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für die Amtshauptmannschaft Meißen, für das K.rnlvi.cheri Amt Wtledruft Nr. « femie für das Forst- NWSLLL.KMsyL und rügend "" K«ru>I V-ft-Nungen entgegen./Im S-N-höherer G-watt-Krieg oder sonstiger irgendwelcher Störungen der Betriebe der Zeitungen, der Lieferanten oder der (jskstfieint seit vem Hähre 1841 Zkförderunggeinrichtungen — hat der Bezieher keinen Anspruch auf Lieferung ' »der Nachlieferung der Zeitung oder auf Rückzahlung de« B-zugöpretses. Ferner hat der Inserent in den obengenannten Fällen keine Ansprüche, falls die Zeitung verspätet, in beschränktem Umfange oder nicht erscheint. / Sinzel- Verkaufspreis der Nummer 10 Pfq. / Zuschriften sind nicht persönlich zu Dressieren, sondern an den Verlag, die Schristieitung oder die Geschäftsstelle. / Unonpme Zuschriften bleiben unberücksichtigt. / B-rUner Vertretung: Berlin SW.4». die «.gespaltene KorpuSzeile oder deren Kaur», ^-Oratprels Vfg-, Reklamen Dfa., alles mii Teueruna^rustßlnci 2. -Mio»ch^ Aufschlag. B-i W,ed-rh»lung^nd Iahr-«un. 'hen d??Svalj»Il! ^ ^^ ^°'unn«machungen im amtlichen Teil snur von Bchk. ?-, Tagm und Plähen w rd keine Gewähr geleistet. / Strikte plahverschrift Aufschlag ohne Rabatt. / Oie Rabaitsätze »nd Neit»preife haben nur bei Bar» zahlung binnen 30 Tagen Gültigkeit; längeres Ziel, gerichtliche Einziehung ge« Inserenten bedingen die Berechnung de« Brutto-Zeiän- sofern nichtichon früher ausdrücklich oder stillschweigend »lSErfüllunqSort Amtsgericht und de« Stadtrat zu Wilsdruff reutamt zu Tharandt, L-i»,,« N, 2»«>« Donnerstag den S. Februar 1820 M. 29 I 79. Jahrg. Amtlicher Teil. Verbot des Ankaufs von Gold u. Silber. Auf Grund der Reichsverordnungen vom 7. und 28. November 191? über Maß nahmen zur wirtschaftlichen Demobilmachung wird Folgendes bestimmt: 1. Gold- und Silbermünzen, Gold- und Silb-rwaren, Bruchgold, Bruchstlber, gol dene und silberne Schmucksachen, Bijouterien und Taschenuhren dürfen im Umherziehen oder von HauS zu Haus, an öffentlichen Orten, insbesondere in Wirtschaften oder Bahn höfen, auch am Wohnort oder am Orte der gewerblichen Niederlassung des Aufkäufers nicht aufgekauft oder eingetauscht werden. 2. Die öffentliche Aufforderung zum Verkauf von Gold- und Silbermünzen und das öffentliche Anerbieten zum Ankauf solcher, insbesondere auch durch diesbezügliche Anzeigen in Zeitungen ist verboten. 3. Zuwiderhandlungen gegen diese Vorschrift werden mit Gefängnis bis zu einem Jahre und Geld bis zu 100000 Mk. oder mit einer dieser Strafen bestraft. Auch können Gegenstände, auf die sich die strafbare Handlung bezog, eingezogen werden ohne Unterschied, ob sie dem Täter gehören oder nicht. Zugleich wird auf die Bestimmungen deS Umsatzsteuergesetzes und auf die Vorschriften der §Z 191, 192 der Reichsabgabenordnung vom 13. Dezember 1919 hingewiesen, wonach die Staats- und Gemeindebehörden den Finanzämtern jede zur Durchführung der Be steuerung und der Prüfung und Aufsicht dienliche Hilfe zu leisten und die Behörden und Beamten Steuerzuwiderhandlungen, die sie dienstlich erfahren, den Finanzämtern mitzu teilen haben. Dresden, am 31. Jynuar IS20. Der Staatskommifsar für Demobilmachxng. Lebensmittel-Verteilung im Kommunalverband Meißen-Land. In der Woche vom 8. bis 14. Februar 1920 werden im Kommunalverband Meißen- Land folgende Lebensmittel verteilt: -r ) auf sämtliche Nahrmittelkarte« Reihe II Abschnitt 11 l/z Pfund Weizengrieß Pfundpreis 0,82 Mk. d) auf rote und grüne Lebensmittelkarte« Reihen Abschnitt 10 je ein Päckchen Einheitskeks Preis für das Päckchen 0,60 Mk. c) auf sämtliche Lebeusmittelkarten Reihe II Abschnitt 11 V, Pfund Kunsthonig Pfundpreis 3,70 Mk. °-„a«Uch d» War.» mi, ih,.„ u°. Meißen, am 3. Februar 1920. 45e Iir Die Amtshauptmannschast. Fleischversorgung. „ . Meißen Land einschl. der rev. Städte Nossen, Lommatzsch Walnuss wud die auf Bezugschein gegen Abgabe der Reichsfleischmarkeu 2 zu ver abfolgende rMchmenge für die Woche vom 2. bis 8. Febrnar wie folgt festgesetzt: ») für Personen über « Jahre: 150 x Frischfleisch mit Knochen oder - soweit oochanden — 120 § Hackfleisch oder 150 § Wurst, d) für Kinder unter 6 Jahre«: 75 Z- Frischfleisch mit Knochen oder — soweit vorhanden — 60 A Hackfleisch oder 75 x. Wurst. Meißen, am 3. Februar 1920. 2«» Nr. 1 III,. Kommnnalverband Meißen Land. Holzverkauf an Minderbemittelte. Im unteren Parke sind gegen 50 Holzhaufen an Minderbemittelte abzugeben. Preis 8 Mark. Meldung bis Freilag mittag bei Herrn Börner, Verwaltungsgebäude, Zimmer 2. Zuteilung erfolgt an die Bedürftigsten durch Los. Abnahme des Holzes hat unverzüglich zu erfolgen. Wilsdruff, am 4. Februar 1920. Der Stadtrat. Freibank. Donnerstag den 5. Februar vorm. 9—12 und nachm. 2—4 Uhr Rindfleisch roh, Preis 2,30 Mk. das Pfund auf gelbe Lebensmittelkarten 1—650. Wilsdruff, am 4. Februar 1920. 2»» Der Stadtrat. NuhhchvcrftcMtiW. Tharandter Maissorstremcr. Im Gasthaus zur Tanne in Tharandt Freitag den 13. Februar 1920 vormittags 10 Uhr: 91 h. u. 907 w. Stämme, 837 h. u. 476 w. Klötze, 1140 fi. Reis stangen, 210 fi. Derbstangen u. 3,5 rm du. Nutzscheite, Kahlschlaghölzer Abt. 1 u. 8, Einzelhölzer in Abt. 7—10, 18—20, 27, 2», 32, 33, 38, 43—45, 48—52, 57 u. 63 (Tharandter Teil). »ö Forstrevierverwaltung «nd Forstrentamt Tharandt. Kleine Zeitung für eilige Leser. * Die meisten Eisendahnwerkstätten sind wieder i» Betrieb, da sich genüaenü Arbeitswillige gemeldet haben. * Wie Hava« meldet, muh die Auslieferung der angeblich schuldigen Deutsche« an Frankreich binnen drei Wochen er folgen. * Die Entente erklärt in einer Note, daß sie die Wieder einsetzung der Habsburger auf den Thron Ungarn« nicht dulden werde. * Wie Reuter meldet, sind jetzt alle Kriegsgefangenen aus England nach Deutschland zurückgekehrt. * Der endgültige Frieden zwischen Sowjetrußland «nd Estland ist in Dorpat unterzeichnet worden. * Der frühere Gouverneur von Kiautschou, Meyer-Waldeck, tst aus der japanischen Gefangenlchaft entlasten worden und «ach Deutschland abgereist. Bolschewistenarbeit. Die bowietmänner in Rußland sind, da? weiß man, bl der Wahl ihrer Mittel nicht ängstlich, wenn sie ihnen nur auf dem Wege zu ihren Zielen wieder einmal einen Schritt vorwärts helfen. Zumal in diesem Augenblick, da ihre Rote Armee im Fernen Osten bereits dicht an Wladiwostok siegreich vorgedrungen ist, muß man etwas verwundert auf- horchen, wenn man von neuen Friedensvorschlägen hört, die von Moskau in Warschau etngetroffen find — oder tagen wir lieber: eingetroffen sein sollen. Auch mit bloßen ' Gerüchten dieser Art versteht ja die Sowjetregierung mindestens so geschickt zu spielen und Geschäfte zu machen wie irgendeine der von ihr so glühend gehaßten imperialistisch, kapitalistischen Regierungen des Westens. Also man drängt das neue Polenreich zu klarer Stellung nahme. .Bist du für mich oder bist du gegen mich? Willst du dich von England in einen neuen Krieg mit Sowjet- Rußland hineinhetzen lassen, dann sage es offen heraus, damit wir wissen, woran wir sind. Von unserer Seite ist die Unabhängigkeit und die Souveränität der polnischen Republik vom ersten Tage an bejaht worden, und wir denken nicht daran, diese Haltung zu ändern. Nichts liegt uns ferner als eine Angriffspolitik nach Westen hin. Weder mit Deutschland noch mit einer anderen Macht haben wir mittel bar oder unmittelbar irgend etwas gegen Polen unter nommen, alle strittigen Fragen zwischen uns können durch freundschaftliche Verhandlungen geregelt werden, und unsere Truppe« werde« bi« festgesetzte DemarkationA- fi-UA «WZ siherlÄsoL-LL" Zu glebLrr Zet^. da diese Botschaft in Warschau vorgelegt wird, ist dort eine Mit teilung des polnischen Gesandten auS London eingetroffen, wonach Lloyd George sich geweigert habe, der polnischen Armee gegen zukünftige Angriffe der Bolschewisten Unter stützung zu gewähren. Er soll versichert haben, daß er sich keinesfalls einem Friedensschluß zwischen Polen und Sowjet- Nußland widersetzen werde, wovon in Warschau mit tiefer Befriedigung Kenntnis genommen wird. Denn daß die Polen dem kommenden Frühjahr mit einigen Beklemmungen entgegensetzen trotz der 500 000 bis 600 000 Mann starken Armee, deren sie sich gar nicht laut genug rühmen können, das ist nicht bloß in Warschau längst ein offenes Geheimnis. Wenn es sein muß. wollen die Polen sich sogar zur Ein stellung der Feindseligkeiten gegen die Bolschewisten förmlich zwingen lasten. Fragt sich nur, wie lange man sich auf die heutigen Erklärungen des britischen Ministerpräsidenten ver lassen kann: und es fragt sich ebenso sehr, ob man gut daian tut, die Redensarten der Moskauer Machthaber ernst zu nehmen. Im Rätselaufgeben dieser Art sind Lenin und Trotzki den Warschauer Herrschaften doch vielleicht noch etwas überlegen. Die Polen werden vermutlich um so bedenklicher werden, wenn sie hören, was zu gleicher Zeit, da man sie zu einem bestimmten Ja oder Nein zu verlocken sucht, in Finnland vor sich geht. Dort scheint wieder einmal eine entscheidende Wendung in der inneren und wohl auch in der äußeren Lage des Volkes beoorzustetzen oder gar schon eingetreten zu lein. Dänische Telegramme sprechen von der Bildung einer Koalitionsregierung, die im Werke sei und die also, da im letzten Bürgerkriege die stark bolschewistisch verseuchten Sozialisten eine schwere Niederlage erlitten hatten, zum »lindesten eine halbe Kurswendung deS Staatsschiffes be deuten würde. Von einem Ausstand in Finnland, von Frei scharen, die in den letzten Tagen die Grenze nach Rußland überschritten hätten, wußten verschiedene Meldungen zu be richten. Jetzt hat der Reichspräsident, entgegen dem ein stimmigen Votum des höchsten Gerichtshofes, einem Amnestie- Vorschlag für die Aufrührer Gesetzeskraft verliehen, was gleichfalls auf eine schwere innere Krisis schließen läßt. Die bürgerliche Presse bezeichnet diese Entscheidung als einen Erfolg des Bolschewismus, der also jedenfalls bei allen diesen Vorgängen seine Hand im Spiele haben muß. Ge heime Kampforganisatiouen haben sich im Lande ge bildet, unterstützt von russischen Agitatoren, und ihre Losung ist ebenso gegen das Kapital wie gegen die bürgerliche Gesellschaft gerichtet. Wenn aber in Finnland losgeschlagen werden soll, haben die anderen russischen Randstaaten gleich falls alle Ursache auf der Hut zu ssm. und man kann nicht wiKe*. oh-LriebevüSi^Ls-Äh US zrr gleiHtzr-LAt-sv« MSMt in anderer Richtung ausgegeden werden, nicht gerade einen Bestandteil des Gesamtplanes ausmachen, der der Welt- revolution endlich den Weg nach dem Westen bahnen soll. Bei den Bolschewisten pflegt die Linke immer ganz gut zu wissen, was die Rechte Mt; nur daraus kann es ankommen, daß man sich auch anderwärts über diese Zusammenhänge nicht täuschen läßt. Aber -die Polen sind ja au« dem Stande der diplomatischen Unschuld auch schon lSngst heraus. Die Art, wie sie die beiden Mittelmächte während des Welt krieges überwältigt haben, kennzeichnete sie als nahezu vollendete Meister der Politik. Sie werden sich jetzt von den Bolschewisten schwerlich über den Löffel barbieren lassen. Erzberger gegen Helfferich. (Achter Tag.) Z Berlin, 3. Februar. Heute früh wurden die Verhandlungen wieder ausge nommen. Zu Beginn der Sitzung verliest der Borsitzeuoe em Telegramm des zuständigen Gerichtsarztes, der Herrn August Tovssen untersucht bar. Der Zeuge August Lhysscu ist danach so leidend, dab er die weite Reise nach Berlin nicht unternehmen kann. Es soll nun Direktor Rades vom Dhysjen- Korizein noch einmal vorgeladen werden. Nach einigen Nebensächlichkeiten geht man zu dem pall der sächsischen Serumwerke über. Dr. Helfferich be- tzauvlet, Erzperger habe in der Zett der schlimmsten Zuckernot Len sächsischen SerumwcUen Zucker zuweilen lassen zur Hei- ste mng eines Keuchhustenmittels, dabei habe er aber ver schwiegen, daß er finanziell an der Sache beteiligt leb Im Namen Erzbergers gibt Geheimrat von Gordon die Er- ktämna ab, Erzberger sei an Len Serumwerkcn nicht mit einem Pfennig beteiligt. Es sollte ein neues Keuchhusten- mittel hergeslellt werden und aus rein humanitären Beweg gründen zeichneten mehrere ZentrumSmrtgtteLer, darunter Gras Praschina, Dr. Heim, Erzberger u. a. einen Betrag von zusammen 40 000 Mart, die dem Erfinder ürerwtesen wuruen. Niemals ist ein Gewinn an Erzberger geflossen. AuS der Zeugenvernehmung erg-rot fich, daß Erzberger eine Bitte der Serumwerke um Zuwendung von Zucker zur Herstellung des Keuchhuslenmitteis .Pmgodin" be,ürwortet hat. Der Zeuge Geheimrat Dr. Juanack veryanoelte darauf mit dem Direktor Bayer der Werke, dec ihm sagte, er bade Mais so unter der Hand durch Herrn Lrzcerger er halten. Dieser sei Mitglied des AufsichtSrats. Dem Zeugen in die Sache unklar erschienen uno ec hat an eine gesuM- liche Verbindung gedacht. Hcfiige Zus«mme«stSße entwickeln sich, als der Vertreter Erz-«rger«, Geheimrat » Gordon, den Zeugen wehermrat Juckcnack fragt, oo ec miss,, wie das an sich une'.hevtich« Mater«! tn die Hands HslfferickS gekomm«« lei und ob er, ZuLer^ck, Herrn Herffc-rrch ELsÜ El düä Mrs« ÄiLBttULS« üaLei. -