Volltext Seite (XML)
MsdnKrÄigMa« nur bei Lar- Amts ^k. 2W ! 78. Jahrs Sonnabend den 3V. August 1919 Amtlicher Teil Viehzählung Der Stadtrat. 558b Das zögernde Amerika aus . der dem Staate verfallen erklärt werden. Wilsdruff, am 28. August 1919. Die Aufnahme erfolgt mittels Ortslisten nach dem Stande in der Nacht vom 3l. August zum I. September 1919. Die Beteiligten wollen den mit der Nachprüfung Beauftragten des Stadtrats in zweckdienlicher Weise Auskunft erteilen. Wer wissentlich unrichtige oder unvollständige Angaben macht, wird mit Gefängnis bis zu sechs Monaten oder mit Geldstrafe bis zu zehntausend Mark bestraft; auch kann Vieh, dessen Vorhandensein verschwiegen worden ist, im Urteil für Lem Völkerbund auszutreten. Mißstimmung Japans gegen Amerika. Aus Tokio wird gemeldet: Die Ablehnung ausschutz - vorgenommene Abänderung Les Friedens- Vertrages auch vom Senat aufrechterhalten werde, der gesamte Friedensvertrag, soweit die Vereinigten Staaten beteiligt seien, in Gefahr stehe. Wilson soll auch die Senatoren aufgefordert haben, ihre Kräfte zu vereinen, um bei der Abstimmung im Senat die Ablehnung des Abänderungsantrages Lodges zu erreichen. Der Präsident äußerte, er sei überzeugt, daß Großbritannien und Frank reich wegen ihres früheren Abkommens mit Japan, durch das sie sich verpflichtet haben, die Ansprüche der japanischen Ultimatum Wilsons an den Kongreß. Ratifizierung bis 20. September. "Präsident Wilson hat offenbar die Absicht, den ihm gefährlich werdenden Widerstand des Senats mit Gewalt zu brechen, indem er in einer Botschaft an den Kongreß die Ratifizierung des Friedensvertrages mit Deutschland bis zum 20. September verlangt. Ob ihm das gelingt, steht allerdings dahin. In einer Unterredung mit dem Senator Swanson wies Wilson daraufhin, daß, wenn die vom Senats nimmt zu dieser ganzen Frage eine geteilte Haltung ein. Während der Außenminister wünscht, daß Japan sich an der Anleihe beteiligt, sind der Kriegsminister und seine Anhänger ganz entschieden dagegen und haben bis jetzt auch ihre Wünsche durchgesetzt. Amerikaner für Oberschtesien. Übernahme des Polizeidienstes. Die augenblickliche Ruhe in Oberschlesien darf nicht darüber hinwegtäuschen, daß die Lage noch keineswegs geklärt ist, man vielmehr.immer noch neuer Putsche ge wärtig sein muß. Der Ansicht scheint auch die Entente zu sein, denn nach einer Meldung aus Koblenz hat das 5. amerikanische Infanterieregiment den Befehl erhalten, nach Schlesien zu gehen, um dort Polizeidienste zu leisten. Böswillige Verleumdungen. Die deutsche Regierung hat folgenden Funkspruch an Alle aufgegeben: Aus deutschfeindlichen Quellen werden fortgesetzt falsche Meldungen über die Zustände in Oberschlesien und über die Greueltaten, die angeblich dort von deutschen Behörden und Truppen verübt werden, verbreitet. So meldet die Agence Haoas, daß die Erhebung in Blut er stickt werde. Das sind Verleumdungen, die auf das ent schiedenste zurückgewiesen werden müssen. Blut fließt in Oberschlesien nur zur Abwehr von Angriffen der Auf ständischen und ihrer Helfer von diesseits und jenseits der Grenze. Die deutsche Regierung hat alsbald den Befehl gegeben, bei den Maßnahmen zur Unterdrückung des Aufstandes mit Mäßigung zu verfahren und die Hin richtungen einzustellen. Dieser Befehl ist eindringlich wiederholt worden, er wird befolgt. Ehe nicht die Ruhe völlig. wieder eingekehrt und die Arbeit wieder aus genommen ist, kann an den Abbau des Ausnahmezustandes nicht gegangen werden. Die polnische Regierung würde sich ein Verdienst für den Frieden und das Wohl der oberschlesischen Bevölkerung erwerben, wenn sie ihrerseits auf eine Beruhigung Ler öffentlichen Meinung hinwirkte. Oer Kriedensvertrag Hl -er französischen Kammer. Versailles, 28. August. Die Pariser Blätter bringen bemerkenswerte Einzelheiten über die Besprechung des Friedensvert-ages in der franzö sischen Kammer. Schon der erste Redner, der Natwnalist Tbedelaine. übte scharf- Kritik an dem Werk der Pariser japanischen Regierung, sich an einer internationalen An leihe sür China zu beteiligen, hat eine antiamerikanische Kampagne in der japanischen Presse veranlaßt. Mehrere Blätter weisen darauf hin, daß die amerikanischen Kapitalisten einen Teil von Mexiko, ganz Kuba, Hawaii und die Philippinen unter dem Namen der Freiheit an sich gerissen haben, und setzt auch noch festen Fuß in China fassen wollen. Japan sei nicht gewillt, Amerika in dieser Hinsicht entgegenzukommen. Das japanische Kabinett Wochenblatt für Wilsdruff und Umgegend. Gcscheint seit dem Lahre 1841. Warum Amerika zögert. ^^ ungestümsten von allen Entente-Siegern drängte lich bei seinem Kongreß auf unverzügliche und natür- ^ktrn °uf unveränderte Genehmigung des Friedens- hens» A und gerade in Washington wollen die parla- HkrN.'chen Verhandlungen über das Meisterwerk von ht ans - nicht vom Fleck kommen. Im Senatsausschuß 'M, gültige Angelegenheiten hat man sich allerdings lich zu einer ersten Teilabstimmung über Sine ausgeschwungen; darüber nämlich, ob die Ver- Maaten sich an der Festsetzung der Grenze ^^Deutschland und Belgien durch eine internationale " k«. u"" beteiligen sollen oder nicht. Die Mehrheit — N L? ? Stimmen — entschied sich gegen Lie Mitarbeit Frage, was als ein „Verbesserungsantrag zum M^vertrag* bezeichnet wird. Die Sache hat als UE keine übermäßige Bedeutung, aber nach end- ." liegt hier die erste zahlenmäßige Feststellung n nger ""b der Gegner Ler Wilsonschen Friedens- n„uor, und danach kann man sich nun doch wenigstens > Bild von den Aussichten machen, mit denen ^.^akation -es Friedensoertrages in Amerika zu Sv hat. Abneigung der Amerikaner, sich fortdauernd mit Heint z"'oniichen Angelegenheiten befassen zu müssen, ? leha, ach unüberwindlich zu sein. Am Kriege haben ^".^Men, weil ihnen eingeredet worden war, daß ^n, n/cheit und Gerechtigkeit auf der Welt verloren Alker 7^ aus den weiterlaufenden Streitigkeiten der A v^!?°llen sie nach sichergestellter Hauptentscheidung M o»? heraus halten, und deshalb behagt es ihnen ganz Moy? "icht, daß sie an den zahlreichen gemischten Kom- Mklf" Mitarbeiten sollen, in denen die tausenderlei der Kriegsbeendigung mit mehr oder weniger Abste m werden müssen. Zeigt doch sogar die Paris verbliebene amerikanische Friedens- ^°vll r„en jetzt nicht Übel Lust, ihre Koffer zu packen und M, an verlassen, weil sie kaum noch eine Möglichkeit -Ung der Balkanprobleme, mit der sich die hs°do^-U"d Konsorten die Finger wund schreiben, 'n hA schwieriger als je gewordene Aufgabe auch >vi undzügen bewältigen zu können, nutzbringend können. Das alles sind aber nur Vor- ^itt eigentliche Entscheidungskampf wird um den Völkerbund geführt werden. Dixse Wilson'sche Lieblingsidee hat ihren Zweck längst erfüllt. Deutschland ist der suggestiven Macht, mit der die feind liche Propaganda sie zu umgeben verstand, erlegen, und nun braucht man sich um sie nicht weiter zu kümmern. Wer mit ihr wirklich ernst machen wollte, würde Lie Vereinigten Staaten in alle Händel der Welt mit hineinziehen, und davon wollen die Amerikaner aus naheliegenden Gründen nichts wissen. Einstweilen ist ihr Kriegseifer gestillt, und keines wegs wollen sie für nichtamerikanische Interessen Gut und Blut ihres Volkes sobald wieder aufs Spiel setzen. So bleiben sie kühl bis ans Herz hinan, zumal der Sonder oertrag mit England und Frankreich, den Herr Wilson auch noch nach Hause mitgebracht hat, ihren Argwohn gegen die Uneigennützigkeit der europäischen Bundes genossen erst recht rege gemacht hat. Vor einem offenen Votum gegen die ganze Friedenspolitik des Präsidenten icheut aber der Senat begreiflicherweise zurück; man möchte den höchsten Repräsentanten der Nation vor den Augen der ganzen Welt, wenn es irgend geht, nicht bloßstellen. So hängt man sich, zunächst wenigstens, an Nebendinge und zögert die Entscheidung immer wieder hinaus. Vielleicht Laß Wilson selber dann mit Vorschlägen hervor- rntt, über die man sich notdürftig verständigen kann. Wilson aber ist unberechenbar. Als er den Friedens oertrag dem Kongreß vorlegte, sprach er mit eindringlichen Worten von dem ungeheuren Ernst der Lage in Europa, die zur raschesten Klärung dränge, wenn ihre Gefahren nicht unweigerlich auf Amerika übergreifen sollten. Ein Sonderfrieden mit Deutschland erschien ihm damals so- ziemlich als der schrecklichste der Schrecken. Heute wird er* vielleicht schon etwas ruhiger über diese Möglichkeit denken — es sei denn, daß er hoffen darf, den Senat doch noch für seine Schmarzmalerei zu gewinnen. Und die Aus sichten dafür stehen bei dem geringen Übergewicht, das seine Gegner nur auf ihrer Seite haben, nicht schlecht. Es wäre nicht der erste Umfall, den der amerikanische Senat sich zuschulden kommen liebe. Amerika macht nicht mehr nui! Austritt derAmerikaner aus LerEntentekommijsion. Aus Washington wird gedrahtet: Der Ausschuß für auswärtige Angelegenheiten hat eine» Änderungsantrag zum Friedensvcrtrag mit 9 gegen 7 Stimmen angenommen, der darauf hinausgcht, das? die Amerikaner sich nicht mehr als Mitglieder der inter nationalen Kommission an der Festsetzung der Grenzen von Deutschland und Belgien beteiligen sollen. Er hat noch eine Reihe weiterer Anträge angenommen, die sämtlich be zwecken, das? amerikanische Delegierte als Mitglieder interalliierter Kommissionen ausschciden. Nur in der Kommission für Wiederherstellung bleiben die Amerikaner nach wie vor Mitglieder. Dieser Beschluß ist offenbar auf das Gesuch der Ver treter Amerikas in Paris zurückzuführen, in dem diese ihre Abberufung fordern. In den Pariser Konferenz- lreisen gehen außerdem allerlei Gerüchte, daß auch die Schwierigkeiten in der Frage Les fernen Ostens die Amerikaner zu ihrer Zurückziehung aus der Konferenz veranlassen könnten. Ferner sind mehrere amerikanische Delegierte über die Behandlung der amerikanischen Politik durch gewisse Mitglieder der Friedenskonferenz, besonders durch die Franzosen, sehr entrüstet. Kurz und gut, die heilige Einigkeit innerhalb der „alliierten und assoziierten Mächte" scheint höchst wackelig geworden zu sein. Regierung auf das Vorrecht in Schantung zu unterstützen, keinerlei Abänderungen zustimmen würden. Wenn der Senat den Beschluß des Senatsausfchusses bekräftigt, würden die Vereinigten Staaten genötigt sein, mit Deutschland einen Sonderfrieden zu schließen und ^s-recher: Amt Wilsdruff Nr. 6. ötts ,M<drufter Tageblatt- erschein! täglich, mit Ausnahme der Sonn- und adend« S ilhr für den folgenden Tag. / Bezug«prei« bei Selbstobholung . .?'"^ff'??chenüich pfg., monatlich pfg., vierteljährlich Ml.; ff imfere Au«ttäger zuqetragen monatlich pfg., vierteljährlich Ml.; deutschen Postanstalten vierteljährlich Ml. ohne Zustellungsgebühr. „ üen, Postboten sowie unsere Austräger und Geschäftsstelle nebmea krsieu Mfteüungen entgegen. / Im Falle höherer Gewalt — Krieg oder sonstiger ^0 Störungen der Betriebe der Zeitungen, der Lieferanten oder der kü^'u'^'U"üun — hat der Bezteber leinen Anspruch auf Lieferung . -lachlieferung der Zettung oder auf Rückzahlung des Bezugspreises. Ferner -lnferens in den obengenannicn Fällen keine Ansprüche, falls die in beschränktem Umfange oder nicht erscheint. / Ginzel- d" Rümmer 10 Pfg. / Zuschriften sind nicht persönlich zu "r, budern an den Verlag, die Schrlstlellung oder die Geschäftsstelle. / Zuschriften bleiben unberückftchtiai. / Berliner Bertreiung: Berlin SW. 4«. M die Amtshauptmannschaft Meißen, für Sas , Auf Grund der Verordnung des Wirtschaftsministeriums vom 2. August 1919 am i. September eine Viehzählung Die Zählung erstreckt sich auf Pferde (ohne Militärpferde), Rindvieh, Schafe, dchweive, Ziegen, Federvieh, zahme Kaninchen und auf die Arbeitsverwendung diili ferde. Dazu kommt noch eine Frage nach der Zahl und dem Alter der Zuchr- MU-, An die Zählung schließt sich eine schätzungsweise Ermittlung des Lebendgewichts * Binder und Schweine an. Fnferüonsprels pfg. für die S-gespaitene KorpuSzeile oder deren Raum, Lokalpreis pfg., Reklamen pfg., alle« ml! Teuerungszuschlag. Z 'raub und tabellarischer Sah mii Aufschlag. Bel Wiederholung und Fahresun. 'hen -nisprechender Nachlaß. Belannimachungen im amilichen Teil (nur von Behör. -i die Spaitzeile so pfg. bez. Pfg. / Nachweisunas, und Offeriengebühr A> be». pfg. / Telephonische Fnseraten-Aufgabe schließ! jedes ReNamaiionsrecht au«. / Anzeigenannahme bis 11 Uhr vormittags. -- Beilagengebühr da« Tausend. Ml., 1r die Postauflage Zuschlag. / Für das Erscheinen der Anzeigen an bestimmten Tagen und Plätzen wird leine Gewähr geleistet. / Stritte Plahvorschrist Ausschlag ohne Rabatt. / Me Rabattsähe und Nettopreise haben nur bei Bar zahlung binnen 30 Tagen Güiiigleii; längeres Ziel, gerlchiliche Einziehung, ge meinsame Anzeigen versch. Inserenten bedingen die Berechnung des Brutto-Zeilen preises. /Sofern nicht schon früher ausdrücklich oder stillschweigend als Erfüllungsort Wilsdruff vereinbart ist, gilt es al« vereinbart durch Annahme der Rechnung, saft« nicht der Empfänger innerh. s Tagen, vom Rechnungstage an, Widerspruch erheb!. Amtsgericht und den Stadtrat zu Wilsdruff rentnmt zu T^nrnndt. Postscheck-Konto: Leipzig Nr. 28614 , Kleine Zeitung für eilige Leser. vss,»?^ Heeresverordnungs-Blatt wird eine Verordnung ver- durch die der Reichspräsident Ebert die Ausübung .erbefehls über die Wehrmacht des Reiches dem Reichs- tz-UMster überträgt, soweit er nicht selbst unmittelbare .'G erteilt. ftr ni Amerikaner treten aus der Kommission zur Regelung , Grenzen Deutschlands aus. amerikanisches Regiment rückt zur Übernahme des ^u-idienstes nach Oberschlesien. MlAs Wiener Volkswehrbataillon 41 ist wegen kommu- , Her Umtriebe ausgelöst worden. - Uralische Ministerpräsident Friedrich lehnt den Rück- Ao-A bat dagegen ein neues Ministerium unter seinem /"d gebildet. französische Kammer hat mit der Beratung des , ^«»Vertrages begonnen. üxzenglische Arbeiterführer Barnes hat die Übernahme , ^"Inier Gesandtenpostens abgelehnt. s^E^belgische Senat hat den Friedensvertrag einstimmig Besetzung Odessas durch die Truppen Denikins wird , Loudon aus amtlich bestätigt. ^NgSdent Wilson fordert in einer Botschaft an den , die Ratifizierung des Friedensvertrages bis ^um , ^»Kinder. SegÄ amerikanischen Senat wurde Englands Verhalten ^^"kr Ägypten als Straßenräuberei bezeichnet.