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nicht nach einem Lokale der Umgebung gewandert war, I der drehte sich auf dem Parkett der hiesigen Säle nach ' den einschmeichelnden Weisen Straußscher Walzer. Selbst Arnzertliebhaber kommen durch das heute abend statt- stndende Mlitär-Aonzert der sOser im Linbenschlößchen auf ihre Rechnung; damit dürften die Heiertage jedem nach seinem Geschmack Rurzwell gebracht haben. Eine "nette Bescherung" kam allerdings von der Generaldireksion der sächsischen Staätsbahnen: vom 2^.-2?. dss. warjser Zioil- reiseverkehr gesperrt und manchem Vater, der viermal Weih nachten an der Front verbringen mußte, war es dadurch nicht möglich, das fünfte Weihnachten im Rreise seiner Lieben zu verleben, hübsch war das drakonische Verbot in der letzten Winute ja nicht, aber was half's, man mußte sich fügen, sintemalen man selbst zugeben muß, daß all« Vorstellungen und Warnungen, nur unbedingt nötige Reisen auszuführen, seitens des großen Publikums einfach in den Wind geschlagen worden sind — Weihnachten mit seinen Christbescherungen läßt besonders auch di« Namen edler Stifter im Gedächtnis wach werden. In dankbarer Erinnerung bleiben in einer Gemeinde alle diejenigen, die durch besondere Gaben die Entfaltung ter Lrebestätigkeit ermöglichten, hier ist für den hiesigen Frauenverein im besonderen Waße Herr Pinkert in Amerika zu nennen, dessen reiche Stiftung ge rade zur Weihnachtszeit herrlichen Segen wirkt. Gott schütze den teuren Wann und die Seinen! Sein Name bleibt in unserer Stadt in hohen Ehren! — An Stiftungen für den Ehrenfriedhos gingen weiter ein: 86. Frau Bäckermeister Kunze — hier .... 25 Mk. 87. Herr Schlossermeister Legler — hier ... 25 Mk. — Die tschechische Gefahr für Sachsen. D-r „vor wärts" schreibt: Die Ansprüche Polens auf wertvolle Ge. bietsteile im deutschen Osten sind von brennendem Ernst. Insbesondere ist die Gefahr, di« dem deutschen Besitz des oberschlefischen Rohlengebietes von polnischer Seite droht, in größter Nähe. In Prag haben Verhandlungen mit der tschechischen Regierung wegen ihrer gemeinsamen An sprüche auf schlesisches Gebiet und über die Haltung gegen- über Deutschland stattgefunden. Die dort erzielten Verein barungen find ernstester Natur. Und es scheint, als wenn fit sich nicht allein auf Schlesien erstrecken. In Vstsachsen wird unter den wendischen Bewohnern eine starke tschechische Propaganda getrieben und jetzt bereiten sich dem „Dresdner Anzeiger" zufolge beunruhigende tschechische Truppenan sammlungen an der sächsischen Südostgrenze vor. Unter der Aufsicht französischer Offiziere werden größere tschechische Trupprnverbände mit allerhand Uriegsgerät und in Reichen berg in Böhmen eine auffallend große Wenge tschechische Eisenbahner zusammengezogen. Wan kann diese Anzeichen, die durch Aeußerungen der dort weilenden französischen Offiziere noch erhärtet werden, nur so deuten, daß eine Besetzung sächsischer Gebietsteile bereits beschlossene Sache ist. — Zur Ginzirhnnz gelangendes Papiergeld. Mit Wirkung vom l. Januar 1919 verlieren die Dresdner blau-weißen Fünfmarkscheine und gelben 50 Pfg.-Scheine, ihre Gültigkeit und werden eingezogen. Die hiesigen Kassen nehmen sie nur noch bis zum 29 dss. Monats an. — Verlängerung der Gültigkeit der Meißner Fünf zigpfennigscheine. Ls hat sich «me Unfichrrheit im Ver kehr mit den 50-pfennig-Sch«in«n beme.kbar gemacht, weil auf diesen sich der Aufdruck befindet, daß sie nur bis 3s. Dezbr. 1918 gültig seien, hierzu kann bemerkt werden, daß neue 50-pfennig-Scheine zwar in Arbeit find, daß es aber zweifelhaft ist, ob es gelingen wird, sie bis zum Iahres- schluß in den Verkehr zu bringen. Deswegen ist die Gültig keit der alten Scheine bis zur Ausgabe der neuen bezw. auf solange verlängert worden, dis ihre Einziehung durch den Stadtrat bekanntgegeben wird. — Kessslsdorf. Eme hübsche Weihnachtsüberraschung wurde am Heiligabend unseren am Bahnhof wohnenden Einwohnern zuteil. Von noch im Herre stehenden Wit- gliedern der Wilsdruffer Stadtkapelle wurde aus einem Abteil des um 9 Uhr nach Potschappel verkehrenden Zuges „Stille Nacht, heilig« Nacht" geblasen. Alles lauschte, an dächtig und erst nach Beendigung -es dritten Verses setzte sich das Zügle wieder in Bewegung. — Blankenstein. Auch in diesem Jahre erfreute die hiesige Schule unter Leitung ihres Herrn Rantor Wetzig und Witwirkung junger Damen, ehemaliger Schülerinnen des Herrn Wetzig, am I. Feiertag zum zweiten Wale im beängstigend überfüllten Saale mit einer Weihnachts-Auf führung. Vorzüglich zu Gehör gebrachte Gesänge, ab wechselnd mit von Herrn Wetzig in Szene gesetzten Elfen-, Nixen- und Zwirg«nreigen, erweckten lebhaftes Interesse und lösten gewaltigen Beifall aus. Den Glanzpunkt des Abends bildete aber das von Franziskus Nagler geschaffene Spiel: Di« Entstehung des Weihnachtsliedes „Stille Nacht, heilige Nacht". Alle Vorführungen ließen erkennen, mit welchem Geschick seitens der Leitung hier gearbeitet worden war, aber auch mit weicher Liebe und Zutrauen die Rinder an ihrem Lehrer hängen. — Der Abend dient« aber auch noch einem weileren erhabenen Zweck. Der Rriegshilfs- ausschuß des Ortes verband damit eine Begrüßungsfeier für die heimgekehrten Rrieger. Nach Gesang der Friedens- Hymne von Winter rief Herr Pfarrer Lindner den Tapferen in herzlicher Ansprache ein „Willkommen", ein „habet Dank" und herzliche Wünsche für ihr ferneres wohlver dientes Wohlergehen zu, dabei auch der Gefallenen, der Gefangenen und der noch auf der Heimkehr Befindlichen innig gedenkend. Herr Rantor Wetzig feierte in ebenfalls ergreifenden Worten dir Verdienste der wackeren Streiter, worauf Herr Gerhard Rrille das Wort im Namen seiner Rameraden, welche sämtlich für diesen Abend mit einem Ehrensträußchen geschmückt worden waren, zu einem kurzen - Rückblick ergriff, welches in einem herzlichen Dank für diesen Empfang ausklang. — Deutzen. Am Montag fand hier die Gründung einer Vereinigung der Biogerausschüffe der Orte des Plauenschsn Grundes und seiner Umgebung statt. — Dohlen. In der Waschinenfabrir Gebr. Bindler hier wurden abermals Treibriemen gestohlen. — Em Pferde dieb wurde am Wonlag hier festgenommen. Der Arbeiter Heine aus Börnchen erschien im Gasthof „Döhlencr Hof" und bot „sein" Pferd zum Raufe an. Dabei machte er sich hinreichend verdächtig, so daß Hinzuziehung der Sicherheits organe erfolgt«. Es stellte sich denn auch heraus, daß das Pferd in Dresden gestohlen war. — Dresden. Es haben sich IN Dresden bereits 5H Pockenerkrankungen zugetragen, wahrscheinlich noch mehr, da nicht alle gemeldet wurden. H Todesfälle sind bisher festgestellt worden. Nach einer Witteilung des Wimsters a. D. Fraßdorf beim heutigen Empfang des Infanterie- Regiments 177 herrscht in Dresden auch Flecktyphus. — Stollberg. Dieser Tage wurden hier bei einer amtshauptmannschafllichen Revision der Böckereibetriebe 99 Stollen beschlagnahmt, die dem Backverbot zuwider in den genannten Betrieben jetzt gebacken worden sind, und nun mehr oder weniger ein Weihnachtsgeschenk für die Verwundeten des Lazarettes in der Landesanftalt Hoheneck. — Hainichen. Eine in der hiesigen Umgebung be triebene Getreideschieberei wurde dieser Tage aufgedeckt und die Vermittlerin, eine Schankwirlsehefrau in Otten dorf, verhaftet. Die Frau stand mit mehreren Geschäfts leuten in Chemnitz und Dresden in Verbindung, denen sie Weizen und Roggen vermittelte. Das Getreide wurde von Landwirten zugeführt, die sich den Zentner mit 50 Mark be zahlen ließen. — Leipzig. Seit einigen Tagen macht sich hier ein Wensch bemerkbar, der dort, wo sich größere Wenschenan- sammlungen befinden, jungen Wädchen die Zöpfe ab schneidet — Leipzig. Die arbeitslosen Kellner in Leipzig find nach einer Versammlung am Sonnabend in einem Äemon- ftralionszuge vor die größeren Gastwirtschaften und Kaffee häuser gezogen und haben die sofortige Abschaffung der weiblichen Bedienung und Einstellung der arbeitslosen männlichen Kellner gefordert. Die Gastwirte haben sich durchweg bereiterklärt, diesem Verlangen zu willfahren. Di« heutige Nummer umfatzt 4 Seite«. Herausgeber, Verleger und Drucker. Arthur Zschunke m Wilsdruff Verantwortlich für die Schristleitung: Oberlehrer i. R. Gärtner, kür de, Inseratenteil: Arthur Zschunke, beide in Wilsdruff. M M M ri V- <^2, AMA MA .-7! Li Perne Illl kriscks Luksr Dsul Lurkksrckt Verlobte. Groitzsch Weihnachten 19l8. Nach glücklicher Heimkehr a. d.Felde teile ich meiner werten Kundschaft von Stadt und Land ergebenst mit, daß ich mein Geschäft jetzt selbst wieder leite. Für das mir und meiner Frau bis her geschenkte Vertrauen bestens dan kend, bitte ich, mir dasselbe auch :: fernerhin bewahren zu wollen. :: Hochachtungsvoll Hugo NoMM, Mchmcherintiker. am Markt 99 am Markt 99. ErWOMofMvWOe. Sonntag de« 29. Dezember n°s Großes Mlitärkonzert ausgsführt von der aktiven Kapelle des Leib-Greuadier- RegtS. 1VV unter persönlicher Leitung seines Dirigenten. Anfang 7 Uhr. NB dem FiMl: Feiner Ball. Um gütige Unterstützung bitten und laden ergebenst ein Arthur Täubrich «nd Frau. Ledeusmittelverteil««g in Ker 52 Woche Sonuabeud den 28 Dezember Marmelade, 1 Pfund auf den Kopf für 1 Mk. Grüne Kane Abschnitt 17. Selbstversorger erhal ten Hz Pfund auf den Kopf. Marmeladenrest von letzter Verteilung^ Grüne Karten Nr. 281—480 Abschn. 2, je Pfd. für 25 Pfg. bei Schmiedecke. Krankheitsfälle sind wegen Zuteilung von Warenresten jeden Montag im Gemeindeamte zu melden. Kesselstzorf, am 26. Dezember 1918. Der Ortsausfchuh. 2 Zahn-Praxis L Ernst Hartmann >°«s früherer Assistent von Fritz Kletzsch — jetzt „Stadt Dresden" Freiberger Straße. Sprechzeit: täglich 9—5 Uhr, außer Sonntags. Sonnabend ab 19 Uhr MW-Wmf. Nummern 391—599. Angust Hohlfeld UI» Roßschiächter. Kuben. Kraut Möhren etc. werden rum Trocknen angenommen bei «ui N. Mey, Wilsdruff, Meißner Str. 264b. Me-MslMiW. Sonntag den 29. Dez. 1918 j vormittags 9 Uhr fiedel m MWeiWrM Pserheversteigerllkg statt. Zur Versteigerung kommen ca. 69 arbeitsfähige mittlere u. schwere Pferde. Nur Inhaber von Pferdckarten sind zugelassen. Händlern ist der Zutritt zur Versteigerung verboten. nes GMi-FOM-Mm 17. Möbel- Kaufmann seil 10 Jahren in der B suche, zuletzl Geichäslsfüh er einer HolzbeMbniungeladr k mit Dampssägewerk, la Reisender sucht Dertrauensvosteu. Gest Olf unter 1999 an die Gttchäitsftelle d. Bl Laudwirtschaft zu kaufen gesucht. Off n. T. H. 84S Jnoalidendanl Dresden. n« Stahluhr mit Mililärachsetstück am 1. Feiertag von einem Solda ten verlogen. Gegen Be lohnung abzugeben m der Geschäftsstelle d. Bl. nv« Klavier gut erhallen, z» kaufen gesucht. Angebot« unter 1119 an die Geschäftsstelle d. Bl. erd. Per 1. April w>d fcdl Stube, Küche, Kammer von jungen ruhigen Leuten gesucht. Offerten mit Preis «n die Geschäftsstelle v. Blattes u. Wohnung erbeten. Varterrk-Wshmig pass, für Schuhmacher, Ostern zu vermiet. Daselbst ist auch Handwerkszeug und ewe Nähmaschine zu verkaufen. Wilsdruff, Markt 19. 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