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find. Die werden bilden und bauen an der neuen Heimat. Wir stehen mit fast leeren Händen unseren Heimkehrern zum Willkomm. Aber wir bieten ihnen ein Großes, eine ungeheure Aufgabe, die jede Hand mit dem Segen der Arbeit füllt und jedes Hirn mit fruchtbarer Gestaltung. Eine ungeheure Aufgabe. Wir wollen mit ihnen, die da heimkehren, in eine Reihe treten und Hand anlegen an diese ungeheure Aufgabe. Sie heißt Deutschland und Heimat! . Lg. Aus Stadt und Land. Mitteilungen für oiese Rubrik nehmen ivir immer dankbar entgegen Wilsdruff, den 31. Januar 1920. Was die Woche brachte. Sie brachte, -er Zeit entsprechend, fast durchweg an genehmes Wetter. Vielfach meinte es die Sonne recht gut und ihre Strahlen wirkten elektrisierend auf die Menschen. Am besten ist das bei den Kinsern wahrzunehmen, die ihren Uebermut dann mehr austollen lassen als sonst. Regen fehlt« in der vergangenen Woche natürlich auch nicht, er stellte sich anhaltend in der Mitte der Woche ein; seine Mengen sind schon lange überaus reichlich bemessen. Nacht fröste gab es nur an den ersten Wochentagen, an den letzten Tagen herrschte mildes Wetter. Zu der im vorhergehenden Wochenbericht enthaltenen Notiz über den Bau einer neuen Häuserkolonie an der Bismarckstraße sei ergänzend noch folgendes erwähnt. Die Kolonie umfaßt in 9 vier- und Einfamilienhäusern 38 Wohnungen. Der Entwurf dazu stammt vom Architekt Kurt Bärbig in Dresden, dem auch die Gberleitung übertragen worden ist. Für die Aus führungsarbeiten zur Errichtung der ersten drei Häuser wurden drei hiesige Firmen zur Konkurrenz heranzezogen, von welchen die Firma Burkhardt den Auftrag erhielt. Ein Haus ist bereits gehoben worden; es geht aber auch der Bau der beiden anderen schon rüstig vorwärts. — Das Schicksal schreitet mit Riesenschritten. Di« Z«it naht heran und ist für viele Gebiete im Dsten und Norden bereits gekommen, daß die Bewohner vom Mutterlande Abschied nehmen müssen. Wenn die Schwüre, die jetzt der Muttererde Deutschland dargebracht werden, wahr sind, dann find die den Feinden überlassenen Länder nicht verloren. Gewiß, es wird, wenn auch vielleicht erst nach vielen Jahrzehnten, die Zeil kommen, daß unservaterland wieder erstarkt und unter den Völkern abermals «ine geachtete Stellung einnimmt; wie und auf welche Weise das geschehen wird, bleibt unseren Nachkommen überlassen. Mit großer Entrüstung haben wir die Nachricht von dem Attentat auf den Reichsfinanzminister Erzberger vernommen. Daß Männer auf verantwortlichem Posten persönlichen Angriffen ausgesetzt sind, ist immer schon so gewesen, «eil eS schwer ist, jedem einzelnen recht zu tun, daß aber halbwüchsige Burschen sich erdreisten, das Leben solcher Männer zu gefährden, ist «ine Folgeerscheinung des Krieges. Was hat denn nun eigentlich Erzberger verbrochen? Nichts! Er hat in schwerer Zeit seine Pflicht voll und ganz getan, und kein anderer würde anders gehandelt haben als er. Er stand bei den Waffenstillstandsverhandlungen einem Heinde gegenüber, der es auf die Vernichtung Deutschlands abgesehen hatte; es blieb ihm also nichts anderes übrig, als di« Forderungen zu bejahen. Und als Reichsfinanz minister? An den Steuerplänen haben auch andere Männer noch mit gearbeitet, es ist also keine Gewähr vorhanden, ob die Entwürfe von Erzberger stammen; ein andrer Aus weg als wie dieser harte Druck konnte überhaupt nicht gefunden werden, wenn anders wir den Verbindlichkeiten nachkommen wollen. Dankbar müssen wir es anerkennen, daß es überhaupt noch ein Mann wagt«, mit der schweren Last eines solchen Amtes seine Schultern zu bedrücken. Gott schenke dem Reichsfinanzminister baldig« Genesung! — Die Fortsetzung des Romans mußten wir wegen Raummangel für die nächste Nummer zurückstellen. — Kundgebung des Verbandes Sächsischer In dustrieller zur Frage der Einführung der Sechsstundeu- fchicht im Kohlenbergbau. Der Verband Sächsischer In dustrieller hat zur E nführung der Sechsstundenschicht im Bergbau am 1. Februar 1920 nachstehendes Telegramm an den Reichskanzler Bauer geschickt: Angesichts der Agi tation, die gewiffe unverantwortliche Kreise treiben, die Berg arbeiter zur Durchsetzung ihrer Forderung auf Einführung der Sechsstundenschicht am 1. Februar 1920 mit allen Mitteln zu bewegen, bittet der Verband Sächsischer Industrieller dre Reichsregierung dringend, alle Maßnahmen zu ergreifen, die geeignet sind, diese für die deutsche Volkswirtschaft katastrophale Verminderung der Kohlenproduktion zu ver hindern. Es handelt sich hier um eine Angelegenheit, nicht allein der Industrie und der darin beschäftigten Arbeiter schaft, sondern um eine solche deS gesamten Volkes und es muß von der Einsicht der Bergleute erwartet werden, daß sie die derzeitige Undurchführbarkeit ihrer Forderungen selbst erkennen und ihrerseits nachdrücklich allen den Elementen entgegenarbeiten, die bestrebt sind, durch die Agitation für die sofortige Einführung der Sechsstundenschicht den Zu sammenbruch der deutschen Volkswirtschaft herbeizuführen. In Sachsens Industrie, die ohnehin dauernd mit ungeheueren Schwierigkeiten wegen völlig unzureichender Kohlenversor gung kämpft, würden alle Bemühungen, durch Hebung der Produktion die furchtbare Lage der Volkswirtschaft zu bessern, bei Einführung der Sechsstundenschicht und des damit verbundenen Rückganges der Kohlenproduktion ver nichtet werden. Die Regierung ist verpflichtet, alle Maß nahmen zu treffen, die geeignet sind, die Kohlenförderung zu sichern und zu heben und sie wird hierbei alle einsichtigen Kreise des gesamten Volkes hinter sich haben. — Die Jahreshauptversammlung des Pflegeaus schusses beim Wohlfahrtsamte der AmtShauptmaunschaft Meißen fand unter Vorsitz des NmtShauptmanneS Dr. Sievert am 29. d. M. statt. Sie galt der Aufstellung des Haus haltplanes für das 1. Vierteljahr 1920 und für daS kom mende, mit dem 1. April beginnende Geschäftsjahr. Für das gesamte Wohlfahrtsamt sind Mittel in Höhe von 75000 Mk. vorgesehen, davon davon entfallen 44600 Mk. auf den Pflegeausschuß usw., 22000 Mk. für die Tuber kulosenfürsorge, 15000 Mk. für die Säuglings- und Klein kinderfürsorge einschließlich des Mutterschutzes und 7600 Mk. Anteil an den Verwaltungskosten. Der Vorschlag fand einstimmige Billigung. Bei der Aussprache einigte sich der Ausschuß auf den Grundsatz, die Ausgaben für die Unter bringung Lungenkranker in Heilanstalten, soweit sie nicht durch Krankenkassen usw. gedeckt werden, auf den Bezirk zu übernehmen. DaS Wohlfahrtsamt wird es zu seiner ersten Aufgabe machen, die Gemeindediakonie auszugestalten und gedenkt, die Anstellung einer größeren Anzahl Gemeinde schwestern und Pflegerinnen zu vermitteln. — Postalisches. Vom 1. Februar ab sind bei dem Postamt in Wilsdruff an Sonn- und allgemeinen Feier tagen die Schalter für die Annahme und Ausgabe von Postsendungen nur von 8 bis 9 Uhr vormittags ge öffnet. Der Telegraphen- und Fernsprechvermittelungsdienst wird vom gleichen Zeitpunkt ab an Sonn- und Feier tagen im Sommer von 7 Uhr, im Winter von 8 Uhr vormittags bis 1 Uhr nachmittags und von 5 bis 6 Uhr nachmittags abgehalten. Wiederholt wird darauf hin gewiesen, daß an Sonn- und Feiertagen Postanweisungen und Zahlkarten, abgesehen von telegraphischen, sowie Wert briefe und Pakete, mit Ausnahme von dringenden, nicht angenommen weid n. — Helbigsdorf. Heute früh gegen 4 Uhr brannte die dem Gutsbesitzer Oskar Ludewig gehörige Scheune bis auf die Umfassungsmauern nieder. Alle Strohvoriäte so wie sämtliche Maschinen wurden ein Raub der Flammen. Es wird Brandstiftung vermutet. Letzte Drahtberichte des »Wilsdruffer Tageblattes». Eine scharfe Note an Holland in Vorbereitung London, 31. Januar, (tu.) Reuters Bureau meldet aus Paris: Die zweite, sehr kategorisch gehaltene Note der Alliierten an Holland wird am Montag überreicht werden. Sie fordert die Auslieferung des Kaisers in einer bestimmten Frist, damit das vorgesehene Prozeßverfahren gegen die Kriegsschuldigen nicht weiter verzögert wird. Errichtung des Gerichtshofes im Haag? Paris, 31. Januar, (tu.) Clemenceau« Zeitung Homme libre veröffentlicht den Vorschlag, daß der Völker bund feinen Gerichtshof im Haag errichten möge, um dort den Kaiser zu verurteilen. Hierdurch würde die Aus lieferung umgangen werden. Verkürzung der Liste der Schuldige«. Haag, 31. Januar, (tu.) Es wird gemeldet, daß Millerand und Nitti wahrscheinlich nach London kommen werden, um die Frage der Kriegsschuldigen zu besprechen. Man dürfe sich nicht wundern, wenn die Liste der Schul digen aufs neue verkürzt werde. Die Alliierten feien sich allgemein darüber einig, daß sie nichts tun wollen, um die jetzigen Unruhe« in Deutschland noch schlimmer zu machen. Die heutige Nummer umfaßt 4 Seiten Herausgeber, Verleger und Drucker: Arthur Zschunke in Wilsdruff Verantwortlich für die Echristleitung: Oberlehrer i. R. Gärtner, für der Inseratenteil: Arthur Zschunke, beide in Wilsdruff. WmHimi für Familie und Gewerbe. Bestbewährte deutsche Fabrikate: Viktoria, Phönix, Gritzner. 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