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drangen noch, gestern Abend in Bürgerhäuser ein uno nahmen die dort vorhandenen Gewehre mit, so daß also das Bürge,tum wieder wehrlos dasteht, wahrend die neue Diktatur sich auf Tausende von Bewaffneten zu stützen vermag. Tas Einschreiten des Reiches. Generalleutnant v. Lettow-Vorbeck hat von der Reichs regierung den Auftrag erhalten, die Ordnung in Hamburg mit Waffengewalt wiederherzustellen. Die Nachrichten, die von dort heute früh vorliegen, lassen darauf schließen. Last die augenblicklichen Machthaber der alten Haniestadt bereits anfangen, die Unhallbarleit ihrer Lage einzusehen; Wenn von Verhandlungen mit ihnen^die Rede ist, so kann es sich dabei natürlich nur um Verhandlungen aut Grm d der Übergabe handeln, die übrigens von der Reichsregie« rung bislang nicht geplant sind. Schwere Unruhen in Landsberg a. W. Das Proviantamt völlig ausgeplünüert. Landsbcre., 26. Juni. Nach einer Massenversammlung auf dein Markt zog die zu Plünderungen aasgeijetzic Menge vor daü Proviant amt, entwaffnete den Posten, ichiug dir Türe» ein und ve gan» das Pioviantamt zu plündern. Die ausgedotcue Polizei und Feuerwehr waren machtlos. Eine Avtetlung des Frld-Art.-Rcgtö. 54 musste bald die Waffe» strecken. Dos ganze Proviantamt wurde auSgcplündert. Der Schade» beträgt weit über eine Halde Million. In den Morgenstunden zog die Menge dann zu den Dahnbogen, die von der Stadt zur Lebensnutlelausgaoe und zu Lebensmittelniederlagen verwandt werden, auch dort wurde geraubt. Heute vormittag wurde dort ein- gedrochen und geplündert, Butteroorräie, schmalz und Fett wurden geraubt, Safer wird wagenweise weg- gefahren. Das gesamte Lederzeug ist gerauot. Militärische Hilfe konnte noch nicht herangeholt werden. Die Bäckereien sind heule früh von dec Menge gestürmt worden, so daß Landsberg mittags ohne Brot ist. Krawalle in Frankfurt a. O. Nachdem bereits in den Morgenstunden auf dem Obst- und Gemufemarkt in Frankfurt a. O. Plünderungen vorgekommen waren, ging der Mob am Spätabend des Mittwoch im Anchluß an eine Versammlung der Unab hängigen zu schweren Ausschreitungen über. Er zog vor das Geiängnis und belreite sämtliche Gefangene, darunter einen Mörder. In dec Stadt plünderte die Menge eine gröbere Zahl von Läden und Warenhäusern, sowie mehrere Restaurationen und Kaffees. Als Re gierungstruppen einschritten, war ein giober Teil des Unheils schon geschehen. .Auf dem Marktplatze sind zahl reiche Läden, vor allem Warenhäuser und Komettions- gejchäite geplündert und zerstört. Der Schaden ist un übersehbar. Es scheint, daß ortsfremde Elemente bei den Ausschreitungen die Führung übernommen hatten. Ruhe in Berlin. Im Berliner Norden ist die Ruhe wiederhergeskelli. In der Nacht zum Donnerstag kam es in dem nördlichen Vorort Pankow zu Zusammenstößen mit dem Militär, das von der Polizei zu Hilfe gerufen wurde. Die Ruhe wurde bald wiederhergestellt. » » Ein Befehl Noskes. Neichswehrminister Noske hat in seiner Eigenschaft als Oberbefehlshaber in den Marken folgenden Be ehl er lassen: „Die Ausstände in Hamburg, die Wühlereien untz schweren Streikausschreitungen in Berlin und anderen Orten veranlassen mich zu folgendem Befehl: Aufstands sind mit allen Mitteln schnellstens niederzu-» schlagen, wenn nötig, unter rücksichtsloser Anwendung von Waffengewalt. Bei Streiks in gemeinnützigen Be trieben, deren Fortführung für die Allgemeinheit lebens notwendig ist, kann mit militärischen Machtmitteln der Betrieb ausrechterhalten werden. Die Freiheit zur Arbeit ist überall zu schützen. Bei Streiks auf Eisen bahnen ist die Durchführung der notwendigen Transports nötigenfalls unter Anwendung von Waffengewalt zu er zwingen. Ich behalte mir vor, gegen Aufständische das verschärfte Standrecht zu verhängen. Landsberg a. W. Der durch die Plünderer ange richtete Schaden wird aus über eine Million gcschc tzt. Hamburg. Der Senat läßt erklären, dab die politische. Gsewa.lt nach nue vor in seinen Händen ist. oie pslarhexe. Roman aus Spitzbergen. Von Anny Mothe. Nachdruck verboten. Lopsrizh» Leipzig, „Ich wollte dir sagen, bevor ich sterbe, begann Nils, mit klangloser Stimme, „daß ich dich betrog, Thristabel." Thristabel sah ihren Mann tief erschreckt an, dann aber huschte «in schmerzliches Lächeln um ihr« schmalen, roten Lappen. „Maud!" sagte sie leise. „Ich wußte es, Nils. Dein Her; neigte sich der kleinen Wilth xe ;u, die durch ihre selbstverständliche Art, ihre so offen gezeigte Zuneigung dich gefangen nahm.. Ich wußte aber auch, daß der Vater meines Jungen sein« Mutter nicht beschimpfen würde, so lange Toms Mutter noch seines Vaters Namen trug. Wer sollte Maud nicht lieben? Mir alle lieben sie,, und ich weiß ja nur zu gut, wie leicht alle deine Sinne entflammt sind. Es wird vorübergehen, wie schon so vieles vorüberging, und du wirst lernen, in Maud das Kind zu beben, das wir zu einem ordentlichen Menschen erziehen müssen, wenn Gott uns das Leben schenkt. N ls lächel'« voll schmerzlicher Bitterkeit. „Du bleibst doch eine Idealistin, Thristabel. Selbst di« Polarnacht mit all ihrem Grauen konnte dir noch nicht den Glauben nehmen, den Glauben an den, der dir einst mals teuer. Du täuschst dick, wenn du meinst, die Liebe zu Maud verletze deine Rechte nicht. Noch vor ganz kurzer Zeit habe ich Maud in meinen Armen gehalten, und ich habe, h nger ffen von ihrer Leidenschaft, ihre weick,n L'pprn geküßt. Aber das ist nicht alles, Thristabel. Ich habe noch mehr getan: Ich habe dich belroaen, damals, als wir verlobt waren, damals, als ich dir s-hnsuchtsvolle Liebesbriefe schrieb. Damals riß ich die schwarze polar- hexe wild an mein Herz, damals wurde Maud die meine. Ich betrog sie, wie ich dich betioz. Ich habe ihr gelobt, wirderzukommen, sie mit mir zu nehmen. Und als ich kam, da nahm Maudalsganzselbstoerständlich an, daß ich ihret wegen kam. Deutschlands neue Ostgrenze. Der Raub kerndeutscher Gebiete. Die uns durch den Friedensvertrag aufgezwungene Ostgrenze nimmt nach einer amtlichen Veröffentlichung folgenden Verlauf: Die Ostgrenze setzt an der Ostsee an der Piasrütz- Mündung ein. läuft durch den Zarnowitzer See und erreicht südwestlich von Warlchkau die pommerisch-westpreußische Grenze, der sie bis westlich Adl. Briesen, südwestlich von Buetow folgt. Von hier gebt die Grenze nach Südosten, so daß Peterka», Steinfort, Neuguth und Sauwohl bei Deutsch land bleiben. Kelvin und Konarzin an Polen fallen. Dem Flußlaus der Brade nach Osten folgend, wird die im ersten Vertrag festgelegte Grenze nördlich Konitz erreicht. Konitz fällt an Polen. Nielewanz bleibt bei Deutschland. Südlich Konitz verfolgt die Grenzlinie eine andere Richtung, derart, daß die Bahn! nie Konitz, Flatow, Kroianke, Schneidemüht bst Deutschland bleibt. Die Grenze überschreitet die Bahn linie bei Jenznick südlich Konitz upd verläuft so. daß die Oite Grunau, Bock, Rattrow, Cziskowo und Gr.Butzig bei Deutsch land bleiben und der Nitzafluß und später die bisherige westpreußisch-vosensche Grenze bis zum Worunter See westlich Smbren die Grenze bilden. Von hier ziebtstch dieGrenze in gerader, südwestlich gerichteter Linie nach der Einmündung der Küddow in die Netze nördlich Mch. das an Polen fällt, sie folgt dann der Netze bis zur brandenburgischen Grenze südlich Kreuz, wobei Czarniskau und Filehne an Polen fallen, und schließt sich im weiteren Verlaus nach Süden dem ersten Ver tragsentwurf an bis zu dem Punkt, wo die schlesische Grenze östlich Ulbersdori erreicht wird. Sie folgt nunmehr der allen poien-schlesischen Grenze derart, daß der schlesische Ziofel nordöstlich von Tschirnau und die ganze Bahnlinie Lissa—Rawitsch an Polen fällt. Im übrigen bleiben die schlesischen Kreise Guhrau und Militsch bei Deutschland. Bei dem Ort Bogdai westlich Aüelnau greift die Grenze wieder in ich ensches Gebiet ein dergestalt, daß die Orte Mod enowe, Johannisdorf, Konradau. Tsckeschen, Nieiken, Rvvvine, Schreibersdorf, Gr. Kosel. Schleife und Kunzendorf an Polen fallen, während Neu-Mitenwalde und Gr. Wartenberg bei Deut ckiand bleiben. Desgleichen bleiben bei Deutschland die Orte Reesewitz, Dalbersdork, Kaulwitz. Lorzendorf, Strelitz, Eckersdorf, Schwirz, wäbrend Kunzendorf, Trembcktschau, Reichthal an Polen fallen. Südlich von Schwiez endlich folgt die Grenze deS oberichlesischen Gebietes der alten, im ersten Vertrag fest gelegten Linie. * Kampflose Ergebung. Die Oberpräsidenten von Ost-, Westpreußen und Posen haben eine gemeinsame Kundgebung erlassen, in der es heißt: „Stände die Ostmark allein, so wäre das der gegebene Weg, Selbstbestimmungsrecht und Ehre zu wahren. Wir dürfen aber die Regierung an der Einlösung des einmal den Feinden gegebenen Woites nicht hindern.» Die Rücksicht auf unsere Volksgenossen im Reiche, welche die Folgen solchen Vorgehens mit zu tragen hätten, legt uns die schwere Pflicht auf, dem Kampf zu entsagen und uns der getroffenen Entscheidung zu beuaen." Politische Runäschaa. 4- Städtetag und Neichsbcrgnügnngssteuer. Der Vor stand des Deutschen Städtetages bat gegen den der Nationalversammlung vorgelegten Entwurf eines Reicks- vergnügungssteuergefetzes in e ner Emgabe an die zu ständigen Stellen geltend gemacht, daß durch d-e Entziehung der indirekten Gemeindesteuern die Gemeinden immer mehr auf eine höchst unerwünschte, noch verschärfte Anspannung der Gemeinde-Einkommensteuer hingedrängt werden. Die Reichsoergnügungssteuec würde eine un billige Vorbelastung dec städtischen, namentlich der groß städtischen Bevölkerung gegenüber dem flachen Lande be deuten, wo die Lustbai leiten nur eine geringfügige Nolle spielen. Die Lustbarkeits« euer sei ihrem Wesen nach eine rein örtliche Steuer und müsse als solche den Geme nden, die sie ausgebildet haben und zu derer; steuerlichem Besitz tum sie gehört, erhalte» bleiben. Großbritannien. rc Tie Vlockabcfchande. In London fand eine große Veisammlung der internationalen Frauenliga statt. Die Rednerinnen klagten die Negierung an, daß die Blockade eine grö ere Grausamkeit gewesen sei als irgendeine Kriegsmaßnahme der Deutschen. Die Friedsnsbedingungen feien ungeheuerlich und eine Sünde gegen die Zivilisation. Ihre Folgen würden auf die Erstellte zurücklallen. Daß ich «in Weib halte, das begriff sie augenscheinlich nicht ganz. 2ir war zufrieden, wenn sie bei mir fein konnte, nach m-hr fragte sie nichl. So, nun weißt du alles, Thristabel, nun richte mich." Thristabel war aufgesprungen. Ihre Brust wogt« h'ftig, rGd ihre grauen Al^gen brannten wie dunkle Kohlen. Wie erstickt rang es sich von ihren Lippen: „Wer kann der Liebe gebi ten, wenn sie uns überfällt wie der Dieb in der Nacht? Ich kann dich deiner Lied« ;u Maud wegen nicht schelten, nicht verachten. Aber Nils, besinne dich! Du hast mir damals auf Zwerenberg de n Ehrenwort gegeben, daß ;w scheu dir und Maud früher nichts gewesen. Haft du das vergessen?" Eine Weile herrsch!« Todesschweigen, dann aber ant wortete Herdegen, und seine Stimme klang hohl und dumpf, als käme fix aus dem Grabe: „Da wirst jetzt leider nickt wünscken, Thristabel, daß ein Ehrloser lebt, der deines Andes Nater ist." Mit dumpfem Laut brach Thristabel an dem Lager ihres Mannes zusammen. Wie lange sie in ohnmächtiger Betäubung gelegen, sie wußte es nicht. Sie spürte nur, als sie wieder zu sich kam, Nils heiße Tränen auf ihrer Wange, und seine zittern den Hände mühten sich, ihren Kopf aufzurichten. Wie sie sich nur so gehen lassen konnte. Die Auf- regona würde N ls gewiß schaden. Mit zitternden Knien erhob sich Thristabel. Etwas in ihr, was groß und heilig gewesen, war zerbrochen. Jählings war in Trümmer gestürzt, was sie um jeden Preis aufrecht erhalten wollte. „Glaubst du nun, daß ich sterben muß, Thristabel?" fragte Nils mit einem erschütternden Klang in der Stimme, „nun, da du mern« Suade kennst?" Sie strich beruhigend über seine fieberheiße Stirn. Mühsam bezwang sie sich. Nein, er sollte, er durfte nie mals mehr in ihrer Seele lesen. „Nils!" schluchzte sie dann wild auf, warum hast du mir das getan?" 4- Werbungen für die Fremdenlegion im besetzten Gebiet. Mit allen Mitteln werben die Franzosen im be setzten Gebiet für ihre Fremdenlegion und zwingen sogar die Landratsämter, Aufruke dafür zu erlassen. Gegen diese unmoralischen und dem Völkerrecht geradezu Hohn sprechenden Versuche, deutsche Reichsangehörige für den Eintritt in den feindlichen Militärdienst anzuwerben, kann nicht scharf genug protestiert werden. Amsterdam. Dir englischen Blätter bringen eine Meldung aus Wa hmgton, wonach Senator Whelan die Schaffung eines Gesetzes forderte, das den Japanern für immer die Einwanoerung verbietet. Er ermahnte die Vereimaten Staaten, für einen Krieg im Stillen Ozean bereit zu sein. Ohne Welthandel! Die erste Folge des Friedensschlusses. Unter denen, die der Unterzeichnung des Friedens- Vertrages ohne eingehende Prüfung zugestimmt haben, befinden sich viele, die der heimlichen Hoffnung leben, daß es zur Erfüllung der einzelnen Bedingungen dieses un erhörten Vertrages nicht kommen werde, weil die Entente sehr bald innewerden müsse, daß sie eben unerfüllbar sind. Angenommen, diese Anschauung behalte recht, so enthält das Friedensinstrument, dessen Unterzeichnung nun in Versailles vollzogen ist, soviel Klauseln, die sofort in Wirksamkeit treten, daß die Entente ihre Vorteile selbst dann genießt, wenn sie zu der Überzeugung gelangen sollte, daß andere in der Tat unausführbar sind, schon aus dem Grunde, weil sie den Interessen der Sieger zu widerlaufen. Das zeigen so recht die Bestimmungen über unsere Welthandelsfchiffahrt. Wer diele von offenbarstem Ver nichtungswillen, von unverhülltester Raffgier diktierten Klauseln liest, wird sicher an die Ausführungen der ange sehensten englischen Schiffahrtszeitung „Fair play" (April 1817) erinnert, in denen es u. a. heißt: „. . . . wenn wir mit Deutschland fertig sind, wird es gar keine Flotte mehr haben, und es wird lediglich unsere Sache sein, zu be stimmen, ob es in Zukunft eine haben wird oder nicht. Wir werden den Deutschen nur die Hände lassen, mit denen sie arbeiten können, und den Mund, mit dem sie essen können. Das alles aber nur zu unserem Vorteil. Die Deutschen müssen binfortan als Erzeuger und Ver braucher unter unserer Kontrolle stehen, und der Schlüssel zu ihrem Speiseschranke muß für immer in Verwahrung der Verbandsmächte bleiten." Damals war das gesamte deutsche Volk einig in der Abwehr so maßloser Qberhebung, war es in seiner Gesamtheit entschlossen, solchen Ver- vichtungswillen zu brechen, und nur eine Minderheit er klärte die Stimme des englischen Blattes als eine Torheit, hinter der bestimmt nicht die führenden Kreise des Insel- reiches ständen. Die Minderheit ward langsam die Mehr heit — und heute sieht das deutsche Volk schaudernd, daß die Ankündigung nichts anderes ist, als der Wortlaut deS Vec'ailler Vertrages, soweit er sich mit der Erdrosselung der deutschen Weltwirtschaft — Englands Kriegsziel —- belaßt. Mit der Hungerblockade, der rechtswidrigen Beschlag nahme neutraler Schiffe und der Eimührung der schwarzen Listen begann England das Werk unserer Aus merzung aus dem Weltverkehr und Welthandel, das nun mit dem Ver'ailler Vertrage gekrönt worden ist. Unsere Weltwirtschaft von heute wäre für die der Entente keine Konkurrenz gewesen, da uns alle Märkte jahrelang ver schlossen und da unsere Geschäftsverbindungen in der Welt lahmgelegt sind. Während des Krieges haben England, Amerika und Japan in erster Linie, daneben aber auch die Neutralen sich des deutschen Marktes in der Welt be mächtigt. Das alles genügte unsern Feinden jenseits des Kanals nicht. Worauf es ihnen letzten Endes ankam, war die Sicherheit, daß wir nie wieder wettbewerbsfähig und damit eine Gefährdung des englisch-amerikanischen Welt-Han^'smonopols werden können. Diese Absicht wird durch den Vertrag von Versailles restlos erreicht. Und diese Bestimmungen sind nicht erst in der Zukunst auszu führen, ihre Erfüllung ist eine der ersten Folgen des Ver trages. Dabei handelt es sich kurz um folgendes: Deutschland muß ave Handelsschiffe, deren -Brutto- raumgehalt mehr als 1600 Tonnen beträgt — alm feine große Ubersee-Handelsflotte — der E. teuie ausliefern, dazu noch die Hällle aller Schiffe von 1000 bis 1600 Tonnen, und zwar nickst nur die bereits in Fahrt, sondern auch die im Bau befindlichen. Damit veri'eren wir rund k Millionen Tonnen HcmdelsMffsraum <vor. dem Kriege) Er umfaßte mit seinen bebenden, so kraftlosen Fingerns ihre Hand. „vergib, Thristabel, und laß Maud nicht entgelten, was ich verbrach, wenn euch das Leben wieder zusammen- führt." „Ich versprecht es dir, Nils, und verzeihe dir. Jede trägt ihre Strafe in sich. Und du, du Armer, wie schwer magst du gebüßt haben!" Sie beugt« sich üb«r Nils und stceichelt« sanft sene Stirn, wie eine Mutier ihr krankes Kmd liebkost. „Du mußt nun schlafen, Nils," sagte sie sanft, und olles, was gewesen, soll vergessen sein." Nils sah sie mit großen, weit geöffneten Augen an, dann drehte er sich mit tiefem S'öhnen zur Wand. Thristabel aber öffnete di« Tür zur Hülle. — Es war ihr, als müsse sie ersticken in dem engen Raum. Still trat sie hinaus in die durchsichtig klare Polarnacht, die Himmel und Erde mit überirdischem Zauber umspann. Der Mond stand voll an dem sternenübersäten Nachlhimmel. Sein Licht spielte in den wunderbarsten Farben auf dem weißen Schnee. Gelbgrünlich, violett, ins Graublaue über gehend, die verschneite Welt in unbeschreiblichen Duft und Glan; tauchend. Thristabel hatte beide Hände über der Brust gefaltet. In heißer Bitte hob sie die Augen ;u dem leuchten den Nachlhimmel empor. „Hilf du mir, du Allmächtiger," flehte sie, „daß ich Kraft behalte für Nils und für mich! Hilf mir, Vater im Himmel!" Da flrmmten die Hellen Bänder eines Nordlichts am Firmament auf. Feurige Strahlenbündel schossen ;ur Erde. Und überwältigt von dieser trostvollen Himmelsbotschaft sank Thristabel in die Knie, und heiße, lindernde Tränen «ntstlömten ihren Augen. Gefaßt schritt sie ;urück in die Hütte und schürte das erloschene Feuer. Nlls schlief den tiefen Schlaf der Erschöpfung. Er hörte sie nicht. — (Fortsetzung folgt.)