliche weißen Ausweise und die roten Ausweise von Nummer 1 bis 250, 450 bis 545 und 551 bis 556. Wilsdruff, am 13. November 1919. »re Der Stadlrat. Kleine Zeitung für eilige Leser. * Die Zahl der an die Entente zu liefernden Milchkühe ist auf dem Wege der Verhandlungen von 140 000 auf SO 000 herabgesetzt worden. * Das Reichsministerium des Innern plant die Herausgabe einer neuen deutschen Rechtschreibung. * Die Benutzung der Binnemvafferstraßen ist auf lebens wichtige Transporte beschränkt worden. ' Der französische General Andlauer bat für das Saar» Gebiet ein absolutes Streikverbot erlassen. , " Das englische Oberbaus lehnte den Beschluß des Unter- «auses, Frauen ins Oberhaus zuzulassen, ab. Reibungen. , Der berühmteste Militärschriststeller im 19. Jahr- Mdert, Clausewitz, aus dessen „Lehre vom Kriege" noch teilte eine ganze Anzahl geflügelter Worte von Staats- ^nnern und Politikern gebraucht wird, hat über die »Friktionen" im Kriege, die Reibungen, eine dicke Sachs geschrieben. Wenn alles reibungslos verkieke, wäre alles 'chr einfach: und wer mit Reibungen nicht rechnet, der rechnet falsch. Die parlamentarische Untersuchungskom- Mion bei uns scheint zu solcher Erkenntnis noch nicht Mchgedrungen zu sein, wenigstens fragt sie immer wieder Mv, warum dies oder das nicht geschehen oder nicht ge- Mgen sei, ohne daß sie die Widerstände in Betracht zieht. Ne Herren der Mehrheitsparteien sind zum Teil — von Mahn und anderen alten Parlamentariern feiner Er fahrung kann man dies freilich nicht sagen — mit einer ^gefaßten Meinung in den Ausschuß gekommen. Nämlich Mt der, daß ein Friede auf Grund der Ber- iandigungsabsichten Wilsons doch möglich gewesen M müsse, allo nur durch die Ränke der Männer M alten, kaiserlichen Deutschlands verhindert sein Mike; 'oder durch ihre Dummheit. Erst allmählich» Mrd es im Laufe der Untersuchung jedermann klar, daß Kratze Wilson die Weiche zu einem Versöhnungsfrieden Erstellt hatte, und daß an seiner Bockigkeit sich die ehr- uchen Bemühungen Deutschlands zerrieben. , Nun gut; der Fall ist erledigt. Nächster Fall! Be- aauptunH: wir hätten mit unteren U-Booten siegen müssen. Mrum gelang es nicht? Wer ist schuld? Sicher die putschen Behörden! Sie hätten einfach mehr U-Boote Auen lassen müssen. Die Marine erklärt demgegenüber: hat nicht an Booten gefehlt. Programmäßig sollten, war es dem Parlamente zugesagt, 600 000 Tonnen Endlichen Schiffsraums monatlich versenkt werden. Es Wrden aber im Durchschnitt sogar 900 000 versenkt! Nicht M Zahl der Boote, sondern die der Versenkungen sei das ^scheidende. Meine Erinnerungen aus dem Kriege erzählen von einer Reihe ähnlicher Klagen. Bei einem UrlaubsbesuL in Deutschland bin ich in der Polteschen Patronenfabrik in Magdeburg. Der Direktor zeigt mir den Riesenbetrieb während der Arbeit, ich sehe die zahllosen Hülsen, von der kleinen Jnfanteriepatrone bis zu der für das 42-Zentimeter-Geschoß, entstehen. Und Ler Direktor klagt: „Wir könnten das Doppelte liefern, aber es ist ein Skandal, wie wenig Material wir überwiesen bekommen, alles wird für die U-Boote reserviert!" Ich sitze anfangs 1915 an der flandrischen Front mit einem alten General, Lem Kommandeur der Fußartillerie des 23. Reservekorps, zusammengekauert an seiner Befehlsstelle. Die feindlichen Schrapnells bellen ohne Unterlaß um uns herum, hie und da wallt ein riesenhafter „Schwarzer Mann" mit Donner- krachen aus, der Einschlag einer M-Zentimeter-Granate, ein Heulen und Brausen erfüllt die ganze Luit. Unsere eigene Artillerie schweigt. „Es ist zum Verzweifeln", sagt der General, „ich kriege pro Batterie und pro Woche nur 40 Schuß!" Während eines kurzen Kommandos zu den Seefliegern in Helgoland komme ich häufig im Frühling 1917 mit den von Englands Küsten heimkehrenden U-Boots-Kommandanten in unserer Messe am Hafen zu sammen. „Capelle hat keine Ahnung", erzählen sie, „da kriegen wir aus unseren neuen Booten statt der kupfernen Röhren eiserne und müssen immer mit Biuch rechnen, weil das Kupfer angeblich für die Autokolonnen nötiger ist!" Einige Monate später verschlägt mich das Kriegs schicksal nach Mesopotamien. Hungersnot in Mosful. Von den türkischen Soldaten sind 68 OM buchstäblich dem Hunger und den Folgekrankheiten erlegen, die Engländer, dringen weiter vor, da ihnen kein ernstlicher Widerstand geleistet werden kann. „Wenn wir bloß mehr Benzin und Gummi für unsere Lastautos hätten; aber selbstverständ lich, die vielgeliebten Flieger daheim gehen vor!" Aber auch die Fliegerei war rationiert, manchmal so hart, daß die Infanterie im Westen — Las habe ich während der letzten großen Flandernschlacht wiederholt hören müssen — sich bitter über die „Schlappheit" der Flieger beklagte, Lie man „niemals" sehe. Es mußte mit jedem Kilo Kriegsmaterial gerechnet werden. Erst dieser Tage ist Lurch eine Veröffentlichung bekannt geworden, daß selbst ein solches Riesenwerk, wie die Firma Krupp, erst nach mehrwöchigen bringenden Vorstellungen für einen Sonder zweck ... 50 Kilo Kupfer freibekommen konnte. Es ist geradezu ein Wunder — nein: ein Ergebnis der sorg samen Einteilung durch den Generalstab unseres Feld heeres —, daß im großen und ganzen so gewirtschaftet wurde, daß wir im entscheidenden Augenblick an den Hauptfronten immer doch so mit dem nötigsten versehen waren, daß wir, obwohl von den Rohstoffen aller Erdteile Allerdings unter schweren Friktionen im Felde und in der Heimat. Diese Reibungen sind durch Genie und Arbeit überwunden worden, es wurde einfach über menschliches geleistet. Am grünen Tisch bes parla mentarischen Untersuchungsausschusses, in der gesicherten Rube des Reichstagsgebäudes, ist das Len Kritikern ber weltgeschichtlichen Ereignisse von 1914 bis 1918 wohl nicht so ganz gegenwärtig. Sonst würden sie, statt nach Schuldigen zu suchen, doch eher fragen müssen: was können wir tun, um unsere Riesenschuld an Dankbarkeit dafür abzutragen, was die Staatsmänner und Feldherren und Ingenieure und Beamten des alten Deutschland für uns geleistet haben? Die Frage nach der moralischen Schuld wird übrigens kaum mehr gestellt. Der fanatischste Parteipolitiker kann dock heute nicht mehr annebmen, Laß es da irgend etwas noch zu „entlarven" gäbe, etwa eine geheime Verschwörung zwischen dem Kaiser und seinen Männern und den Nationalisten im Lande, jeden Frieden zu verhindern und in Strömen von Blut zu waten. Das ist Hintertrevven- phantasie. Das läßt sich selbst der dümmste Volksver- fammlungsbesucher in irgend einem Hinterwäldlerdorfe richt mehr bieten. Nein, man spricht nicht mehr von be wußten Verfehlungen. Man rechnet allenfalls nur noch auf Feststellung irgend welcher Fahrlässigkeit oder Ver säumnis. Auch das gibt eme Enttäuschung, sobald erst auch alle Reibungen am Tage liegen, mit denen die führenden Männer zu kämpfen hatten, nicht zuletzt — in her Heimat selbst, wo das ganze Parlament im Sommer 1916 gegen den unbeschränkten U-Boots-Krieg stimmte, im Januar 1917 das ganze Parlament aber (mit Ausnahme nur der unabhängigen Sozialdemokraten) dafür; und wo gegen Ende des Krieges die Gedanken immer mehr auf die innere Politik eingestellt waren als auf Durchhalten und Sieg. Trotz aller Friktionen haben wir bis in die Tage des Zusammenbruchs hinein heldenhaft einer R-iesen- übermacht widerstanden. Auch die^. Friktion des Unter suchungsausschusses werden wir überwinden. ESuarv VII., Kriegshetzer. „Die Stunde der Revanche." Der bekannte französische Politiker Saint-Brice mißt dem Aufenthalt Poincarös in England größte Bedeutung bei; nach außen hin komme für ihn dies schon dadurch zum Ausdruck, daß sie am Tage des Waffenstillstandes, dem 11. November, eriolge. — Eduard VII. habe sich ent schlossen gezeigt, der deutschen Expansion ein Hindernis entgegenzustellen; er habe für diesen Plan bei dem franzö sischen Botschaiter in London. Paul Cambon. Unter- Deutsche Spar-Prämienanleihe 1919 ^IWMNIMWMMUWUUU»W«WUWVWSMWUWWWMUW«M»U!MWW!WM Wer zeichnet, spart und gewinnt!