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Nr. 12S Dienstag den 3. Juni 1919 E 78. Jahrg Amtlicher Teil Dresden, am 28. Mai 1919. Dresden, am 30. Mai 1919. Dresden, am 27. Mai 1919. Meißen, am 31. Mai 1919. 93 II O. Kommv«alverba«b Meitze» Stadt und Land. esse Das Schicksal unserer Kriegsgefangenen Am 3. Juni auf rote Lebensmittelkarten Nr. 1—172 Salzheringe beiHumpisch auf 4 Karten 1 Stck. für 80 Pfg. Wilsdruff, am 31. Mai 1919. E Der Stadtrat—Kriegswirtschastsadt. 1662a VI.^1d Wirtschaftsministerin«, Landeslebensmittelamt. vermeidlich erweisen, und die staatsmännische Kunst der Alliierten stede jetzt vor einer entscheidenden Probe. In dessen, dieses Blatt hat heutzutage in England wenig oder gar nichts zu bedeuten; der Ton der Musik wird von anderen Presseinstrumenten bestimmt. Unannehmbar, unverschämt, hochmütig und beleidi gend sind diese deutschen Gegenvorschläge — so hieb es sofort in der Pariser Bouleoardpresse. Aber da klangen über das Grobe Wasser andere Weisen herüber, und so hielt man es zunächst doch für klüger, erst einmal abzu warten. In Amerika wird, soweit Pariser Meldungen ein Urteil gestatten, die Einleitung von Verhandlungen mit Deutschland auf Grund seiner Gegenvorschläge für möglich und für angebracht gehalten, ja, die Washingtoner Negierung soll bereits zu erkennen gegeben haben, daß sie grundsätzlich bereit sei, über drei Fragen in Besprechungen mit uns einzutreten: einmal über unsere Forderung, sofort als gleichberechtigtes Mitglied in den Völkerbund ausgenommen zu werden, dann über die Frage des Schadensersatzes, und endlich über die Volksabstimmungen in den abzutretenden östlichen Gebieten. Das wäre doch wenigstens ein Anfang, und so sehr die Franzosen sich bemühen, unser Schadensangebot von hundert Milliarden, für das allerdings vielen Deutschen ;edes Verständnis abgeht, als einen Bluff darzustellen, mit dem wir uns genauer gefaßten und zeitlich näher gerückten Verpflichtungen entziehen wollten, so kommen sie doch nicht darüber hinweg, dab gerade diese runde Summe den Amerikanern ganz verlockend in die Ohren klingt. Da weiß man doch wie und wo, sozusagen. Und damit nicht genug: auch Wilson soll bereits seine Geneigtheit zu erkennen gegeben haben, die deutschen Vorschläge zu prüfen und ihnen bis zu einer gewissen Grenze entgegen zukommen. Nach einem Jahre etwa Deutschland in den Völkerbund aufzunehmen, sei er an und für stch bereit, ebenso die Frage unserer Ostgrenze neu aufzuwerten; auch gegen eine Überprüfung der Schuldsrage und der damit verbundenen Schadensersatzzahlung wolle er stch mcht auf- lebnen — kurz, nach allem, was man in Paris hort, bat man gesetzt E 12 Mark für den Zentner beim Verkauf durch den Erzeuger fest- 822b VI. IV Wirtschaftsministerin»», Landeslebensmittclamt. Kleine Zeitung für eilige Leser, * I« einer neuen Note an Clemenceau tritt Gras Rcklltzäil Aermals für baldige Besserung des Loses der deutschen Kriegsgefangenen ein. * Die Reichsregierung bat an die Deutschen im Osten eine Mahnung zur Besonnenheit gerichtet. * Staatssekretär a. D. Helfferich nennt die deutschen Gegen«' Vorschläge einen glatten Selbstmord. * Die mitteldeutsche Textilindustrie muß wegen Rohstoff« Wangels stillegen. , * Vom 1. Juni ab ist das Reisen auf der Eisenbahn wieder neigegeben worden. Erlaubnisscheine brauchen nicht mehr «ngehoü zu werden. * Im Laufe dieser Woche wird die Nationalversammlung »u einer Sitzung in Berlin zusammentreten, um die Verfaffungs- vorlage zu erledigen. . * Die katholische Geistlichkeit Ostpreußens wendet sich gegen den Vorwurf des Ministerpräsidenten Hirsch, daß sie für Polen vgrtiere. , * Die Führer der rheinischen Loslösungsbestrebungen, die "«geordneten Kastert und Kuckhoff, haben ihre Mandate vtedergelegt. * Die Entente hat neue Blockadebestimmungen erlassen, di« weitere Erleichterung bringen. * Pariser Blättern zufolge wird die Antwort der Entente ^f die deutsche Denkschrift in etwa einer Woche erteilt werden. Aufhebung der Lupinenbewirtschaftung. Das Reichsernährungsministerium hat mit Verordnung vom 15. Mai 1919 (RGBl- T.'461) bestimmt, daß die Lupine» mit dem 15. Mai 1919 aus der durch die Rsichsgerreide- »rdnung und die Reichsfuttermittelverordnung eingefühnen Zwangsbewirtschaftung aus scheiden. Am gleichen Tage sind auch die früheren Höchstpreise für Lupinen und die Be stimmungen über den Verkehr mit Lupinen zu Saatzwecken außer Kraft getreten, i Richtpreise für Kirschen aus der Ernte 1919. Für die Kirschenernte 1919 — einwandfreie, marktfähige Früchte — werden folgende Richtpreise festgesetzt, wobei der Erzeuger die unter la genannten Erzeugerrichtpreise dann i» fordern berechtigt ist, wenn er die Aberntung der Kirschen selbst vormmml. Verpachtet er dagegen die Ernte, so darf er nur den unter I b genannten Erzeugerrichtpceis fordern, «ährend den unter 1 u genannten Preis dann der Pächter zu fordern berechtigt ist. Der irzeugerrichtpreis unter 1a versteht stch frei Waggon nächste Bahnstation. und" Pariser Hetzpreffe hat schon schwierigere Ausgaben spielend gelöst — warum sollte sie also vor diesem Problem ängstlich zurückweichen? In der britischen Hauptstadt zieht man, allen Lundes- genösfischen Blättern keck und frisch voran, vom Leder. Wozu wir uns denn sooiele unnütze Mühe gäben, die sFriedensbedingungen seien doch einfach zur Unterzeichnung gemacht worden. Also müsse uns mitgeteilt werden, daß wir noch viel härtere Bedingungen zu gewärtigen hätten, wenn wir Ausflüchte machten, und damit sei der Fall dann zu erledigen. Ungefähr fo hat ja kürzlich auch Lloyd George sich ausgedrückt: die Deutschen müßten die Friedens bedingungen unterzeichnen, wenn nicht in Versailles, dann in Berlin. Wenn sich der Rat der Vier nach Berlin be gebe, dann müsse er jedoch eine Armee hinter sich haben. Fragt sich nur, wie diese Armee aussehen würde, ehe sie Lis an die Spree gelangt. Ein anderes Londoner Blatt fragt voller Entrüstung, ob man nicht einsehe, daß eine gewissenhafte Prüfung der deutschen Gegenvorschläge für die Staatsmänner Ler Entente eine Arbeit von Wochen und Monaten bedeute, und das könne man ihnen im Ernst doch nicht zutrauen. Höchstens einen Auszug der Gegenvorschläge könne man ihnen noch zumuten, und allenfalls die wirtschaftlichen Bedingungen könnten revidiert werden. Selbstverständlich, daß die große und gewaltige „Times" unsere Gegenvorschläge in Bausch und Bogen verwirft; allensalls gilt ihr das Angebot einer großen finanziellen Entschädigung als Beweis dafür, daß Deutsch land nicht so dicht vor dem Bankerott stehe, als man glauben machen wolle. Selbst die „Daily News", die dem Imperialismus spinne-eind ist, meint, daß die maß gebenden Personen der Entente vielleicht es ablehnen würden, ihre Beschlüsse noch einmal zu beraten, weil ne — durch die Verhandlungen dieser Monate zu sehr er schöpft feien — wie sagte doch einmal unser alter Hohen- zollernkaiser? „Ich habe keine Zeit, müde zu sein! - und wenn die moralischen Gründe für eine Remdlerung der ungerechten Entscheidungen auch noch so stark sem mögen. Aber die Revision werde sich doch wohl als un° Frühkartoffeln. Wie im vergangenen Jahre werden auch diesmal die ersten Frühkartoffeln, d. h. die in Mistbeeten, Treibhäusern und gartenmäßigen Kulturen gezogenen Kartoffeln von der Festsetzung eines einheitlichen Höchstpreises sowie von der öffentlichen Bewirtschaftung bis ium 80. Juni 1919 ausgenommen bleiben. Dagegen werden vom 1. Jul, ab die Frühkartoffeln wie bisher öffentlich bewirt schaftet werden. Der Höchstpreis für Frühkartoffeln aus der Ernte 1919 wird mit Ge nehmigung der Reichskartoffelftelle für den Freistaat Sachsen mit Gültigkeit vom I. Juni Das Echo. - Die eigenen Friedensvorschläge oder, wie Herr Nemenceau zu sagen sür richtig gefunden hat, Friedens- Nedingungen kennt man bis zum heutigen Tage weder m Frankreich noch in England in ihrem vollen Umfang und Zusammenhang; trotzdem heißt es setzt, über die deutschen Gegenvorschläge mit bewährtem Heißhunger herzufalleu Ad fi« nach allen Regeln unkritischer Kunst mit ein paar binaeworfenen Federstrichen abzutun. Die Londoner Fett- und Milchversorgung der landwirtschaftlichen Arbeiter. Nach einer erneuten Anordnung der Rsichsstelle für Speisefette vom 17. Mai 1919 ändert sich die Bekanntmachung des Kommunalverbandes Meißen Stadt und Land vom 29. März 1919 über die Fett- und Milchselbstvsrsorgung der landwirtschaftlichen Arbeiter folgendermaßen: 1 Die Selbstversorgerration erstreckt sich bei landwirtschaftlichen Arbei ter« lediglich «As Fett und begreift die Lieser««g von Vollmilch nicht in sich. Die landwirtschaftlichen Arbeiter erhalte« demnach ledialich 109 Gr. Butter pro Kopf und Woche. 2. Unter Arbeitern, die in landwirtschaftlichen Selbstvkrsorgsrbetrieben Arbeit nehmen, sind diejenigen Personen zu verstehen, die in landwirtschaftlichen Selbstversorgerbetrieben gegen Entgelt in ein dauerndes Arbeitsoerhältnis getreten sind, das ihre Arbeitskraft voll ständig oder ganz überwiegend in Anspruch nimmt. 3. Familien- bzw. Haushaltungsangehörige dieser Personen erhalten die Selbstver- sorg-rration nur, sofern sie Mch ihrerseits die Bedingungen in Nr. 2 erfüllen. > 4. Die Selbstoersorgerration kann den betreffenden Arbeitern nur insoweit gewährt werden, als es die Milcherzeugung des Slalles ihres Arbeitgebers zuläßt. Andernfalls sind sie als Versorgungsberechtigte von den Sammelstellen in derselben Weise wie die übrigen Versvrgungsderechügtm zu beliefern. 5. Den nunmehr als Selbstversorger zu behandelnden Personen sind lediglich die Landesfettkartsn, nicht aber die Landessperrkarte für Magermilch, Quark oder Käse zu entziehen. Die Entziehung hat durch die Gemeindebehörde zu erfolgen. 6. Ebenso haben die Gemeindebehörden die hiernach sich notwendig machende Nsu- zuteilung der Landcssperrkarten für Magermilch, Quark oder Käse an die betreffenden landwirtschaftlichen Arbeiter zu veranlassen. Korpuszeiir oder der«, »aum, d?-SvWt« im amtlichen Teil «nur von Bchör.-I Anzeigenannahme bis LI Llhr vormittags. / Äeilagenaebühr das Tausend. Mk Aufschlag ohne Rabatt. / Die Rabattsähe und Rettovreile boben n»r * m^tame längeres Ziel, gerichtliche Einziehung,^ge^ metnsam« Anzeigen versch. Inserenten bedingen ble Zurechnung des Srutto-ÄLn. ?' ! al« vereinbar« durch Annahme her Rechnung, falls nicht der SmpsäiVkr innerh. 8 Tagen, vom Rechmurgstag« an, Widerspruch erhebt. » r Der Plan über die Herstellung einer teils ober-, teils unterirdischen Telearaphe«- nnie rn Kaufbach liegt beim Postamre Wilsdruff vom 1. Juni ab 4 Wochen aus. Dresden-A., am 27.Mai 1919. Ober-Postdirektion. Amtsgericht und de» Stadtrat zu Wilsdruff Rentamt zu Tharaudl. Postsch-ck.Konto: Leipzig Nr. 28814 für die Amtshauptmannschaft Meißen, für das »»»spreche,: »ml Dii!«,»„ Nr. S. fvMl« fÜk ÜKs Fvkst- 891 V 61 Wirtschaftsministerin«, Landeslebensmittclamt. Vas /MUdrussrr Tageblatt- erscheint täglich, mit Ausnahme der Sonn- ilnd FF . Klfttag«, abend« « Uhr für den folgenden Tag. / Bezugspreis bei Eelbjladh»lung »er Druckerei wSchenMch pfg., monatlich pfg^ vierteljährlich Mts p M kV V 8 V "R 8 I» k L8 H VIS»* F N 8 U «V unser. Austräger zugetraaen monatlich pfg, vierteljährlich M,.; V VG? V V V V VHH V P I » Ä» ff I kl den deutschen Poftanftatten vierteljährlich Mk. ohne Iusteliungsgebühr. * I I M PostoirftaNen, Postboten sowie unsere Austräger unh GeschästsMe nehmen UNO ilttiüpnonki iiderzett Bestehungen entgegen. / Im Falle höherer Gewalt — Krieg oder sonstiger Unidwelcher Störungen der Betriebe der Zeitungen, der Lieferanten oder der Akickeink seit dem "L 0 5 r 0 «-kSrd^ungsclnrichtungen - hat der Bezieher keinen Anspruch auf Lieferung VssU/k,», 1^" "kN! — «»«r Nachlieferung der Zeiiuna oder auf Rückzahlung des Bezugchreises. Ferner U der Inserent In dm obengenannten Fällen feine Ansprüche, falls die H A I zg / / dUhma verspätet, in beschränktem Umfange oder nicht erscheint. / Sinzet» »F« IS»82 »Kkaustprris der Nummer 10 Pfg. / Zuschriften sind nicht persönlich zu 1111» vH K ß -F 0 1 I I 1 1 «»rqsteren, sondern an de» Derlag, Vie Schrtstlettung oder die Geschäftsstelle. / VvVV «V- jMil ck^^^- M k kl tz U »wnpme Zv,chrtsten bleiben unberücksichtigt. / Berkner L-rtretung: Berlin SW.«. V v - 1. Erzeugerrichtpreis: 2.Groß- handels- richt- preis: 3. Kleinhandelsrichtpreis: a) beim Verkauf an dir Erzeugerstelle (Kirschbude) b) im übrigen L d Süßkirschen...... >50.— 35 — 60.— —.55 -.75 Sauerkirschen ..... 65.— 50.— 77.— —.70 —.92 Preß-, Brenn- und Marme ladenkirschen (süße u. saure) 30.— 15- 38.- —.35 —.45 «MG > ltf i > über t > «> st in rau.! > e. !! l' ««ao >h it ein. itgegsn e> ZM eil Z»Z4 «BI. :s. 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