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Wilsdruffer Tageblatt : 10.09.1919
- Erscheinungsdatum
- 1919-09-10
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1782027106-191909102
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1782027106-19190910
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1782027106-19190910
- Sammlungen
- LDP: Bestände des Heimatmuseums der Stadt Wilsdruff und des Archivs der Stadt Wilsdruff
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Wilsdruffer Tageblatt
-
Jahr
1919
-
Monat
1919-09
- Tag 1919-09-10
-
Monat
1919-09
-
Jahr
1919
- Titel
- Wilsdruffer Tageblatt : 10.09.1919
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Obeiük -n wd- !N okN ätzend! freie« Nuttys rui der Paril-r ahl der danard isierie«, Inerte«, stierten Belgien 67 Tote ankrei» rcmaid züllige« rerdrs'en unb mutt, zu bauen. Dann können wir unS Mt versorgen und unabhängig vom Nurlande werden, 'Nt'ere Vrluta stärken würde. r den dem eigenen Fang bezogen wir noch -rode Acen Seefische au» dem Aurlande. Die Seefisch- iin^nir bettel sich 1918 (ohne Salzheringe) auf 8,7 Mil- t°- cr Zentner, wovon l,2 Millionen au» England kamen Nest sich auf Skandinavien und die Niederlande ^tte. Salzheringe bezogen wir 2 Millionen Zentner f § Ugland, ebenso viel auS Norwegen und den Nieber- nn tts gmgen also große Summen nach England, ^ Salzheringe allein jährlich 26 Millionen Mark. Line ^'äckte eigene Hochseefischereiflolte könnte die Zufuhr r mssig machen. doer Fang in den nahen Gewässern allein genügt '« i Die Ergebnisse, besonders in der Ostsee, waren zu n dnLmäsng. Der Sprottenfang in der Danziger Bucht , Unkte in den einzelnen Jahren zwischen 20 000 und M Mark an Wert. Der Lachsiang in der Pillauer , 4t warf in geringen Jahren bloß 5000 Mark ab, -end er in besseren Jahren auf 200 000 Mark stieg. Swinemünder Bucht lieferte in schlechten Jahren für - / Mark Steinbntt und für 192 000 Mark Flundern, hörend in guten Jahren Ergebnisse von 38 000 Mark > 649 000 Mark Steinbutt und Flundern gefangen ''den. Die Ostiee versorgte im allgemeinen blot tue ? stmgegenden mit Fischfleisch, trotzdem sie vor der Nord- , -die Länge der Küste und die größere Sälenzahl voran»- 'Da» Versorgungsgebiet der Nordsee erstreckte sich ' ' in das Binnenland hinein, weil eben die Nord ee . cher ist und eigentlich nur eine Bucht des Atlantischen eant darstellt, au» dem fortgesetzt und untehinbert ' «er Zustrom kommt. Zur Empfehlung eine» kräftigen Vorgehen» ist weiter zu bemerken. Alle Vorbedingungen stab da. Unsere Griten schreiennach Arbeit, die Fischerbeoilkerung, die j^eren Marinematrosen suchen Beschäftigung, da» Vslk williger Abnehmer. E« fehlt nicht nur die Bietz- Aung im Lande und die Zufuhr von außen, auch die Mgen Hilfen unserer Ernährung, die reichliche Sier- ^«fuhr aus Galizien, die Lieferung billiger Gänse au» "Mand, die Fleisch'onserven «u» Amerika usw. fehlen Wich oder sind unerschwinglich. Klaren Hilst nicht», !"r die x«i kann retten, um da» Volk wieder zu Kräfte» bringen. «li. «in x oiia er hein^c- chte ilec ese», ,,ci ihr" " kS olit»^ r bilbl-t- lter vl>« zestordl^ nehr S« men i^ i Kreise" schart" csch-M' lent da« aal M er en^ ;r For"t dem G« z. NiV , den e> inalM! iät, L°- umand»' für eB indem, tzeii" ) ReiS^ äsident-l befun^ SeÄsi hielt, mt eines w hervol " lo^l f'en! kön«s' eiiSslbs^ sichn'^ eben, s! der b^e aus d ll-n >° (die frühes r ZukN'l und v" brau-^ SeeM W' vor d " , infoA bedarf A tzungL - d-ut!^ wäre« ° ken rewor^ 1914« 3800 S, eiten, indem., ls er Z war sag^,A n«n " )c s?.Ä Leute , d ^>4 aiigk ji gnak r? k" »K Nah und A«m. . v Die ab I. Oktober einzufuhrenben neuen Gis««- ^nfahrprcise.bringen abermal» eine außerordentliche jMtung des reisenden Publikum» und de» Wirtschastt- :^nk. Die Fahrpreise für Personenzüge werden auf "»gerrn Strecken bedeutend höher al» bither die Schnell- Wpreise. Die Zuschläge für Schnellzüge werden eben- M erhöht. Die neuen erhöhten Schnell»ug»zuschlS,r ,"Men für Entfernungen bis zu 75 Kilometer (1. Zone) zMark in der 1. und 2. Klasse, 1,50 in der 8. Klasse; ft, Meinungen bi» 150 Kilometer (2. Zone) 8 Mark in bei LM 2. Klasse, 3 Mark in der 8. Klass,; und endlich ftr Mermmgen über 150 Kilometer (3. Zone) 8 Mark in 5 ll und 2. Klasse und 4,50 Mark in der 8. Klasse, ve- ""derr zu beachten dabei sind die neuen Mindest-Schnell- ^s-Fahrvrelle, die in der 1. Klasse auf 25,50 Mark, in ? 8. Klasse auf 15 Mark und in der t. Klasse auf 7,5t Mk festgesetzt worden sind. »v Die,er-.». Der Chefpilot Otto Fritzsch« »ß-t« ,i* r,Mg mit einem Flugieug der Automobil- und Aoiatit' ^-Ges. tödlich ab. Lhefpilot Otto Fritzsche hatte sich m Lkr Frontlätigkeit al» Hervorra,enter Kamplflisger b»- uyh jsj. Heeretverwaltung der Aut.mrlst- ü!>^ A^ck'^Mengesellschaft zum Einstiegen von Kamtzs- " "ersuchsmaschinen zur Verfügung gestellt worden. hvFiir 1ÄOON Mark -«fälschte Banknote». Zwei au? Berlin batten in einen! Kaushai!» zu D»rt- ,,7°für 12000 Mark gefälschte Banknoten in Zahlun, Nen. In ibrem Besitz fand man noch einen größeren gefälschter Banknoten. Die Burschen wurden v«r- tz,Kinderreich« Mütter. Im Juni hat nach dem h M des Statistischen Amtes eine Frau in Berlin ihr bü^ind geboren, eine andere ihr 16. Zwei Frane.. stM mit ihrem 14. Kinde nieder, sechs mit dem 10. K^Wen gebaren Zwillinge, von denen 80 Kinder lebend N'er tot geboren wurden. K. Ans dem „Goldenen Buch" in Weimar. Folgende iMagungen finden sich nach der Deutschen Tageszeitung »Goltenen Buch" in Weimar: Arzberger: »Erst mach dein Sach, dann trink und lach." darunter sein schärfster politischer Grgnrr, der i„Uchnationa!e Abg.'v. Graeie: Ai» Deutschland noch hock und Macht, da hab ich gern nach der Arbeit gelacht d>,sein Juda« in Deutschland erstand, da» Lachin »o» ^Es^Lchpen schwand." ^tlrplan im Obst- und Gartenbau nutz in - der Kleintierzncht. »» Nlonat 8ept«mb«r. °> Hetzen wlrd nachgelassen, nur bei trockenem Wetter N »» uk>- Allulerlalat, Spinat und Rapünzchen säen. Sudwien oU, ,l T»maten über dem letzten Frnchtbüschel lappen. Gperzel- zweimal hacken. Die Obsternte ist in vollen! S«ng«, täeiich strolcht« Pstgilen. Tr«nben am Wemsp«! ier durch vor ^dfibeetfenstern zur besteren Reis« bringen. Srdbeerbeet« auber machen, «ntranken, mit kurzem Diiuier belegen. BIu- und Frühjahreblumen auepstanzen. vlnnlenzmiebeln m ,«'n und dies« in die Lrd« eingraden. Dewtchehauepslanzeu »^tn> P<iargon en, vegznien, Nelken uiw. Obsthiuni« sßr Herbsk- bestellen und ah«, für Herbstpslnttzun, vorbereiten. Zur Jätung neue« Material sammeln, auf Haufen bringen, fest^ » durchseuchten. Wühlniäns« verzisten »der «tschietzen. Mp, in ..A'inltchkeit bum Melken und der Milchbehnndlung Ii«»< <Lrundb«din,un, in der Müchmirtseh« t. Melke i.'ii, ? damit da« Melken dem Tier« kein 1lndest«,«n »erurs-cht. üründlich au«, denn di« letzt« Mitch ist di« s«tt«st« und Vl.n verdirbt di« Zieren. E«ih« di« Milch s,s»rt nach .'ilgute S«ihvorrichtuu, und «ntsern« st« mdßlichst d«m Stall«, kühl« st« sosort ab, j«do<h nicht in, «t»Ie, ^It,n''^i«tzi>ch in srischer Lust. Di« Mellz.it.n sind PtnNIich «ntst«ht durch vi«I Mtt«run« ,»n tt.hl, Alben und mr"' "U"!,ntlich Steckrüben, s«rn«r Stroh oon HNIsensrüchten, p lllo«. sowie durch verdorben«, Futter überhaupt. ^Züzenrassen foll«n wir halten k Innerhalb der «inheitlichen tz,, v^urasteu unterscheiden wir je nach d«r geographischen k'^der „L'^igebietei Leutsch« Ziegenfchlüg«, di« bi,Ian, »enig von s^bsi iu,. Ei« find durchweg gut« Milchtüre und «uch der dz ßr h-k. ^'ss'tz" ist sehr «mpsehl«n,weri; die deutschen Zi«gen- iu " n h" Tieren mit au«! kindischen N«m«n den >2, ^Even. k" ivpu^f autzer»rd«ntlich widerstand,sühi, gegen 8r«nkheit«n dA st"ch<nMig. Tritt sr«iltch ?.r«nktzeit ein, so pfiegt sie Mu>l,r T,»« zu führen. T« kommt hüust, vor, dost sie noch "lranken: «» v«stnd«n stch dann «Mia« vstanttn unler dem MM». »« ZiGM P «M« s^r d-enkiich un» ,fi n,«ifl ein« Weküktun, schuld. «» Ist donn n»t«»o»t« di« «rküttung durch ermür- n,«nd« Nttt«I M »Geden. Nronkhoster Nbmagerun, sucht man durch Vutt«o»echs«1 zu d»,«,n«n. «uterentzündung durch Massirreii mit «orm« Milch. Weiter »ird «in louworni«» Kli«fii«r und ein Trank von od,«drüht«m Ps«ffe»münzte« un» «twa, Branntwein gegeben. Vie Seklacht an äer Mrrne. 2) Von Referentzor L)«r«ltz Förster. Die hektische «ist« Armee »or nicht nur bewußt «n hem Waffenplotz Paris, sondern auch, Hank her mangelnhen deutschen Nachrichtenübermittelung, unbewußt an der Armee Monoury vorübermarschttrt, der nach der Schwenkung die offene Flanke Alucks dargebolen wurde. Der im Gegensatz zum deutschen ausgezeichnet arbeitende französische Nach richtendienst hatte die Führung davon unterrichtet, daß, während die zweite deutsche Armee auf Montmirail vsr- drang, dir dritte (sächsische) zum größten Teil noch nördlich der Akarn« lag. General von Hausen hatte es mit Recht für notwendig gehalten, seinen durch tägliche schwere Aämpfe zu Tode erschöpften Sachsen einen Tag Ruhe zu gönnen. Die vierte und fünfte Armee brauchten, da sie in Aämpfen gebunden waren, die Franzosen nicht zu fürchten. Am S. September glaubte Joffre den Augenblick gekommen, durch einen Uebergang zur Bffensive auf den Flügeln dem Feinde «in Tannä zu bereiten, schien sich doch schon auf dem rechten deutschen Flü-el das Geschick zu erfüllen. In der Nach! zum S. September wird das vierte Reservekorps plötzlich von Westen her überfallen, und als nach heißer Nacht die Sonne emporstieg, wurde es klar, daß di« rechte Flanke in schwerste Bedrängnis durch eine plötzlich neu «ufgetauchte Armee, die Akanour^'r, -«raten mußte. Akit dem Schicksal der ersten Armee war das der nun bereit- weit südlich der Marne stehenden zweiten und dritten eng verknüpft. Es galt unter allen Umständen einen Einbruch de» Feinde» in die rech!« Flanke und den Rücken de» deutschen Heere» zu verhindern. Der übermälligenden Feldherrnkunst Rlucks gelantz ee, indem er von seinem linken Flügel das F. A. A. nach dem rechten zo,, den Feind zum Stetzen zu brinitzen und ihn in seine Ausg«n§»steUun§ zurückzumerfen, während Bülow mit dem rechten Flügel der zweiten Armee die Bruchstelle deckte Die in Flanke und Rücken bedrohte erste Armee mußte einen vorübergehenden strategischen Rückzug «»treten, d«r den linken Flügel in Richtung auf Montmirail zurückfährte. Der 7. und S. September brachte die Fortsetzung der Schlacht am Murcq, und Manonry, der tags zuvor stegkigeueiß der ersten Armee in di« Flanke gefallen «ar, rang um sein Leben. Siegreich drangen die angegriffenen Deutschen auf ihn ein und warfen ihn immer weiter zurück, wahrend an der Bindestelle zwischen zweiter und erster Armee den Engländern durch Aavalerie und schwere Artillerie die -deutsche Schwäche verborgen gehalten wurde. Non Dsten und Norden gepackt, drang Manour^'s lauter Hilferuf nach Paris, wo Gallieni alle waffenfähigen Männer mit entschlossener Hand zusammenraffte. Am Hellen Mittag hielten auf den Boulevards kampfbereite Truppen die Luxus«.«!»» jeder Art an, zwangen an Drt and Stelle die eleganten pariser zum Aussteigen und rasten mit den r,q«iri«rten Fahrzeugen der Stells zu, wo stch dar Weltgeschick entscheiden sollte. Am linken Flügel zog sich aufopfernd die deutsche Aavalleri« auf dr« Marne in Richtung Thateau Thierry zarück. Scharf nach Niesten schwenkend mußte «uch der rechte Flügel der nach Süden drängenden zweiten Armee zurückgebogen werden. Am-8 September s Uhr 30 mittags traf beim Mb«» kommando der dritten Armee ein Funklpruch der zweiten Armee ein, daß der F«ind ihren rechten Flügel zu umfassen drohe und Reserven nuchl mehr vorhanden seien. Anscheinend ist dies« Gefährdung von Bülow überschätzt word«n, denn solang« Aluck siegreich gegen Manoary »nd die »on pari» herbergeeillen G«llienitr»pp»n war, konnte ein Norstoß zwischen zweiter «nd erster Arme« sich nicht au»»irk«n. Trotzdem erhielt General von Airchbach mit dem sß. A.-A. den Befehl, nöiigenfall» d»rch klrine Schwenkungen nach Westen Anschluß an di« zweite Aimee zu behalten. Dar (2. A.-R. war unterdessen nach Sompui» vorgedrungen, wo insbesondere die 25. ^.-D. gut« Fortschrille machte. Schwere französische Gegenangiiffe brachen am Mittag in dem unübersichtlichen Waldgelände zusammen. Di« Infanterie de» (ß. A.-A. halte am Spätnachmittag schwer unter der feindlichen Artillerie zu leiden und gelangt« nicht vorwärts. Es war der d«ulsch«n Aitill«rie infolge der um 2 lrm größeren Tragfätzigkeit der französischen unmöglich, diese erfolgreich zu fassen, eine Talsache, die der deutschen Artillerie fürchterliche Verlust« gekostet hat. Die mangelnde Reichweite der Geschützt mußte durch Menschenleben ersetzt werden. Trotz aller Entlastung, die die dritte Arme« d«r zweiten «»gedeihen ließ, lag diese an ihrem rechten Flügel in schwerem Ringen. Bülow wußte wohl, daß er stand- halten mußte, wenn nicht die deutsche Front aufgerollt werd«» sollte. Und doch war, wie schon »rwähnt, selbst der teilweise Rückzag kein so großes Mißgeschick, da Aluck ja in siegreichem Vorgehen war und, wie Baumgarten- «Arusius in seinem Wirke belolrt, d«r feindliche Reil selbst um so gifährdetec «ar, je tiefer er zwischen zweiter und ersttr Arm«« «iudrang. »Das Mißgeschick ein«r «inz«!n«n deutschen Armee durste d«s Schicksal des gesamten West- Heeres nicht entscheiden*. Der ff. September sollte die Entscheidung brmgin. Manows war geschlagen, dir Briten unter French d«m Bewegungskrieg nicht gewachsen. Aluck rüsttte sich zum entscheidenden Schlagt, Da kam der Rückzugsbefehl. Di« schwere Aufgabe, die ihm gestellt war, verlangte nicht die Durchführung von ihm. Nachdem am 8. abends di« sächsischen Aorps schwere Aämpfe zu bestehen hatten, »ar doch Hoffnung vorhanden, daß der schwtrste Widerstand überwanden sei. Am ß. September (( Uhr vormittag» ging beim AMA. 5 ein Funkspruch ein: „2. Armee ein leitet Rückmarsch." Vorsorglicherweis« ließ der Vder- befehlshaber der dritten Armee Hausen alles für den Rück zug der Bagagen v»rbereiten und d-rch den Brück«ntrain bereit» eine Brücke über die Marne schlagen. 5,50 Uhr nachmittag» falgte ein »eiterer Funksprerch: „s. Ar««» g»ht zurück; 2. Arme« «inlei!«t Rückmarsch Darmans-Taurs. Rückzugsbefehl an Airchbach ergangen." Was »ar ge schehen? Die zweite Armee griff durch die Vef«hlrerteilung an das sß. Aorps Airchbach in die Rechte Hausens ein, dieser wiederum hatte von der DHL. noch keinen Rück zugsbefehl erhalten. Vie Lage zwang trotzdem die dritte Armee, sich den Nachbararmeen anzuschließen und ebenfalls auf die Marne zurückzugehen. Es erübrigt sich, den meisterhaft durchgeführten deutschen Rückzug, der am 9- «ingeleitet, am (0. September fortgesetzt wurde, weiter zu verfolgen. Wenn auch der Feind nur zögernd folgte — die Schlacht war mit dem Einleiten des Rückzugs, gleichgültig aus welchen Motiven entstanden, für die deutschen Armeen verloren. Frankreich war dem drohenden Verhängnis entgangen, es durfte sich mit Recht als Sieger bezeichnen. (Schluß folgt.) Au-» Stadt und Land. «MIMmw». M »a«^ «MM-»atz»» «»»»»»»»««»«O»M«. Wilrdrufk, 9. September I9IS. o Wald und Gesundheit. Der Wald bildet im Sommer und Herbst den besten und gesundesten Aufenthalt für alle körperlich empfindlichen, kränklichen und ge nesenden Personen. Direkt heilsam wirkt da» düstere Waldetgrün auf schwach« »der kranke Augen, wobei auch die feuchte Lust eine günstige Rolle spielt. Fortwährend findet «ine Verdunstung großer Waffermengen au» den Blättern der Bäum« statt. Sträucher, Farne und Moose am Erdboden stellen 8ammelfiell«n dar für da» Wasser, da» sie au» dem vodrn und im Re,«n austangen und dann an die Luft «bgeben. Diese Feuchtigkeit bildet einen wotzltuenden Gegensatz ,u der Somm«rlust im waldfreien Lande, die, wenn sie «ingeatmet wird, di« Schleimhäute in Mund u»d Nase unangenehm «u»tro4knet. Da» grün« Lach de» Wald«»dam«» schttzt auch v»r dem schnellen Eindringen o»n Luftstrtmungem Datzar find Temperatur- unterschi«de im Wald weit geringer al» auf freiem Felde, die Mtt«rung»geg«nsätze nicht s» jäh und grell. Auch im Herbst und Winter, wrnn scharf« Minde herrschen, sollten empfindliche Spaliergänger nur im Walde wandern. Der gesundheitliche Wert der »aldluft «ird besonder» dadurch erhöht, daß fi« frei ist van Ruß u«d Rauch, von Dämpfen und schädlichen Gasen, die di« Gtadtluft verpesten. Die tahllasen Ast«, Zweige und Bltttrr wirken gegenüber dem su» der Luft hrradfiiegenden Staude und den Bakterien wie Filter, die nur di« aereinigt« Lukt durchlafien. Im Wald« selbst aber kann kein Staub Ach bilden, weil der Rind hart nur schwach und der Baden mit einer Laub-, Rasen- und vto«»schicht bedeut ist. Durch den Gehalt an Sauerstoff und Oton wirkt die Walbluft sogar heilkräftig. Die vielen Millionen von Blättern an den Bäumen de» Wolde» erzeugen unter dem »infiuß de» Lichle» groß« Mengen von dem für unsere Almuno»luit so nötigen Sauerstoff und verbrannten dafür di« unserem Organis- mu» schädliche Kohlensäur«. Die Lungensveise de» Walde» treibt den Spaziergänger unwillkürlich »um tieferen, volleren Atmen; der Or,ani»mut speichert Lebenskraft aul al» Reserve für Tage de» Kranksein» oder über- mässiger Arbeit — FrühkartosfelhöchstpreiS. Der Höchstprei» für Frühkartoffeln beim Ltrkaufe durch den Erzeuger wird nach einer Veröffentlichung de» Sächsischen Wirtschafts ministerium» vom 10. September ab auf 8 Mark für den Zentner herabgesetzt. — Literaturgeschichtlicher Kursus. In dem gestrigen i». literar. Nbend sprach Herr Springsklee über die Romantik. Er charakterisierte zunächst diese literarische Grundströmung, die um die Wende des 18. und 19. Jahrhundert» in Deutschland aufk«m, und führte uns dann ihre haupt sächlichen Vertreter vor: Gebrüder Schlegel, Tieck, Brendano, Arnim, Novalit. Al» er auf die Vslksliedersammlung von Arnim und Brendano ,De» Knaben Wunderhorn" zu sprechen kam, sang er einige Lieder daraut zur Laute vor, die mit »i«l Beifall ausgenommen wurden. Dann sprach er v«n Thgmiff», Fonque, Gichendorff. Pr«ben au» der Noveste ,Au» dem Leben ei«e» Tgugenicht»" fanden bei den Zuhörern viel Anklang. Der Heiterkeit wurde reichlich Rechnung getragen, al» Herr Springtklee die amüsante Tjene zwischen dem französischen Weimann und dem Baurrnweib aut Raimundt „Verschwender" mit viel Humor vorteug. Am Schluß gab der Vortragende ein Lebensbild Heinrich v«n Kleistt, de» tiefsinnigen Dichter», der so schwer unter der Tra»ik de» Zufrühkimmen» gelitten hat. Die Zuhörer erhielten «in klare» Bild von der Kunst diese» Dichter» und spendeten am Schluffe reichen Befall. — Erhitzung der Zeugen- und Sachverständigen- Gebühren. Laut Verordnung der Reich-regierung kann seit 1. September diese» JahreS die Entschädigung eines Zeugen oder Sachverständigen für den durch Abwesenheit »on dem Aufenthalt»orte verursachten Aufwand bi» auf weiteret bi» zum Höchstbetrage von 1b Mark für jeden Tag, an dem der Zeuge ober Sachverständige abwesend gewesen ist, und bi» zum Höchstbetrage von 8 Mark für jedes außer halb genommene Nachtquartier bemessen werden. Diese Verordnung aber tritt spätestent am 81. Dezember 1920 wieder außer Kraft. — WaS Labak, Zigarren und Zigaretten künftig koste» werden. Wenn Tabakgenuß tuther alt Lebent- bedürfni» in weitestem Maße galt, so wird da» in der Zukunft ändert werden, denn der Tabak wird Luxutartikel, den sich künftig der kleine Mann und Minderbemittelt« nur in bescheiden«», Maße gönnen kann. Die hohen Tabak- preise, Entwertung unserer Valuta, die hohen Arbeitslöhne und die hohe Steuer sind schuld daran. Der Wert des einheimischen Tabaks ist um dat 12 fach«, der det über seeischen Tabak» um bat lOfache gestitgen. Die Herstellung von 1000 Zigarren kostete früher 7,5V Mark, jetzt 35 Mark. S«chverständige berechnen unter Berücksichtigung aller Ver teuerungen usw. die Zigarrenpreise wie folgt: Zigarillo» aut rein d«utsch«m T«bak 20 Pfg., ein» kleine Zigarre aut deutschem Tabak 80 Pfg., eme Zigarre mit autländischem Deckblatt in geringer Güt« 40 Pf. und eine Zigarre au» rein überseeischem Tabak 1 Mark. Die frühere Zehnpfennig- zigarre ist künftig nicht unter 1,50 Mark zu haben. Die Zigaretten werden fast ausschließlich auS überseeischem Labak hergestellt werden müssen. Orientalische und vor allem mazedonisch« Tabake find fir uns vorläufig nicht erreichbar. Trotz der geringen Güte det Tabakt wird die billigste Zigarette 12 bi» 15 Pfg. kosten. Wesentlich billiger wird sich der Rauchtabak stellen, so daß dat Pfeiferauchen bei unt allg«mein werden wird.
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