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MmfferTageblatl UKL den Sradtrat zu Wilsdruff reutawt zu Tharandt Postscheck-Konro: Leipzig Nr. 28S14 Nr 77 Sonntag den 4. April 1920 I 7S. Jahtg. Wochenblatt für Wilsdruff und Umgegend. Erscheint feit dem Lahre ^84^1. — Inserftonsprei« Pfg. für die s-gespallenr KorpuSzeile oder deren Naum, Lokalprei« Pfg., ReNamen Pfg., aNes mii Teuerungszuschlag. Z, lraud und tabellarischer Satz mit roV Ausschlag. Lei Wiederholung und Iahretun. 'tzen entsprechender Nachlaß. Lelanntmachungen im amtlichen Teil snur von BehSr. -I die Gpaltzeile so Psg. bez. Pfg. / Nachweisungs. und Offertengebühr ro be». Pfg. / Telephonische Inseraten-Aufgabe schlteßt jedes ReNamationsrecht aus. 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WUSdruss Nr. it s9Mle fUll das Fvrst- Ein Notschrei der Bedrückten Kleine Zeitung für eilige Leser. * Der Reichspräsident hat sämtliche Ausnahmebestimmungen für die thüringischen Staaten aufgekoven. * Die Entente hat das Ersuchen der deutschen Regierung, Truppen in die neutrale Zone einrücken lassen zu dürfen, durch Millerand abgeschlagen. * Die sächsische Volkskammer hat den Staatsoertrag über den Übergang üer Eisenbahnen an das Reich einstimmig an genommen. * Die Entente hat sich mit dem weiteren Verbleiben Wil helms 11. in Schloß Dooin einverstanden erklärt. * Serbien bat den Friedensvertrag mit Deutschland ratifiziert und die Beziehungen wieder ausgenommen. - Lue Geie«e»vorrage oetrefseno Mano wurde tm eng lischen Unterhaus in »weiter Lesung mit 348 gegen S4 Summen angenommen. Dürfen wir noch hoffen? Noch am Grabe die Hoffnung aufzupflanzen, ist immer nur starker Männlichkeit, gläubigem Vertrauen beschicken ge wesen. Inmitten eines allgemeinen Zusammenbruchs den Gedanken an die Möglichkeit einer Auferstehung alles Lebendigen zu ^bewahren, ist jedem Menschenherzen Natur notwendigkeit; wir würden sonst ersticken wie im luftleeren Raum. Aber die tiefe Niedergeschlagenheit, die wir rings umher erblicken, die durch die Ereignisse jedes Tages neue Nahrung erhält, muß sie nicht auf die stärkste Sehnsucht nach Wiederaufrichtung, die leidenschaftlichste Vertröstung auf bessere Zeiten schließlich in ein Nichts auflösen? Wo sind, m dem Sturm und Drang dieser schlimmen Jahre, die himmlischen Kräfte geblieben, deren Keime in unsere Seelen gesenkt wurden, auf datz wir an der Weisheit des Himmels, an der Gerechtigkeit der Vorsehung niemals verzweifeln? Wir können nur fragen und immer wieder fragen — wer hat den Mut zu antworten? Der Krieg, er war der Urgrund allen Unheils, unter dem wir leiden, gewiß. Aber nach ihm kam die Revolution, und nach dieser der Sieg des Sozialismus. Warum ist es seitdem immer fürchterlicher unter uns geworden, warum können wir jetzt kaum noch unser gesellschaftliches und staat liches. ja schon fast nicht mehr unser persönliches Leben auf rechterhalten? Sozialismus ist Arbeit, hieß es früher, Sozialismus ist Sittlichkeit, freies Menschentum, ist Friedr auf Erden. Ach, wer hat nicht einmal dieser beglückenden Heilsbotschaft seinen Tribut gezollt, wer war nicht im Grunde seines Herzens bereit, es einmal mit dieser Welt anschauung zu versuchen, nachdem es ihr gelungen war, das Deutschland von früher zu zertrümmern. Nun, was ist von allen Hoffnungen und Entwürfen übriggeblieben? Es soll hier gar kein Schuldurteil gefällt, es sollen nur Tatsachen seslgestellt werden; es kann sein, daß unter günstigeren äußeren Bedingungen der Sozialismus gehalten hätte, was er versprach. Aber wir lebten nun einmal unter den Nach wirkungen eines mehr als vierjährigen Krieges — hätte er uns unter diesen Umständen nicht wenigstens vor völligem Untergang bewahren können? Diese Mission nahm er doch sür sich in Anspruch, dafür wollte er sich doch stark macken. Statt dessen, wo stehen wir heute? Sollen wir noch viel von den geistigen und sittlichen Kütern des deutschen Volkes reden, was aus ihnen ge worden ist in dieser neuen Zeit, der wir alle zunächst unsere Herzen zu öffnen bereit gewesen sind? Niemand jammert heute beweglicher um die Ideale des Sozialismus als seine eigenen Anhänger, soweit sie ehrliche Männer sind. Daß die Novemberrevolution sehr bald in eine Lohnbewegung entartete, ist von den Führern der Bewegung schon längst öffentlich beklagt worden. Inzwischen aber, wie tief ist ihre ideelle Seite unter dem Ruf nach blindester Klassenherrschaft versunken! Männer wie Hirsch und Heine und Südekum, deren geistige Bedeutung, deren reine Hände auch der politische Gegner rückhaltlos anerkannte, find dieser Tage erst sang- und klanglos verschwunden, weil sie den radikalen Instinkten nicht nahe genug standen. Die Undankbarkeit ist nicht nur in Kaiser- und Königreichen zu Haus. Der Haß, unversöhn lichster Haß regiert die Stunde, von Mensch zu Mensch, von Klasse zu Klasse: wie soll da gedeihen, was gegenseitiges Verständnis, was nachsichtige Duldung, was wärmende Liebe zur Voraussetzung hat? Nein, wir werden materiell zugrunde gerichtet, und hören nicht auf, auch unsere geistigen Besitztümer zu zerstören. Wer es bester weiß, der trete hervor und sage es. Sage es aber so, daß er Gläubige finden kann. Wir lechzen danach, wieder glauben, wieder hoffen zu können. Auferstehung? Nur die Natur, nur Mutter Erde, die unvergängliche, zeigt uns auch jetzt wieder, daß sie stärker ist als alle finsteren Mächte der Naturwelt. Und nur weil wir selbst ein Teilchen sind dieser ewig lebendigen Natur, dürfen wir auch für uns, für unser Volk an dem Glauben auf dereinstige Auferstehung festhalten. Dürfen auch wir an dem Grabe unseres bisherigen nationalen Daseins noch di« Hoffnung aufpflanzen. Hp. Einmarsch ins Auhrrevrer. Die militärische Lage. Der Einmarsch der Reichswehrtruppen in das Nuhr- revier hat nun tatsächlich ist ost-westlicher Richtung von Münster aus begonnen. Über die milttärische Lage teilt das Oberkommando folgendes mit: Bet Wesel geringe GcfcchtStätigkeit. In Gahlen und Dorsten werden Brückenköpfe gehalten. Die Linie Haltern— Lüdinghausen-Herbern wurde kampflos erreicht. Wider, stand soll von den Bolschewisten erst in Herne beabsichtigt sein. Auf die dringenden Hilferufe des Oberbürgermeisters und Landrats von Hamm wurde die Siadt von unseren Truppen besetzt, überall, wo die Truppen bisher durch- marschterte», war ihr Verhältnis zu allen Bcvölkerungs- kreisen vorzüglich. Wie wetter gemeldet wird, wurden auf der Straße Unna—Werl drei Wagen einer bolschewistischen Munitions kolonne durch Flieger zum Stehen gebracht. In Dortmund sollen zehn 7,5-Zentimeted-Geschütze stehen. In Buer soll sich eine Kampfzentrale befinden. Drohung mit völliger Verwüstung. Wie den Pariser Blättern aus Köln gemeldet wird, hat sich eine Abordnung der dortigen Unabhängigen zur inter alliierten Mission in Köln begeben und erklärt, das Ruhr gebiet werde vollständig verwüstet werden, die im Versailler Vertrag vorgesehenen Kohlenlieferungen werden unmöglich gemacht werden uno die Sabotage werde sich eventuell auch auf Fabriken und Kunstbauten erstrecken, wenn die Alliierten der deutschen Regierung gestatten würden, den Generalstreik zu brechen und die Pläne der Roten Republik im Blute von tausenden Arbeitern zu ersticken. »So kann cs nicht weitergehen." Der Gewerkverein christlicher Bergarbeiter im Ruhr revier hat an die Reichsregierung folgendes Telegramm ge richtet: „Der Gewerkverein fordert im Namen der 100 000 Mitglieder des Vereins im Ruhrgebiet, daß die Regierung mit aller Entschiedenheit für Brechung der Pöbeiherrschaft und Schaffung von Ruhe und Ordnung in Deutschlands größtem und wichtigstem Industriegebiet sorgt. So wie bisher kann es nicht weitergehen. Hunderttausende von Bergleuten und anderen Arbeitern werden von den Aufrührern von links mit Waffengewalt an der für unser Volk so notwendigen Arbeit gehindert, und Handel und Verkehr sind lahmgelegt. Die Regierung muß ihre Machtmittel jetzt ent- schieden ausnützen, um wieder geordnete und gesetzliche Zu stände herbeizuführen und den Arbeitern den notwendigen Schutz von Leben und Gesundheit zu verschaffen. Sie darf den Forderungen der Elemente, die eine Linksdiktatur an- streben, nicht weiter entgegenkommen, insbesondere darf sie den Herrn General Walter jetzt nicht abberusen. Mit aller Entschiedenheit fordern wir, daß sich die Regierung und ihre Politik nicht von der Berliner Straße, sondern von den Be- dürsnisten des deutschen Volkes leiten lassen." Der „General" der Noten Armee. Der Berichterstatter des Pariser „Malin" schildert seinem Blatte ein Zusammentreffen mit dem Führer der Roten Armee folgendermaßen: „Der „General" der roten Armee, der auf der Homburger Brücke den Kommandeur des belgischen Detachements zu sprechen wünschte, war ein eleganter Offizier, mit den besten Planieren, in der Uniform des Artillcrishauptmanns der alten kaiserlichen Armee. Nm eine rote Armbinde am linken Arm zeigte, welcher Armee er wirklich angehörte. Er war begleitet von seinem General stabschef, dessen Außeres mit dem seinigen heftig kontrastierte. Dieser war nämlich ein ungehobelter Arbeiter mit rohen, aber energischen Zügen, entschlossenem Blick und pöbel haften Manieren. Seine „Uniform" bestand lediglich aus der roten Armbinde, die er zu seinem Zivil anzug trug. Er beteiligte sich im übrigen nicht an der Unterhaltung, da er im Gegensatz zu seinem Chef, der das reinste Französisch sprach, diese Sprache nicht verstand, sondern begnügte sich damit, während der Verhandlungen seinen Priem von der einen Seite zur andern zu schieben und dabei von Zeit zu Zeit seinem „General" braune Speichelmaffen zwischen die Füße zu spucken. Betrachtet man diese beiden Männer, so hatte man ein deutliches Bild der roten Armee in Deutschland vor sich: eine Armee, ge bildet aus energischen und zu allem fähigen Leuten, geführt von Offizieren, die sich auf das Soldatenhandwerk ver stehen." — Der Mitarbeiter des „Matin" versichert im übrigen auf das bestimmteste, der betreffende Chef der roten Armee sei der Hauptmann von Beerfelüe gewesen. Mn Einignngsbeschlutz. In Münster fand unter dem Vorsitz Severings eine Konferenz statt. Diese, an der die Delegierten der Voll- zugsräte und der drei sozialistischen Parteien des Industrie gebiets teilnahmen, einigte sich auf folgender Grundlage: „Die Reichsregierung hat die Straffreiheit entsprechend dem Bielefelder Abkommen bis auf den 2. April, mittags 12 Uhr, verlängert. Wenn bis dahin dem Bielefelder Abkommen im Ruhrrevier. nachgekommen wird und die Negierung die Gewißheit hat, daß ihm überall Folge geleistet wird, schreitet kein Militär ein." Die Konferenz in Münster hat auf dieser Grundlage die restlose Annahme des Bielefelder Abkommens durch gesetzt und wird durch einen dementsprechenden Aufruf an der Front die Kampftruppe zu veranlassen suchen, diesem Beschluß nachzukommen. Für die Durchführung des Ab kommens sollen die jetzt bestehenden Ortswchren verwendet werden. Die Truppenoerschiebungen nach dem Ruhrrevier sind eingestellt. Politische Runälchau. 4- Wahl des Reichspräsidenten durch das Volk. Der Gesetzentwurf über die Wahl des Reichspräsidenten durch das Volk bestimmt, daß jeder, der das Wahlrecht zum Reichstag hat. wahlberechtigt ist. Die Wahl soll an einem Sonn- oder öffentlichen Ruhetag stattfinden. Der Stimm zettel muß den, dem der Wähler seine Stimme geben will, bezeichnen, und darf keine weiteren Angaben enthalten. Ge wählt ist, wer mehr als die Hälfte aller gültigen Stimmen erhält. Ergibt sich keine solche Mehrheit, so findet ein zweiter Wahlgang statt, bei dem gewählt ist, wer die meisten gültigen Stimmen erhalten hat. Bei Stimmengleichheit entscheidet das Los, das der Neichswahlleiter zieht. 4- Reichsgesundheitsgesetze. Das Reichsministerium des Innern bereitet für die erste Tagung des neuen Reichs tages folgende Entwürfe vor: 1. Gesetz zur Bekämpfung der Geschlechtskrankheiten, 2. Reichstuberkulosegesetz, 3. Reichs- gesetz gegen den Alkoholmißbrauch, 4. Reichsirrengesetz, ö. Neichsjugendwohlfahrtsgesetz, ferner Novellen auf dem Gebiete des Nahrungs- und Arzneimittelwejens. 4- Nechtsvruch der Entente in Oberschiesien. Die Interalliierte Kommission hatte im Amtsblatt von Ober schlesien einen Amnestieerlaß herausgegeben, kraft dessen auch gerichtlich bereits anhängige Verfahren niedergeschlagen werden sollen. Die Strafkammer in Oppeln hat unter dem Vorsitz des Landrichters Heidenhain diesen Amnestieerlaß insoweit für rechtsunwirksam erklärt, als er mit den deutschen Gesetzen in Widerspruch steht, nach denen gerichtlich anhängige Verfahren nur im Wege des Gesetzes niedergeschlagen werden können. Das Recht der Gesetzgebung steht aber der Inter alliierten Kommission nack dem Friedensvertrage nicht zu. Oeutsch-Hsterreich. X Tirol fordert Anschluss an Deutschland. Nach Meldungen aus Innsbruck wurde in einer Versammlung des Tiroler Volksvereins eine Entschließung angenommen, wonach der Wille des Tiroler Volkes, sich an das Deutsche Reich als selbständiges Bundesland anzuschließen, durch eine als bald vorzunehmende Volksabstimmung unzweideutig fest gestellt werden solle. Frankreich. X Millerand über die Zusammenarbeit mit Deutsch land. In seiner großen Kammerrede sagte der Minister präsident über die Möglichkeit einer Zusammenarbeit mit Deutschland: „Ich meinerseits schließe nicht den Gedanken an eine wirtschaftliche Zusammenarbeit aus, ich bemerke ge wisse Möglichkeiten einer solchen, aber unter einer alles beherrschenden Vorbedingung. Diese ist, daß ihr, deutsche Regierung, mit der, ich wiederhole es, ich sofort zu einer wirtschaftlichen Zusammenarbeit bereit bin, vorher den Be weis eures guten Willens gebt, indem ihr eure Ver pflichtungen erfüllt." Rußland. 4- Ein neues Friedensangebot Rußlands, das drahtlos an „Alle" gerichtet ist, umfaßt folgende Punkte: 1. Aner kennung der Sowjet-Republik Rußland; 2. Anerkennung des Rechtes, das Sowjet-Experiment in Rußland weiter zu ent wickeln; 3. Bereiterklärung Sowjet-Nußlands, sich nicht in die inneren Angelegenheiten anderer Länder einzumtschen; 4. Verpflichtung der anderen Länder, sich ebenfalls der Ein mischung in die inneren Angelegenheiten Rußlands zu ent halten; 5. Wiederaufnahme der Wirtschaftsbeziehungen; 6. Auflösung der Roten Armee, so bald der Friede gesichert ist; 7. Anerkennung durch Sowjet-Rußland der Schulden und Anleihen einschließlich der Zinsen der früheren russischen Regierung. Die Sowjet-Regierung erklärt sich außerdem bereit, die Freiheit jedes Landes, sich seine eigene Regie rungsart zu wählen, zu achten, und diesen Grundsatz auch auf die russischen Randstaaten anzuwenden. Sowjet-Rußland beansprucht für sich dasselbe Reckt. Spanische Lebensmittelschieber am Werke. Eine Warnung. Es ist noch gar nicht so lange her, daß in ganz Europa, auch bei uns, die „spanischen Schatzgräber" ihre Opfer suchten. Man nannte so die gescheiten Leute, die an wohl begüterte Mitmenschen Briefe von armen spanischen Ge fangenen schickten, die offenbar von dem bekannten Grafen von Monte Christo anaereat waren. In diesen Briefen