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Wilsdruffer Tageblatt : 19.02.1919
- Erscheinungsdatum
- 1919-02-19
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1782027106-191902195
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1782027106-19190219
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1782027106-19190219
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Bestände des Heimatmuseums der Stadt Wilsdruff und des Archivs der Stadt Wilsdruff
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Wilsdruffer Tageblatt
-
Jahr
1919
-
Monat
1919-02
- Tag 1919-02-19
-
Monat
1919-02
-
Jahr
1919
- Titel
- Wilsdruffer Tageblatt : 19.02.1919
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,l. mindeste« itente, das r Deuts^ iff zahle«' zeschlage« nen Steg vereitelt. !luch bei riffe. Die l ersehe«, e enthält :r Entente ndeutsche« lammende der Re» ünster i« Zndustne- pfe gegen lmgegend enommen erlitten. hc Partei icgr» de» trirgebiet d Düffel- m 6 Uhr «wehr die Arbeitern besetzte» wn ihnen ceik wird n werden len aller en. IN die Ab- ter, was t sei. ff haben , was sie erlassener Werbung i werden Zeitung ung des desselben innen, z« verlangt n seinem cläßliche« . Einen über. Sie es durch' -teile aM tschiede«' re es sich nu Kinde e herein- f ihr K«' mreu --- i gibt kein nd angst' >e, möge« ren Trä' vale ver- Fältchen stellende« über die inen, wie er denken nein blei' ani Bett h in elc- chen ui«' )e hielten dasselbe >em Pro ber Ber' echte und ren Mor- tz krankung nd wann icn. Der aerschlu«' > er Plötz' I folgt) die NamhaNmaetmna oerienigen städtischen Beamten, die an dem Generalstreik teilnahmen. Gegen diese soll dann das Disziplinarverfahren mit dem Ziele der Entfernung aus dem Amt eingeleitet werden. Berliner Putsche glücklich verhindert. In der Reichsharrptstadt sollte es auch wieder los gehen. Staatsanwalt, Polizei und Truppen kamen dem aber zuvor und verhafteten in einer Versammlung des Roten Soldatenbundes gleich 100 der Rädelsführer auf einen Schlag. Unter der Führung der nunmehr verhafteten Führer und Unterführer sollte das gesamte Zeitungs- oiertel wiederum besetzt werden, nm die Nachrichtenquellen zu unterbinden. Ferner sollte das Haupttelegraphenamt und andere wichtige Gebäude durch hinreichend starke Trupps genommen werden. Man hatte den fertigen Plan ausgearbeitet, ganze Straßenblocks zu besetzen, um den Kampf von den Dächern gegen heranrückende Regierungs-^ truppen mit Erfolg betreiben zu können. Jeder Blocks iollle eine Festung für sich sein, deren Erstürmung selbst verständlich große Truppenmassen und schwere Opfer an Blut wie an Material gefordert hätte. Ludendorffs Geschichte des Krieges. Ein Protest gegen Scheidemann. Zuverlässigen Nachrichten zufolge wird Genera! Ludendorff in nächster Zeit nach Deutschland zurückkehren. Er hat ein Buch zum Abschluß gebracht, daß keine Recht- krtigung darstellt, sondern eine sachliche, wissenschaftliche Mchichte des Krieges. Das Buch beginnt mit einer Widmung an seine Mitarbeiter. Das erste Kapitel be handelt Lüttich und den Ostfeldzug, schildert sodann den Krieg von 1915/16, bespricht Ausbau und Verwaltung von Oberost, schildert den Sommerfeldzug 1916 und die Übernahme der Obersten Heeresleitung. Von da an Mündet das Werk in die Gesamtgeschichte des Krieges und die Kriegspolitik Ludendorffs aus. Besonders . ausgiebig wird der Unterseeboot-Krieg und das Hindenburgprogramm behandelt, ferner das Hilfsdienstgesetz und der Sturz Bethmanns. Der Friede von Brest-Litowsk die Ara Kühlmann werden ebenfalls eingehend dargestellt. Aus führlich verbreitet sich der Verfasser auch über die Vorge schichte des Waffenstillstandsangebots. Das Buch ist soweit fertig gestellt und wird Zm Frühsommer erscheinen. Ludendorff hat in einem Schreiben an den Minister- vrasidenten Scheidemann gegen dessen Äußerungen in mner Rede Verwahrung eingelegt. — Scheidemann hatte Ludendorff bekanntlich den.„Hazardeur" des Weltkrieges genannt. Letzte Orahtberichte do» »WUsdrsst*« Keine Streikstimmung in Bochum. Berlin, 18. Febr. (tu.) Nach einer Meldung des »Vorwärts" aus Bochum herrscht unter den Bergleuten absolut keine Streikstimmung. Die Belegschaft der Zeche Engelsburg, die gestern vormittag mit Gewalt zum Streik gezwungen wurde, hat gegen 10 Stimmen beschlossen, »re Arbeit wieder aufzunehmen. Es handelt sich um einen Gewaltputsch der Spartakisten, der in einigen Tagen im Sande verlaufen wird. Proklamation des Generalstreiks durch di« Spartakisten. - Düsselsdorf, 18. Febr. (tu.) Hier haben die Spartakisten den Generalstreik proklamiert, verschiedene Leitungen wurden am Erscheinen verhindert. In der Nacht kam es mehrfach zu Schietzereien. Wie Reisende berichten, haben die Spartakisten an verschiedenen Stellen der Stadt Schützengräben ausgehoben, um sich gegen die Negierungstruppen zu verteidigen. Die Putschversuche der Spartakisten vereitelt. Nürnberg, 18. Febr. (tu.) Die Versuche der Spartakisten und Unabhängigen, die Mehrheitssozialisten jb einer gemeinsamen Aktion im radikalsten Sinne Hers anzuziehen, wurden von dieser abgelehnt. Am Montag jagen sie mit Artillerie gegen die Deutschhaus-Kaserne, wo sich das von denSpartakiften besetzteGeneralkommando befindet, und jagten die Spartakisten heraus. Das Ge bäude des „Fränkischen Kurier" ist noch mit Maschinen gewehren besetzt. Das Telegraphenamt wurde gestern strigrgeben. Heute wird die Nürnberger Arbeiterschaft >n einem 1VVV0O-Zug zum Protest aufmarschieren und >hre Stimme kund tun, um dem verbrecherischen Put- ichismus ein für allemal ein Ende zu machen. Bus Gta-ß LES Mitteilungen für diese Rubrik nehmen wir immer dankbar entgegen Wilsdruff, den 18. Februar 19l9. — Wie ist der Mangel speziell an Kleinwohnungen kiltstanden? Die richtige Antwort auf diese Frage gibt Direktor des Statistischen Amtes in Lübeck, Dr. Hart wig, der vor einiger Zeit zu diesem Napitel ausführte: .Der Bedarf an Wohnungen wird weniger durch die Zahl «n Einwohnern als die der Haushaltungen bestimmt. Die Zahl der Haushaltungen hat aber während des Nrieges Vicht ab-, sondern zugenommen. Das erscheint auf den "sten Blick sehr sonderbar, erklärt sich aber bei näherer Überlegung ohne alle Schwierigkeit. Todesfälle machen vur in seltenen Fällen eine Wohnung frei. Das gilt schon i« Friedenszeiten, aber besonders für den Soldatentod. Der ^rieg zestört viele Ehen, aber nur wenig Haushaltungen. Familien pflegen ihre Wohnungen auch nach dem Tod ihres Hauptes zu behalten. Wer einmal am eignen Tische faß, hat begreiflicherweise wenig Neigung, dauernd an ffnem fremden Platz zu nehmen. Lieber nimmt man eine Reinere Wohnung, als daß man in einem anderen Haus halt untertaucht. Der Nrieg hat also viel« Betten und eine erhebliche Zahl von Zimmern, aber verhältnismäßig wenig Wohnungen leer gemacht. Die Gesamtzahl der Haushaltungen nahm ständig zu, und nur die Durchschnitts zahl der in ihnen lebenden Personen ist kleiner geworden. ist di« Wohnungsnot entstanden." — Als Präsident für die Sächsische Volkskammer wird von der Wehrheilssozialdemokratie -er bisherige Vize präsident Fräßdorf vorgeschlagen werden. — Die neuen Eisenbahnlarife werden sich in Sach en denen der preußisch-hessischen Staatseisenbahn anschließen, "ur die Mindestfahrpreise für Schnellzüge werden etwas niedriger sein als in Preußen. Schnellzugsfahrten werden f. April mindestens kosten: Zn der 3. Nlasse 3,50 Nik., 2 Alass« ß Niark. und in der (. Nlasse (0 Nik. Die bisherige Schnellzugsergänzungsgebühr fällt weg. — Begrüßungsabend des Turnvereins (D T) Am Sonntag fand im Saale des „Weißen Adler" ein Begrüßungsabend vom Turnverein Wilsdruff (D. T.) zu Ehren der aus dem Felde heimgekehrten Mitglieder statt. Di« Fei«r wurde eingeleitet durch einen Begrüßungs-Prolog, welchen Frl. Hille recht ausdrucksvoll sprach, wie immer, so hatte sich auch heute Frl. Doris Rost dem Verein zur Beifügung gestellt und trug in wunderbarer Weise zwei Gesangsstücke vor: „Willkommen mein Wald" v. Franz u. Mignonlied: „Nennst Du das Land" v. Thomas. Herr Lehrer Gerhardt begleitete sie am Flügel. Lang anhaltender Beifall lohnte die stets gefeierte Sängerin. Herr Vorstand Seidel begrüßte in warmen Worten die unbesiegt heimge- kehrten Turnbrüder, dankte ihnen für die dem Vaterland« in schweren Zeiten gehaltene Treue und forderte sie auf, wie bisher im Turnverein an der Erstarkung der Jugend mitzuarbeiten. Weiter gedachte er der 36 für das Vater land gefallenen Vereins-Mitglieder. Man ehrte sie durch Erheben vom Platze. Gleichfalls gedachte er derjenigen, welche als verwundete für uns gelitten haben und derer, di« noch in Gefangenschaft als Geißeln schmachten. Ein Einakter, „Turners Heimkehr", von unserm Heimatdichter Herrn Gtto Wehner verfaßt, wurde von mehreren Tur nerinnen und Turnern lebenswahr vorgetragen und fand reichen Beifall. Unter Leitung des Turnwarts Nnepper turnte eine Riege am Reck und zeigte, daß noch die alte Nraft und der alte Wagemut in ihnen steckt. Ebenso straff wurden einige Stabübungen vorgeführt. Auch diese tur nerischen Vorführungen fanden allgemeine Anerkennung und Beifall. Herr Bürgermeister Nüntzel dankte Herrn Vorstand Seidel für seine mühevolle Arbeit für den Verein während seiner (3jährigen Mitgliedschaft und in seinem Amte als Vorstand, welches er nun schon (2 Zahr« wie ein für- sorgender Hausvater versieht. Er eröffnete ihm weiter, daß der Verein in seiner letzten Generalversammlung ein stimmig schlossen hat, ihn in Anerkennung seiner Verdienste zum Ehrenmitglied zu ernennen und überreicht ihm mit dem Wunsche, daß er noch recht lange an der Spitze des Vereins stehen möge, eine vom Turnrat ausgefertigte Urkunde. Herr Vorstand Seidel dankte dem tz Verein für diese unerwartete Ehrung und versprach auch weiter nach seinen Nräften für die deutsche Turnern zu schaffen und bracht« d«m V«rein ein dreifaches „Gut heil!" Ein ge mütliches Tänzchen hielt die zahlreich Erschienenen noch eine Zeit lang zusammen. — An Viehseuchen sind in der Amtshauptmannschaft ausgebrochen die Maul- u. Nlauenseuche in Brockwitz (l) und in Niederau (I, die Lungenseuch« des Rindviehs in Bohnitzsch (l), Dittmannsdorf (H, Elgersdorf (I und Sora (I und die Rotlaufseuche der Pferde in Altsattel. — Winzerkursus in Meißen. Der Verein zur Hebung des Meißner Weinbaues beabsichtigt in diesem Zahr« erst malig «inen Winzerkursus in seiner in Meißen am Nalk- berg gelegenen Rebschule zu veranstalten. Es sollen junge Leute ausgebildet werden in der pflege der veredelten Amerikaner-Reben. Der theoretische Unterricht, -er dem praktischen Teile vorausgeht, wird in der Landwirtscdaft- lichen Schule erteilt werden. Der Nursus wird je zwei Tage im März und Zuni in Anspruch nehmen. Zunge Leute, die sich dem Winzerberuft widmen und den Meißner Weinbau fördern helfen wollen, können sich bei dem Leiter der Rebschule, Herrn Professor Dr. Schellenberger in Meißen, Martinstraße 3, melden, wo auch das Nähere mitgeteilt werden wird. — Die Sommerzeit. Die Regierung hat beschlossen, daß für das Jahr 1919 ebenso, wie in den vorhergehenden Jahren, die Sommerzeit durchgeführt wird. Die Uhr soll bereits in der Nacht zum 2. März um 60 Minuten vor gerückt werden. Die normale Zeitrechnung wird am 5. Oktober wieder hergestellt. Es ist die Frage aufgestellt worden, ob dieses System auch während des Friedens auf rechterhalten wird. Die Regierung hat eine Kommission, die aus Vertretern aller Ministerien gebildet ist, beauftrag!, diese Frage zu untersuchen. — Eine Lohnbewegung ist unter den Belegschaften der Kohlenwerke des Plauenschen Grundes eingetreten. Es haben verschiedene Versammlungen der Bergleute statt gefunden, von denen angeblich ein Schlichtlohn von 15Mk. gefordert wird. In den letzten Tagen sind auch die Kohlenpreise wieder bedeutend erhöht worden, und zwar bei den staatlichen Werken um 40 Prozent. — Haftung der Reichsbank im Giroverkehr. Vom 1. März d. I. ab erhalten die Bestimmungen über den Giroverkehr mit der Reichsbank laut amtlicher Bekannt machung den folgenden Zusatz, der sich wörtlich mit der bekannten, von den Privatbanken bereits beschlossenen Er gänzung der Geschäftsbedingungen deckt „Die Reichsbank haftet nicht für Schäden, die durch Störung des Bank betriebs infolge Aufruhrs, Verfügung von hoher Hand, Streiks oder Aussperrung veranlaßt werden." Angesichts der durch mißverständliche Auslegung entstandenen. Beun ruhigung, die die erwähnte Klausel nach ihrer Einfügung in die Geschäftsbedingungen der Privatbanken erfahren hat, weisen wir noch einmal darauf hin, daß die Haftung der Banken durch sie nicht eingeschränkt, sondern angesichts der jetzigen unregelmäßigen Verhältnisse nur präzisiert werden soll. Es handelt sich dabei um eine — allerdings ziemlich extensiv interpretierte — Umschreibung des Begriffs der höheren Gewalt. Nachträglich hat die Deutsche Bank er klärt, daß die Klausel nur auf die Verzögerung in der Durchführung von Aufträgen Anwendung finden solle, daß dagegen die bisherigen Bestimmungen über Sicherheit von Kontoguthaben, Depositengeldern und Depots durch sie nicht berührt werden. Es wäre zweckmäßiger gewesen, wenn die Fassung der Klausel diese Unterschiede etwas klarer zum Ausdruck gebracht hätte. Bei einer Störung des Bankbetriebes infolge des Aufruhrs usw können nicht nur Verzögerungen in der Ausführung von Geschäften eintreten, sondern es können auch Schäden dadurch eimreten, daß der Kundschaft gehörige Werte verloren gehen. Daß in den letzteren Fällen die Haftung der Banken unverändert bleibt, hätte bei der Fassung der Klausel unzweideutig zum Ausdruck gebracht werden müssen. vs-!. Den Tatsachen nicht entsprechend! Di« Säch sische Staatszeitung schreibt in ihrer heutigen Ausgabe: Zn einigen Tageszeitungen fin-et sich im Bericht über -ie 7. Sitzung -er Nationalversammlung vom (H. Februar in -er Wie-ergabe -er Ausführungen -es Abg. Neil folgender Satz: „Leider find Maßnahmen, eine Verflüchtigung dieser Napitalien zu verhüten, an dem Widerspruch der Unab hängigen, der Finanzminister Sachsens und Bayers gescheitert." Nach sofortiger im Sächsischen Finanzministerium von uns eingezozener Erkundigung sind wir zu der Erklärung ermächtigt, daß diese Ausführung keineswegs den Tatsachen entspricht. Eine derartige Stellungnahme hat seitens des Sächsischen Finanzministeriums nicht stattgefunden. Entweder beruht die Ausführung des Abg. Neil, oder deren Wieder gabe durch -en Berichterstatter auf einem Zrrtum. — Weibliche Kräfte, di/ im höheren Dienste für Kriegszwecke tätig waren und durch die Demobilmachung frei geworden sind, wenden sich, wenn sie einer Berufsfürsorge bedüifen, in Dresden an die Geschäftsstelle der sozialen Frauenkurse von Dr. Lotte Schurig, Waisenhausstraße 211. Dieser Stelle sind vom Landesausschuß für Kriegshilfe Mittel überwiesen worden zur Gewährung von Unter stützungen in solchen Fällen, in denen die Fürsorgebedürftigen für ihr Fortkommen, ihre Unterkunft, ihre Ausbildung und Erholung sofortiger von anderer Seite nicht bereitstehender Hilfe bedürfen. — Die Reichszentralstelle für Kriegs- und Zivil gefangene, die oberste Reichsbehörde für alle Gefangenen angelegenheiten, gibt ein regelmäßig erscheinendes Nach richtenblatt heraus, in dem alle wichtigen und beglaubigten Nachrichten über Gefangene bekanntgegeben werden. Das Nachrichtenblatt erscheint zweimal im Monat und ist durch die Post, im Abonnement zum Preise von 70 Pfg. viertel jährlich, die Einzelnummer für 10 Pfg., zu beziehen. vsr. Rückkauf von Goldmünzen. Diejenigen Personen und Firmen, welche der Reichsbankhauptstelle Dresden seinerzeit Reichsgoldmünzen, ausländische Gold münzen oder goldene Gedenkmünzen mit der Verpflichtung der Rückgabe innerhalb 12 Monaten nach Friedensschluß verkauft haben, wird empfohlen, falls sie von ihrem Rück kaufsrecht überhaupt Gebrauch machen wollen, dies unter Vorlage der seinerzeit erteilten Bescheinigung bereits in nächster Zeit zu tun. vs2. Eisenwerk G. Meurer Aktiengesellschaft, Cossebaude. Der Aufstchtsrat hat beschlossen, der auf den 15. März einzuberufenden Hauptversammlung die Ver teilung einer Dividende von 12°/o wie im Vorjahr nach reichlichen Abschreibungen vorzuschlagen. — Steinbach b. K. Am Freitag den 20. Februar 1919 gibt in dem Saale des Gasthofs „Steinbach" die beliebte und überall mit den größten Beifall ausgezeichnete Herren-Gesellschaft „Sächsische Elbtal-Sänger" ein hu moristisches Abendkonzert. Aus dem reichhaltigen Programm seien u. a. die beiden sächsischen Komiker Herr A. Wolf und H. Prosche, sowie der elegante Liedersänger Maxim Opelt, außerdem die beiden tollen Burlesken „Eßt Aepfel!" und die verhängnisvolle Schlummerrolle erwähnt. Alles lacht! Schlager auf Schlager I Nach dem Konzert findet für die Konzertbesucher ein gemütliches Tänzchen statt. Nur frühes Kommen sichert Platz. Vorverkauf von heute ab im Gasthof „Steinbach". — Dölzschen. Die beiden Mör-er, die hier einen Raubmord verübten, werden, wie wir hören, schon in der nächsten Schwurgerichtsperiode zur Aburteilung gelangen. i— Dresden. Schon wiederholt liefen während der Nriegsjahre Gerüchte um, daß das große Unternehmen des Direktors Stosch-Sarrasäni, das in dem gewaltigen Bau der Fünftausend in Dresden-Neustadt eine so einzigartige, vorbildliche Heimstätte gefunden hat, ganz außerordentlich unter den verschiedenen Einwirkungen der Nriegsverhältmsse zu leiden habe. Die Schwierigkeiten, den großen Bestand an Menschen, Tieren, Maschinen und Ausstattungsmaterial durch die schwere Zeit in eine bessere Zukunft hinüberzu retten, häuften sich mehr und mehr und schienen nahezu unüberwindlich. Und doch gewann es fast d«n Anschein, als würde es der Energie aller Beteiligten, insbesondere d«r unermüdlichen Tatkraft Direktor Stosch-Sarrasanis selbst gelingen, das Schlimmste abzuwenden und das unter so großen Mühen und Mpfern ins Leben gerufene Unter nehmen glücklich bis in die Friedenszeit durchzuhalten. Leider scheint sich diese Hoffnung als eine trügerische zu ermessen. Nach Mitteilungen, die jetzt von der Propaganda- Abteilung des Zirkus ausgehen, ist die Befürchtung, daß der Zirkus Sarrasani nun doch am Ende seiner Nräfte angelangt sei, nicht mehr von -er Hand zu weisen. Die Hungerzeit hat dem UnternehmeEi großen Schaden gebracht. Als die Hungerzeit schlimmer und schlimmer wurde, be gann ein großes Sterben. 3 Nilpferde, eine ganze Herde von Affen, Pavianen und Mandrills, 3 Nänguruhs, 2 Tapire, 2H Namele, Renntiere, Seehunde und See löwen, über 30 Strauße gingen ein oder mußten wegen Futtermangels verkauft werden. Sämtliche 36 Löwen und 2H Tiger fielen dem Hunger zum (Opfer. Welch ein Verlust das ist, ersieht man daraus, daß ein Löwe heute^5OOO Mark wert ist. wenn sich die Verhältnisse nicht schnell un- gründlich ändern, ist nach einer Mitteilung des Unternehmens selbst der Zusammenbruch nicht mehr fern. — Kamenz. Tine fette Dividende gelangt soeben in dem seit (9(2 spielenden Nonkurs der früher hier bestan denen Molkerei Nolberg zur Ausschüttung. Sie beträgt ganze 0,35 (!) Proz., so daß also ein Gläubiger, nachdem er sieben Zadr auf Erfüllung seiner Forderung gewartet hat, für lOO^Mark sage und schreibe 35 pfg. erhält. — Sebnitz. Der neue Reichspräsident Ebert hat in hiesiger Stadt nahe Verwandte. Frau Helene Peschke, Zn- haberin einer Wasch- und Plättanstalt, Vbergasse Y2, ist eine Schwägerin des Präsidenten. — Hvhensteiu-E. Seit kurzem haben einige kleine Webbrtriebe die Arbeit wieder zum Teil ausgenommen. Zn der nächsten Zeit dürften auch verschiedene Wirkfabriken den Betrieb wieder aufnehmen, jedoch nur in beschränktem Maße. Die Webereien haben Aufträge in Barchent un- sonstigen Bekleidungsstoffen, während Papierstoffe weniger verlangt werden. — Grimma Die Lan-bfirgerräte -er Amtshaupt mannschaft hielten in Großbothen eine von über 600 Land wirten besuchte Versammlung ab, um Stellung gegen -ie
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