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MdmUTageblali Amts- Nk. 265 Sonnabend den 15. November 191S ! 78. Jahr? Amtlicher Teil >n Die Amtehauptmanuschast. Meißen, am 10. November 1919. Nr. 1540 Meißen, am 12. November 1919. Nr. 193 II 0 Kommunalverba«- Meitze« Stadt «nd Land. Meißen, am 13. November 1919. Nr. 1152 11 L Kommunalverband Meitzen Stadt «nd Land. »19 Wilsdruff, am 13. November 1919. Der Stadtrat. SIS Neuregelung der Reichstagswahlen aä sowie W rschaft es beliefern, -chmieden kr Amts» üller aus er tötete, hat lie Hammer mit zwei mm je 5 cdw a r. ckaufen sdors ?sr e Fräulein paar be- ist noch sie haben ^en war, sich nicht «nau, ist Die Amtshauptmannschast für de« Kom««»alverband Meitze« Stadt ««d Land. enster 7» raße 51. der Eisenbahn die dazu erforderliche Genehmigung nur dann erteilen, men« der in Frage kommende Haferanbaner seine Pflichtliefernng restlos — zu 100»/.—, also voll erfüllt hat. Bei dteser Gelegenheit möchte die Amtshauptmannschaft nicht unterlassen, nochmals auf die in der ReichSgetreideordnung vom 18. Juni 1919 vorgesehenen und wiederholt brkanntgegebrnrn harten Folge« ««d schwerwiegende« Nachteile i« Falle der Nichtlieferung oder nicht rechtzeitigen Lieferung der Haferpflichtmenge« hinzuweisen. Erzeuger, die infolge der Abgabe von Hafer an Dritte zur Lieferung der auf sie umgelegten Meng» nicht imstande sind, haben darnach nicht nur ihre Bestrafung zu gewärtigen, sondern sie haben auch noch al» Schadenersatz a« die Reich»«- getreidestelle eine« Geldbetrag i« Höhe des doppelte« »es z«r Zeit der Festsetzung geltende« Marktpreises oder, falls der von ihnen erzielte Verkaufspreis höher ist, in Höh« dieser Verkaufspreises zu zahle«. Der Reichrgetreidestelle bezw. dem Kommunalverband steht ferner nach Z 43 Abs. 2 der ReichSgetreideordnung daS Recht zu, die nicht gelieferten Haferpflichtmengen zugunsten der ReichSgetreidestelle zu enteigne«. Fettzuweisung an gewerbliche Betriebe. Die bisher für gewerblich« B«tri«be (Bäckereien, Gastwirtschaften usw.) im ^ommunalvrrband Meißen Stadt und Land ausgestellten ButirrbezugSscheine verlieren 22. Nooemb«r I91S ihre Gültigkeit. An ihre Stelle treten vom 23. November ab "sondere Zusatzkart«« z«r Landesfettkarte für gewerbliche Betriebe, di« Men der Butt«rknappheit voraussichtlich nur mit AuSlandSfetten und AutlandSbutte, "liefert werden können. Die Inhaber von gewerblichen Betrieben, die auch vom 23. November ab noch Weiterhin Sonderzuweisungen von Buslandlfett und Auslandsbutter benötigen, wollen '»fort eingehend begründete Gesuche an ihre Ortsbehörden zur Begutachtung und Ein- ^ichung an den Kommunalverband richten. eil en -u tr.ks. ck e zu« 7SS pner, rf- » rAus- !rt bei he. 806 Augenblick. Denn nachdem die britischen Protektions- kinder, Koltschak und Denikin mitsamt General Judenitsch, wie es scheint, endgültig trotz weitgehender Unterstützung der Westmächte gescheitert find, weiß man in London wirklich nicht mehr, wak man mit Rußland anfangen soll. Eine Wetterführung der Feldzüge ins Endlose wird — mit Recht — für unpraktisch gehalten, ganz abgesehen davon, daß die Entsendung von 250 000 Mann aus gebildeter Truppen, die notwendig wären, wenn den anti bolschewistischen Heerführern wirksam Hilfe gebracht werden soll, in England auf starken Widerstand stoßen würde. Schon die Lieferung von Kriegsmaterial bat einen Sturm der Entrüstung hervorgerusen, was würden die Arbeiter erst dazu sagen, wenn ein Teil des stehenden Heeres nun wieder in Not und Tod geschickt werden sollte. Lloyd George sieht keinen anderen Ausweg als die Einleitung von Friedensverhandlungen mit Lenin und Trotzki, und er soll entschlossen sein, ihn zu beschreiten, so oft er auch schon jedes Paktieren mit diesen Führern des Bolschewismus als eine Sünde wider den heiligen Geist abgelehnt hat. Der britische Ministerpräsident kann auch anders, wenn es sein muß; er läßt die Öffentlichkeit bereits darauf Hinweisen, daß jetzt England allein die Bürde von Geld und Menschen für Rußland tragen müsse, was ja auf die Dauer unmöglich sei. Wenn es sich darauf beschränke, Lebensmittel zu liefern, so erhalte es genügend Macht, um die Dinge so weit zu kontrollieren, wie die britischen Interessen es erforderlich machten. Im übrigen könne man dann ruhig abwarten, wofür das russische Volk sich entscheiden werde. Mit anderen Worten: bleibt es beim Bolschewismus, dann muß man eben mit diesem paktieren, denn keine außenstehende Macht verfügt über die Mittel, eine andere Entscheidung zu erzwingen; selbst der englischen Blockade ver mag das Riesenreich zu spotten. Den Weg zu direkten Verhandlungen scheint eine Anfrage ebnen zu sollen, die von Washington aus in Vorschlag gebracht wird des Inhalts, ob Trotzki jetzt, nach Ab wendung der militärischen Gefährdung Petersburgs, bereit sei, bei der Einberufung einer in voller Freiheit gewählten Nationalversammlung mitzuwirken, die über Lie Regierungkform des Reiches Beschluß fassen solle. Die Moskauer Gewalthaber werden aber im Augenblick kaum in der Gebelaune sein. Eie triumphieren wieder einmal über alle ihr« Widersacher und werden deshalb RV n Lagerdecken aus Heeresbeständen betr. Da eine abermalige starke Nachfrage an Lagerdecken und Aussicht besteht, solche letztmalig zu bekommen, so ist die Anmeldung derselben umgehend, spätestens aber unbe- dingt bis Montag mittag im Einwohner-Meldeamt zu bewirken. eher geneigt sein, Bedingungen zu stellen, als solche von Feinden anzunehmen, deren Gegnerschaft sie schmerzlich genug am eigenen Leibe verspüren müßten. Die polnische Anregung wird ihnen aber vielleicht immerhin, wenn sie vorbehaltslos erfolgen sollte, willkommen sein, denn die wirtschaftliche Lage ihres Landes soll ja nach allem, was man hört, so ziemlich an der äußersten Grenze des Mög lichen angelangt sein. Also wird man es vielleicht für geraten halten, nach Warschau zu gehen. Herr Trotzki würde in diesem Falle gewiß nicht verabsäumen, seine frischen Lorbeerkränze mit zunehmen. Man weiß, daß er der Mann dazu ist, aus solchen Requisiten Kapital zu schlagen. Neuregelung -er Reichsiagswahten. >Auf je 60 000 Stimmen ein Abgeordneter.^ Wie zuverlässig verlautet, besteht im Reichsministerium des Innern die Ahsicht, das Reichstagswahlrecht insofern auf »neue Grundlagen zu stellen, als eine wesentliche Ver kleinerung der bisherigen Wahlbezirke vorgenommen werden soll. Im Zusammenhang damit trägt man sich mit dem Gedanken, den Grundsatz aufzustellen, daß jeder Kandidat, der in einem Wahlkreis mindestens 60 000 Stimmen auf sich vereinigt, als gewählt zu gelten hat/ Dagegen sollen die Stimmen derjenigen Kandidaten, die hinter dieser Zahl zurückbleiben, für die verschiedenen Parteien, für das ganze Gebiet des Reiches zusammen gestellt werden, und an der Hand ihrer Vergleichung weitere Abgeordnete als gewählt gelten. Man würde also zu Abgeordneten gelangen, die aus örtlichen Wahlkreisen hervorgehen und zu anderen, deren Stimmenzahl sich auS mehreren Wahlkreisen zusammenrechnet. Ablieferung des Pflichthafers. Wie schon vor einigen Tagen durch den Getreide-Einkauf Meißen Stadl und Land ckanntgegeben worden ist, drängt die ReichSgetreidestelle fortgesetzt auf Ablieferung "r dem Kommunalo-rband Meißen Stadt und Land auferlegten Haferpflichtmenge«, welche zur Herstellung von Hafernährmitteln -ringe«- benötigt werden. Die den Er lern von Hafer in zwei besonderen Benachrichtigungsschreiben (vorläufige und endgültige Auflage) mitgeteilten Haferpflichtmeng«« find daher sobald als irgend möglich einen füi? den hiesigen Bezirk zugelaflenen Getreideaufkäufer usw. abz«liefrrn. Dies M nicht zuletzt auch im eigenen Interesse eines jeden Haferanbauers. Denn der "ommunaloerband darf gemäß Anordnung der ReichSgetreidestelle zur Ausfuhr von itinem Hafer aus seinem Bezirk bzw zur Beförderung von freiem Hafer mit Drotmarken-Ausgabe. Für die Zeit vom 24. November 1919 bis 15. Februar 1929 sind die Brotmarken für die versorgungsberechtigte Bevölkerung von den Gemeindebehörden wieder nach den Vorschriften unter I 1 a bis ck der Bekanntmachung vom 9. Dezember 1918 auszugeben. Die Brotmarken nebst weiteren Unterlagen werden den Gemeindebehörden wieder durch die Druckerei Klinkicht und Sohn in Meißen zugehen. Etwaiger Mehrbedarf ist bei der Amtshauptmannschaft anzumelden. Montag den 17. November 1919 vormittags 1-11 Uhr *ird im Verhandlungssaale des amtshauptmannschaftlichen Dienstgebäudes offentlicheSitzungdesBezirksausschusses ^gehalten w«rd«n. Die Tag«k»rdnung hängt im Anmeldizimmer auS. Meißen, am 12. November 1919. Wochenblatt für Wilsdruff und Umgegend. Erscheint seit dem Jahre 1841. Insert!on»prel« Pf». für »le «.gespaltene KorpuHelle oder deren Naum, Lvkalprei« pfg., Reklamen pfa., alle« ml! Teuerungszuschlag. 3» traut und tabellarischer Satz mit LV-/ Aufschlag. Lei Wiederholung und Zahre-un. 'tzen entsprechender Nachlaß. Bekanntmachungen im amtlichen Teil snur von Behüt, die Spaltzelle so Psg. bez. pfg. / Nachweisung«, und Offerten,ebüht ro te». Pfg. / Telephonische Inseraten-Aufgabe schließt jede« ReNamatton«recht au«. / Anzeigenannahme bi« 11 Uhr vormittag«. / Beilagengebühr da« Tausend. Ml., ür die Postauflage Zuschlag. / Für da« Erscheinen der Anzeigen an bestimmten Tagen und Plätzen wird leine Gewähr geleistet. / Strikte Platzvorschrtst Ausschlag ohne Rabatt. Vie Rabatstütze und Nettopreise haben nur bel Bar zahlung binnen Tagen Gültigkeit; längere« Ziel, gerichtliche Einziehung, ,«. meinsame Anzeigen versch. Inserenten bedingen die Berechnung de« Brutto-Zeifen- preise«. / Sofern nicht schon früher ausdrücklich oder stillschweigend al« Srsüllung«ort Wilsdruff vereinbart ist, gilt e« al« vereinbart durch Annahme der Rechnung, fast« nicht der Empfänger innerh.» Tagen, vom Rechnungstage an, Widerspruch erbebt. Ml !0 Der Schrei nach -em Oiktaior! »Überorganisation bis zur Lähmung*. Der Vorwärts beschäftigt sich in einem Artikel „DaS Kohlenelend' mit der wachsenden Brennstoffnot. Hier stimmt etwas nicht, meint das Blatt sehr richtig, und sagt: „Der Reichskohlenkommiffar klagt den Eisenbahn- Minister an, daß er ihm nicht genügend Wagen stelle, und Ler Sisenbahnmtnister sagt, daß er Wagen nur stellen könne, wenn er Kohlen bekäme. Der eine will die Kohlen- Ueferung von dem Umfange der Wagenstelluna abbänaia .WlUdniffer Ta,«blass- erscheint täglich, mit Ausnahme der Sonn« und "mag«, abend« ü ilhr für de» folgenden Tag. / Bezu,«»rei« »ei Selbstatßolung der Druckerei wüchenNIch Pf»., monatlich Pf,., »ierteljährllch Ml.; N» unsere Au««rä,er ,»getragen monatlich pfg., vierteljährlich Ml.; m den deutschen postanstaiteu vierteljährlich Ml. ohne ZusteN»ng«gebühr. Ue Postanstalten, Postboten f»»ie unsere «uvtrtlger und «eschästostelle nehmen stdnvil Bestellungen entgegen. / Zm Faste höherer Gewalt — Krieg »der sonstiger MdwNcher Stärungen der Betriebe der Zeitungen, der Lieferanten »der der «färberung«einr!chtun,en — hat der Bezieher leinen Anspruch auf Lieferung sskk Nachlieferung der Zeitung oder auf Rückzahlung de« Bezug«preise«. Ferner V der Znserent in den obengenannte» Fälle» leine Ansprüche, fast« die Ritun, verspätet, in beschränstem Umfange »der nicht erscheint. / Einzel» mloufoprei« der Rümmer 10 pfg. / Zuschriften find nicht perfänlich zu 'testieren, sondern an den Verlag, die Schristleltoag »der die «esckäfi«steste. «bonpme Zuschriften bleiben unberückstchstgt. / Berliner Berte »tun,: Berlin SW.«. für die Amtshauptmannschast Meißen, für das s-rn,prech«ri Amt Wilsdruff Nr. «. söWlt fük düs Aöksl- Amtsgericht und den Stadtrat zu Wilsdruff rentamt zu 2Harandt. Postscheck.Konto: Leipzig Nr. 28S1« e« Wdrusf er. für der Klecke Zeilima fkr eilige Leser. j/ Die Franzose» fordern «f »n,«d des Sri«d«M»»ert»»»eS "k Auslieferung «rn «v Deiche» r * Der parlamentarische Untersuchungsausschuß bepan» mit Vernehmung Le« Staatssekretär« a. D. Helfferich. .' Generakfeldmarfchall von Hindenburg ist zu seiner V«»- "Mung in Berlin emgetroffen. r,' Infolge des größeren Kohlendedarss der Msenbahn sollen Kohlenlieferunge» für Industrie und Hausbrand weiter "Ungxrt werden. n' Die österreichkfcke Regierung hat der Auslieferung Mens wegen Beteiligung am Münchener Geiselmord zu- "utimmt. » Die Franzosen, die mit dem Abtransport der deutschen ?'egsgefangenen begonnen batten, haben die TranSpoitzüge einen Befehl von Hart« hin wieder eingestellt. d' Gemäß mehrfacher Aufforderung der Entente haben di« Rumänen Ungarn geräumt. Die japanische Bereinigung der Industriellen hat mit Stimme Mehrheit beschlossen, die Einführung des Acht- ^ndentages um fünf Jahre zu verschieben. Hoch eine Friedenskonferenz? Diesmal soll Warschau die Hauptstadt des neu- flaandenen Polenreiches, der Schauplatz sein für die Er« ^igung der Friedensarbeit, die trotz Paris und Versailles zu leisten übriggeblieben ist. Die Polen scheint der ihrer größeren und älteren „Schwesterrepublik* Mt schlafen zu lassen. Und in der Tat, was könnte daS ''lernationale Ansehen ihres frisch gebackenen Staats wesens mehr zu heben geeignet sein, als die Einberufung lies Friedenskongresses, der die Aufgabe hätte, endlich im Osten die Waffen zum Schweigen zu bringen? lieblich wird bereits der 25. November als Eröffnungs» für die Konferenz in Aussicht genommen, und ein« Maden werden sollen nicht nur alle kriegführenden Arteten in Rußland und die neuen Oststaaten, die sich Ul alle nach Rub« sehnen, sondern auch die Groß- ^4te, die ja natürlich -u etwaigen Abmachungen ihren Men geben müßten, wenn da» Werk gelingen soll. Fragt nur, ob sich all« Beteiligten dieser lobenswerten Nn- Mng fügen werben. Für England kam« ff« «llerdtnas gerade im richten