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IS. Dezember. In Berlin treten die Arbeiter-und Soldaten räte zusammen. 10. .Dezember. Die Reichskonferenz der Arbeiter- und Eoldatenräte nimmt mit 400 gegen 60 Stimmen den An trag Cohen (Reuß) an, die Wahlen zur Nationalversamm lung am 19. Januar stattfinden zu lassen. * Dezember. Die Unabhängigen scheiben aus der Regie- mng aus. Statt ihrer treten die Mehrheitssozialisten Noske, Löbe und Wifsell ein. lo. Januar ISIS. Liebtnecht und Rosa Luxemburg in Berlin getötet. 10. Januar. Wahlen zur Nationalversammlung. -0. Januar. Die Regierung bestimmt Weimar zum Tagungs ort der Nationalversammlung und setzt ihren Zusammentritt auf den 6. Februar fest. S. Februar. Eröffnung der Nationalversammlung in Weimar Mit einer Rede des Volksbeauftragten Ebert. Der Mehr- heitssozialist Dr. David wird Präsident der Versammlung. 10. Februar. Annahme der provisorischen Reichsoermssung durch die Nationalversammlung. si Februar. Die Nationalversammlung in Weimar wählt Ebert mit 277 von 879 Stimmen zum Präsidenten des Deutschen Reiches. IS. Februar. Bildung des ersten Reichsministeriums mit Scheidemann als Ministerpräsident. It. Februar. An Stelle Davids, der in die Regierung ein- tritt. wird Vizepräsident Fehrenbach zum Präsidenten der Nationalversammlung gewählt. 17. Februar. Ernste Streikunruhen im Ruhrrevier. °1. Februar. Der bayerische Ministerpräsident Kurt Eisner wird vomlGrafen Arco-Vallery erschossen. * 4-März. Generalstreik in Berlin. Schwere Ausschieitungen , Mit blutigem Ausgang. bis 10. März. Blutige Kämpfe in Groß-Berlin zwischen Aufrührerischen und Regierungstruppen. Rund 1200 Tote. ? April. Eröffnung des zweiten Rätekongresses in Berlin. IO- April. In München bildet sich ein kommunistischer Zen- trairat. IO April. Der sächsische Kriegsminister Otto Neuring wird in Dresden von einer tobenden Volksmenge in die Elbe geworfen und durch Gewehrschüsse getötet. * IS. April. Sturz der Münchener Räteregierung. Aufrichtung .einer Militär-Diktatur. 1°. April. Scheidemann verliest in der Nationalversammlung eine Osterbotschast des Reichspräsidenten, in der vor sinn losen Streiks gewarnt wird. Die Versammlung nimmt einen Kompromißantrag an, durch den der 1. Mai zum , Feiertag erklärt wird. i. Mai. Truppen der bayerischen Regiemng rücken unter , blutigen Kämpfen in München ein. Mai. Die Straßenkämpse in München dauern fort. Der Lciselnmord bestätigt sich. I«. Juni. Die Nationalversammlung genehmigt mit 237 gegen 138 Stimmen einen Antrag, durch den sie sich mit der Unterzeichnung des Frtedensvertrages einverstanden er- Iuni. Unterzeichnung des Friedensvertrages in Versailles , durch die deutschen Minister Müller und Dr. Bell. I-Juli. Beginn des Verkehrsstreiks in Berlin. * K. Juli. Die Nationalversammlung nimmt die neue Reichs- .Verfassung mit 262 gegen 76 Stimmen an. °> August. Lebensmittelunruhen in Chemnitz. IS. August. Inkrafttreten der neuen Reichsoerfassung. A. August. Vereidigung des Reichspräsidenten Ebert in Weimar. iS. Septemb er. Im Münchener Geiselmordprozeß werden .sechs Angeklagte zum Tode verurteilt und erschossen. »0. September. Die Nationalversammlung hält ihre erste , Sitzung im Reichstagsgebäude in Berlin ab. 'Oktober. Der preußische Minister Oeser teilt mit, daß sich die Betriebskosten der preußischen Staatseisenbahnen im , Jahre 1919 auf 7V» Milliarden belaufen. bis 7. November. In Berlin wird ohne Erfolg auf einen Generalstreik zur Feier des 7. November als Tages der russischen Revolution hingearbeitet. Ausvettauf! . DaS große Loch im Westen. Der Vorwärts beschäftigt sich in einem Artikel „AuS- .°'rkauf* eingehend mit dem Valutasturz und bemerkt °a»ur y »Früher oder später müssen wir aber auch zu einer Meren Ausfuhrpolitik kommen. Dem Verschleudern Kutscher Waren ins Ausland muß auf irgendeine Weise H Ziel gesetzt werden. Die wesentliche Voraussetzung für Außenhandelspolitik aber ist die Wiedergewinnung im Grenzen. Die Entente darf es fernerhin nicht Massen, daß wir mit Milliardenwerten unnützer Anfuhr unsere Kaufkraft gefährden. Wie ungeheuer arm gewüstet worden ist, beweisen nunmehr vorliegende ^verlässige Schätzungen: im Westen wurden bis Anfang Stober ungefähr für 17 bis 18 Milliarden Mark Waren geführt, wovon höchstens der vierte Teil Lebens- Mel und notwendige Rohstoffe waren. Allein an eng- Men und amerikanischen Zigaretten wurden für fast ? Milliarden Mark eingeführt. Zu derselben Zeit, wo die Nischen Ernäbrungsbehörden große Mühe hatten, für .. bis 50 Millionen Devisen zu beschaffen, um die Maste Fettversorgung für ein hungerndes Volk sicher- Mellen, wanderten für viele hundert Millionen fran- Mche Parfümerien, Luxusseifen, Modeartikel und Mottentand unter Billigung und Förderung der Entente ." Deutschland ein und verschlechterten die Kaufkraft Mres Geldes. Das kann unmöglich so sortgehen. Die Mente muß begreifen lernen, daß sie mit dieser Dul- Mg nur das deutsche und das internationale Schieber- M auf Kosten der deutschen Wirtschaftskraft fördert. M ste von uns die Wiedergutmachungsleistung erfüllt Mn, sg sie nicht unsere Zahlkraft vernichten helfen M das Land dem Ruin entgegentreiben. Aber auch das Md nur dann von nachhaltigem Erfolg sein, wenn wir Mrhalb der deutschen Grenzen dem Schiebertum mit Nachdruck entgegentreten.* Gefängnisse wegen Lebensmittelmangel geschlossen. M Gerichtsgefängnisse in Belzig, Treuenbrietzen und Mutz müssen wegen Ernährungsschwierigkeiten geschlossen -Men. Sämtliche Häftlinge nimmt das Gerichtsgesängnis ^Dam auf. Letzte Drahtberichle n letzte Transport dentscher Gefangener ans britische« Gefangenenlagern in Frankreich. I,.. Berlin, 11. Nov. (tu.) Für Donnerstag wird der Transport der in britischen Gefangenenlagern in Mdfrankreich befindlichen deutschen Kriegsgefangenen Märtet. Bisher wurden über 36V000 deutsche Kriegs- d, ?ngene aus englischer Hand in die Heimat zurück- Erdert, darunter 204000 über die Sammelstelle lu-Deutz. Verlanf der oberschlefischen Gemeinderatswahle«. Breslau, 11. Nov. (tu.) Bei den oberschlefischen Gemeinderatswahlen auf dem Lande haben die Polen 75«/o der Mandate an fich vereinigt. In den Städten find dagegen^O«/o Deutsche und 40 °/g Polen zu verzeichnen. Stellungnahme des Neichskabinetts zur- Entente-Note. Berlin, 11. Nov. (tu.) Da die von der Reichs regierung geforderten Gutachten von Sachverständigen zu der Note der Entente über die Nichterfüllung des Waffenftillstandsvertrages nunmehr vorliegen, wird das Reichskabinett heute zu der Entente-Note Stellung nehmen. Note des Obersten Rates an Rumänien. Basel, 11. Nov. (tu.) Der Oberste Rat der Alliierten hat an Rumänien eine Note gerichtet, in der endgültig der Rückzug der in Ungarn befindlichen Truppe« verlangt wird. Gleichzeitig fordert der Oberste Rat den Rückzug der Serben, Kroaten, Slowenen sowie der Tschechen-Slowenen aus allen ungarischen Territorien. Aus Stadt und Land. WWMMWW» W» MMMb »tu dmiWr dm«»»«» Wilsdruff, am 11. November 1919. — Aus der sächsischen Volkskammer. Das neueste Verzeichnis der bei dem Beschwerde- und petitionsausschuß der sächsischen Volkskammer eingegangenen Beschwerden und Petitionen enthält u. a. eine Petition der Llternver- sammlung des Gemeinnützigen Vereins zu Wilsdruff und Umgegend gegen die zwangsweise Einführung des welt lichen Moralunterrichts in der Volksschule. — Schärfere Maßnahmen gegen das Schiebertum in Sachsen. Ivie uns gemeldet wird, geht man jetzt in Sachsen schärfer gegen das Schieber- und Wuchertum vor. Das Land ist in Ueberwachungsbezirke eingeteilt worden. Die Bahnhofskontrolle ist schärfer, die Zugangsstraßen in den Großstädten werden stärker bewacht. Die Ueber- wachungsausschüsse in den Gemeinden haken gute Dienste geleistet. z , — Verlängerung der Zeichnungsfrist der Spar- prämien-Anleihe. Durch die verkehrssperre ist die Nach richtenvermittlung über die Einzelheiten der Sparprämien anleihe, namentlich in den ländlichen Bezirken, verzögert worden. Da aber die Regierung auf die Beteiligung der ländlichen Bevölkerung den größten Wert legt, hat der Reichsfinanzminister beschlossen, die Zeichnungsfrist, die ur sprünglich vom sO. bis zum 26. Nov. lautete, um acht Tage zu verlängern. Die Zeichnungsfrist läuft also vom 10. Nov. bis zum 3. Dez, 1919. — Rohstoffmesse in Leipzig 1920. Der fast über all bestehende Mangel an Rohstoffen und ihre Anhäufung an einzelnen Produktionspunkten haben das Messeamt in Leipzig veranlaßt, den Gedanken der Errichtung einer Stelle zur Förderung der Einfuhr von Rohstoffen in Ver bindung mit der Leipziger Messe aufzunehmen und ihm zeitrnisprechend die Form einer Rohstoffmesse zu geben. Der Rohstoffmesse liegt ter Gedanke zugrunde, einen Milteipunkt zu schaffen, bei der der Einkäufer sich einen Ueberblick über das Angebot an Rohstoffen und Halb fabrikaten aus allen Ländern verschaffen kann. — Dem Ausländer, der bisher die Leipziger Mustermesse im wesentlichen als Einkäufer besuchte, ist durch die Rohstoff messe die Möglichkeit gegeben, als Aussteller für Rohstoffe und Halbfabrikate seinem Heimatland neue Absatzgebiete zu erschließen. — Die Rohstoffmefse beabsichtigt in keiner weise die bisherigen Beziehungen des Handels zu beein flussen oder zu zerstören. Sie will im Gegenteil zu ihrer Förderung und ihrem Ausbau beitragen. Demgemäß werden besonders als Träger dieser Veranstaltungen die Importfirmen in Betracht kommen, sei es, daß sie für eigene Rechnung importieren, Ivaren ausstellen oder di« Vertretung ausländischer Aussteller übernehmen. — Die Rohstoffmefse wird erstmalig im Frühjahr 1920 abgehalten werden und sich auf die Allgemeine Mustermesse und die Technische Messe so verteilen, wie es der Bestimmung der Ivaren für die Industrien der einen und der anderen Messe entspricht. Für die Rohstoffmesse stehen umfang reiche Ausstellungsräumlichkriten in den großen Hallen auf dem Ausstellungsgelände am Völkerschlachtdenkmal in Leipzig zur Verfügung, wo auch ein Hauptteil der Tech nischen Messe untergebracht sein wird. — Ursachen der gegenwärtigen Kohlenknappheit. In Kreisen der Industrie und der Hausbrandbezieher be- gegnet man auch jetzt noch nicht selten der Meinung, daß von einer wirklichen Kohlenknappheit nicht die Rede sein könne, es seien genug Briketts und Rohkohle vorhanden, es läge nur an den zuständigen Verteilungsstellen, diese Mengen freizugeben. Begründet werden solche Gerüchte mit entsprechenden Aeußerungen einzelner Kohlenhändler oder Vertreter von Kohlenwerken. Derartige Gerüchte sind nur geeignet, die Schwierigkeit der Lage noch zu erhöhen, weil ste ungerechtfertigt Beunruhigung und Verwirrung in die betreffenden Verbraucherkreise bringen. Die gegenwärtige Kohlenknappheit ist nach Mitteilung der Nachrichtenstelle in der Staatskanzlei verursacht durch den schweren Mangel an Leerwagen und vor allem an gebrauchsfähigen Lokomotiven. Der schwere Eingriff der plötzlichen Beschränkung des Per sonenzugverkehrs soll die ernstesten Schwierigkeiten abstellen. Eine dauernde Behebung der Kohlenknappheit ist aber auch von ihm nicht zu erwarten, da dis dafür notwendige Stei gerung der Kohlenförderung bei weitem noch nicht erreicht ist. — Vermehrte Heranziehung der Arbeiter als Schöffen und Geschworene. Wenn noch immer hier und dort Klagen darüber auftauchen, daß die Arbeiterschaft zu dem Amt eines Schöffen und Geschworenen in zu geringer Zahl herangezogen wird, so weist nach Mitteilung der Nachrichtenstelle in der Staatskanzlei das Justizministerium darauf hin, daß es bereits durch eine Verordnung vom 7. Oktober 1905 den Gerichten die vermehrte Heranziehung der seither ungenügend berücksichtigten Stände nahegelegt und dies? Verordnung durch eine weitere Verordnung vom 13. März 1914 in Erinnerung gebracht hatte. Auch hat es im Laufe der Jahre mehrmals dort, wo es angezsigt erschien, seine Hinweise wiederholt. In der Jetztzeit aber muß eine angemessene Heranziehung der Arbeiterschaft so wohl wie der Kleingewerbetreibenden und der mittleren und unteren Beamten zu jenen Aemtern nach der Meinung deS Justizministeriums umsomehr erwartet werden, als dadurch das Vertrauen in die Rechtspflege nur gestärkt werden kann, und das ist gerade in dieser schweren Zeit besonders nötig. Kein Kreis der Bevölkerung darf sich jetzt noch zurückgesetzt fühlen, und von den Richtern muß eine ver ständnisvolle Haltung auf diesem Gebiet erwartet werden. Uebrigens dürfte die künftige Zusammensetzung der für die Wahl der Schöffen und Geschworenen zuständigen Aus schüsse weiter dazu mitwirken, daß allen noch bestehenden Klagen bald der Boden entzogen werden wird. — Das Freiberger Landgericht verurteilte den Kutscher Kurt Johannes Ihle aus Kesselsdorf wegen Rück fallsdiebstahls zu 11 Monaten Gefängnis. — Kein Jahrmarkt i« Kötzschenbroda. Infolge der Bahnsperre muß der für 16. und 17. November angesetzte Jahrmarkt ausfallen. Der Ferkelmarkt wirb aber am Montag den 17. November früh abgehalten. — Grumbach. Mittwoch den 12. November abends 6 Uhr findet im Gasthof öffentliche Gemeinderatssttzung statt. — Dresden. In der Dresdener Heide wurden nach vorgefundenen Spuren in letzter Zeit etwa 30 Hirsche von Wilddieben erlegt. Dieser Tage wurden zwei jüngere ver heiratete Dresdener Arbeiter in der Heide mit Waffen fest genommen. Bei einer Haussuchung bei einem der beiden fand man vier Hirschfelle. — Dresden. Der hiesigen Kriminalpolizei ist es ge lungen, «ine Spielhölle in ter Schloßstraße auszuheben. Die Spieler waren in ter Hauptsache Kaufleute, stellungs lose Hantlungsgehilfen unt Kellner aus Dresten unt auch von auswärts. Auch tas weibliche Geschlecht war stark in tem Spielklub vertreten, ter sich vornehmlich ter pflege tes Baccarats witmete. „Unternehmer" war ein ehemaliger Retakteur p. aus Dresten. Der Bankhalter unt ter Spielleiter waren von auswärts. Sämtliches Spielgerät unt nahezu 3000 Mark Spielgelt wurten beschlagnahmt. — Altenberg. Die seit 30 Jahren bestehente militär- berechtigte Höher« Verkehrsschul« zu Altenberg i. Erzgeb., gegenwärtig von 180 Schülern besucht, nimmt von Ostern 1920 Knaben unt Mätchen auf, welch erstere nach H Jahren tas Linjährig-Freiwilligen-Zeugnis erlangen können. Gegen 1500 ehemalige Schüler fanten Anstellung; Aussichten sint auch für tie Zukunft gut. Ls sint Maßnahmen getroffen, taß trotz ter großen Kohlennot ter Unterrichtsbetrieb in vollem Umfange aufrecht erhalten werten wirt. Prospekte kostenlos. — Roßwein. Der Geflügelzüchterverein wirt in ten Tagen vom 3.-5. Januar 1920 seine erste Friedens-Ge- flügel-Ausstellung als 25. Jubiläums-Ausstellung veran stalten, unt zwar erstmalig in ter von ter Behörde zur Verfügung gestellten Turnhalle ter hiesigen Zentralschule. Der Kleintierhof im November. Die Gewinnung von Wintereiern ist in ter Zeit von Mitte Oktober bis Ente Dezember arm. Bei älteren Hennen jetzt eine reg« Legetätigkeit zu erhoffen, ist fast immer vergeblich; tie eigentlichen Hinterleger sint tie Frühbruttiere tes laufenten Jahres, tenen tie älteren Jahrgänge sich meist erst nach Weihnachten anschließen. Stets aber setzt tas Ivinterlegen reichliche Ernährung unt «inen gewissen Fettvorrat im Körper voraus, ter aber nicht zur Verfettung führen darf. Mit tas beste Körnerfutter für Winter ist ter heute ja auch «eit mehr als früher geschätzte Hafer, tem man bei kalter Witterung noch etwas Mais zugeben sollte. Dazu muß eine aus giebige Morgenfütterung mit warmem Weichfutter kommen, tas man aus turch tie Hackmaschine gegebenen Kartoffel- schalen unt anderen Haushaltabfällen, Kleemehl oder noch besser dem neuerdings in den Handel gebrachten ganz feinen Brennesselhäcksel und einem Futtermehl zusammen- setzt. Außerdem ist Grünfutter unerläßlich. Vorzüglich als solches sint tie roten Pferdemöhren, toch müssen tie Hühne: erst an sie gewöhnt werten. Man verabreicht sie in einem Kaninchentrog länglicher Form. Körniges Back- futter bilte eine Zwischenmahlzeit, es werde möglichst in der Spreu des Scharraumes verabreicht, damit die Hühner sich Bewegung machen. Das Wassergeflügel braucht in ter Vormast weniger Körner als allgemein angenommen wirt. Gewürfelte pfertemöhren mit etwas Futtermehl können ruhig tas Hauptfutter bilten, wenn am Abent eine gute Gabe Hafer gereicht wirt. Auch turch Dörren entbitteter Kastanien, weichgekocht und mit etwas Maisschrot gestampft, sind ein recht brauchbares Futter. Man sorge bei diesen Tieren ganz besonders für reichliche warme Streu, da sie gegen Kält« von unten sehr empfindlich sind und leicht Krampf bekommen. Auch beim Kaninchenzüchter ist reichliche Linstreu besser als ein geschlossener Stall, außerdem bereite man das Futter sehr sorgfältig, wer Weichfutter gibt, gebe immer nur kleine Mengen, damit es nicht zu kalt werden kann. Im übrigen aber sollten die Zuchttiere nicht zu viel breiiges Futter erhalten, das fich mehr für die Mast eignet. Gutes, staubfreies Heu und Kohlabfälle bilden in diesem Monat noch das Hauptfutter, wer reichlich an dem letzteren hat, sollte sie einsäuren, indem sie klein zerschnitten mit wenig Salz in Fässern zusammengestampft und der Milchsäure-Gärung überlassen werden, die je nach der Wärme des Standortes ein bis zwei Monate dauert. Das Futter wird am besten gekocht verabreicht. Für die Ziegen ist die gleiche Behandlung der Gemüse abfälle recht angebracht. Im übrigen lasse man diese auch noch an die Luft, so lang« es die Witterung eben erlaubt. Höchste Zeit! Unter dieser Ueberschrift schreibt die „Sächs. Bauern- Zeitung": Ls ist ein ewiges Hin und Her, der Gegensatz zwischen Stadt und Land. Der Städter wiegt sich in dem törichten Glauben, der Bauer könne seinen Betrieb ohne Unkosten führen, Frucht und damit Gewinn wachse ihm von selber zu; auf der anderen Seite beurteilt der Land bewohner das Leben des Städters nur nach den geputzten und aufgetakelten Menschen, die auf den Platzmusik- Promenaden der Städte zu beobachten sind. D. h., etwas