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Vorsteher in der Wohnung des Jubilars, um ihm neben der üblichen Ehrenurkunde die herzlichsten Glückwünsche seitens der Stadt zu überbringen. Auch wir beglückwünschen Herrn Rost herzlich; möge er noch viele Jahre sich voller Rüstigkeit erfreuen! — 40 jähriges Jubiläum. 8m 5. Februar erfüllen sich 40 Jahre, seitdem der Gasthof zum „Weißen Adler" in Gntzeltscher Bewirtschaftung steht. Vater und Sohn, der derzeitige Besitzer Herr Walter Gietzelt, haben es verstanden, dem Gasthof einen guten Ruf in der Stadt und der weiten Umgebung zu verschaffen. Mag die Arbeit der überaus tätigen und jederzeit freundlichen Wirtsleute weiter ge segnet sein! — Die Hinterlegung der Lebensmittelkarten beim Kaufmann ist verboten! EiN großer Teil der Einwohner schaft hat die Bekanntmachung des Stadtrats vom 15. Ok- tober v. I., wonach die Hinterlegung der Nähr- bzw. Lebensmittelkarten beim Kaufmann verboten ist, in letzterer Zeit nicht Folge geleistet. Es erschwert die Kontrolle über Erfassung der Restbestände ungemein. Es wird nochmals darauf hingewiesen, daß Zuwiderhandlungen unnachsichtlich bestraft werden. Die Verbraucher haben bei der Abholung der zugeteilten Nahrungsmittel die Markenbogen mil zubringen. Der Kaufmann hat die zu belieferten Abschnitte abzutrennen. Diejenigen Geschäftsinhaber, welche Marken bogen obiger Vorschrift zuwider in Verwahrung nehmen, werden künftig von Sonderbelieferung ausgeschlossen. — Bund Sachfischer Gemeindevorstände Die Gründung eines Bundes Sächsischer Gemeindevorstände wurde in Dresden von einer großen Anzahl Beteiligter beschlossen. Dieser Bund wird bis zu der am 25. Februar mittags 12 Uhr in Dresden, „Hotel Kneift", statlfindenden konstituierenden Versammlung von Gemeindevorstand Seydel in Königshain, der auch Mitgliederanmeldungen entgegen nimmt, und dessen Stellvertreter, Gem.-Vorst. Eichler in Krumbach, geleitet. Geschäftsführender Ausschuß ist bis dahin die Vereinigung der Gemeindevorstände im Amts gerichtsbezirk Mittweida. — Angestelltenbewegung in Industrie und Handel in Stadt und Amtshauptmannschaft Meißen. Die Angestellten im Handel und in -er Industrie der Amts hauptmannschaft und Stadt Meißen nahmen am Sonnabend nachmittag in einer stark besuchten öffentlichen Versammlung im „Kaisergarten" in Meißen Stellung zu einem Angebot des Allgemeinen Arbeitgeberverbandes für Meißen und Umgebung, daß ein« Teuerungszulage von 20°/. auf die Mindest gehälter mit Ausnahme der im Kleinhandel Beschäftigten bewilligt, jedoch darauf die bereits über die Mindest gehälter hinaus gewährten höheren Gehälter oder Teuerungs zulagen angerschnet werden. Durch die Arbeitsgemeinschaft freier Angestellten-Verbände und den Gewerkschaftsbund der Angestellten ist dem Arbeitgeberverband unter« 20. Januar darauf mitgeteilt worden, daß man bedauert, sich mit dem eben gemachten Angebote einverstanden erklären zu können. Für all- Angestellten der Anlagen A, B, L und D des Tarifs wird deshalb für die Monate Januar, Februar und März (Y20 eine auf di« jetzt gezahlten Gehälter besonders zu gewährende Ausgleichssumme von monatlich 200 Mk. einschließlich der besonderen Vergütung für Ueberteuerung von Brot und Kartoffeln gefordert, die allmonatlich mit dem Gehalt auszuzahlen sei. Unter keinen Umständen erkennen die Ungestelltenverbände an, daß die Arbeitgeber der Tarifanlage A (Kleinhandel) diese Ausgleichssumme nicht zahlen.könnten. Der Arbeitgeberverband hat darauf mitgeteilt, daß er nicht gewillt ist, jetzt in Verhandlungen über den alten Tarifvertrag und die von ihm freiwillig bewilligte Zulage von 20 °/. einzutreten. Die Vertreter der drei großen Angestelltenverbände nahmen in scharfer Weise gegen diese Ablehnung Stellung unter Hervorhebung der Notlage der Angestellten. Von der Versammlung wurde die bisherig« Stellungnahme der Verbände einstimmig gut geheißen und folgende Entschließung angenommen: Nach Kenntnisnahme vom Gange der Verhandlungen weist die Versammlung mit Entrüstung den Vorwurf zurück, daß der bekanntgrgebene Briefwechsel zwischen beiden Teilen von feiten der Angestelltenverbände schroff geführt worden sei. Die Versammlung erwartet, daß die Arbeitgeber in Meißen Stadt und Land gemäß den Beschlüssen zwischen den Spitzenverbänden der Angestellten- und der Arbeitgeber- Verbände sich zu Verhandlungen über Teuerungszuschläge zum bestehenden Tarife bereit erklären und daß diese Verhandlungen bis zum 4- Februar ausgenommen werden. Sie erachtet die angebotene Teuerungszulage von 20°/. auf die Tarifanlag-n B, T und D als viel zu gering und besteht unbedingt auf der Gewährung eines monatlichen Zuschlages von 200 Mk. auf die „jetzt" gezahlten Gehälter mit Rücksicht auf die eingetretene ungeheuere Teuerung, und zwar für die Monate Januar, Februar und März d. I. für die sämtlichen Anlagen A, B, T und D des Tarifs. Di« Verhandlungen sind mit kürzester Frist zu führen, andern falls der Schlichtungsausschuß der Kreishauptmannschaft Dresden zur endgültigen Erledigung der Angelegenheit anzurufen ist. — Zittau. Wegen Ablehnung ihrer Forderungen auf bessere Zuweisung von Kohlen und Lebensmitteln sind die Arbeiter der Eisenbahnwerkstätten und der Bahnverwaltung in Zittau in den Streik getreten und die Beamten und Unterbeamten haben sich mit den Arbeitern solidarisch er klärt. Das Eisenbahnfahrpersonal hat sich dem Streik noch nicht angeschlossen. — Falkeusteiu. Eine 33 Jahre alte Bahnwärters- ehefrau aus Kottengrün wurde am Donnerstag auf dem Wege nach Ebersbrunn an einer Waldecke von einem jnngen Burschen angehalten, mit dem Revolver bedroht und unter -em Rufe: „Geld her, oder ich schieße!" ihres Handiäschchens, in dem sich etwa (00 Mk. Geld befand, beraubt. Der Ueberfall geschah am hellichten Tage. — Lugau. Der Bergarbeiterstreik im Lugau-Delrnitzer Kohlengebiet ist beendet. Die Arbeit wurde auf allen Schächten heute früh wieder ausgenommen. Amtstag der Amtshauptmannschast Meißen. (Fortsetzung.) Zur Viehabgabe an den Feindbund führte Herr Amtshauptmann aus, daß sich Deutschland im Friedens- vertrage verpflichtet habe, größere MengG von Vieh an die Entente abzuliefern: Pferde, Rindvieh, Schafe, Ziegen, Schweine, Geflügel. Die aufzubringenden Tiere werden vom Reichswirtschaftsminister auf die einzelnen Länder nach Zahl, Art und Beschaffenheit verteilt. Sachsen hat bis sitzt als Auflage aufzubringen: 2000 Pferde, 5613 Rinder, 2500 Schafe. Die Zahl der abzugebenden Ziegen, Schweine und des Geflügels ist noch nicht bekannt. Der beabsichtigte Versuch des Wirtschaftsministeriums, die von Sachsen an geforderten Tiere mit Ausnahme der Pferde im Wege des freien Aufkaufs durch Vermittelung des ViehhandelSver- bandes aufzubringen, verspricht leider bei den Preisen einen geringen Erfolg. Soweit die freiwillige Aufbringung versagt, wird die Reichsanforderung auf Grund einer Landesumlage auf die Kommunalverbände verteilt. Der Kommunalverband Meißen ist verpflichtet, 180 Pferde aufzubringen. Die Zahl der Rinder soll 750 sein, amtlich steht sie noch nicht fest. Nach Wiedergabe einiger Bestimmungen auS der in sämtlichen Amtsblättern bereits abgedruckten Ausführungsverordnung des Wirtschaftsministeriums »om 14. Januar 1920 führt Herr Amtshauptmann weiter aus, daß dis Anforderung und Enteignung der zur Ablieferung bestimmten Tiere durch Besichtigungsausschüffe vorzubereiten sei. Im Bezirke der Amtshauptmannschaft Meißen sind ein Besichtigungsausschuß für Pferde, fünf Ausschüsse für Rinder und ein Ausschuß für Schafe gebildet worden. Wird die freiwillige Hergabe verweigert, dann erfolgt Enteignung. Enteignungsbehörde ist die Amtshauptmann schaft. Die enteigneten Tiere sind unentgeltlich an die Verladestelle zu schaffen. Die kleinsten Besitzer (Besitzer einer Milchkuh, zwei Ziegen oder zwei Schafe) bleiben von der Abgabe verschont. Der Reichswirtschaftsminister setzt Richtpreise für die einzelnen Tierarten unter Berücksichtigung der Marktlage im November 1919 fest. Näheres ist hierüber amtlich noch nicht bekannt. Dem Vernehmen nach sind folgende Preise erreicht worden: 3300 Mark für Milchvieh und tragende Färsen, 1500 Mark für Jungvieh und 3500 Mark für Bullen, 7500 Mark für 1 Vs jährige Pferde, 9600 Mark für 2^ jährige Pferde, 12000 Mark für dreijährige Stuten und 22000 Mark für Hengste. Von den Rindern kämen in Frage: '/z tragende Färsen im Gewicht von 350—380 Kilogramm, '/z Kühe in Milch bis 4 Monate nach dem Kalbe und im Gewicht von 500 bis 530 Kilogramm und l/g tragende Kühe im Ge wicht'von 550—580 Kilogramm. Bei den Milchkühen ist im Friedensoertrag 10 Liter Milchsrtrag (!) täglich zur Bedingung gemacht. Die Vergütung oder Entschädigung für das einzelne zur Abgabe enteignete Tier soll auf Grund Sachverständigengutachten- und nach Anhörung des Ab lieferungspflichtigen durch die Enteignungsbehörde oder einer anderen eventl. noch zu bestimmenden Stelle erfolgen. Nähere Bestimmungen sind noch zu erwarten (Schluß f.) Die heutige Nummer umfaßt 4 Seiten Herausgeber, Verleger und Drucker: Arthur Zschunke in WUsbwff Verantwortlich für die Schrifileitung: Oberlehrer t. R. Gärtner, für den Inseratenteil: Arthur Zschunke, beide in Wilsdruff. vereinigt sinä, ist äie 0 äas fehlen eines Lanäes, äer Linäestrich über oäer unter äen Wahlen äie Vereinigung äer Länäer beäeutet. In beigegebener Lbbiläung haben wir uns äen letzten Gewinäeumgang flach ausgebreitet zu äenken; äie Länäer weräen von oben nach unten gezählt. 1 bis io gehört nsmoralis I.., u bis <6 kortensis LI an. r ist vollstänäig bänäerlos, bei 2 ist äas mittelste, äas äritte stehen geblieben. Diese beiäen sinä häufig, sie haben eine gelbrötliche Grunäfärbung. Lei z fehlt äas äritte Lsnä, sie scheint selten zu sein, äa ich nur zwei Stück fanä. In 4 sehen wir äir normale, mit fünf Länäern ver sehene Lrt. Sehr selten scheint 5 zu sein, bei welcher Lanä 1 unä 2 ver schmolzen sinä. bin Cremplar ist äas Ergebnis. Die Varietät ö, wo äie ist, äa äer Weil von nsmoralis gröber unä geraäe, bei kortsnsis kleiner unä gebogen ist. Luch in äer Grösse schwanken äie Gehäuse untereinanäer manchmal beträchtlich. Von 1 unä 2 besitze ich je ein makroskopisches Stück. Ab unä zu kommt noch eine äritte Lrt in äen nahe äer Elbe gelegenen Tälern vor, nämlich austriaca LIükK. Lei einer Crkursion mit Vohlanä fanä äieser ein Stück im Steinbruck gegenüber vom Sckloss Klipphausen. Diese Art hat einen rötlickbraunen Munäsaum. Ihre Heimat ist Oesterreick. Dass äie Mollusken mit zu äen ältesten Lebewesen gehören, welcke unseren Wanelen bewohnten, ist eine bekannte Vatsache. Luck äie Helir-Lrten scheinen im mittleren Vertiär, äer äritten Cräepoche, reich vertreten gewesen zu sein, war äoch äas tropische Klima, welches um äiese Teil unsere Heimat besass, besonäers für sie geeignet. Tum Stuäium unserer heimischen Schnecken ist äas vom Deutschen Lehrerverein für Daturkunäe herausgegebene Merkchen von Geyer, „Dnsere Lanä- unä Süsswasser-Mollusken" sehr zu empfehlen. nicht selten, ebenfalls auch 7, bei schwunäen sinä. Lei >2 fehlt äas äritte Lanä, iz zeigt äie normslefärbung. Lei 14 ist Lanä 2 unä 3 vereinigt. Lei 15 4 unä 5. Lei 16 sinä äie ersten ärei Länäer verschmolzen. Lei beiäen Licken kommen äemnach vier Länäer -Teichn ungen gemeinsam vor, unä zwar 1 unä n, 3 unä 12, 4unäi3 unä 6 unä 15. Leiäe Lrten stehen sich mithin sehr nahe, soäass einige Oon- chologen äieselben als eineLrt betrachten, was aber äurch äie Untersuchungen äer Liebespfeile wiäerlegt zwei letzten Länäer welcher äie ersten ärei sowie äie letzten zwei Länäer zu- sammenlliessen. Im gleichen Verhältnis äes Vorkommens ist 8. Hier ist Lanä 1 unä r sowie 4 unä 5 verbunäen. Lei 9 ist Lanä 2 unä 3 sowie 4 unä Z verbunäen. Diese Varietät steht 7 sehr nahe, unä es lassen sich llleber- gänge nachweisen. Interessant ist 10, bei welcher alleLänäer zusammengeflossen sinä, man finäet sie nicht geraäe selten. ,1 ist auch hier wieäer äas leere felä, wo sämtliche Länäer ver- ^amiliennamen von MUsäruN unä Hmgegenä. L. Rich. Welde, Dresden-Pl. Da unser Missen Stückwerk ist, wie äie Libel richtig sagt, unä ä» wir leiäer heute äiejenigen nicht mehr um LuskunK kragen können, äie unsere Damen erstmalig aufgebracht unä späterhin vielfach veränäert haben, was sie sich äabei geäacht unä welchen Zinn sie untergelegt haben, so mub man gegen äen Damenäeuter Miläe üben. Manchmal geht äie Phantasie weiter, als äas wissenschaftliche Gewissen verantworten kann. Lber meist befinäen wir uns äoch auf ganz leiälich festem koäen unä gehen gebahnte unä bewährte Mege auf äiesem schwierigen Gebiete. Nm äie Mehräeutigkeit kommt man auch bei äen Damen mit L nicht herum. Dehmen wir z. 8. Lachmann. Man könnte annehmen, unä nichts spricht ernstlichäagegen, äaö äer Erste äieses Damens ein recht heiterer Mensch war, eine gesunäe, glückliche Datur. In äer älteren äeutschen Sprache bezeichnet aber „lach" oäer „lache" auch anäeres; shä. „loh, lach", mhä. „loch" — nieäriges Holz, Ge büsch; mhä. „lache" — Grenze unä enälich mhä. „lache" --- Pfütze, Lache. Demnach hätte man ihn nach seinem Mohnsit; benannt: äer am Gebüsch oäer an äer Grenze oäer an äer Masserlache Mohnenäe ----- Lusch^ Grenzer, Pfützner. Nnä wie viele Möglichkeiten bietet ein so reizvoller Dame wie Lossner! Meiner Meinung nach gehört er zu äer zahlreichen Zippe äerer, äie sich von ahä. „hlut" — „laut, berühmt" herleiten, verwanät mit Lohse, Lutze (latinisiert unä äaäurch vornehm gemacht — Lucius), Lützner, Lober, Loreck, Lösser, Lorrmann, Lösel, Lösch, Lech, Lösche, Leschner, Leschke u. äergl. Lber man kann auch mancherlei anäre Lnklänge finäen, z. 8. an „los" — frei, an „losen" — hören, an „Los" — Veil, Ztück, Le- sitz, an „Loos, Loss" — Parole, Erkennungszeichen, an äas nieäeräeutsche bezw. nieäerlänäische „lossen" — lösen von löschen (z. 8. Schiff auslaäen), an äie Lbleitung von Dicolaus, wobei äie erste Hälfte äes Morles wegfällt, wozu es viele Leispiele gibt; an slavischen formen wie „los" — Elen, Hirsch, loza — Malä (vgl. Lotzen-Meiäenbach), „luza" — Sumpf, Pfütze (vgl. Lausitz) usw. Mer äie Mahl hat, hat äie Oual. Die Vermischung äes Sorbisch-Menäischen mit äem Deutschen ist ja ein Kennzeichen äes Sächsischen. Darum kann man manchmal im Tweifel sein, ob äeutscher oäer slawischer Mortstamm zugrunäe liegt. Lei äen Damen, äie von äer Heimat äes Lezeichneten hergenommen sinä, treten neben rein äeutschen auch rein slavische auf, also neben Limbach, Lichtenberger, Laitenberger (leiten — führen, Leite — Lerglehne, Lbhang) solche wie Lungwitz, Löönitz, Lommatzsch, Leutritz, Lützner unä äergl. Meist sinä aber äoch gute äeutsche Damen vorhanäen, äie uns äen ähnlichen Ein blick in äie Geistes- unä Gemütswelt unserer Vorfahren erlauben wie bei äen vorhergehenäen Gruppen. Mir sehen äas Verknüpftsein mit äer Nmwelt, mit Räumen, Vieren, Heimateräe unä Volksgenossen. So spielt äer Lieblingsbaum, äie Linäe, eine Kolle, unter äer ernste unä heitre Versammlungen, Gericht, Leratung, Vanz abgehalten weräen unä von äer äie Dichter gern singen; wie wir einen