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Wilsdruffer Tageblatt
- Erscheinungsdatum
- 1919-11-15
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1782027106-191911153
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1782027106-19191115
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1782027106-19191115
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Bestände des Heimatmuseums der Stadt Wilsdruff und des Archivs der Stadt Wilsdruff
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Wilsdruffer Tageblatt
-
Jahr
1919
-
Monat
1919-11
- Tag 1919-11-15
-
Monat
1919-11
-
Jahr
1919
- Titel
- Wilsdruffer Tageblatt
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machen, und der andere droht, zur Selbsthilfe zu greifen und sich die für den Verkehr notwendigen Kohlen einfach wegzunehmen." Der Vorwärts zieht daraus die Forderung: „Wir wünschen uns endlich einen Alexander, der mit entschlossenem Schwerthieb den unent wirrbar gewordenen Knäuel auSeinanderschlägt. Deutsch land war das Land der Organisation. Auf diesem Gebiete haben wir sonst Besseres geleistet als irgendein anderes Volk. Heute trifft das nicht mehr zu. Wir sind über organisiert bis zur Lähmung. Es kommt nichts mehr heraus dabei. An Stelle des Wustes der Organisationen, die sich gegenseitig verzehren und die Arbeit hemmen, brauchen wir gerade auf dem Gebiete der Kohlenversorgung und des Transportwesens einen entschlossenen, fähigen und klar aufbauenden Organisator in Riesenformat, einen, der sich mit kühnem Schwung über den ganzen Kompetenzfilz hinwegsetzen kann und der mit diktatorischen Befugnissen ausgerüstet ist, die ihm alle Schranken zu überschreiten gestatten.' PoUMcbe RimckltbLo. * Vorschußzahlung an Ausländsdeutsche. Die Reichs regierung hat beschlossen, einen Teil des bewilligten An leihekredits zur Auszahlung von Vorschüssen, Beihilfen und Unterstützungen an geschädigte Ausländsdeutsche zu verwenden. Die Auszahlungen erfolgen unter Vorbehalt der noch gesetzlich zu regelnden allgemeinen Entschädigung, um der dringendsten Notlage einzelner hart betroffener Volksgenossen abzuhelfen und um dem deutschen Außen handel eine baldige Wiederaufnahme feiner Tätigkeit zu erleichtern. Krankreich. X Die französische AusliefcrnngSliste. Wie die Pariser Blätter melden, verlangt Frankreich die Aus lieferung von 600 Deutschen auf Grund des Artikels 228 des Friedensvertrages. Die französische Regierung werde in der vom Fünferrat eingesetzten Kommission, betreffend die Regelung des Gerichtsverfahrens, durch den Unter staatssekretär für Mililärjustiz, Jgnaze, vertreten fein. X Die deutschen Kinder mögen sterben! Der Finanz minister Klotz sagte in einer Versammlung, daß erst für die französischen Kinder gesorgt werden müsse, ehe die deutschen an die Reihe kämen. Die Behauptung, daß die deutschen Kinder zu wenig Milch erhielten, könne diese Notwendigkeit nicht aufheben. „Wir können", so sagte er, „unsere Forderungen, die durch die Friedenskonferenz gut- geheißen werden, nicht zurücknehmen. Die Abgabe von 90 000 Kühen ist zum Teil eine Entschädigung für die 140 000 Kühe, die die Deutschen uns weggenommen haben." Großbrllannlen. X Trinkspruch König Georgs. König Georg er innerte in seinem Trinkspruch im Buckingham-Palast bet Ler Begrüßung des Präsidenten Poincarö an die Be mühungen seines Vaters und die des Vorgängers des Präsidenten, durch ein gemeinsames Bündnis zwischen Frankreich und England der Welt den Frieden zu er halten. Großbritannien werde dieses auf dem Schlacht felds erprobte Bündnis auch weiter bewahren und sei gewiß, daß Frankreich es in diesem Bestreben unterstützen werde. Als Beweis für diesen seinen ernsten Willen habe England das französisch-englische Desensivbündnis unter zeichnet, das Frankreich gegen einen etwaigen neuen An griff feines alten Feindes Sicherheit geben solle. Er hoffe weiter, daß der Völkerbund den Weltfrieden sichern und es allen Nationen ermöglichen werde, einer neuen Blüte entgegenzugehen. Belgien. X Zu dem belgisch - holländischen Zwischenfall in BreskenS, wo die von einem belgischen Schiffer gehißte belgische Flagge heruntergerissen und verbrannt worden war, wird weiter gemeldet, daß die belgische Regierung beschlossen hat, von den Niederlanden nicht nur eine Ent schädigung für den dem belgischen Schiffe zugefügten Schaden zu verlangen, sondern auch eine feierliche Wieder gutmachung für den der Fahne zugefügten Schimpf zu fordern. Ein belgisches Torpedoboot wird die Schelde hinunterfahren und dse Fahne soll von den holländischen Behörden gegrüßt werden. Amerika. X Beendigung des BergarbeiterstreikS. Der allge meine Ausschuß der Bergarbeiter hat nach 17 stündiger Amtmanns Maga. 43) Roman von E. Marlitt. Er zog sich in die Tiefe des Schuppens zurück und sah halb gepackt von Grauen, in das Unwetter hinaus. . . . Da war es nun, was am Sonntag Pfarrer und Gemeinden der Walddörfer inbrünstig vom Himmel erfleht hatten, das köstliche, strömende Naß, das die halbvertrockneten Adern der Pflanzenwelt stillen und die Hoffnung auf den Erntesegen, auf das nötige Stück Brot neu beleben sollte! Aber unter welchen furchtbaren Kämpfen gab es die Natur heraus! . . . Und die hereinbrechender Wasserfluten wandelten im Nu die flache Wiese zum Seespiegel, sie füllten das ausgetroanete Bett des kleinen Baches und schossen lehmfarben durch den Grund, Steingeröll und entwur zelte Pflanzen und schließlich auch den lose hinge legten Steg mit sich reißend. ... Ob Wohl der braven Griebel diese „Pelzwäsche" gründlich genug war? Uebrigens blieb das Stück Waldboden, das die drei Wände umschlossen vollkommen trocken; das Was ser floß zu beiden Seiten den Abhang hinab. Das war nur ein Gewitter im Walde! Ein zorn schnaubendes, versprengtes Ungetüm in einer Sackgasse! Es konnte nicht über die Berge und tobte, bis ihm der Atem ausging. . . . Das dauerte lange, unerträg lich lange — Herr Markus lief schließlich, glühend vor Unruhe und Ungeduld, in dem engen Naum auf und ab. — Aber .nun wurde es auch allgemach Heller, der Donner verrollte, und die Regengüsse ließen nach. Allmählich wagten sich andere Leute hervor, das Pie pen und Locken der Pögel, raschelndes Schlüpfen klei nen Getiers durch das tropfende Geäst und schwaches Lebensgeräusch von menschlichen Wohnstätten herüber. Auch fernes Wagenrollen auf quiekenden Rädern würde hörbar; es kam auf der Fahrstraße näher und näher und hielt einen kurzen Augenblick an — jeden falls vor dem einsamen roten Hause. Dann schwankte der Wagen in dem zerweichten Boden schwerfällig weiter und erschien endlich auf dem Stück Wegbie gung, das H err Markus übersehen konnte. Es war ein Leiterwagen mit übergelegter Plane, der wahrschein licherweise den heimkehrenden Forstwärter ausgenom men und nun vor seiner Wohnung abgesetzt hatte. Beratung beschlossen, in Ausfübrung der vom Gericht ge gebenen Anweisung den Streik der Arbeiter in den Braun kohlenbergwerken für beendet zu erklären. Dr.. Helfferichs Vernehmung im Untersuchungsausschuß. (Zehnter Tag,) Berlin, 12. Noo. Nach Eröffnung der Sitzung fragt der Vorsitzende Abg. Warmuth zunächst Herrn v. Bethmann Hollweg, wann «lnd von wem er über die Unmöglichkeit, den unbeschränkten U-Boot-Krieg mit seiner Verkündung wieder aufzuhalten, unterrichtet worden sei. Bethmann antwortet: Schon vor dem 29. Januar hat Holtzendorff mir. Helfferich und Zimmer mann wiederholt bestimmt erklärt, der U-Boot-Krieg könne jetzt nicht mehr rückgängig gemacht werden, da die U-Boote nicht mehr zurückgerufen werden könnten. Holtzendorff hat diese Erklärung am 29. Januar mir und Zimmermann kate gorisch wiederholt, als wir mit Rücksicht auf das Telegramm Bernstorffs den Aufschub des U-Boot-Krieges forderten. Konteradmiral v. Bülow sagt: Eine Frist für die Rück- berusung der U-Boote war überhaupt nicht vorhanden. Es konnte am 28. oder 29. Januar das Unglück eintreten, daß ein Amerikaner Schaden nahm. Gegenbefehl war technisch unmöglich. Auf wiederholten Hinweis des Professors Bonn erklärt Graf Bernstorff: Wenn wir der amerikanischen Regierung erklärt hätten, daß ein amerikanischer Bürger ver unglücken könnte, weil nicht alle U-Boote benachrichtigt werden konnten, so wäre trotzdem die Friedensvermittlung nicht gestört worden. Der ehemalige Reichskanzler verhielt sich Anregungen deS Vorsitzenden und des Abg. Sinzheimer auf die polnischen Fragen und den schlechten Eindruck der Proklamation Polens zum Königreich gegenüber ablehnend. Er weigert sich, auf diese Angelegenheit jetzt einzugehen. Vorsitzender War muth erklärt, daß Herr von Jagow geladen werden solle, und daß die Ostprobleme dann vielleicht in zwei Wochen ver handelt werden könnten. — Nunmehr geht der Ausschuß zur Vernehmung des früheren Staatssekretärs Dr. Helfferich über. Vorsitzender und Berichterstatter verlesen Aktenstücke und Teile einer Rede Helfferichs im Hauptausschuß des Reichstages vom 31. Januar 1917, worin Helfferich den Standpunkt vertreten hat, daß jetzt der geeignetste Moment ru Beginn des unbeschränkten U-Boot-Krieges gekommen sei. Staatssekretär a. D. Or. Helfferich gibt zunächst nachstehende Erklärung zu Protokoll: Hinter diesem Ausschuß steht der Staatsgerichtshof, es ist damit zu rechnen, daß über gewisse Persönlichkeiten auf Grund der hier unter dem Eide gemachten Aussagen später ein Verfahren anhängig gemacht wird, und zwar wird es sich lediglich um Mitglieder der früheren kaiserlichen Regierung handeln. Diese müssen also später ass Beschuldigte erscheinen auf Grund eines Ermittlungsverfahrens, in dem sie jetzt gegen sich selbst unter Eid vernommen werden. Trotzdem habe ich den Eid geleistet und es um so leichter tun können, als ich nach meiner Überzeugung nicht in die Lage kommen werde, irgend etwas Belastendes zu bekunden. — Sowohl vom Vor sitzenden wie von mehreren Beisitzern wird Dr. Helfferich auf merksam gemacht, daß seine Befürchtungen unbegründet sind, daß der Staatsgericht.Hof noch vollkommen in der Luft schwebe und daß keinerlei bestimmte Tendenzen bis jetzt die Erklärungen des Zeugen rechlfertigen. Außerdem könne er Auskünfte über Dinge, die ihn selbst belasten könnten, ver weigern. ^r. Helfferich beginnt mit seiner Aussage, indem er auf die einleitend verlesenen Akten zurückkommt. Er fährt fort: Niemals haben mich andere als vaterländische Gesichts punkte bei meiner Stellungnahme geleitet, wenn gesagt wird, ich habe am 31. Januar 1917 mich anders gestellt als am g. November 1916. Der Vorsitzende hat die Fragen geteilt in 1. die Wirkung des U-Boot-Krieges auf unsere Feinde, namentlich England, und 2. die Wirkung des U-Boot-Krieges auf das Verhältnis zu den Neutralen, besonders den Ver einigten Staaten. Die Frage deS unbeschränkten U-Boot-Kriegeö dürfte keine Prinzipienfrage fein, sondern sie war die Frage der militärischen und politischen Kriegführung, sie war keine Frage irgend eines dogmatischen Glaubens, sondern des zweckmäßigen Handelns. Wir mußten uns der Situation anpassen. Jeder einzelne mußte mit Be rücksichtigung des Ganges der politischen Ereignisse die wirt schaftlichen Verhältnisse zu Hause und draußen und die technische Ausgestaltung der U-Boot-Waffe berücksichtigen und seine Stellungnahme daraufhin gewissenhaft prüfen. Diese ungeheure Verantwortung, gleich schwer für die Unterlassung wie für das Tun, war kein Vabanquespiel. Ein solches gab es für niemand, jeder war sich der schweren Verantwortung voll bewußt und trat für das ein, was er vor Gott und feinem Gewissen als Rettung des Vaterlandes ansah. Wer beute von einem Vabanquespiel spricht, bat keine Ahnung von der Pflichttreue,. mit der all diese großen Ent scheidungen getroffen worden sind. Ah, der GrÜnrockHvar nunmehr zu Hause! Nun löste der Pfleger die Pflegerin ab, und wenn Angst und Besorgnis um andere, von dem grausen Un wetter überraschte Menschenwesen in ihr lebten, so fragte sie nicht nach dem immer noch fallenden Regen, nach dem schwimmenden Boden — sie benutzte ihre Freiheit, ihre Erlösung von den gebieterischen Wär terpflichten und kam! . . . Ja, sie kam! Sie kam daher wie eine dem Ge fängnis Entsprungene — Schleierhut und Handschuhe und Schirm waren im Forstwärterhause liegen ge blieben. Sie hatte die Schleppe über den Arm ge schlagen; die schlanken, behenden Füße flogen den Weg daher, und mit wilden Bewegungen wandte sich der Kopf suchend nach allen Richtungen — meinte sie, ein vom Blitz Erschlagener müsse am Wege liegen? — Herr Markus verließ den Schuppen und duckte sich hinter das nahe Tannendickicht. Sie konnte von unten aus den offenen Naum zwischen den drei Wän den, übersehen und sollte und mußte ihn leer fin den. Mit einem den Schuppen überfliegenden Blick eilte sie denn auch vorüber und schlug den schmalen, durch den Wald nach dem Hirschwinkel führenden Geh weg ein. Daß dieser Pfad heute nicht mehr gangbar war, hatte sie freilich nicht wissen können — nun machte sie halt und prallte zurück vor dem breiten schäumen den Gewässer, zu welchem das halbversiegte, friedfer tige, den Weg quer durchschneidende Bächlein ange schwollen war. . . . Kein Steg weit und breit! — Sie lief wie verzweifelt am Ufer hin und suchte nach einer eingeengten Stelle, die sie überspringen könne. Währenddem war der Gutsherr unhörbar den Ab hang herunter, über den.weichen, schwimmenden Wie senboden her gekommen. Er stand hinter ihr in dem Augenblick, wo sie hastig ihre Kleider zusammennahm, um das Wasser zu durchschreiten. — Blitzschnell schwang er die Arme um sie und hob sie hoch vom Boden aus. Sie stieß, einen Schrei aus — ihr Antlitz, das wie in halber Ohnmacht aus seine Schulter sank, war furchtbar verweint und noch angstentstellt, aber jetzt verklärte es sich unter einem tiefen, erlistenden Auf atmen. „Ich tue es nicht aus allgemeiner Menschen pflicht," — flüsterte er ihr lächelnd ins Ohr, während Wils-u führte d«S Völkerrecht auf den Lippen, »rdnete aber alles dem HandelStatereffe unter. Das ist der Wilson, mit dem wir zu tun hatten. Wir waren der Entente gegenüber immer die Schlechtergestellten, unser Seeverkehr mit Waren wie mit Personen war unterbunden und die kommerziellen Beziehungen Amerikas entwickelten sic» vollkommen einseitig. Dr. Helfferich schildert, was von deutscher Seite geschehen sei, um für seine Sache in Amerika zu werben, aber die Haltung Amerikas sei unfreundlich ge blieben. Der Zeuge führt dafür eine Reihe von Er eignissen an. Man hat rühmend darauf hinzewiese», daß wir eS nicht nötig gehabt hätten, in Amerika zu pumpen. Wir hätten gern Geld genommen, wenn Amerika Anleihen von uns ausgenommen habe» würde. Die amerikanische Regierung tat nichts gegen die willkürliche AnSdehuuug deS Konter» bandrbcgrtffeS durch England, sie erhob auch keinen Ein spruch, als England völkerrechtswidrig die Baumwolle auf die Konterbandeliste setzte. Alles, waS sich England herausnah«, wurde stillschweigend ertrage». Die Munitionslieferungen waren völkerrechtlich vielleicht zweifelhaft. Nicht zweifelhaft waren sie für Wilson, der während des mexikanischen Bürgerkrieges die Munitionsaus fuhr verboten batte, weil sie praktisch nur einer Partei zugutegekommen wäre. Damals wandte sich Wilson selbst gegen die papierene Neutralität, im Weltkriege aber entschied er sich für die papierene Neutralität, weil sie einseitig der Eutente zugute kam. Diese papierene Neutralität hat de» Krieg um Jahre verlängert und hat Millionen von Menschen getötet und zu Krüppeln gemacht. Warum tat Wilson das? Oberst House hat cs dem Grafe» Bernstorff gesagt: Wilso» wollte das Geschäft nicht stören, das darin bestand, aus den Tränen Europas amerikanisches Gold zu münzen. (Lauter Beifall.) Vorsitzender Warmuth bittet erneut, alle Äußerungen des Beifalls oder des Mißfallens zu unterdrücken. Abg. Dr. Cohn: Vielleicht wird auch der Zeuge gebeten, daraus zu achten, daß seine Bekundungen in ihrer Tendenz der Wahr heitsermittlung nicht allzu sehr zuwiderlaufen. — Vorsitzender Abg. Warmuth: Jeder Zeuge möge sich so ausdrücken, wie es sein Empfinden ihm eingibt. Dr. Helfferich spricht weiter von Amerika und bemerkte, das deutsche Volk habe gewußt, welche Verständnislosigkeit, Unaufrichtigkeit und Kaltherzigkeit in Amerika bestanden. So schwer die unneutrale Haltung Amerikas schon aus uns lastete, so war sich die Reichsleitung doch völlig darüber klar, was der Eintritt der Vereinigten Staaten in den Krieg sür uns bedeuten würde. Wir sind stets jeder Schönfärberei ent» gegengetreten. Wir haben auch gesagt, daß, wenn der rücksichtslose U-Boot-Krieg ausgespielt ist und nicht gelinge» sollte, wir auf Jahrhunderte ver-, lorcn waren. Der Reichstag nahm solche Erklärung mit Ungeduld auf. Abel wir warnten weiter, denn es sollte nicht gesagt werden können, daß, wenn die Sache schief ging, die amtlichen Stellen nicht völlig reinen Wein eingeschänkt hätten. Was aber geschah? Am 7. Oktober 1916 erklärte Dr. Spahn inl Neichstagsausichutz namens sämtlicher Mitglieder der Zentrumsfaktion, daß für politische Entscheidungen der Reichs kanzler dem Reichstage allein verantwortlich wäre, daß aber der Reichskanzler sich bei seinen Entscheidungen über Krieg führung wesentlich auf die Entschließungen der Obersten Heeresleitung zu stützen habe. „Fällt diese Entscheidung SU' gunsten des rücksichtslosen U-Boot-Krieges aus, so darf der Reichskanzler des Einverständnisses des Reichstages sicher sein. Damit hatte die stärkste Reichstagsfraktion, die i» der U-Boot-Frage das Zünglein an der Wage bildete, das Zentrum, dte Entscheidung über den U-Boot-Krieg in die Hände der Obersten Heeresleitnng gelegt und den Reichs» kanzler von der politischen Verantwortlichkeit für dies« Entscheidung entlastet. Bethmann Hollweg bat sich gleichwohl niemals aus den Standpunkt gestellt, daß irgend jemand ihm seine Verant wortlichkeit vor Gott, dem deutschen Volk und dem eigenen Gewissen abnehmen könnte. Wenn aber heute unter den An klägern in Sachen des U-Boot-Krieges sich Leute befinden, die damals diese Erklärung des Zentrums mitabgegeben haben, so würde ich im Privatleben diese Haltung als de« Gipfelpunkt der Heuchelei bezeichnen. Ich spreche jedenfalls diesen Leuten'das Recht zu einer Anklage gegen die damalige Regierung in jeder Hin» sicht ab. Der Redner gibt dann eine Übersicht über die Ent» Wicklung der politischen Verhältnisse in den einzelnen Jahren- Der U-Boot-Handelskrieg erwies sich als ein Fehlschlag. Der Einfluß auf die britische Ein- und Ausfuhr war erstaunlich gering. Die amerikanische Regierung tat nichts, um das Verhalten Englands auf die völkerrechtlichen Normen zurück» zufübren. Amerika spielte das Spiel Englands. er sie durch das Wasser trug — „acy nern, ivrcy ein Allerweltshelfer bin ich nicht — ich tue es eMM um Ihretwillen!" , Drüben ließ er sie sanft auf den Boden nieder gleiten. „Sie haben sich wehe getan!" fuhr sie empor uno faßte nach seiner verbundenen Hand, weil er mit eine raschen Bewegung von ihr weggetreten war. „Ich habe mir nicht sehr wehe getan," sagte er doppelsinnig. Jeder Unbefangene hätte den versteckte' Schalk in seinen Augen sehen müssen — sie in ihre- großen Aufregung nicht. „Möglich, daß unter den Verbände da etwas nicht in Ordnung ist," meinte e achselzuckend; „aber was tut das? Meine kräftig Natur wird sich schon selbst zu helfen wissen. . - ' Und nun gehen Sie schleunigst heim! Ich weiß, m alten Leute verzehren sich in Angst um die Blumen, sucherin. . . . Aber der Onkel wird schön zanken, vA Sie ohne Handschuhe ankommen — soll ich sie holen-. Sie schüttelte abwehrend den Kopf, und stv dämmerte auch ein schelmisches Lächeln in ihren ver weinten Zügen auf. . „Und der Hut ist auch liegen geblieben," sam er, „die Regentropfen blitzen wie Brillanten in ihre' Haar und werden Sie erkälten. . . .Nun, den dünnem grauen Schleier hätten fie auch nicht geachtet -7 lobe ich mir das Kopftuch, das liebe, Weiße Kopl tuch meines Heilgehilfen! -- Und nun leben wohl!" Mit diesen letzten Worten war er durch das rm schende Gewässer zurückgesprungen und schritt oy> noch ein einziges Mal den Kopf zu wenden, dm die Wiesen nach dem Fahrweg. Mit dem gewaltsamem romantischen Pfadsuchen im wilden Unterholz war selbstverständlich heute nichts — das hätte eine Gr belsche „Pelzwäsche" sondergleichen gegeben —, Weg aber, den die „Blumensucherin" ging, wou^ er um jeden Preis vermeiden, und so mußte er ' bequemen, am Forstwärterhaus vorüberzugehen in den ein beträchtliches Stück davon entfernten W" weg einzulenken, denselben, auf welchem Frau Gr bel bei der ersten Begegnung vom Grafenholz 'st gekommen war. (Fortsetzung folgt ' Auf mals ein schließen, paßt wü vermittln Naä Feldzüge Am 31. über die wartete: die nc dem a Tat g> verani der u Willer dabel wagen Diei Macht ui der Absi will best wäre un ein Fun bei den gewesen kreuzen. Kongreß «ine Zu öensurie der Ent seiender gesagt n Aus «ns das diesem i damals s "lederges dehmbar. L°rff laß 'klären. Die Mr eine °er Auss Ovai Ger »°m Ur als er febungei Arenko U wa General äuge, i auf bei »lesende arlbahn Ai stür lick, ali M m Hensche versone an. Ne Nederh Hub!" Wenti Wartete ^achder 'n Huld »>ar es N auu vindent «ab die Nm 'acht ur Kige 2 Mächte htiona entsb ^altur dalang, Die «-wirkt , ui>ape! - ?umän« D« Aderu Maus Mssan Naßere kL' ^driä D M in n^und D» r Uneen Ä! Per Ta -v Tt >abe t?den; stils
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