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darssartikel. Bern, 2. August. 14. Fortsetzung. Nachdruck verboten. Salamis von Zemüse ?-ichsst Mung, ^emer Hettstedt, 2. August. Am 1. August sind die Arbeiter des Messing- und Kupferwerkes in den Ausstand getreten. Sie haben den Direktor sowie den Betriebsleiter ihres Amtes enthoben. Daraufhin wurde der Belegschaft durch Aushang bekannt gegeben, daß alle Arbeiter entlassen seien. Die Beleg schaft der Maschinenwerkstatt in Hettstedt erklärte sich mit den Arbeitern solidarisch, und sowohl Arbeiter als auch Beamte legten geschlossen dis Arbeit nieder. Duisburg, 2. August. In einer Versammlung der streikenden Hafenarbeiter wurde mit großer Stimmenmehrheit der sofortige Ab bruch des zur Erzwingung der Freilassung der politischen Gefangenen in Werl in Szene gesetzten Streits beschlossen. Dagegen verharren die Arbeiter der Zeche Diergardt noch im Streik. Frankfurt a. M., 2, August. Die Gasthausangestellten und Kellner sind wegen nicht erfüllter Lohnforderungen geschlossen in den Ausstand ge treten. Sämtliche Hotels, Restaurationen, Cafes und Vergnügungsstätten sind geschlossen. Die Lokale werden von Streikposten, die jede Betriebsaufnahme mit Gewalt verhindern, bewacht. Im Hauptbahnhof behilft sich das Publikum damit, daß es sich an dem Büfett selbst bedient. Zürich, 2. August. Die Schweiz steht allem Anschein nach von neuem vor der Drohung eines Landesgeneralstreiks. Nach dem vorgestern die Arbeiterschaft von Basel die Arbeit niedergelegt hatte, ist gestern für Zürich der Generalstreik verkündet worden. Alle Betriebe stehen still. Der Streik ist nicht nur eine Solidaritätsaktion für die Baseler Färbereiarbeiter, sondern auch eine Kundgebung gegen die andauernde Preissteigerung aller Lebensmittel und Be- * Eine neue Wendenbewegung hebt gegenwärtig ui der sächsischen wie preußischen Oberlausitz an. Nachdem die äußere Politik der Wenden gänzlich fehlgeschlagen m entfaltet das Wendentum nunmehr auf dem Gebiete der inneren Organisation eine umfangreiche Propaganda, wobei nach einem grobangelegten Plane gearbeitet wird. Dabei treten dieselben Männer wieder auf den Plan, die schor während des Krieges die Vermittlung mit der Entente und dei tschecho - slowakischen Republik zur Errichtung einer wendischen Freistaates in der Oberlausitz geleitet haben In Bautzen soll eine Zentrale des Wendentums geschahen werden. Auch in Hoyerswerda und in andern Städten der Lausitz zeigen sich die Wenden sehr rührig, indem M wendische Bankhäuser errichten, wendische Hotels begründen usw. In Berlin fanden dieser Tage Verhandlungen zwischen den Führern der Wenden und Vertretern der preußischen Regierung statt. Die preußischen Wenden streben danach, für sich dieselben Zugeständnisse zu er« ringen, die die sächsische Regierung ihren Stammes« brüdern auf dem Gebiete von Schule und Kirche ge« macht bat. 4- Ultimatum zur Räumung Livlands. In eine» neuen Ultimatum wird die Entente dem General Grafen Goltz fünf Tage Frist für die Ausarbeitung eines voll« ständigen Planes zur Räumung von Livland gewähren. Die Räumung selbst mutz bis zum 20. August geschehen sein, und für den Fall, daß es notwendig ist, wird die englische Amiralität Transportschiffe zur Verfügung stellen. * Deutsch-polnischer Verständigungsversnch. Der preußische Minister des Innern hat an den Obersten polnischen Volksrat in Posen durch Funkspruch Vorschläge gelangen lassen, die vor allem den fortgesetzten Streitig keiten über die Jnterniertenfrage ein Ende machen sollen. Danach sind die deutsche und die preußische Regierung bereit, alle diejenigen, die außerhalb des gerichtlichen Verfahrens aus Anlaß der polnischen Erhebung verhaftet worden sind, einschließlich der mit der Waffe in der Hand gefangenen, in kurz aufeinander folgenden Staffeln schleunigst zu entlassen, falls volle Gegenseitigkeit unter oeiderseitiger Kontrolle angenommen und zugesichert wird. Von deutscher und nach zuverlässigen Nachrichten auch von polnischer Seite sind bereits Entlassungen in grobem Um«' fang angeordnet worden. Holland. X Auf dem Internationalen Gewerkschaftskongreß wurde ein Telegramm der gewesenen deutschen Kriegs gefangenen in Berlin verlesen, in dem diese ersuchen, etwas iür die Befreiung der 800000 deutschen Kriegs gefangenen zu tun, die unter elenden Umständen im Aus lands weilen. Der Vorsitzende beantragte, dab die fran- Mischen, amerikanischen und englischen Delegationen in dieser Angelegenheit bei ihren Regierungen Schritte unter nehmen. Der Antrag wurde angenommen. Bei der Vor- standswahl wurden als Kandidaten eines 2. stellvertreten den Vorsitzenden Legien und Sassenbach vorgeschlagen. Beide lehnten die Kandidatur ab. Legien sagte, als Vor sitzender sei ein Kamerad aus seinem Land oorgeschlagen worden. Der Kongreß habe aber sowohl zum Vorsitzenden als auch zum 1. stellvertretenden Vorsitzenden Mitglieder aus derselben Gruppe der kriegführenden Länder gewählt. Daraus spreche eine solche Mißachtung für Deutschland, daß die Deutschen im Bureau keinen Sitz zu haben wünschen. Az vnprmz Aupprechi gegen die Enienie Protest gegen seine Auslieferung. München, 2. August. Der ehemalige bavcrische Kronprinz hat eine Kund gebung an den bäuerischen Landtag erlassen, worin er sich weigert, sich an dir Entente zur Aburteilung durch einen alliierten Gerichtshof ausliefern zu lassen und die Er klärung abgibt, er werde einem solche» Auslieferungs verlangen keine Folge leisten. Er fordert die Einsetzung eines bayerischen LtaatsgcrichtShofes und erklärt sich be reit, vor diesem Gerichtshöfe zur Verantwortung seiner Handlungen zu erscheinen. In seiner Kundgebung sagt der ehemalige Kronprinz zum Schluß: „Sollte der bayerische Landtag für den Fall, daß meine Auslieferung an einen interalliierten Gerichts hof verlangt wird, einem solchen Verlangen Rechnung tragen, so werde ich mich diesem Bescheid fügen, und ich bin dann wenigstens der Verantwortung enthoben, durch mein persönliches Verhalten zu der Nichtachtung der Souveränität des bayerischen Volkes beigetragen zu haberu"' Das Abkommen über die Rheinlands. Entgegenkommende Note der Entente. Die Entente hat uns nunmehr eine Note übermittelt zur Regelung der Bestimmungen und Verordnungen und zur Abgrenzung der gegenseitigen Kompetenzen für die Rheinlande während der Dauer der Besetzung durch die Entente. Abweichend von dem bisherigen diktatorischen Ton aller Ententenoten ist hier ein tleines Entgegen kommen zu verzeichnen. Die Entente ist im großen und ganzen auf die deutschen Anregungen eingegangen und er klärt, die Besetzung solle so wenig drückend als möglich für die Bevölkerung sein. Volle Berkehrsfreiheit. Von grundlegender Bedeutung ist ein Artikel der Note, der besagt: Unbedenklich kann anerkannt werden, daß mit Vorbehalt die Bevölkerung freie Ausübung ihrer persönlichen und staatsbürgerlichen Rechte, religiöse Frei heit, Freiheit der Presse, der Wahlen und Versammlungen genießen wird und daß die politischen, rechtlichen, admini strativen und wirtschaftlichen Beziehungen der besetzten Gebiete mit dem unbesetzten Deutschland nicht gehemmt sein werden, ebenso wenig wie die Verkehrsfreiheit zwischen dem besetzten und unbesetzten Deutschland. Auch der Post- und Telegraphenverkehr wird mit einigen Vorbehalten wieder freigegeben. Im übrigen soll ein deutscher Reichs- kommisfar ernannt werden, der im Verein mit einer Sonderkommission der Entente alle Bestimmungen des Abkommens durchführen muß. Über die Stärke der Be satzungstruppen wird vorläufig noch keine Mitteilung ge macht. Die Verwaltung der Finanzen erfolgt durch die deutschen Behörden. Das Energie-Gesetz. Sozialisierung der Elektrizitatswirtschaft. Das schon lange angekündigte Gesetz über die Soziali sierung der Elektrizitätswirtschaft ist jetzt der National versammlung zugegangen. Nack dem grundlegenden Artikel l ist das Reich befugt: 1. Das Eigentum an Anlagen, die zur Fortleitung von elektrischer Arbeit in einer Spannung von 50 000 Volt und mehr bestimmt sind und zur Verbindung mehrerer Kraft werke dienen. 2. das Eigentum an Anlagen zur Erzeugung elektrischer Kraft (Elektrizitätswerke) mit einer installierten Maschinenleistung von 6000 Kilowatt und mehr, die im Eigentum privater Unternehmungen stehen und nicht ganz überwiegend zur Erzeugung elektrischer Arbeit für eigene Betriebe dienen, 3. privaten Unternehmungen zustehende Rechte zur Ausnutzung von Wasserkräften für die Erzeugung elek trischer Arbeit mit einer Leitungsfähigkeit von 5000 Kilo watt und mehr, die nicht ganz überwiegend zur Erzeugung elektrischer Arbeit für eigene Betriebe bestimmt sind, ein schließlich des Eigentums an in Ausübung dieser Rechte er richteten Anlagen und des Rechts aus Benutzung technischer Vorbehalte gegen angemessene Entschädigung zu übernehmen. Zu den unter Ziffer 2 genannten Elektrizitätswerken gehören auch alle Anlagen und Einrichtungen, die mit diesen Werken eine wirtschaftliche Einheit bilden. Die Höbe der zu zahlenden Entschädigungen wird berechnet Das Mäckchen von Mhen Roman von William Black. Genehmigte Uebertragung aus dem Englischen. „O ja. Man kann den Golf von den Anhöhen dicht bei Athen aus sehen. Ganz nahe. unter Zugrundelegung der Gestehungskosten und Berück sichtigung angemessener Abschreibungen. Die Entschädigung für die Übernahme von Rechten zur Ausnutzung von Wasserkräften für die Erzeugung elektrischer Arbeit besteht in dem Ersatz von Aufwendungen, die dem bisherigen Be rechtigten in bezug auf die zu übernehmenden Rechte er wachsen sind. Für den entgangenen Gewinn wird keine Entschädigung geleistet. Zur Durchführung des Gesetzes wird dem Reichsschatzminister ein Betrag von einer Milliarde -Mark zur Verfügung gestellt. Zm Auf und Ab -er Streikwelle. Halle a. S., 2. August. In der Kali-Industrie streikt außer den Halleschen Kaliwerken und der Grube Krügershall auch die den deutschen Gewerkschaften gehörende Grube George- Schacht. Kattowitz, 2. August. Seit gestern befindet sich die Belegschaft der Paulus- Grube in Oberschlesien zur Demonstration gegen die Ein stellung von Grenzschutzsoldaten im Streik. Die Deutsch land-Grube des Fürsten Henckel-Donnersmarck wurde behördlicherseits geschlossen. „Und die Thermophlen?" „Ja, die sind weiter weg; an jenem Teil der Küste kommt man nicht oft vorbei." „Bis Troja bist du Wohl nie gekommen?" fragte der Knabe mit derselben wißbegierigen Beharrlichkeit. „Kannst du mir auch nicht erzählen, wie es dort aus- sieht?" „Ich bin wenigstens mit dem Schiff daran vorbeige- fahren, aber man kann vom Schiff aus nicht viel sehen. Zuerst erblickt man den Berg Ida. . ." „Den quellenreichen Ida?" „Du scheinst viel gesehen zu haben, Adalbert." Die Lippen des Knaben zitterten, und in seine Augen drangen Tränen. „Was hätte ich sonst Wohl tun sollen, Briseis?" antwortete er, verlegen den Blick zu Boden senkend „Ich habe niemals zur Schule gehen dürfen, habe nie mals mit anderen Kindern spielen können . . ." Aber im nächsten Augenblick hatte er sich schon wieder ge faßt. Briseis, rennst du die Geschichte von General Gordon in Karthum? Als er wußte, daß ihm der Tod bevorstand, soll er seine volle Uniform ange zogen und ohne Waffe irgend welcher Art, ohne Re volver und Degen, sich oben auf die Treppe hingestellt haben, wo er auf seine Feinde wartete, und so trat jv 2 W: Mnmc Gel so: Merer MMett< Musbr Mtniss s»? H Ue ir 'Nische Mooo Arson MI o°>nme ' ü. o > V K LSpg ^run >den A»»d r gar Mrs. Elliot kehrte zurück, ganz niedergeschlagen fast verzweifelt. . „Ach, es ist zu schrecklich! Das arme süße KiN" ist ganz aufgelöst. Und Miß Bingham will sich duE aus nicht bei ihr entschuldigen. Das heißt so viel daß man den ganzen Tag kein Mädchen zur Bek« fügung hat." Aber sie bezwang sich, denn sie hatte viel Z" diel Sorgen, um ihre Zeit mit Klagen hinzubringen „Briseis, würdest du Wohl so gut sein und mit Ada^ bert einen kleinen Spaziergang durch den Park machen' Er geht gewöhnlich um diese Zeit hinaus. Es tut 11^ so leid, dir damit lästig zu fallen, aber es ist, als wett" heute alles verkehrt gehen müßte." , L (Fortsetzung folgt.) In vstegte zählun dieser , nennt, i ohne R endigt, nur ein neuen 4 wirkt n und zw noch ni in eine« und Zä eine all Dauer, dazu di Krieges wegen Schickst Darum Sie wc Deutsch Di am 8. L soll, ist die einz Mung über ist Rubmre höchsten sie nicht das De Untersck kaumte vollzog« wenig des 1. ' der 2. 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Sie faßte gleich vom ersten Augen blick an Zuneigung zu ihm. „Kusine Briseis'" sagte er eifrig, sobald seine Mutter hinausgegangen war, „du kommst ja aus Grie chenland; hast du die Ebene von Marathon gesehen?" „O ja, sehr oft," antwortete sie in ihrer gewin nenden Weise. „Wenn man den Pentelikon hinauf kommt — weißt du, wo die Steinbrüche sind und der Marmor zu den Tempeln auf der Akropolis gehauen wurde — dann sieht man gerade über die Ebene von Marathon hin." „Und «Salamis?" fragte der Junge mit seinen ver kümmerten Zügen, die blauen Augen weit aufge rissen. „Meine liebe Olga!" Aber sie achtete nicht auf den leisen Einwand „Junge Damen aus guter Familie! Landpomeranzen! Ich halte es nicht länger aus. Ich will mich nicht be-. leidigen lassen — ich will nicht, ich will nicht! Ich laß es mir nicht gefallen, daß jemand jagt, ich kollerts im Zorn wie ein Truthahn. Diese Katze, diese Ada Bingham, muß das Haus verlassen — oder ich werde es verlassen!" Damit segelte sie aus dem Zimmer und warf dis Tür laut ins Schloß. Die arme Mutter zitterte am ganzen Leibe. Dany sagte sie, wie am Ende ihrer Kräfte: „Es ist zu gefähr lich, ihr zu widersprechen wegen ihres reizbaren Tem peraments. Wenn sie phlegmatisch und dickfellig oder ein Durchschnittscharakter wäre, würde es sie gewif nicht so angreifen, aber so reibt sie sich aus. Jetzt wird sie sofort zu Bett gehen. Sie ist jetzt voll ständig erschöpft, und alle Augenblicke wird sie ein geschlagene Eier und Tee haben wollen, daß die Mädchen den ganzen Tag in Atem bleiben. Es ist so rücksichtslos von Miß Bingham, und ich kann mich doch nicht mit ihr entzweien. Ich muß ein Mttel finden, Olga zu beruhigen." „Soll ich zu ihr hinaufgehen, Tante Klara? Soll ich es versuchen?" „Nein, nein, sie würde mit allem Möglichen nach dir werfen — das heißt, ich meine — sie verstände dich vielleicht nicht; es muß jemand sein, der ihre Eigenart kennt. Und nun muß ich mich nach den ein geschlagenen Eiern umsehen." Seufzend erhob sie sich vom Stuhl; aber im nächsten Augenblick hellte sich ihr Gesicht auf, denn ins Zimmer kam — oder humpelte vielmehr auf Krücken — ein kleiner Knabe von ungefähr zwölf oder dreizehn Jahren. Er hieß Adalbert und war der einzige von ihren Verwandten, den Briseis noch nicht kennen gelernt hatte. Sobald sie ihn jetzt sah: seinen freundlichen er ihnen entgegen, als sie hereinstürzten. . .' Er saÜ sie einen Augenblick an. „Ich glaube, du könntest es ebenso machen!" „Wie?" rief sie ganz erstaunt. „Weißt du, du bist ja sehr hübsch," antwortete er einfach und doch sehr ernst; „ich kann es dir scho^ ruhig sagen, denn ich bin ja nur ein Junge, und ich möchte wohl, daß du mein Kamerad würdest. . . aber du hast noch etwas anderes an dir. Du müßtest eigens lich einen goldenen Helm auf dem Haupte und in der Hand ein zweischneidiges Schwert tragen. . . Du wür dest sie alle niederschmettern!" „Ich?" rief sie lachend aus. „Ich springe ja a"! einen Stuhl, wenn ich nur eine Maus gewahr werde- „Das ist etwas ganz anderes," entgegnete er ver drießlich, „etwas ganz anderes. Du mußt ja tapfer sein, du bist ja groß geworden beim Anblick von Sal«n mis und Marathon und den Thermophlen. Natürlich bist du tapfer. Wenn du jemand verteidigtest, den V» lieb hättest, würde es dem Angreifer schon schlecht er gehen." „Aber Albert" — ihre schönen, dunklen Auger' lächelten milde — „wer hätte gedacht, daß ich so krie gerisch gesinnt wäre? Ich fürchte nur, daß du dich diesmal irrst. Es wird nicht lange dauern, bis ds dahinter kommst, wie feige ich eigentlich bin. Es sm' aber abgemacht sein, wir beide wollen gute Kamera' den sein." In Algier sind sämtliche Eisenbahner wegen Nicht erfüllung ihrer Lohnforderungen in den Streik getreten, welcher der Regierung ungelegen kommt, weil die neue Ernte abbesördert werden soll. London, 2. August. Im englischen Unterhause erklärte der Jnnenministr-r auf eine Anfrage des Führers der unabhängigen Liberalen, dab von den 21000 Polizisten Londons am 1. August nur 646 zum Dienst erschienen find. Dagegen ist der Polizisten streik in der Provinz gescheitert. Die ohne Entschuldigung vom Dienst ferngebliebenen Polizisten sollen entlassen werden. politische Rundschau. Deutsches Reich. * Auslieferung aller deutschen Luftschiffe. Einer Meldung aus London zusolge erklärte der Minister für das Luftwesen, General Seely, daß sämtliche deutschen Lustschiffe den Alliierten ausgeliefert werden müssen, daß aber nock nicht feststehe, wieviel England davon behalten werde. Die Auslieferung der Luftschiffe soll durch eine interalliierte Kommission für das Luftwesen, und zwar durch die britische Abteilung dieses Ausschusses, erfolgen. Frankreich. x Ratifizierung durch den Kammerausschutz. Del Friedensausschutz der französischen Kammer bestätigte dep Friedensvertrag mit 35 Stimmen gegen eine «Stimm« Mbg. Louis Marin) und zwei Stimmenthaltungen (Abgg. Grodet und Daniel-Vincent). Der Friedensausschutz be steht aus 60 Mitgliedern. Die Kammer selbst wird sich erst Ende August oder Anfang September mit dem Ver trag befassen. Großbritannien. x Der König mahnt zur Sparsamkeit. König Georg hielt eine Rede in der Guild Hall, in der er u. a. aus führte: England habe während des Krieges von seinem Kapital leben müssen; jetzt aber müsse jeder Bürger größte Sparsamkeit entfalten, damit die Hilfsquellen der Nation für das allgemeine Wohl so gut wie möglich ausgenutzt werden können. Andererseits werde England in Armut verfallen und in der Industrie nie mehr die Stelle ein- nehmen, dis es vor dem Kriege innehatte.