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General- Rücktritt früheren ll erklärt, :grcifu«g chrer der russischem befindliche Bei der München >eide aus c hat nun che Gei^' fast aus' Georgen- fiten, »m en Rude üe Fried' Sruit ge- noch das tengräber verlangen LO Marl lsel. Die osion sic!> gneis teil' deutschen 50 wieder über die dtbezirks« , daß die Kopfläuse esem Un« In einer rng unter u schreck' re Mense Die Ei' rueut z»' t Z00OO. 1918 bis nschen uU den. it achon. del 'n. scheiden Ücke, jrücke L. die Ma fi' Mädchen» um wie trauisch sie dann Tom.' die Lern' Missis »eutschlan« er wund«'' :n Lippe", äumerisck! an dir n<" -tzlich har' »«sicht eine' zehen. aen kann r wegw«r' m Mut l" s fremder" n mit a"' ch will n'" h an nich^ lte Waffe" ag sc'e'^ Deutsche Kriegsgefangene als Arbeiter in Nordsrankreich. Genf, 10. Mai. (tu.) Wie die französischen Zeis Kege» melden, sind die englischen Dampfer St. George »nd St. David mit 2000 deutschen Kriegsgefangenen in Le Havre eingetroffen. Die Gefangenen werden nach den «ordfranzöfischen Gouvernements gebracht, um bei dem tvicderausda« der Gebäude verwendet zu werden. Ju Hamburg eingetroffene Lebensmitteldampfer. Hamburg, 10. Mai. (tu.) In den beiden letzten lagen find hier die amerikanifchen Dampfer St. Gustav »ad St. Lhristoval mit zusammen 12000 Tonnen Speise st gemeldet worden. Eingetroffen ist der norwegische Dampfer August mit 7500 Tonnen Lebensmitteln und der dänische Dampfer Mangena von Amerika mit einer Weizenladung. Erwartet werden noch drei andere ameri- aamsche Lebensmitteldampfer. Aus Stadt und Land. 'MN,N i .! » «MU» Mr t»» v—»ar e-q««. Wilsdruff, 10. Mai 1919. Was die Woche brachte. Wenn banges Warten noch zum Guten sich wendet, ersehntes Hoffen den Erwartungen entsprechend sich 'Ml' wenü das Unglück einen immer noch guten Verlauf süir.mt, wenn auf heimtückische Krankheit die Genesung folgt: dann entringt sich, tief aufatmend, dem Herzen von 'elbft ein „Endlich." Auch auf die zurückgelegte Woche ist der Ausruf „Endlich" in vielfacher Beziehung paffend. Zu nächst ist er anwendbar auf das Wetter, dann ist er aber auch so recht zutreffend hinsichtlich des auf jedem Deutschen 'ostenden Druckes, der durch die Bekanntgabe der Friedens« bedmgungen entfernt worden ist. Endlich hat sich das Getier zum besseren gewendet. Die Sonne hat wieder ihre Macht entfaltet. Bald werden auch bei uns alle Bäume 'M vollen Blütenschmuck prangen, und hoffen wir, daß diesem Schmuck ein reicher Fruchtansatz folgt. Die Saaten ünd nach ihrem jetzigen Stand vielversprechend, und auch dras und Klee sind zumeist gut entwickelt. Wir brauchen eine reiche Ernte auf allen Fruchtgebieten ja so notwendig, damit das „Endlich" sich auch betreffs des besseren Standes d-r Nahrung für Menschen und Tiere erfülle. Endlich spricht »uch der Landmann, nachdem ihm durch günstigere Witterungs- oerhältnisse die Möglichkeit gegeben ist, die noch nötigen )rühjahrSarbeiten rasch hintereinander erledigen zu können. Endlich ruft auch jeder Deutsche, wenn auch mit Seufzen ond mit Grämen, aus, nachdem die erniedrigenden Friedens- ^dingungen bekanntgegeben worden sind. So sollte es "icht ksmmen und so durfte es nicht kommen, das ist das Urteil der Allgemeinheit. Seit Weltbestehen ist noch nie ein solch schimpflicher Frieden diktiert worden; er ist der Ausdruck des unsagbarsten Hasses, der Ausfluß der grenzen- losensten Gemeinheit. Doch wir sind verurteilt, ihn an- junehmen, weil die Ablehnung für uns zur Unmöglichkeit -ewyrden ist. Geben wir uns keiner Täuschung hin, wenn o>ir meinen, wir könnten den Frieden mit einem entschie denen Nein beantworten, wenngleich die Erniedrigung, die er uns bringt, groß, himmelschreiend groß ist. Zu einer Nochmaligen Kraftprobe fehlt uns die Macht, außerdem würden bei erneutem Kriegsausbruch die Demütigungen sür uns noch weit härter werden; wir können nur auf die Volitische Einsicht unserer Gegner hoffen. Mag Gott geben, daß unS diese letzte schwache Hoffnung nicht täusche. — Landestrauer. Nach einer in vorliegender Nr. »"öffentlichten Bekanntmachung des Ministeriums ist für d>« Tage vom (j. bis mit (7. Mai die Abhaltung aller isfentlichen und nichtöffentlichen Lustbarkeiten verboten. Has entspricht ganz dem Gefühl der übergroßen Mehrheit des deutschen Volkes, die den Ernst der Zeit versteht. Henn nun von Regierungsseit« die vorgeschriebene Landes- 'rauer damit begründet wird, „um dem Gefühle bitterster "ad tiefster Trauer Ausdruck zu geben über die Bekannt gabe der Friedensbedingungen unserer Feinde usw!", dann Kissen wir das wohl zu würdigen,- aber uns will scheinen, Kan hat dabei vergessen die großen Menschenopfer des Sieges, unsere Kameraden, die in allen Weltteilen ihr ^«den lassen mußten, ein Vpfer, das bei diesem Frieden doppelt schwer wiegt! Für diese Braven wäre eine Landes- Kauer mindestens ebenso am Platze gewesen. — Die Gründung eines Deutsch nationalen BollS- AeinS für den Amtsgerichtsbezirk Wilsdruff wurde vorig« «Hoche vollzogen. Dem Verein gehören schon jetzt weit iber 200 Mitglieder an. — Schülerbewegungen an unserer Bürgerschule. Hörige Vstern wurden aus der Bürgerschule ß8 Konfirmanden '57 Knaben und Mädchen) und aus der Fortbildungs schule 52 Schüler entlassen. Ausgenommen wurden 62 Kinder Knaben und 28 Mädchen) und 70 Fortbildungsschüler. H>e Schule zählt gegenwärtig 62H Kinder und (70 Fort- blldungsschüler. — Die Bestattung des Ministers Neuring von der Staatskanzlei wird uns folgendes mitgeteilt: Die Bestattung des Ministers Neuring wird vom Staate über nommen. Die Einäscherung seiner Leiche findet — falls di« Staatsanwaltschaft die Leiche bis dahin freigibt — am Sonntag nachmittag statt. Neuring hat bei Lebzeiten den Wunsch geäußert, daß um ihn nicht getrauert werden solle. Es wird deshalb die Gedächtnisfeier im Krematorium di« ^nzige Vtranstaltung sein. Von einer größeren allgemeinen Erauerfeierlichkeit ist in Anbetracht des letzten Wunsches "s Ermordeten und auch wegen der Trauerfeier und der Fnedensoerhantlungen Abstand genommen worden. — Zur Verbilligung des Auslandsmehls. Wie 'k heutigen Pressebeirat beim Lan-eslebensmifiZamt mit- Meilt wurde, sind die Verhandlungen des Lebensmittel- ^Mtes mit dem Finanzministerium über die Verbilligung 'es Auslandsmehls nunmehr ihrem Abschluß nahe, sodaß ein« Verordnung darüber noch im Laufe dieser Woche er scheinen dürfte. Nach dieser werden, wie wir schon berichteten, *>e Preise für das Auslandsmehl nach dem Einkommen ^es Haushaltungsvorstandes bemessen, in der Weise, daß die Bevölkerung in vier Linkommenklassen eiNgeteilt wird. — Stockung in der Fischversorgung, wie wir bereits unserem Bericht Nr. 1(2 mitteilten, wird voraussicht lich die deutsche Fischdampferflotte infolge Kohlenmangels stillgelegt werden müssen. Unser Vertreter erfährt im heutigen pressebeirat des Landeslebensmittelamtes, daß der Reichskommissar für Fischversorgung heute diesem davon Kenntnis gegeben hat, daß die Fischdampferfiotte nunmehr vollständig stillgelegt werden mußte. Wir sind also dem nach mit unserer Fischversorgung lediglich auf den Zuschuß des neutralen Auslandes, im besonderen Dänemarks, an gewiesen. /ikM! in Vrssäen Huf Uoi» Hur»1eNunA 101° ^oknunxs-LÄU in OnssUsn «mU Uie ASAS». llsvkribFsI-kklssvkine »m Usiiek-Vsinisd — Wirksame Mittel gegen den Schleichhandel. Die Dresdner Nachrichten veröffentlichen folgende aus dem Leserkreise ihr zugegangene Zuschrift: „Eben lese ich, daß man in der nächsten Sitzung der Stadtverordneten üb«r Mittel gegen den Schleichhandel beraten wird. Hier ist ein solches, wie es einfacher und wirkungsvoller kaum vor- geschlagen werden kann. Man setze auf Uebertretung der Höchstpreise Gefängnis- und hohe Geldstrafen und über weise den eingezogenen Geldbetrag demjenigen, der den Wucherer zur Anzeige bringt. Den Käufer von überteuerten Waren lasse man straffrei. Auslandsware ist dem freien Handel zu entziehen und in -er gleichen Weise wie jetzt das amerikanische Weizenmehl in den Verkehr zu bringen. Dieses Mittel wird nicht versagen. Es ist aber auch höchste Zeit, daß hier durchgezriffen wird. Wenn wir nicht baldigst preiswerte Lebensmittel — die unbedingte Voraussetzung für -en Aufbau der Löhn« — erhalten, geht Deutschland unweigerlich zugrunde. Für Anzeigen über versteckte Waffen und ins Ausland verschobene Gelder bezahlt man bereits hohe Prämien mit bestem Erfolge. Man hat sich also bereits über etwaige moralische Bedenken, den Denunzianten zu honorieren, hinweggesetzt. Also schnell ans Werk. Das Vaterland ist in Gefahr." ld Unsere Vögel als Personennamen. Welche Be deutung unsere Vogelwelt hat, ergibt sich daraus, daß sie häufig in Personennamen vertreten sind; dadurch wird sie mit dem Menschen in einen ideellen Zusammenhang ge bracht. Wir stoben zunächst auf den Namen „Vogel", ohne an Zusammensetzungen zu erinnern wie „Brachvogel", -Bratengeyer", „Wohlrabe" usw. „Adler" ist nicht selten. Von den Raubvögeln der Nacht schrieben sich an „Eule", der sich ein paar plattdeutsche Vettern „Uhl" und auch noch ein „Euling" gesellen. Von den Nutzoögeln haben die „Ente" und die „Gans" keinen besonderen Ruf; nur die „Wildgänse" erfreuen sich besonderer Bevorzugung. Der Beherrscher des Hühnerhofes, der „Hahn", wird be sonders gern erwählt; in seinem Gefolge erscheinen oft „Hähnel", „Henne", auch Abarten wie „Hennecke" und „Hennicke" und endlich treffen wir das „Huhn". Als Vertreter der Laufvögel läßt sich der „Straub" ansprechen; der „P:au" macht sich stark breit. Von den uns eben nicht erfreulichen Vögeln haben zur Namengebung die „Krähe" und der „Rabe" beigetragen: vielfach ist ihm auch ein doppeltes „A" ausgedrungen. Der „Sperling" und der „Spatz" haben auch Eingang in die Menschenwelt ge funden. Unsere Singvögel fehlen natürlich nicht. Da sind die „Anfiel", die „Schwalb", „Schwalbe", „Schwälbchen", „Stieglitz" und „Fink", ebenso auch „Fincke", „Finke", „Finck" und „Finckh". Diese Namen fallen uns in allen Berufen auf. — Grumbach. Trotz Nachtpatrouillen UN- Wachen find Diebe vergangene Nacht beim Wirtschafisbesitzer Robert patzig eingestiegen. Sie haben die Wohnung durch sucht und verschiedene Sachen gestohlen, u. a. einen kleinen Geldbetrag, 6 Eier. Bei der Beseitigung eines Schweines wurden sie gestört. Die Diebe sind unerkannt entkommen. — Dresden. Bei einer neulich auf dem Postplatz stattgefundenen Schießerei ist Frau Lehrer Baumann aus Burgk bei Potschappel verletzt worden. (Lehrer Baumann war früher einmal in Wilsdruff tätig.) Ueber den Vor gang wissen Dcrsdner Zeitungen folgendes zu berichten: Am Mittwoch abend gegen 9 Uhr fielen vor dem Automaten restaurant auf dem Postplatze einige Schüsse. Einem Gerüchte zufolge soll die kurze Schießerei durch Belästigung aus wärtiger Sicherheitssoldaten entstanden sein. Fest steht nur, daß ein Geschoß einen Wagen der Straßenbahnlinie 6 ge troffen und eine Scheibe durchschlagen hat. Frau Bau mann, die von einem Ausflug« zurückkehrtr, befand sich in diesem Wagen. Es konnte noch nicht ermittelt werden, ob sie durch Glassplitter oder durch das Geschoß verletzt worden ist. Nachdem sie in der Verbandstation in der Wallstraße die erste Hilfeleistung gefunden.hatte, konnte sie sich mit ihrem Ehemann nach Burgk begeben. flh — Dresden. In der Feuerbestattungsanstalt der Stadt Dresden find im Monat April d. Js. 106 Einäscherungen eifolgt und zwar 61 männlichen und 45 weiblichen Ge schlechts. Von den Verstorbenen waren 99 evangel., 5 kath., und 2 Dissidenten. In 97 Fällen fand religiöse Feier statt. Vom Tage der Inbetriebnahme (22. Mai 1911) sind dies 5838 Einäscherungen. — Leipzig. Gestern vormittag wurde am Flutkanal in Leipzig-Lchleußig mit einer Schlinge um den Hals eine Frau tot an einem Baumstamme hängend und mit einer Schußwunde im Kopfe vorgefunden. Neben ihr lag ein Mann im Grase, ebenfalls mit einer Schußwunde im Kopfe, aber noch lebend. Wie festgestellt wurde, handelt es sich um einen 26jährigen Fabrikarbeiter aus Hörselgau und um die gleichaltrige Schwester seiner Ehefrau. Wie aus einer bei dem Manne vorgefundenen Niederschrift hervor- geht, haben beide gemeinsam den Tod gesucht. Auch der Mann dürft« mit dem L«b«n nicht davonkommrn. Vermischtes. Amerika an der Spitze. Mit welchem Selbstgefühl und Stolz die Amerikaner auf die Ergebnisse des Welt krieges zurückblicken, ersieht man aus einer recht inter essanten „Bilanz", die eines der führenden Newyorker Börsenblätter zieht. Vor 1914 — so heißt dort — schuldeten die Vereinigten Staaten an England, damals die reichste Nation der Welt, eine Summe, deren Jahres zins 300 Millionen Dollar betrug. Jetzt ist Englands Schuld uns gegenüber so groß, daß es jährlich 150 Millionen Dollar an Amerika zu zahlen hat. Vor dem Krieg betrug unsere auswärtige Schuld vier Milliarden Dollar. Jetzt ist die Lage mehr als nur umgekehrt. Die Nettoschuld Europas an die Vereinigten Staaten (Regierung und Private) beträgt 10 Milliarden Dollar, so daß jährlich 500 Millionen an Zinsen ins Land fließen werden. Wir besitzen jetzt ein Drittel oder mehr des Weltreichtums. Die Vereinigten Staaten sind die reichste Nation und der finanzielle Mittelpunkt der Welt geworden. Wird unser Schiffbauprogramm 1920 durchgelührt, so haben wir nach her zweimal mehr Schiffe als England. Der Ruf der Welt ist heute: Rohmaterial! Heute, bei Anbruch der größten Ara in unserer Geschichte, sollte jeder Amerikaner folgende Tatsachen wissen: Wir sind nur 6 °/o der Welt- beoölkerung, aber wir erzeugen 70"/, der Weltproduktion an Kupfer, 66 °/o Ol, 75 °/° Mais, 60 Baumwolle, 83 °/° Silber, 52 °/o Kohle, 40 °/° Eisen und Stahl, 20 Gold, 85 °/o Automobile, 25 °/o Weizen und wir haben 40 °/» Welteisenbahnlänge in Betrieb. 4- Der frühere russische Botschafter in Berlin, der bekannte Bolschewist Joste, ist in Wilna ermordet worden. Und zwar geschah die Tat bei einem dort von den Polen veranstalteten Judenpogrom, dem fast die ganz* jüdische Bevölkerung zum Opjer gefallen ist. Joffe war auch Jude. 2«itbilcler. Vermutlich bessert sich die Zeit — für Deutschland jetzt hienieden, — wir stehen nicht mehr allzuweit — end gültig jetzt vom Frieden, — auch die Blockade, wie man hört, — wird nächstens uns erlassen, — wir können also wieder Mut — für unsre Zukunft fassen. — Mit Fischen wird uns reichlich dann — Norwegen wohl versorgen, — zwar müssen wir die erste Zeit — statt bar zu zahlen, borgen, — auch Kohle, Kali wird man uns — wohl dafür aboerlangen, — doch braucht uns, wenn wir fleißig sind, — auch davor nicht zu bangen. — Die Gegner werden selber wohl — es lernen, einzusehen, — daß es ihr eigner Schaden ist, — wenn wir zugrunde gehen, — weil schon ein altes Sprichwort sagt: — „Man tötet nicht die Henne, — von der man noch erwartet, daß — sie Eier legen könne." — Und sollte Frankreich gar zu sehr — aus Neid- und Haß gefühlen — jetzt auf der Friedenskonferenz — versuchen, neu zu wühlen, — so werden ihm die andern schon — die Zügel kürzer fassen — und uns den letzten Lebensnerv — nicht jäh zerschneiden lassen. — Nur eines muß für lange Zeit — der Deutsche jetzt begreifen, — wir müssen uns die Weltmachtsucht — für lange Zeit verkneifen, — man wird uns leben lassen zwar, — doch höchstens für die andern, — der Lohn für unsre Arbeit wird — in deren Tasche wandern. — Und wann es einmal besser wird, — ist heut' noch nicht zu sagen, — wir müssen dieses fremde Joch — für lange Zeiten tragen, — und mehr als jemals ist deshalb — die Einsicht uns von nöten, — daß wir mit Mut und Energie — in solche Zukunft treten. Aus dem Gerichtssaal. 8 Im Prozeß weizen der Tötung von Liebknecht und Ros» Luxemburg ergeben die Auslagen der Angeklagten keine neuen Momente. Die bei dem Tode Liebknechts beteiligten Olfiziere bleiben alle dabei, nur geschossen zu baden, als Liebknecht' einen Fluchtversuch unternahm und vorher einen seiner Be gleiter an der Hand mit einem Mester verwundet hatte. Leutnant Vogel, dem zur Last gelegt wird, Rosa Luxemburg er chossen zu haben, bestreitet das. Es wäre sinnlos gewesen, am die Verstorbene noch zu schießen, da sie schon infolge deH beim Einsteigen in das Auto gegen sie geführten Kolben schläge tot gewesen sei. Der Schießsachverständige Max V-irella bekundet, daß mit den drei Schußverletzungen Lieb knechts die Angaben der Angeklagten zu vereinbaren sind, nach denen sie in einer Entfernung von 5 bis 10 Meter ge schossen haben, als Liebknecht nach der linken Seite des Weges binüberlief. Zwei Vorkommnisse erregten Aussehen. Der Angeklagte Husar Runge bekam einen Tobsuchtsansall, als er seinen Bruder im Gerichtssaal sah und will sich mit! , dem Ruf; „Du Spartakist" auf ihn stürzen, indem er einem Wachsoldaten die Handgranate entreißen will. Runge konnte! nur mit Mühe zurückgehalten werden. Leutnant Vogel ver weigert die Auslage, als er gesragt wird, ob in dem Rosa Luxemburg befördernden Auto noch mehr Offiziere außer ihm gesessen hätten. Er gibt zu, daß die Leiche der Frau Luxem burg in das Wasser des Landwehikanals geworfen wurde. Er bat das bisher nach seiner Aussage verheimlicht, um seine Division nicht in Mißkredit zu bringen, da er gar nicht gewußt habe, was mit der Leiche anfangen. Die Zeugenvernehmung ergab bisher nichts wesentliches. Leutnant z. S. Souchon, der im Eüenhotel zurückblieb, anfänglich aber Liebknecht mit« transportieren sollte, bestreitet entschieden, daß eine Vereins barung zur Tötung Liebknechts getroffen worden sei. Die heutig« Nummer umfaßt 6 Seite« Herausgeber, Verleger und Drucker: Arthm Zschunke in Wilsdruff Verantwortlich für die Schrisileitung: Oberlehrer i. R. Gärtner, kür den Inseratenteil: Arthur Zschunke beide in Wilsdruff. Grumbach Lebensmittelverteilung. Montag den 12. Mai von vormittags 9 Uhr ab auf hiesiger Freibank Rindfleisch in rohem Zustande für alle Versorgungsberechtigten. Vi Pfund auf den Kopf zum Pfundpreis von 1,50 Mk. Grumbach, am 10. Mai 1919. Der Gemeiudevorstand. Fei« gemahlener Kainit zum Hedrichvertilgen trifft in den nächsten Tagen ein. Bestellungen erbittet rsse P. Heinzmann, Kesselsdorf. b's 11-Mai mittags die Kohlenkarte nicht angemeldet hat, kann von mir nicht beliefert werden. Hochachtungsvoll z«,s W. Teichmann. DiMMens» Dn liefert sauber und preiswert die Buchdruckerei d. Bl.