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Wilsdruffer Tageblatt : 19.02.1919
- Erscheinungsdatum
- 1919-02-19
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1782027106-191902195
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1782027106-19190219
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1782027106-19190219
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Bestände des Heimatmuseums der Stadt Wilsdruff und des Archivs der Stadt Wilsdruff
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Wilsdruffer Tageblatt
-
Jahr
1919
-
Monat
1919-02
- Tag 1919-02-19
-
Monat
1919-02
-
Jahr
1919
- Titel
- Wilsdruffer Tageblatt : 19.02.1919
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Wir müssen uns ilar sein, daß die Lebensmittel zufuhren aus dem Ausland noch für Jahre hinaus nur die bittersten Lücken ausfüllen werden. Wir werden weiter am kärglichen Tische sitzen wie bisher. Denn die Verstrickung in Not und Armut, worin wir schmachten, ist derart groß, daß keine Monate wieder gutzumachen vermögen, was viereinhalb Jahre der Vernichtung an uns genommen haben. Es ist möglich, daß man uns groß mütig einen Anteil am Weltschiffsraum vergönnt, aber doch nur die letzten, die allerletzten Fahrzeuge werden uns belassen, die man für sich selbst nicht gebraucht. Wir er halten auch für teures Geld — und wie teuer ist unser Geld augenblicks nicht für uns und wie billig für die andern — von der Gütermenge der Erde einige Brocken ab, aber doch nur wieder die letzten und minderwertigsten. Und es werden uns schließlich auch gewisse Lebensmittel zu gesichert, aber doch auch hier nur, was übrig bleibt, und nur soviel, als unsere Schiffe befördern und unsere Kredit fähigkeit uns kaufen kann. Darum ist vor allem eines jetzt nötig: die eigene Landwirtschaft zu heben und sie zu allernächst vor der Katastrophe zu behüten, vor der wir unmittelbar stehen. Kein Volk der Erde ist heute dringlicher darauf ange wiesen, zu arbeiten, als wir. Untergang bedeutet cs, wenn wir die Hände in den Schoß legen und warst n, was der nächste Tag bringt. Wir müssen gemeinsam zur Erkenntnis kommen und — denn das ist längst nicht genug: Erkennende und Wissende sind viele, ja sind wir fast alle — und müssen gemeinsam an die Arbeit gehen. Wir müssen uns der Landwirtschaft hinbringen, weil sie als das letzte Kräftereservoir, das wir besitzen, dazu berufen ist, unsere Arbeit zu sammeln, aufzuspeichern und ins Leben wieder auszuströmen. Die Landwirtschaft trägt jetzt die Zukunft des Volkes. Wie sie ehedem den Nähr boden unserer Vergangenheit abgegeben hat, aus dem die ' deutsche Weltgeltung emporwuchs, so ist sie jetzt wieder der Nährboden des* deutschen Landes, auf dem Nieder getretenes wieder aufgerichtet und Zerstampftes wieder neu gepflanzt werden will. Die Saat der deutschen Zu kunft wächst aus dem deutschen Acker empor. Wie tief liegt denn der Notstand der Landwirtschaft? — Ist es uns schon zum Bewußtsein gekommen, daß wir weit über eine Million landwirtschaftlicher Arbeiter augen blicklich entbehren? Da sind mindestens 6- bis 700 000 Tote, die einst dem Heimatboden unser Brot abrangen und die jetzt mit ihrem Leib den Boden eines fremden Landes düngen. Die kehren nicht zurück. Und da sind weiter viele Hunderttausende, die siech, verstümmelt aus dem Kriege kamen und ihre alte Arbeit nicht mehr tramn können. Auch für sie müssen wir einstehen, auch für sie einen Ersatz aufs Land hinausschicken. Und drittens: da sind die viermalhunderttausend Polen und Ruthenen, die als Saisonarbeiter bei uns Arbeit taten und uns nun mehr, wo das Frühjahr naht, bitter fehlen. Werden sie wiederkommen? Leider müssen wir die Willigen, die wiederkommen werden, wieder aufnehmen. Wir müssen von den fremden' Händen wieder den eigenen Boden bearbeiten lassen. Nur eines hilft uns, nur wir selbst helfen uns, können uns Helsen. Wir mühen unser Brot inr Schweiß der Mühe wieder selber aus dem Boden holen. Wir müssen aufs Land, an die Arbeit. Aber wir alle. Wir alle, die wir keine nötigere Arbeit haben, müssen hinaus. Nicht nur die Arbeitslosen, die ein Schicksalsspruch zum Feiern zwingt, nicht nur die Gequälten und Gedrückten; nein, seien wir ehrlich, wir arbeiten für uns selbst, wir arbeiten für unser und unseres Volkes Leben, darum müssen wir auch selbst den Spaten in die Hand nehmen, selbst die Rille in Len Acker ziehen und selbst den Samen in die Furche streuen, aus der wir gespeist sein wollen. Eine Ungleichheit hier bedeutete Unrecht. Jeder, der nutzbringend wirken kann und gegenwärtig nicht nutzbringend wirkt, muß aufs Land. Es gilt für uns alle eine Tat zu wirken, für die uns spätere Generationen preisen werden als die Sieger einer großen Schlacht. Ja, es gilt, eine Sch.acht zu gewinnen, es gilt den Sieg über uns selbst, über Deutschland, das arme zer schlagene Deutschland. Wer steht zurück? Q5. F. ^u/räe/'. Oie Heerschau -er Landwirte. Generalversammlung des Bundes der Landwirte- cH. Berlin, 17. Februar. Auch die diesjährige Generalversammlung des Bundes der Landwirte, sonst die Berliner größte Veranstaltung der Landwirtschaftswoche, mußte die Nöte der Zeit er fahren. Der Zwang der Reiseerlaubnis hielt viele fern. Das war vorausgesehen worden und so war die große Tagung nicht an altgewohnter Stätte im Zirkus Busch und auch nicht wie die letzte in der Philharmonie, sondern in einem kleineren Saale, dem Kaisersaal des Rheingold. Aus den Reden aller Führer des Bundes, die das Wort nahmen, klang die Klage über die große Schmach des Vaterlandes. Der Vorsitzende Frhr. v. Wangenheim-Kl. Spiegel gab diesem Empfinden mit herben Worten Ausdruck. Wenn wir aber wieder zu gesunden Verhältnissen kommen wollen, müssen wir uns ehrlich Rechenschaft ablegen, wie alles so kommen konnte, daß wir einen Zusammenbruch erlebten, ivie kein Volk in der Geschichte. Nach Fürst Bismarcks Abgang ist eine schwankende Politik getrieben: unser Heer war gut, aber unsere Diplomatie zeigte sich der Lage nicht gewachsen. Der eigentliche Grund des Krieges war Deutschlands Tüchtigkeit, die den Engländern unbequem wurde. Er spricht den Hohenzollern den Dank aus für ihre Arbeit an Preußen und dem deutschen Volke, schildert dann, was dem Sturze vorangegangen war und nimmt Ludendorff gegen das Wort Scheidemanns von „Hasardeur" in Schutz. Dann wendet er sich gegen die Sozialdemokratie, die schon vor der Revolution in unserer Politik ihren allerstärksten Einfluß geltend machte. Unsere alte viel verschrieene Bureaukratie, die doch ihre guten Seiten hat, wurde für die Zwangswirtschaft ausgenutzt; so wurde die Landwirtschaft in der Überspannung der Zwangswirtschaft zerrieben von der Sozialdemokratie und der Bureaukratie. So hat sie schließlich die Nerven ver loren bei den ungeheuren Forderungen. Trotzdem wären' wir auch in diesem Jahre nicht zugrunde gegangen, wenn nicht Posen verlorengegangen wäre. So sind wir am Ende unserer Kraft und wieder auf das Ausland angewiesen. Diese Kraft kann nur wiedergewonnen werden, wenn man von der Landwirtschaft die Zwangswirtschaft nimmt; höchstens bei Getreide und Vieh läßt sie sich noch rechtfertigen, auf allen anderen Gebieten muß der freie Handel wieder er stehen. Auch heute wie 1893 darf es keine Zersplitterung der Landwirtschaft geben, sondern nur Einigkeit. Der Bund der Landwirte habe sich schlüssig gemacht, eine viel weitergehende Dezentralisation vorzunehmen durch Provinzialstellen. Als er dann darauf hinweist, daß die monarchische Regierungsform doch die einzige sei, die für das preußische und deutsche Volk paßt, erschallt anhaltender Beifall. Vorsitzender Dr. Roesicke-Görsdorf spricht als Mitglied der Nationalversammlung vom heutigen Weimarer Geist, wo Regierungsautomobile genau wie früher fahren und die Schlößer ebenso bewohnt würden, nur seien es andere Personen. Dann spricht auch er von der Kriegswirtschaft, die an die Nerven greift und demorali sierend wirkt. Was der Bund der Landwirte getan — so bemerkt er gegenüber manchen Vorwürfen — sei vielfach vertraulicher Art gewesen, wodurch aber manches schwere Unheil von der Landwirtschaft abgewendet wurde. Dann fragt er die Sozialdemokraten, wo alle Verheißungen ge blieben seien. Man bemerke nichts von einer Beseitigung der Gewaltherrschaft. Diese sei vielmehr erst aufgerichtet. Wenn der Bolschewismus hereindringt und die Er nährungsverhältnisse noch schwieriger werden, dann trägt die Landwirtschaft keine Schuld, weil wir kein Heer haben gegen die Bolfchewikis und die Polen. Wenn das Saargebiet genommen wird, dann gehen uns 50°/° des Thomasmehls verloren. DaS sind die Ergebnisse der sozialdemokratischen Herrschaft. Die Regierung erklärte, daß sie die Zwangsbewirt schaftung nur als Vorstufe für die Sozialisierung be trachtet. Das ist die Zukunft. Nur die Verbraucher und gnädigst vielleicht noch der Handel sollen gehört werden, die Landwirtschaft übergeht man. Dieser ungewissen Zu kunft gegenüber muß sich die Landwirtschaft zusammentun zu dem Ruf: Heraus aus dem Zwange. Nach Ansprachen verschiedener Redner nahm das Schlußwort Herr v. Sldenburg-Ianuschau. Er bedauerte, daß die neuen Bedingungen des Waffen stillstandes uns zwingen, das Schwert gegenüber den übermütigen Polen in die Scheide zu stecken. Der Redner hätte gewünscht, daß in der kritischen Zeit Noske neben dem Kaiser gestanden hätte, statt des Pnnzen Max von Baden. Die Landwirte müßten jetzt Fraktur reden, um die Zwangswirtschaft zu beseitigen, denn schließlich könnten sie gleiches Koalitions- und Streikrecht beanspruchen wie andere. Herr o. Olden burg gedachte zum Schluß mit Wehmut des ehemaligen Kaisers und des Kronprinzen. Darauf schloß die Versammlung, nachdem sie eine Er klärung im Sinne der gehaltenen Reden angenommen, hatte. Das Geheimnis -er alten Mamsell. 41) Roman von E. Marlitt. „Jawohl, das will ich." Sie schritt ohne weiteres in das Schlafzimmer und schloß die Tür. Der Rechtsanwalt sah ihr mit aufleuchtenden Ai gen nach. Als Felicitas auf das Ersuchen des Professors hin den Platz an Annas Bett wieder einnahm, hätte sie nicht gedacht, daß sie ein vieltägiges Wärteramt antrete — die Kleine wurde gefährlich krank und litt weder ihre Mutter noch Rosa in ihrer Nähe; nur der Professor und Felicitas durften sie berühren und ihr die Medizin reichen. In ihren Fieber- Phantasien spielte das zerrissene Batisttuch eine große Rolle. Der Professor hörte mit Verwunderung die Angst- und Furchtäußerungen des Kindes und jagte mehr als einmal durch seine eindringlichen, forschenden Fragen die Röte des Schreckens und der Verlegenheit in das Gesicht der Regie rungsrätin. Sie blieb aber, von Rosa unterstützt, stets bei dem Ausspruche, daß Aennchen einen schlimmen Traum ge habt haben müsse. Felicitas sand sich rasch in ihre Aufgabe als Pflegerin, obgleich ihr dieselbe anfänglich durch den stündlichen Ver kehr mit dem Professor sehr erschwert wurde, aber die Sorge um das Leben des Kindes, die sie mit ihm teilte, half ihr schneller über das Peinliche ihrer Situation, als sie gedacht hatte. Es kam ihr selbst höchst wunderbar vor, wie gut sie ihn in seinem Wesen als Arzt verstand. Während er den anderen, selbst der Mutter- des Kindes, undurchdringlich er schien, wußte sie stets sofort, ob er die Gefahr gesteigert fand oder Hoffnung schöpfte. Deshalb bedurfte es aber auch fast nie eines erklärenden Wortes seinerseits, um sie auf das ein gehen zu machen, was der Augenblick erscheite. Er wechselte mit ihr im Nachtwachen ab, allein auch tagsüber war er sehr viel im Krankenzimmer. Stundenlang saß er geduldig neben' dem Bettchen und legte seine Hände abwechselnd auf die Stirne des Kindes — dann ruhte es still und unbeweglich, es mußte eine eigentümlich beschwichtigende Kraft in diesen Händen lixgen. .. Unwillig und tief erregt suchte das junge Mädchen die. vergleichenden Gedanken abzuschütteln, die sie beschlichen, wenn sie, unfern von ihm sitzend, ihn schweigend beobachtete. Das waren noch dieselben unregelmäßigen, harten Linien des Gesichts, dieselbe wuchtig hervortretende Stirne, über die das dicke Haar peinlich sorgfältig zurückgeschlageu lag — es waren dieselben Augen, dieselbe Stimme, alles in allem der Schrecken ihrer Kindheit, aber den finster asketischen Zug, der einst den Jünglingskopf so unjugendlich und abstoßend hatte erscheinen lassen, suchte sie vergebens ... Von jener nicht schön geformten, jedoch bedeutenden Stirne ging es aus Wie ein mildes Licht, und wenn sie hörte, wie er dem aufge regten Kinde mit unaussprechlich sanfter Stimme beschwich tigend zuredete, so konnte sie sich nicht verhehlen, daß er seinen Beruf in seiner ganzen Heiligkeit erfasse. Er stand nicht mit kalt-grausamem Achselzucken den unvermeidlichen Schmerzen anderer gegenüber, suchte nicht allein den Körper vor der Vernichtung zu retten — die bangende Seele fand an ihm eine Stützer sie las das Mitgefühl in seinen Augen und schöpfte Mut und Trost aus seiner Stimme. Er hatte die Sprache in seiner Gewalt wie selten ein Mensch. Es standen jhm Klänge und Worte zu Gebote, die das Herz des jungen . Mädchens'wie elektrische Schläge berührten ... Wer dachte in solchen Augenblicken an seine unschönen, eckigen Bewegun gen, an sein abstoßendes Wesen im geselligen Verkehr? Da war er eine sittlich-schöne Erscheinung, ein Mann im Bewußt sein großer moralischer Kraft, der rastlos denkende und kämp fende Vermittler zwischen den zwei erbitterten Gegnern „Le ben und Tod" ... Aber mochten auch alle diese Gedanken ver söhnend an ihr vorüberziehen, die Schlußbetrachtung war dieselbe: „Er fühlt und denkt menschlich, er hat Erbarmen mit dem hilflosen Zustande des geringsten Nächsten — das ver femte Spielerskind hat mithin doppelten Grund, ihn zu ver abscheuen, denn ihm war er ein mitleidsloser Unterdrücker, ein vorurteilsvoller, ungerechter Richter." Er hatte bei dem jetzigen täglichen Verkehr nicht ein ein ziges Mal jenen weichen Ton wieder angeschlagen, der ihr schrecklich war, und gegen den sie stets mit den Waffen des Trotzes und der Zurückweisung kämpfte. Er hielt die kalt- höfliche Freundschaft fest, die er seit dem letzten Gespräch mit Mineilu die Nam an dem l das Disz aus dem In gehen. < aber zm Ro^n S einen Sä Führer viertel n zu untei .und an! Trupps ausgeark Kempf r truppen sollte ein verfiändl Blut wb Luder ihr angenommen'hattej und auch diese lag mehr in seinen« Gesichtsausdruck als in seinen Worten, denn die unerläßlichen Fragen ausgenommen, sprach er fast -nie mit ihr. Einen schweren Stand hatte er der Regierungsrätin gegenüber. Sie gebärdete sich anfänglich wie unsinnig und wollte es durch' aus nicht zulassen, daß Felicitas ihre und Rosas Stelle an« Krankenbett einnehme; es bedurfte seiner ganzen Entschieden' heit, um sie zur Ruhe zu bringen. Dagegen ließ sie es sich durchaus nicht nehmen, alle Augenblicke den von dem Kinde so sehr gefürchteten Lockenkopf lauschend zur Tür herein' zustecken, sonderbarerweise traf es sich dann stets, daß ihr Ku' sin und Felicitas zusammen im Krankenzimmer waren Sie weinte und rang dib weißen Hände — es gibt kein menschliches Gesicht, das in wahrhaft schmerzlicher und angst' voller Aufregung schön unter einem Tränenguß bliebe, mögen die Dichter auch ihre Heldinnen „hinreißend in ihren Tra' neu" sein lassen — hier aber auf diesem rosigen Ovale ver' tiefte sich kein Zug, nicht e i n krampfhaft verzogenes Fältchen erschien, die zarte Haut zeigte keinen einzigen entstellenden roten Flecken, leise rieselten die Hellen Träncnperlen über die Wangen — es war ein so vollendet künstlerisches Weinen, es-sich der Maler zu einer Mater dolorosa nicht schöner denken kann ... Welch ein Unterschied zwischen ihr und jenem blei' chen, überwachten und angstvollen Mädchengesicht am Ben des Kindes! -.. Jeden Abend erschien sie pünktlich in ele' gantem Schlafrock; ein wnnderfeines Spitzenhäubchen uM' schloß das bezaubernde Gesicht, und die feinen Hände hielte» ein Andachtsbuch — sie wollte wachen. Ein und dasselbe Wortgefecht erhob sich jedesmal zwischen ihr und dem Pr»' fessor, sie wiederholte stets ein und dieselbe Phrase der Bet' Wahrung gegen Eingriffe in ihre mütterlichen Rechte um ging dann sanft weinend und klagend, um am anderen Mo»' gen frisch wie eine Mairose aufzustehen. Es war der neunte Abend seit Aennchens Erkrankung Das Kind lag in dumpfer Betäubung; nur dann und wan» rang sich ein unartikuliertes Lallen von seinen Lippen. De« Professor hatte lange, die Stirne sorgenvoll in die verschlug genen Hände gedrückt, am Bettchen gesessen; da stand er Plötz' lick auf und winkte Felicitas in das Nebenzimmer. (Fortsetzung folgt) . Luv Ludendo Er hat < fertigunc beschicht Widmun handelt - Krieg v von Obc übernah Mündet die Krie wird de: behandel Bethmm Kühlmai jährlich schichte i fertig c Ludendc vräsiden seiner P Ludendc genannt. - Dil «partat oeitungl flacht k - berichte, «er Sta Negier« Die «I - N» «partal ZU einer anzuriet jvge» f wo sich r befindet bände d Sewehr« sreigrge in einer ihre St schirm«! Be »Borwii absolut Tngelsb gezwuns die Art «inen <t Tagen i Pro! kntstani bei Dir wig, d »Der B an Lim Zahl - Mcht at ersten L Ückerle, Nur in in Fried Prietz ; zamilie ihres h hc einem s Reinere halt ui «in« erk Wenig Laushs zahl d So ist < Beiderseitige Artillerietätigkeit bei Nakel. Auch bei Rawitsch utid Züllichau scheiterten polnische Angriffe. Die Gefechtsstellen sind aus der beigefügten Karte zu ersehen, die außerdem die genaue Demarkationslinie enthält die Deutschland und Polen gleichermaßen von der Entente aufgezwungen wurde. Schon jetzt laufen aus kerndeutschen Städten und Orten, wie Bentschen und Strese, flammend« Proteste gegen die.neue Vergewaltigung bei der Re- gierung ein. Spartakus regt sich wieder. Blutige Kämpfe im Ruhrrevier. Endlich hat die Regierung Truppen nach Münster in Westfalen und namentlich nach dem eigentlichen Industrie' revier geworfen^und schon haben sie schwere Kämpfe gegen die Spartakisten zu bestehen. Dorsten und Umgegend mußten nach Artillerievorbereitung im Sturm genommen werden, wobei die Spartakisten schwere Verluste erlitten. Mülheim (Ruhr), 17. Febr. Die Kommunistische Partei und die Unabhängigen proklamierten als Protest gegen de» Einmarsch von Regiernngstruppcn in das Industriegebiet in Mülheim, Oberhausen, Hamborn, Sterkradc und Düssel dorf den Generalstreik. In Mülheim besetzte» um 6 Ulst bewaffnete Spartakisten und Leute der Sicherheitswchr die Portale der großen Werke und verwehrten den Arbeiter» und Angestellten den Eintritt. Die Spartakisten besetzte« außerdem das Telephon- und Tclegraphcnamt. Jeder Telephon- und Telegraphenverkehr ist von ihnen unterbunden worden. Die Aufforderung zum Streik wird an alle Betriebe gerichtet. Auch die Straßenbahnen werden gezwungen, den Dienst einzustellen. Es dürften aller Voraussicht nach schwere Kämpfe bevorstehen. In Münster i. W. verlangen die dortigen ASRäte die Ab setzung des Kommandierenden Generals v. Walter, was die Regierung aber verweigert, da dieser im Recht sei. Unsinnige Forderungen in Düsseldorf. - Die spartakistischen Herrscher in Düsseld-Gf haben durch verschiedene Verfügungen aufs neue gezeW, was sie unter Freiheit verstehen. Ein an die Presse erlassener Ukas verbietet die Annahme von Anzeigen zur Anwerbung für den Heimatschutz. Wer nicht gehorcht, dem werden 10 000 Mark Geldstrafe angedroht, und kann die Zeitung die Summe nicht bezahlen, so soll die Schließung des Zeitungsbetriebes erfolgen. Ein weiterer-Ukas desselben Geistes stellt an die höheren Beamten das Ansinnen, zU denunzieren. Der Bollzugsrat des Arbeiterrates verlangt wird v! präside, 1«n ten< Nur ti Niedrig, ab j. L Alas bishech Neue Angriffe -er Polen. Kämpfe bei Rakel und am Netzekaual. Die Polen kümmern sich offenbar nicht im mindeste« um das neue Waffenstillstandsabkommeu mit der Entente, das auch sie verpflichtet, alle Kampfhandlungen gegen Deutsch land einzustellen. So wurde ein polnischer Angriff zahlen mäßig überlegener Kräfte gegen Miroslaw abgeschlagen. Ein Versuch der Polen, östlich des Waldes einen Steg über den oberen Netzekanal zu schlagen, wurde vereitelt
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