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Gartenkolonie in Hohendölzschen. Dort fand man in einem Abort 15 Ballen und einen Pack Zigarettentabak, die dem Geschädigten zurückgegeben worden sind. Der Verdacht der Täterschaft ist noch nicht aufgeklärt. — Zeithain. Gegen den hiesigen Soldatenrat, der plötzlich suspendiert worden ist, ist eine militärgerichtliche Untersuchung eingeleitet worden. Näheres über die Ver fehlungen ist nicht zu erfahren. — Roßwein. Als am Sonnabend am Bahnhof Grunau eine aus Döbeln gesandte Ruh den Transport wagen verlassen sollte, verspürte sie plötzlich einen schier unstillbaren, aber durchaus zeitgemäßen Drang nach „Frei heit" und suchte mit großen Sprüngen das Weite. Beherzte Männer nahmen sofort zu Fuß, zu Rad und hoch zu Roß die Verfolgung auf, stellten sie wohl auch wiederholt, ver mochten aber nicht, ihrer habhaft zu werden, da das Tier jeden Bedroher anzugreifen versuchte. So zog sich die wilde Jagd bis in die späten Abendstunden hin, dann verlor man das „Wild" aus den Augen. Aus Gersdorf, Etzdorf und Marbach kamen Nachrichten, daß man den Flüchtling dort gesehen, aber erst am Sonntag nachmittag gelang es endlich, die Treulose erneut zu umstricken und sie im Triumpf dem Besitzer in Grunau zuzuführen, wo sie nun ein ruhigeres Dasein führen wird. vsr. Döbeln. Beim Hantieren mit einer im Walde gefundenen kleineren Granate explodierte das Geschoß und di« beiden Anaben Riedel und Jentzsch aus Sörmitz, j3 und 8 Jahre alt, fanden dadurch den sofortigen Tod. Wie die Granate in den Wald gekommen ist, ist ein Rätsel. V82. Chemnitz. Gin schwerer Eisenbahnunfall ereignete sich auf dem Bahnhof Wilischtal, wo ein Personenzug auf einen Güterzug fuhr. Fünf Personen- und zehn Güterwagen entgleisten. Eine Schaffnerin wurde sofort getötet, 6 Personen schwer verletzt. — Bvrgstadt. Eine größere Menge Heringe ist dem Bezirksoerbande Rochlitz zugewiesen worden. Die Langer sehnten werden sofort nach Eingang zur Verteilung gelangen. Es kommen 120 Tonnen in Frage. — Leipzig. Die Organisationen der Leipziger Gast wirte haben ihre Mitglieder aufgefordert, vom 22. ds. Mts. ab für Bier und bierähnliche Getränke auf die bestehenden Gläser und Flaschen für das Glas oder für die Flasche einen Aufschlag von 10 Pfg. zu erheben. Auch auf alle anderen Waren, wie Kaffee, Lee, warme Getränke, sowie Speisen, soll ein angemessener Ausschlag gefordert werden. In der Begründung wird u. a. gesagt, daß der Verdienst an Speisen gleich Null sei, weil alles zu Wucherpreisen erstanden werden müsse. — Bautzen. Der Aufstchtsrat hat beschlossen, der auf den 26. März d. I. einzuberufenden Hauptversammlung die Verteilung einer Dividende zu 20»/, vorzuschlagen. Und dabei wird das Papier immer teurer! Die Wendenbewegung. Bautzen. Zur selben Stund«, da in der Bautzner Ortenburg die sächsische Staatsregierung mit den ge mäßigten Elementen des Wendentums Verhandlungen über dessen kulturell« Wünsche pflog, veranstaltet« der wendisch« Nationalrat am Sonnabend in den Aronensälen eine Massen kundgebung, die von etwa 2000 wenden, teils Gegnern, teils Anhängern der Bestrebungen des wendischen National rates, besucht war. Der Wendenführer und früher« Land tagsabgeordnete Barth, der soeben von der pariser Friedens konferenz zurückgekehrt ist, berichtete über seine Erfolge bei den Verbündeten. Er sprach zunächst über die bereits be kannten Forderungen des wendischen Nationalrates, ging dann auf die Pariser Konferenz über und betonte, daß die Aussichten überaus günstig seien. Die Verbündetenkonferenz hab« thm zugefichert, daß d«n Lausitzer Wenden ihre be rechtigten nationalen Ansprüche erfüllt und ihnen das Recht auf Selbständigkeit zugebilligt werden solle. Wilson und andere namhaft« Teilnehmer der Konferenz hätten ihm diese Zusage unter Handschlag gemacht. Für die wendischen Kriegsgefangenen sei bereits eine Ausnahmestellung erreicht und der Wendei soll keinerlei Kriegsentschädigung auferlegt werden. Die baldige Einfuhr von Rohstoffen für die wen dischen Gewerbe- und Industriebetrieb« sei in die Wege geleitet. Die Meldung der Prager Bohemia bezeichnete er als aus der Luft gegriffen. Sie könne schon darum nicht zutreffend sein, weil die pariser Aonferenz nur offizielle Mitteilungen über ihre Verhandlungen herausgebe. Auch die gesamte presse des Verbandes trete einmütig und rück haltlos für die gerechten Forderungen der Wenden ein. Die Wenden wollten auch in Zukunft mit den Deutschen in der Lausitz in gutem Einvernehmen leben. Mit dem Bolsche wismus hätten sie nichts gemein. — In der sich an schließenden Aussprache wurden vor allen Dingen die zahlreichen Angriffe zurückgewiesen, die gegen den wendischen Nationalrat und über die Wendenbewegung gemacht worden sind. Mit Absingen der wendischen Nationalhymne fand die Aundgebung ihr Ende. Die Verhandlungen wurden natürlich ausschließlich in wendischer Sprache geführt. Vermischtes. Die Bartflechte als Kriegsseuche. Im Krieg 1914/18 ist das deutsche Heer und Volk im großen und ganzen von einer ernsthaften Kriegsseuche glücklicherweise verschont geblieben. Im Verlauf der letzten Kriegsjahre ist aber in steigendem Maße das Auftreten einer Krankheit beobachtet worden, die früher verhältnismäßig selten war: die Bartflechte. Ihr epidemisches Auftreten ist entschieden als eine Folge des Krieges aufzufassen. Ihren Ausgangs punkt hat die jetzt in Deutschland.verbreitete Seuche von der Westfront genommen. In Frankreich, Belgien und England war schon im Frieden die Bartflechte keine seltene Krankheit. Dagegen sind in Deutschland früher nur ver hältnismäßig wenige Fälle zur Beobachtung gelangt. Im Jahre 1916 wurde das Auftreten der Bartflechte aus dem Rheinland gemeldet, und 1917 war sie bereits weit in Deutschland verbreitet, so daß die Erkrankung szifser in einer größeren Berliner Kassenpraxis 28,8 °/o aller überhaupt behandelten Hautkrankheiten betrug. Seitdem hat sie noch beträchtlich weiter zugenommen. Die Ursache der Bart flechte besteht in der Ansiedlung kleiner Fadenpilze. Ein Kuriosum. Das Heidelberger Reseroelazarett „Mönchhofschule" führt in seinen Listen einen Sanitäts- Unteroffizier Kaiser, einen Sanitäts-Unteroffizier König, einen Sanitäts-Soldaten Fürst, eine Maschinenschreiberin Graf und einen Patienten Edelmann: das mit ihm ver einigte Lazarett „Lehrerseminar" hat einen Patienten Herzog. Gewiß eine illustre Gesellschaft — und das alles im Zeitalter der Revolution! Ein neues Wcltflugzeug. Die Siemens-Schuckert- Werke in Berlin haben soeben das bisher arößte Flua- zeug der Welt, das sogenannte Amerika-Flugzeug, voll endet. Das Flugzeug ist konstruiert von Oberingenieur Harald Wolff und wird in den nächsten Tagen auf dem Döberitzer Flugfeld seine ersten Versuche machen. Es ist mit sechs Motoren von insgesamt 1800 Pferdekräften aus- gestattet. Im Bau befindet sich bereits ein neues Flug zeug mit einem Motor von insgesamt 2600 Pferdestärken. Die Motoren treiben vier Propeller. Sie arbeiten nicht direkt auf die Motoren. Die Propeller sind außen, links und rechts vom Flugzeugkörper, zwischen den Tragdecken angebracht und'werden durch eine Wellenübertragung von den Motoren angetrieben, die ermöglicht, alle sechs Motoren untereinander, immer drei Md drei hinterein ander, und beide Gruppen miteinander zu kuppeln, das heißt, wenn einer oder zwei der Motoren versagen oder aussetzen, so bleibt doch keiner der Propeller stehen. Die vier oder fünf Motoren, die weiter arbeiten, treiben sie weiter mit entsprechend verminderter Pferdekraft. Der Flug ist dann also nur verlangsamt und nicht unter brochen. Die Sicherung gegen eine Flugkatastrophe infolge Versagens der Motoren ist hier aufs außerordentlichste gesteigert. vriefkaften. W. G. Wilsdruff. Vernickelung, Versilberung uslv. erfolgt heutzutage fast durchweg im galvanischen Bate. Die Gegenstände werden zu diesem Zwecke in eine Lösung von Nickel-, Silber-, Goldsalzen rc. gebracht und mit dem elektrischen Strom einer galvanischen Batterie in Verbindung gebracht. Durch die Elektrizität tritt eine Zersetzung der belr. Salzlösung ein und das dabei in feinverteilter Form freiw-rdend« Edelmetall schlägt sich auf den damit zu über ziehenden Gegenständen nieder. Dies in großen Zügen der Hergang des Verfahrens. In der Praxis ist er aller dings etwas komplizierter. Eigene versuche von Nicht fachleuten dürften deshalb stets Mißerfolg« zeitigen. — Grund bei Mohorn, S D. Bestimmte Lebens- verstcherungsgesellschaften zu empfehlen, müssen wir leider grundsätzlich ablehnen, weil es dem von uns stets geübten Prinzip der Parteilosigkeit widersprechen würde. Ric müssen es Ihnen überlassen, sich von mehreren Gesellschaften Prospekte einzuholen und hiernach zu wählen. Am sichersten sind, die Gesellschaften mit dem größten Stammkapital und der größten Piämienreserve auf den Kopf der Einzelver- sicherten. Verlustlisten Nr. 57S und 580, der Sächsische« Armee, ausgegeben am 7. und 17. Februar 1919. Adler Franz, Wilsdruff — inf. Unfall gestorben. Zippel Helmuth, Wilsdruff — bish. vermißt, i. Gefgsch- Miersch Alfred, Wilsdruff — bish. vermißt, i. Gefgsch. Lange Max, Taubenheim — nach prio. Mittlg. i. Gsfgsch< Schubert Kurt, San.-Sergt., Wilsdruff — bish. vermißt, i. Gefgsch. Weber Arno, Utffz., Röhrsdorf — l. v. Die heutige Nummer «mfatzt 4 Seite«. Herausgeber, Verleger und Drucker: Arthur Zschunke in Wilsdruff Verantwortlich für die Schriftleitung: Oberlehrer 1. R. Gärtner, kür de» Inseratenteil: Arthur Zschunke, beide in Wilsdruff. Für die uns anläßlich unserer Hochzeit dar gebrachten zahlreichen Glückwünsche und schönen Z Geschenke sagen wir auch hierdurch nochmals W unsern herzlichsten Dank. Wilsdruff, am 24. Februar 1919. D Max Schmietz und Frau Martha D D 2214 X geb. Hölzel. Z HlIIIIIIIIIIllllllllllllllllllllllillllllllllllllUIIIlllllllllllllttlllllllllllllllllllllllllllttllMIIIIIIttiM >iid>i"idiiG!»i>iii!W!iiff»»U!Wii"»iii!Wii"!»iM GWs WOBen. Dienstag den 25. Februar 2132 Großes Alilitärkonzert mit Ball von der Kapelle des Iufauterie-Regiments Nr. 177 Leitung: Musikmeister Rupf. Anfang 7 Uhr. Vorverkauf 1 Mk. Hierzu ladet freundlichst ein ris» Otto Schöne. ksrsonsn-^uto Zssuoflt moderner Wagen, neueres Modell, genaue Off. erbittet Held, Fahrzeugfabrik, Dresdeu-N. 6. 2208 Kesselsdors. Dienstag de« 25. Februar 8—10 Uhr bei Herrn Schmiedeke Seefisch, I Pfund für 1.30 Mark, nur für die in die Liste der noch nicht Belieferten einge tragenen Personen, Abschnitt 6 der gelben Karte. Kunsthonig i/z Pfund auf den Kopf für 40 Pfg. Abschnitt 10 der grünen Karte. Mittwoch den 26. Febrnar. Nährmittel, Grieß 48 Pfg., Graupen 44 Pfg., Haferflocken 65 Pfg., Abschnitt 9 u und b der Nährmittelkarten. Anslandsseife, 1 Stück für 3.50 Mk., kann in den hiesigen Geschäften bezogen werden. Kessels dorf, am 23. Februar 1919. Der Ortsansschutz. Für sofort oder 1. April suche ich für meinen Haus halt ein ehrliches, zuverlässi ges, solides und fleißiges «Wei, welches mit allen Hausarbei ten vertraut ist, bei guter Behandlung in dauernde Stellung. 22L« Gefl. Ang m. Lohnanipr. an Feodor Otto, Nossen (Drogerie, Markt) erbeten. AllsWckllg oder Lausmädchen für einige Stunden am Tage für sofort gesucht. Näheres in der Geschäfts stelle d. Bl. unter 2212. 1 UslrrlinZ für Holzbildhauerei gesucht rrvs Hentschel «. 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