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Oktober 1S19 in Kraft, nieder Fernsprechteilnehmer ist berechtigt, seinen Anschluß bis rum is. September 1919 sür den 1. Oktober 1919 zu kündigen aber zu einer niedrigeren Gebührenart anznmelden. Bei den am 1. Oktober 1919 vorhandenen Anschlüßen gegen Grund- Und-Gesprächsgebühren werden die an der gesetzlichen Mindest« mkl (8 5 Abs. 1 F. G. O.) fehlenden Ortsgespräche auch im Rechnungsjahr 1919 mit 10 Pf. angesetzt. Die Änderung des Postschcckgcsetzeö. Der Gesetzentwurf über die Änderung des Postscheck- gesetzes verfügt, daß die feste Gebühr für Auszahlung im Poslscheckoeikehr von 5 auf 10 Pf. erhöht wird, im übrigen «leiben die Bestimmungen des bisherigen Postscheckgesetzes bestehen. Das Ergebnis der Einnahmen aus dem neuen Posttax- seletz und der Erhöhung der Telegraphen« und Fernsprech- sebühren wird auf 437 000 000 Mark geschätzt, von denen die Aböhten Postgebühren 327 000 000 Mark und die erhöhten Telegraphen- und Fernsprechgebühren 110 000 000 Mart er- «eben sollen. Weitere Porto-Erhöhungen. In der Begründung zu dem Gesetz über das Postior- wesen wird noch mitgeteilt, daß entsprechend der neuen Ge bührenordnung für Briefe und Postkarten auch die durch die Postordnung festgesetzten Gebühren für die übrigen Brief lendungen im Verordnungswege erhöht werden sollen, und iwar für Drucksachen von über 50 bis 100 Gramm von auf 10 Pf., über 100 bis 250 Gramm von 15 auf 20 Ps., bis einschließlich 500 Gramm von 25 auf 30 Pf-, über 500 bis Mo Gramm von 35 auf 40 Pf.: Geschäftspapiere bis «0 Gramm von 15 auf 20 Pf., über 250 bis 500 Gramm von 25 auf 30 Pf., über 500 Gramm bis 1 Kilogramm von 35 aus «0 Ps. Warenproben bis 250 Gramm von 15 auf 20 Pf., über 250 bis 500 Gramm von 25 aus 30 Pf., Mischsen- düngen bis 250 Gramm von 15 aus 20 Pf., über 250 bis W Gramm von 25 auf 30 Pf., über 500 bis 1000 Gramm von 35 auf 40 Pf.; Rohrpostbriefe von 35 auf 60 Pf.: Rohrpostkarten von 30 auf 50 Pf.: Postanweisungen lünschließlich Bestellgeld) über 5 bis 100 Mk. von 35 aus «V Pi., ferner sind folgende neue Stufen festgesetzt worden: über 100 bis 250 Alk. 60 Pf., über 250 bis 500 Mk. 30 Pf., Über 500 bis 1000 Mk. 100 Pf. Die Gebühren für Drucksachen bis 50 Gramm sollen unverändert aut 5 Pf. bleiben, um dem Publikum die Ver ödung des Werbemittels nicht zu verteuern und dadurch die Ueüemnbabnung von Geschäftsverbindungen zu erleichtern. Frankreichs Gorge vor Der Neakiion. Ein Aufsehen erregender Artikel des „Temps". Paris, 11. August. Der „Temps" veröffentlicht einen Leitartikel, der viel beachtet wird, und in dem es heißt: Als der Bolschewismus sich in Budapest eingerichtet batte, warb er Schüler in Wien. Wird die in Budapest wieder installierte Habsburger Dynastie in Wien nicht viele Erinnerungen wecken? Anderseits ist Budapest die erste europäische Hauptstadt, die vom Bolschewismus be freit wird. Auf diesem Wege sind die Ungarn den Bayern gefolgt. München allerdings ist nicht so weit gegangen, einen Wittelsbacher zurückzurufen. Werden sich unter den Deutschen, die die Ereignisse in Ungarn verfolgen, nicht viele finden, die bedauern, daß man in München auf balbem Wege stehengeblieben ist? Wird das Schauspiel, bas sich in Ungarn vollzieht, nur im Westen von Budapest Eindruck Hervorrufen? Gibt es nicht im Osten ein un geheures Reich, das vom Bolschewismus Lenins zersetzt wird, viel schlimmer als der Bolschewismus Bela Khuus rs getan hat? Werden nicht alle russischen Patrioten ge neigt sein, zu fragen, indem sie die ungarische Wiederauf- limtung ins Auge fassen: „Wird es bei uns eines Tages Inch so enden?" „Temps" ist der Ansicht, daß Mittel- »nd Osteuropa am Wendepunkt ihrer Geschichte an- gekommen seien. Es könnten sich im Lause der nächsten Monate Veränderungen vollziehen, die auf das Schicksal bes ganzen europäischen Kontinents den größten Einflug baden werden. „Temps" fragt zum Schluß: „Wollen wir bie Ereignisse lenken oder ihnen folgen? Haden wir ewe Politik öder haben wir keine?" Aufstand in der Türkei. Ein neuer heiliger Krieg. Basel, 11. August. Nach Meldungen, die über Kairo kommen, hat sich Mustafa Kemal Pascha geweigert, der Anffordcrung der ^rktschc« Regierung nach Konstantinopel znrückzukehreu, 'i°lge zu leisten. Er hat sich von der Türket «»abhängig »stlärt und läßt überall bekanntmachen, die Konstantinopeler ^essierung habe das Vaterland verkauft. Er fordert alle Anhänger des Islam und alle Freunde der Türkei auf, sich anzuschließen. Mustafa verfügt über zwei revolutionäre Divisionen. Zahlreiche Freiwillige schließen sich ihm an. Mustafa Kemal Pascha, der frühere Kommandant des A türkischen Armeekorps, der sich besonders an den Dardanellen ausgezeichnet hat und später zu der Jung- fürkengruppe gehörte, die sich' kurz vor dem Waffensttll- "and gegen Enver Pascha auflehnte, steht mit seinen ^ständigen Truppen in der Gegend von Amasia, nickt ?eit von der Schwarzen Meerküste. Die Regierungs- samten in Anatolien haben sich ihm großenteils an« Erlösten. Politische Rundschau. als A lüft-«"' , Iv"^ Eli, Brief über Erzberger an den Reichspräsidenten, Abgeordnete Dr. Mittelmann von der Deutschen ^Espartei Haft ein Schreiben an den Reichspräsidenten sichtet, in dem er auf die schweren und ehrenrührigen Mwürfe hinweist, die man in der vollsten Öffentlichkeit vem Minister Erzberger macht und weiter sagt: „Entweder .Reichsfinanzminister steht rein und makellos da, dann klaren diejenigen vor den Strafrichter, die dem zweit- Mchsten Beamten des Reiches Lügen, Verleumdung, Landesverrat, Mißbrauch des Abgeordnetenmandats zu Möglichen geschäftlichen Zwecken, und wie die An- Mldigungen mehr lauten, vorwerfen, oder der Reichs« ^anzminister hat sich solcher Verfehlungen tatsächlich ^"ldig gemacht, dann gehört er vor das Gericht." Llngarn. r * In einer Proklamation des Erzherzogs JosefS es, daß er nicht daran denkt, die Monarchie wieder »errichten und sich die ungarische Krone zu erwerben. jiT'nnert daran, daß er zu den ersten gehörte, die der la!, 2 Ungarischen Republik Treue geschworen haben, und °aß er ein getreuer Bürger der Republik sei und bleibe;, werde, wenn er auch ein treuer Anhänger AkZN m Oresäen Auf Ausstellung tun Woknungs-8su in clie des Kaiserhauses ist. Diese Proklamation hat ihren Grund in der monarchistischen Demonstration, die in Buda pest stattgesunden hat. Deutsche Aaüouatversammlung. (76. Sitzung.) (7L. Weimar, 11. August. Am Regierungstisch die Minister Erzberger und Schmidt. Zur zweiten Beratung stellt der Entwurf eines Grundwechselstenergrsctzes. 8 1 hat nach den Beschlüßen des 11. Ausschußes folgende Faßung erhalten: „Beim Übergang des Eigentums an in ländischen Grundstücken wird eine Grunderwerbssteuer erhoben. Dem Übergang des Eigentums steht gleich der Erwerb von herrenlosen Grundstücken." Dieser Fassung enl- sprechend ist auch die Überschrift geändert worden in: „Ent wurf eines Grunderwerbssteuergesetzes." Abg. Sollmaun (Soz.): Unsere Bedenken gegen die Vor lage sind durch die Ausschußberatung nur zum Teil aus geräumt worden. Die Befürchtung bleibt bestehen, daß diese hohe Steuer ganz oder teilweise auf die Mieter abgewälzt weiden wird. Annedmber ist uns oer Entwurf nur unter der Bedingung, daß bei aller Rücksichtnahme auf die Finanznot des Reickes auch die Finanznot der Gemeinden nicht außer acht gelaßen wird. Ferner muß alles gemeinnützige Grund eigentum von dieser Steuer befreit bleiben. Darüber, ob es nickt bester ist, die gewerbsmäßige Veräußerung von Grund stücken einem besonderen Gesetze vorzubehalten, und darüber, ob die Steuerfreiheit für das Erbbaurecht gesichert ist, er warten wir noch eine Erklärung der Regierung. Abg. Henke (U. Soz.): Für uns wiegt das Bedenken, daß die Grunderwerbssteuer auf die Mieter abgewälzt werden wird, schwer genug, um das ganze Gesetz abzulehnen. Abg. Waldstein (Dem. Vv^: Der Entwurf verfolgt in erster Linie einen fiskalischen Zweck und erscheint uns über haupt nur unter dem Gesichtspunkt annehmbar, daß das Reich in seiner Notlage ungeheure Einnahmen braucht. Wir werden nicht aus Steuerscheu, sondern um das Erträgnis der neuen Steuer einigermaßen sicherzustellen, dem von deutsch- nationaler Seite gestellten Antrag, den Steuersatz von 4 auf 3°z> zu ermäßigen, zustimmen. Abg. Dr. Becker-Hessen (Deutsche Vp.): Wir stimmen dem Entwurf zu. aber mit schwerem Herzen. Wir können uns von der Befürchtung nicht freihalten, daß der Umsatz durch eine so hohe Stempelbelastung schwer beeinträchtigt werden kann, daß anderseits der hohe Steuersatz, zumal in Ver bindung mit den Zuschlägen der Länder und Kommunen, sehr leicht die Mietpreise hochtreiben wird. Die ganze Steuergesetzgebung des Reiches bewirkt eine Erschwerung der Finanzgebarung der Gemeinden. Wird den Ländern ge stattet sein, nach dem Übergang des Grunderwerbsstempels auf das Reich noch eine besondere Gebühr zu erheben? Abg. Bärecke (Deutschnat. Vp.): Die Kommissionsberatung hat eine Reibe von Erleichterungen und Verbesserungen ge bracht, aber diesen Vorteilen steht eine so große Reihe von. Nachteilen gegenüber, daß wir uns nur schweren Herzens, entschließen können, diesem Gesetz zuzustimmen. Unsere Haupt bedenken richten sich gegen die Höhe der Steuer und die Be nachteiligung der Gemeinden. Wir verlangen, daß den Ge meinden auch fernerhin wenigstens ein fester Anteil an dem Ertrag der Steuer gewährleistet-wird. Die 88 1 bis 6 wurden nach den Beschlüßen des Aus schußes angenommen. Zum 8 7 brachten die Demokraten einen Antrag ein. Danach wird die Steuer auf Antrag nur zur Hälfte erhoben, wenn der steuerpflichtige Bettag bei be bauten Grundstücken 20 000, bei unbebauten Grundstücken 5000 Mark nicht übersteigt und weder der Erwerber und sein Ehegatte im letzten Jahr ein Einkommen von mehr als 3000 Mark gehabt bat, noch einer von ihnen den Grundstücks handel gewerbsmäßig betreibt. Als unbebaut gelten auch solche Grundstücke, auf denen Gartenhäuser, Schuppen, Lager stätten und ällnliche zu vorübergehenden Zwecken dienende Baulichkeiten stehen. An der anschließenden Auseinandersetzung beteiligten sich Vertreter verschiedener Parteien. Reichsfinanzminister Erzberger: Das Mißtrauen gegen die Behörde entspringt doch nur den früheren Zuständen unter dem alten Regime. Nicht die Sozialdemokratie, sondern die Rechte ist gegen die Regierung. Die Anträge sind bei der Sinanznot des Reiches abzulehnen. Wenn hier eine Kleinig- keit gestrichen würde, so müßten an anderer Stelle höhere Einnahmen bewilligt werden. Der demokratische Antrag wurde schließlich abgelehnt. Nachdem der Retchsfinanzmintster Erzberger beim 8 8 eine Neuregelung der Besteuerung der toten Hand bis zum Herbst in Aussicht gestellt batte, wurden schließlich die 88 8 bis 15 nach den Beschlüssen des Ausschußes angenommen. Neueste Meldungen. Oie Lage in Llngarn. Clemenceau als Hönigsmacher. Wien, 11. August. Nach hier aus Paris eingegangenen Nachrichten ist die Wiederaufrichtung der Monarchie in Österreich und Ungarn ein Lieblingsgedanke Clemenceaus, der dadurch ein weiteres Gegengewicht gegen Deutschland zu schaffen glaubt. Deshalb wird auch die Entente zunächst die Rei gierung des Erzherzogs Josef in Ungarn formell nicht anerkennen, ihm im übrigen aber als Schrittmacher dep Monarchie keine Schwierigkeiten in den Weg legen. Grey Botschafter in Washington. Versailles. Laut „Echo de Paris" ist der Botschafter posten in Washington Edward Grey angeboten worden. Wiederankuiipfnng der Beziehungen mit Serbien. Belgrad. Die Verhandlungen über die Wiederaufnahme der diplomatischen Beziehungen mit Deutschland sind erfolg reich beendet worden. Auch tritt der vor dem Kriege gültigs deustch-serbische Handelsvertrag wieder in Kraft. Wiederaufnahme deö BahnvcrkeyrS mit Posen. Breslau. Die Eisenbahndirektion Breslau teilt mitr Mit sofortiger Gültigkeit ist der Personen- und Gepäckoerkehr mit dem von den Polen besetzten Teil der Provinz Posen über die Grenzstationen Kempen (Polen), Bentschen, Kreuz, Hohensalza wieder ausgenommen Zur Ausreise nach dem oorbezeichneien Gebiet ist die Genehmigung des für den Wohnsitz des Reisenden zuständigen Generalkommandos und die Einreiseerlaubnis des polnischen Generalkonsulats in Berlin notwendig. Österreichs Gegenvorschläge abgelehnt Paris. Minister Pichon teilte im Kammerausschnß m!t. daß die Gegenvorschläge Deutsch - Österreichs abgelelmt worden seien. Letzte Drahtberichte v« „Mih»»r«Kb Tageblatts»". Beunruhigende Nachrichten aus Ungarn. Aus dem Haag, 12. August, (tu.) Aus Paris wird gemeldet: In Pariser Konfrrenzkreisen find Nach richten eingetroffen, nach denen sich ganz Ungarn zu be waffnen beginnt, um den rumänischen Truppen Widerstand zu' leisten. Die Nachrichten sind so beunruhigend, Latz sie den Beginn eines neuen Krieges mit Ungarn befürchten lassen. Aufhebung der ital. Zensur. Bern, 12. August, (tu.) Laut einer am Sonntag in Bern eingclausenen amtlichen Depesche aus Rom wird vom 15. August die italienische Zensur nach Ler Schweiz, Deutsch-Oesterreich und Deutschland aufgehoben. Minister Oeser über die Betriebslage der Staatseisenbahnen. Berlin, 12. Angust. (tu.) Minister Oeser hielt gestern im Fechtfaale der Berliner Handelskammer für deren Mitglieder einen Vortrag über die Betriebslage der Staatseisenbahn. Nach einem Hinweis auf die neue Betriebseinschränkung erklärte er u. a.: es wird vielleicht nötig sein, durch Reichsgesctz die Verwendung der Roh kohle in der bisherigen Form zu verbieten. Es ist damit zu rechnen, datz für andere Güter für längere oder kürzere Zeit eine Sperre eintreten wird, um so viel Kohle wie möglich abfahren zu können. Ium Schluh kündigte der Minister eine neue Erhöhung der Tarife sür Personen und Güter an. Ruhe i« Chemnitz. Chemnitz, 12. August, (tu.) Auch der Montag ist in Chemnitz ruhig verlausen, nachdem der verschärfte Be lagerungszustand aufgehoben ist. Der von kommunistischer und unabhängiger Seite angeordnete Generalstreik ist bis zur Stunde noch nicht zustande gekommen. Aus Stadt und Land. WWWWUWHMU. MU MMR IMMMr MlMMW WE>k VNtDDWM» Wilsdruff. 12. August 1919. — Mit der Frage des Eisenbahnerstreiks be schäftigte sich gestern vormittag eine Vorstandssttzung des Sächsischen Eisenbahnerverbandes. Nach längerer Aussprache wurde beschlossen, folgenden Aufruf an die Verbandsmit- glieder zu erlassen: Kaum sind einige Wochen seit dem letzten verkrachten Eisenbahnerstreik verflossen, da erscheint, nach verschiedenen Meldungen zu urteilen, von neuem am Horizont das Gespenst eines Eisenbahnerstreiks, der dies mal besser vorbereitet sein und deshalb zu einem Streik aller Eisenbahner führen soll. Die Streikbewegung geht, darüber sind sich alle maßgebenden Kreise klar, nicht von den gewerkschaftlichen Organisationen, sondern von den Kommunisten und Syndikalisten aus, die eine fieberhafte Tätigkeit entwickeln, um unser armes Vaterland mit seinen verfahrenen traurigen wirtschaftlichen Verhältnissen durch einen Eisenbahnerstreik, durch Zurückhaltung von Kohlen, Lebensmitteln und Rohstoffen einem sicheren Zusammen bruch intgegenzuführen, um dann auf den Trümmern eine neue Wirtschaftsordnung aufzurichten. Wenn im Augen blick noch keine Gefahr besteht, daß die Streikbewegung auch unter den sächsischen Eisenbahnern entfacht wird, so muß doch damit gerechnet werden, daß man versuchen wird, auch unsere Kollegen für die Bewegung zu gewinnen. Seid daher auf der HutI Laßt euch nicht zu Unbesonnen heiten Hinreißen! Die Verordnung über die Wahlen zu den Arbeiter- und Beamtenräten wird in den nächsten Tagen erscheinen. ES finden dann auf allen Dienststätten Wahlen statt. Einen politischen Streik lehnen wir unter allen Umständen ab. Nur durch Ruhe und Arbeit können unser Wirtschaftsleben und unser Vaterland wieder ge- sundep. Wer zum Streik ruft oder sich mitreißen läßt, macht sich mitschuldig am Verbrechen gegenüber unserer Volkswirtschaft und unserer Volksgemeinschaft. Von unseren Mitgliedern erwarten wir, daß ste mit Mut und Unerschrockenheit gegen allen Streikwahnsinn Stellung nehmen und auch in schweren Stunden ihren verantwortungs vollen Platz nicht verlassen. — Besörderungsmöglichteiten nach Amerika Für gewöhnliche Briefe uns Postkarten nach den Bereinigten Staaten von Amerika bestehen zurzeit folgens» Beförderungs- gelegenheiten: ft jesen Dienstag uns Freitag von Kopen hagen über Hull, 2. am (2., 2ft, 3 ft August uns (2. September von Kopenhagen über Kristiania ohne Anlaufen weiterer Häfen mit dänischen Schiffen, 3. jesen Alontag, Mittwoch uns Freitag von ten Niederlanden über Folkestone, ft am 16. August, 6. uns 27. September uns 18. (Oktober von Kristiania über Großbritannien mit norwegischen Schiffen, 5. Mitte August von Gothenburg unmittelbar nach Neu york, 6. über Le Havre, Postabgang von Genf jesen Montag ft 5. Zu ft uns 3. Weiterbeförderung von Großbritannien nach Amerika mit britischen Schiffen. Sendungen obn« Leftvermerk werden den dänischen Schiffen (zu 2.) zugeführt. Wünscht der Absender sie Beförderung mit anderen Schiffen, so sind die Sendungen mit dem Leit- vrrmerk „über Kopenhagen-Hull" oder „über Niederland" oder „über Kristiania mit norwegischen Schiffen" oder '„über Gothenburg" oder „über Frankreich" zn versehen. Gb die über Großbritannien und Frankreich gehenden Sendungen in diesen Ländern noch der Zensur unterliegen und wann sie von dort weiterbefördert werd^i, ist nicht bekannt. — Falsche Zinsscheivr der 5 ^igen deutsche« Kriegsanleihe im Verkehr. Seit einigen Tagen sind gefälschte Zinsscheine obengenannter Art in verschiedenen Leipziger Geschäften in Zahlung gegeben worden. Die gefälschten Zinsscheine find wahrscheinlich echte Scheine über den Betrag von 2,50 Mk, sind aber durch Hand- zeichnung bezw. einer chemischen Einwirkung wie folgt angegeben, in solche im Werte von 250 Mk. geändert worden: ft der bunte Ueberdruck, das heißt die Um randung und die Tuerstreifen sowie di« bunten Zahlen und Buchstaben sind in schlechter und meist grellroter Farbe und flüchtiger Ansführung wiedergegeben, während