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sucht nach Reinheit und Vergebung, Abscheu gegen das Böse, Sehnsucht nach Frieden und Seligkeit. Unser ganzes inneres Leben aber liegt vor Gott wie ein aufgeschlagenes Buch, er kennt auch unsre Selbstvorwürfe und unsre Schmer zen über unS selbst; ihm gegenüber hilft keine Heuchelei und keine Lüge, kein Selbstbetrug. Und er stehet unsre Wege, die bösen wie die guten. Die Lose und Wege der Men schen sind äußerlich angesehn so verschieden, Arme und Reiche, Gebildete und Ungebildete, Glückliche und Unglück liche gehen neben einander her, im Grunde aber gibt es doch nur zwei Lebenswege, das alles ist nur Beiwerk: der Weg des Glaubens oder des Unglaubens, der Gottlosigkeit oder der Frömmigkeit, des Lasters oder der Tugend, der schmale Weg, der durch die enge Pforte ins ewige Leben führt oder der breite Weg, der in die Verdammnis führt. Gott stehet beide! Und nicht einer kann sich seinem Blick entziehen. Versuchs einmal, o Mensch, fliehe vor Gott, es wird dir auch gehen wie Adam und Eva, als sie nach der Sünde sich versteckten hinter die Bäume des Gartens und das Donnerwort sie traf: „Adam wo bist du?" und wie es Kain ging, da er nach seinem Brudermord die furchtbare Frage vernahm: „Wo ist din Bruder Abel?" oder wie Judas, der lange genug unter der Jüngerschar den Heuchel schein der Tugend bewahrt hat, kann doch am letzten Abend, als der strafende Blick des Priesters auf ihn geruht hat, die Gemeinschaft der Frommen nicht länger ertragen, er stürmt hinaus in die finstere Nacht, daß ihr schwarzer Fittich den ungeheuren Frevel seiner Seele in Nacht und Finster nis begraben möge! Aber wohin er auch eilen mag, der strafende Blick des Herrn folgt ihm allenthalben, verfolgt ihn in Gethsemanes Dunkel, in der einsamen Wüste wie unter dem Gewühls der Stadt; solange er lebt und wo er auch leben und weilen mag, überall und allzeit trifft ihn dieser Blick wie ein Schwert, das sich seiner Seele einbohrt, bis er endlich das Leben nicht mehr tragen kann und in schrecklichem Selbstmord dem verfolgenden Richter zu ent rinnen sucht. Und doch, wie wird er ihn wiedergefunden haben, als er im Jenseits erwachte. Der Herr dein Gott ist ein verzehrendes Feuer und ein eifriger Gott, aber er will nicht die Sünder verzehren, sondern die Sünde nur will er vertilgen; das Bangen, das Zittern, das Zagen, das er im Sünder erweckt, soll diesen nicht den zürnenden Richter fliehen heißen, sondern das schuldbeladene Kind soll dem Vater stille halten, wenn dieser sich anschickt, es zu züchtigen. So tat es Petrus nach der Sünde der dreifachen Verleugnung; als der Herr ihn anschaute mit dem Blicke voll trauernder Liebe, da wars ihm, als wenn seine Seele von tausend Schwertern durchbohrt würde, er hätte sich mögen in den Abgründen der Erde vor diesem Blicke ver bergen, aber er hielt ihn aus, er ließ ihn wirken, er bestand die schmerzhafte Operation, daß die Gluten, die von diesem Blicke auSgingen, das Felsgestein seines harten und bösen Herzens zerschmelzen durften, um es in Tränen heißer Buße von ihm loszulösen und dadurch ward er geretet! O warum lernen wir nicht von ihm? Warum fliehen wir vor dem Angesichte dessen, der unsre Seels suchet, daß er sie errette und selig mache? O Herr lehre uns, daß wir selber dir das Herz auftun, und uns von deinem Lichte durchleuchten lasten! Aus Stadt und Land. Mitteilungen für diese Rubrik nehmen wir immer bankbar entgegen Wilsdruff, den 17. Januar 1920. Was die Woche brachte. Der orkanartige Sturm, der gleich am ersten Tage der vergangenen Woche einsetzle und zu Klagen über Schäden an Dächern, Zäunen und Bäumen vielfach Veranlassung gab, hielt drei Tage ununterbrochen an, wenn er auch zuletzt an Heftigkeit weit nachgelasten hatte. Die Temperatur war während dieser Zeit ziemlich mild, sie bewegte sich zwischen Z- 6 Grad bis -s- 9 Grad R.. Mjt dem Nachlassen des Sturmes war auch ein Rückgang der Wärme verbunden; es näherte sich die Quecksilbersäule des Thermometers wieder dem Nullpunkt, auch trat dann abwechselnd leichter Regen und Schneefall ein. So hielt das Wetter bis zum Ende der Woche an. — Es ist in diesem Wochenbericht immer Rücksicht auf alle wichtigen Begebenheiten genommen und die sich daran anknüpfenden Tagesgespräche sind nach den in der Allgemeinheit vertretenen Gesichtspunkten beleuchtet worden, heute aber muß etwas erwähnt werden, was sich wohl als wichtig zugetragen hat, wovon aber so gut wie garnicht gesprochen worden ist, und das ist — der Friede. Weil seine schimpflichen Bedingungen, die sich an ihn knüpfen, schon seit langer Zeit hinlänglich bekannt waren, hielt man es auch nicht für nötig, seinen Eintritt noch be sonders zu verherrlichen, zeigt er doch nur den Beginn der Schmach und des Elends für pnser Vaterland an. So wie sich unsere Bevölkerung zu dem endgültigen Frieden schluß verhalten hat, wird es gewiß überall im deutschen Reiche gewesen sein. Die Gleichgültigkeit hat nach den vielen Enttäuschungen den höchsten Grad erreicht. Man soll auch von den Feinden lernen, und gerade in der Not wollen wir diese Mahnung nicht unbeachtet an uns vorüber gehen lassen und ihnen darin nachzukommen versuchen, das Vaterland wieder über die Partei zu stellen und die größte Befriedigung in der Arbeit zu erblicken; sind wir erst wieder soweit gekommen, dann wird es in unserm Vaterlande und mit uns selbst auch wieder vorwärts gehen. Gegenwärtig steht es allerdings nicht danach aus. Von neuem sind Streiks uud Unruhen vornehmlich in Preußen entbrannt, die von den bekannten Wühlern, den Unabhängigen und Kommunisten, in Szene gesetzt worden sind, um die jetzige Regierung zu stürzen und dem Vaterlande den gleichen Niedergang zu bereiten, wie er über Rußland bereits herein gebrochen ist. Dem tatkräftigen Einschreiten der Regierung ist es gelungen, das Unglück abzuwenden. — Ein Brief „eigentlich" SO Pfennig. Reichspost minister Giesberts hat bei seinem Aufenthalt in. Dortmund, wie „Tremonia" mitteilt, u. a. erklärt: Der vorjährige Postetat habe mit einem Fehlbetrag von 150 Millionen Mark abgeschlossen, in diesem Jahre würde er eine Viertel milliarde betragen. Um diesen gewaltigen Ausfall durch eigene Einnahmen zu decken, müßten die Postgebühren erheblich erhöht werden. Es sei eigentlich erforderlich, daß das Porto für einen Brief auf 50 Pfg. und für eine Post karte auf 35 Pfg. erhöht würde. Die Telegrammgebühren müßten auf 3 Mark, die Fernsprschanschlußgebühren auf etwa 1000 Mark festgesetzt »erden. Eine solche Erhöhung der Gebühren würde aber mit der Erdrosselung des Ver kehrs gleichbedeutend sein. Gleichwohl sei aber eine Er höhung der wichtigen Gebühren bei der fortlaufenden Teue rung unausbleiblich. — Von der Gendarmerie des amtShauptmann- schaftlichen Bezirks Meißen sind im Monat Dezember 510 Anzeigen, darunter 4 Haftanzeigsn, erstattet worden, und zwar wegen Diebstahls, Unterschlagung und Hehlerei 93, Jagdvergehens 2, Verstoß gegen straßenpolizeiliche Vor schriften 8, Sittlichkeitsverdrechens 1, Uebertretung gewerbe polizeilicher Vorschriften 2, Verletzung sonstiger Straf bestimmungen 9, Ausschreibens in Fahndungsblättern 5. In Erörterungs- und sonstigen Dienstangelegenheiten waren 359 Anzeigen zu erstatten, außerdem 41 Nachtragsanzeigen zu strafbaren Handlungen. Festgenommen wurden 8 Per sonen, und zwar wegen Sittlichkeitsverbrechens 1, Dieb stahls 3, Verletzung sonstiger Strafbestimmungen 4. Dieb stähle kamen 47 schwere und 46 einfache zur Anzeige, wo von bei 13 schweren und 30 einfachen die Täter ermittelt werden konnten. — Die Beschälstation Zella ist mit § Hengsten, 2 Vlbenburgern unb 2 Belgiern, besetzt worben. — Erhöhung der Deckgeldersätze. Die Deckgelber sätze, bie dasLanbstallamt zuMoritzburg vom s.Zanuar s^20 an für bie Benutzung ber staatlichen Beschäler erhebt, be tragen nach einer Verfügung bes Wirtschaslsministeriums: 30 Mark für Stammstuten, 30 Mark für Angelbstulen, 36 Mark für in bas Zuchtregister eingetragene Stuten, 42 Mark für nicht in bas Zuchtregister eingetragene Stuten, 42 Mark für in bas Zuchtregistrr eingetragen« Stuten von außerhalb ber sächsischen Lanbesgrenze, 60 Mark für nicht in bas Zuchtregistrr ringrtragene Stutrn von außer- halb ber sächsischen Lanbesgrenze unb 60 Mark für alle vorbezeichneten Stuten, bie in ber Zeit vom s. August bis Enbe Dezember ben Hengsten zugeführt werben. Zu ben vorstehend festgesetzten Deckgelbrrsätzen ist mit Rücksicht auf bie eingetretene »eitere Steigerung der Preise für Futter mittel usw. vom f. Zanuar 1Y20 an «in Teuerungs- zuschlag zum Deckgelbe in Höh« von 15 Mark zu erheben. — WeiStropp. Zur Errichtung und Unterhaltung eines Helbenmales für bie gefallenen Kriegsteilnehmer im Kirchspiele Weistropp, zu bem auch Niederwartha gehört, sind in letzterem Grte in zwei Sammlungen etwa 550 Mk. aufgebracht worben. — Niederwartha. N)ie verlautet, ist ber vielen Aus- flüglern bestens bekannte hiesig« Gasthof von bem lang jährigen Besitzer, Herrn Kießler, um den Preis von 170000 Mk. verkauft worben. Di« Uebergab« wird im Februar «rfolgen. — Kötzschenvroda. In den letzlvergangenen 8 bis so Wochen sinb in bem Licht- unb Luftbad von Bilz in Kötzschenbroda «ine Anzahl zur Zeit unbenutzte Sommer hütten erbrochen unb daraus bie Ausstattungsgegenstänbe gestohlen worben. Vie unbekannten Täter, die wiederholt am Tatorte gewesen sein müssen, haben zum Abtransport ber gestohlenen Gegenstänbe einen Handwagen benutzt. Zn einem Falle, wo bie Einbrecher überrascht wurden, haben sie auf ben Verfolger geschossen. — Dresden. Zn ben hiesigen städtischen Schulen kann ber Unterricht am Montag ben sZ. Zanuar nur in ben bisherigen Heizschulen wieder ausgenommen werden, da bie Brennstoffeingänge sich während der Weihnachts- ferien nicht gebessert haben. — Dresden. Für bie Erwerbslosenunterstützung hat der Stadtrat zu Dresden rin weiteres Rechnungsgelb von 2 Mill. Mark aus ber Kriegsanleihe bewilligt. Damit sind i« ganzen von der Stabt Dresden für bi« Erwerbs- Ios«nfürsorge 8 MM. Mark bewilligt, unb der Gesamt aufwand im Stadtbereiche für bie Erwerbslosen beträgt bis Enbe Dezember über 34 Mill. Mark. — Radeberg. Das hiesige Feuerwerkslaboratorium ist bekanntlich ans Reichsbesitz ins Eigentum eines großen Zndustriekonsortiums, bem w a. die Firma ZägeriLRoth in Leipzig unb bamit bem Siemens-Schuckert-Uonzern an gehören, übergegangen. Es wird beabsichtigt, sämtliche 2500 Arbeiter weiter zu beschäftigen und die Herstellung von Fernsprechavparaten, Zentrifugen usw. zu übernehmen. Auch die Einrichtung einer Lederfabrikation ist geplant. — Lichtenstein Callnberg Die Stadtverordneten bewilligten 4000 Mk. für Brennholz, das unentgeltlich an bedürftige Kriegshinterbliebene abgegeben werden soll. — Leipzig. Zn einigen TagtN «erben Sonderzügr mit Wiener Kindern hier eintreffen, bie auf Leipzig unb auf bi« Provinz verteilt werben. Die Wiener Kinber sollen bis August b. Z. in deutscher pflege verbleiben. Das Hochwasser der Elbe. — Dresden. Der Wasserstand der Elbe betrug am Freitag morgen 452 cm, mittags s2 Uhr 458 cm. Der Wasserstand wird zunächst noch langsam weiter steigen. Für Sonnabend früh wird ein Stand von ungefähr 490 cm über Normal zu erwarten sein. Zn Melnick ist seit heut« früh 6 Uhr Stillstand eingetr«t«n. — Meißen. Das Hochwasser der Elbe hat einen Stand von mehr als 4 Meter über Null erreicht, sämt liche Elbumschlagsplätze sichen unter Wasser und teilweise auch die Straßen und Plätze der Stadt. Die linksseitige Elbuferftraße Meißen—Dresden ist unweit der Stadt seit Mittwoch vormittag ebenfalls überschwemmt, so daß sie für den Verkehr ausscheidet. Sämtliche Keller bis weit in die Stadt hinein siehen unter Wasser. — Niederwartha Das Hochwasser bietet hier «in seltsames Bild. Vom Bahndamm bis nach Kötzschenbroda, Naundorf und Loswig dehnt sich eine Wasserfläche, aus der nur noch einzelne Baumwipfel hervorstehen. Nahe der Brücke sind die zwei Bahnhäuser und die einzelnen Bauten der Neidischen Anlage, mitten im Wasser stehend, zu sehen. Bis an den Rand, teilweise schon darüber von den Fluten bespült, zieht sich gleich einem schwarzen Faden di« Lossebaude-Niedrrwarthaer Straße durch den ungeheuren See. Auf Wildberger Flur ist dem Hochwasser leider «ine ganze Kahnladung böhmischer Braunkohlen zum Opfer gefallen. Der eiserne Kahn war vor einigen Wochen, als die Elbe auch schon hoch ging, an einen Pfeiler ber hiesigen Eisenbahnbrücke angerannt und an ber Spitze auf gerissen, so daß man ihn auf Wilbderger Flur auflaufen lassen mußte. Die Eigentümerin der Ladung, ein« Berliner Versicherungsgesellschaft, hatte die Umladung der Kohlen beabsichtigt, was über durch bas letzte überraschende Hoch wasser vereitelt worden ist. Die Kohlen gelten als verloren; ein schwerer Verlust bei dieser Kohlenknappheit! Seit Donnerstag abend ist der Zugang zur hiesigen Eisenbahn- Haltestelle unterbrochen. Die Personenzüge halten deshalb an bem ehemaligen Bahnübergang« unterhalb ber Wilhelms burg zur Aufnahme unb Absetzung von Fahrgästen. Auch die Landstraße steht nun auf der halben Strecke zwischen Niederwartha nach Lofsebaude unter Wasser. Der Ver kehr ist deshalb nur über die Wilhelmsburg möglich. Zn Niederwartha selbst kann man zum Gemeindeamt, Kauf mann und Fleischer nur mit Flößen oder Kähnen gelangen. Lin Besuch unserer Gegend ist «egen des eigenartigen Bildes der ungeheuren Wasserfläche sehr lohnend. Wie uns mitgeteilt wird, sind am Freitag riesige Holzmengen vom Stapel der Z«llulosefabriken von Hoesch äc Lo. in Heidenau abgeschwommen. Es kommen Vorräte im Werte von 20 Millionen Mark in Betracht. SackMcde Volkskammer. Die in der gestrigen Sitzung begonnene Lrnährungs- debatte zog sich auch heute wieder in der gleichen epischen Breite durch di« ganz« Sitzung hin. Als d«r deutschnationale Abgeordnete Dr. Beutler Stellung zu den gestrigen Aus führungen des Wirtschaftsministers Schwarz nahm, geriet ein ganz anderer Ton in die bisher nahezu verlaufene Aussprache. Abgeordneter Beutler erklärte u. a., wenn der Wirtschaftsminister für die Putsch« von links di« Deutsch nationalen verantwortlich mache, so sei das grundfalsch. Sie dächten nicht an eine Gegenrevolution. Seine Partei werde warten bis die Aepfel reif wären und herunlerfielen. Die Regierung würde schon gestürzt werden. Wirtschafts- Minister Schwarz versuchte hierüber scharf mit dem Redner abzurechnen. Er führte aus: Wenn vom Abgeordneten Beutler gesagt werde, die Revolution sei schuld an dem gegenwärtigen Elend, so behaupt« ich, daß die Verbrecher am Volke, und dabei zeigte er nach rechts, dort sitzen! Es steht zweifellos fest, daß der Krieg durch verbrechen und Verbrecher herbeigeführt ist. Dieser Ausspruch ver anlaßte den Abgeordneten Beutler, nach links zeigend, zu dem Zwischenruf: „Die sitzen dort!" Hierauf kam es zu tumullaritchen Szenen, wobei von links Kriegshetzer u. a. geschrieen wurde, vergebens versuchte der Hammer des Vizepräsidenten Ruhe herbeizuführen. Nachdem dies etwas gelungen war, sprach ber Minister erregt noch einige Sätze und schloß zur Rechten gewandt: „Sie sollen bie ersten sein, bie am Galgen hängen!" Dieser Ausdruck blieb vom Vize präsidenten als unparlamentarisch nicht ungerügt und Ab geordneter Fellisch (Soz) fuhr im heftigen polemisierenden Ton« g«g«n die Rechte des Hauses im Sinne ber Minister rede fort. Daß Abgeordneter Dr. Beutler die Hiebe nicht auf sich sitzen ließ, «ar selbstverständlich. Später gingen -i« Verhandlungen in ruhigem, geschäftsmäßigem Tone «eiter. Zeitbilder. Wieder einmal neu verteuert — wirb ber Lebens unterhalt, — ber Verdienst des Durchschnittsbeutschen — reicht kaum für das Essen bald. — Neue Streiks sind -rum die Folg«, — unb so g«ht «s Tag für Tag, — keiner weiß, wie wohl in Zukunft — bies noch einmal enden mag. — Unsres Geldes Wert verringert — sich im Ausland immer mehr, — nächstens nimmt bei den Neutralen — man es überhaupt nicht mehr. — Alles, was wir heut« kaufen, — weil «s uns im Lande fehlt, — hilft uns weiter ruinieren — und verschlechtert unser Gelb. — Tatenlos sieht die Regierung — diesem Niedergang« zu, — läßt das deutsche Volk verkommet» — nach unb nach in Seelenruh; — nur bei inneren Konflikten — zeigt sie ihre ganze Kraft, — um ben Zustanb zu erhalten, -er uns soviel „Segen" schafft. — Wann wir- endlich hierzulande — die Vernunft uns wiederkehren, — wann wird unserem ganzen Volke — endlich die Erfahrung lehren, — daß wir all«, festgtschlosstn, — einmal uns besinnen müssen, — alles wieder aufzubauen, — was wir so herabgerissen, — daß wir dieses nur erreichen, — wenn wir ausnahmslos uns mühen, — nicht mehr unserm lieben Nächsten — bis aufs Hemde auszuziehen? Die heutige Nummer umfaßt 4 Seite« Herausgeber, Verleger und Drucker: Arthm Zschunke in Wilsdruff. Verantw»rtl!ch für die Schristleitung: Oberlehr«.- i. R. Gärtner, für der Inseratenteil- Arthur Zschunke beide in Wilsdruff. Kesselsdorf. Lebensmittelverteilung. Am Montag den 19. Januar Verteilung der Kommunaloerbandsware. Kesselsdorf, am 17. Januar 1920. Der Gemeindevorstand. 0000 o 0000 MWen mit eisernem Unterbau für 200 Mk. zu verkaufen. MW, Sora Nr. 16 b. GOGGGGGQG Schwere Melkkuh für 900 Mk. zu verk., aber nur gsg. Gold- u. Silber-Zahlung. Kuppe, Meißen-Oberspaar, Klaußenweg 12. ss» Aerztlich begutachtet und empfohlen! 747 Flechten aller Art beseitigt sicher Herzelibrine. Periodenstörungen regelnDr.WolffsHämo-Tadl. Nervosität heilbar durch Kopra, äußerlich. Je Orig.-Pack.4,S0 (Nachn. 4.80) Versandhaus Lehner, Dresden N 23. T Bettnässen S Befreiung sofort. Alter u. Geschlecht angeb. — Auskunft umsonst. Sanitas,Fürth/8. 174z Flössaustraße 23.