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«M gevilvet habe. Wer Vie Kopse ver Solvatenräte vinweg, habe die Berliner ASR im ganzen Reiche in Verruf gebracht. Wenn man heute von dem Bolschewismus der Berliner spreche, so sei einzig und allein der Vollzugsrat daran schuld. Aus diesem Grunde sei es notwendig, dem Vollzugsrat eine Kontrolle beizugeben. Zu stürmischen Auftritten, die minutenlang jede Verstän digung im Hause unmöglich machten, und die zu scharfen per sönlichen Zusammenstößen zwischen dem Redner und Vertretern der Regierung führten, kam es, als Gerhardt vom Vollzugs rat das Wort ergriff. Er unterzog die Tätigkeit des Voll- «ugsrates schärfster Kritik. (Molkenbuhr rust: .Lüge!") Ver treter der Front, Abordnungen aus Bauern seien überhaupt nicht vorgelassen worden, weil der Vorsitzende Richard Müller die Auswahl eines Stempels für den Vollzugsrat den brennendsten politischen Fragen vorgezogen habe. Die Mehr heit des Vollzugsrates sei ursprünglich für die Einberufung der Nationalversammlung gewesen, aber unter dem Druck linkssozialer Elemente habe das Plenum nicht gewagt, seine Ansicht kundzutun. Wes Geistes Kind die Mitglieder dieser Körperschaft seien, beweise die Anfrage des^Nitgliedes Ströbel in einer Sitzung, was denn überhaupt eine National versammlung sei. (Ströbel dringt aus den Redner ein und bedroht ihn.) Die beiden Vorsitzenden hätten weit über ihre Machtbefugnis hinaus an wildfremde Menschen Vollmachten erteilt. (Stürmische Entrüstung.) In allen Fragen, die die Soldaten bewegen, habe der VvilzngSrat völlig versagt. Scheidemann, der nunmehr von lebhaftem Beifall be grüßt, zu Worte kam, führte aus, daß nach seiner Ansicht Molkenbuhr die Lage der Ostarmee viel zu schwarz ansehe. Es sei auch unpolitisch, an dieser Stelle derartige Aus führungen zu machen, weil dadurch in viele Familien schwere Sorgen bineingetragen würden Der Redner forderte dann die Anwesenden auf, die Zeit nicht mit unnützen Streitereien zu verbringen. Schließlich wurde die .Affäre Walz" behandelt. Walz schilderte, wie er als aktiver Offizier dazu gekommen sei, in die revolutionäre Bewegung einzutreten. Im Verein mit Barth, Ledebour, Liebknecht und Haase habe er alle Vor bereitungen zur Revolution mit getroffen und habe diesen Führern mit Rat und Tat zur Seite gestanden. Dann sei seine Verhaftung in der Kaserne erfolgt, und er habe vor dem Untersuchungsrichter Mitteilungen gemacht, die er heute be- daure. Er habe jedoch keinen Verrat begangen, sondern nm aus Unklugheit gehandelt. Gegen Walz wendete sich unter lauten Protestrufen der Versammlung Richard Müller, in dem er dessen Ausführungen durch Verlesung der Gerichts akten zu entkräften suchte. Nachdem noch mehrere Redner, darunter Leutnant Collin-Roß und zwei Vertreter der Ostfront, gesprochen und zur Einigkeit zwischen Arbeitern und Soldaten dringend geraten hatten, beantragte Volksbeauftragter Barth die Ein setzung einer siebengliedrigen Kommission, die zu prüfen haben würde, ob die Soldatenvertreter im Vollzugsrat Vertrauen verdienen oder nicht. Dieser Antrag wurde von verschiedenen Rednern unterstützt und nach weiterer fast zweistündiger Debatte zum Beschluß erhoben. Als Mitglieder der Kom mission wurden auf den Vorschlag Müllers Vertreter von sieben Berliner Regimentern gewählt. — Während der stürmischen Auseinanderstöbe hatten die Vertreter der Ostfront und aas Süddeutschland zeitweilig protestierend den Saal verlassen, beteiligten sich aber später wieder an '-n Ver- .hano-ungen. Morgen soll die Beratung fortgesetzt wer* über die Frage der Nationalversammlung. Die Pogrome in Lemberg« 1000 Tote, 12 000 Obdachlose. Wien, 29. November. über die fürchterlichen Judenmetzeleien wird von Augenzeugen berichtet: Am 15. November veröffentlichte die neubegründete polnische Zeitung „Pobudka" einen Aufsatz, worin eine Frau mitteilte, Juden hätten polnische Legionäre aus den Fenstern mit heißem Wasser begossen. Die feierlichsten Versicherungen angesehener Juden der Stadt, daß die Be hauptungen erlogen seien, blieben unbeachtet. Am 22. No vember begannen dann die polnischen Legionäre mit Plünderungen jüdischer und deutscher Geschäfte in der Karola-Ludwiga, der Hauptstraße Lembergs. Von dort zogen die Polen in das jüdische Viertel. Die Krakauer, Przemysler und Lemberger Offiziere und Mann schaften der polnischen Legion hielten das Juden- viertel umzingelt. Nachdem sie sämtliche Juden und Deutsche, die sie unterwegs trafen, beraubt und die sich Wehrenden rücksichtslos niedergeschossen hatten, eröffneten sie Maschinengewehrfeuer gegen das Judenviertel. Die Herausstürzenden wurden mit Handgranaten und Gewehr kugeln empfangen, so daß keine Seele entrinnen konnte. Das ganze jüdische Viertel mit den Bethäusern, worin sich viele Familien versteckt hielten, wurde eingeäschert. Wer nur den Mut hatte, sich hinauszubegeben, wurde niedergemetzelt. Das Straßenpflaster war mit verkohlten und verstümmelten Leichen bedeckt. Im Kino am polnischen Theater wurden die verstümmelten und verkohlten Leichen aufgestapelt. Dieses Morden wehrloser Menschen dauer!« vom 22. November früh bis zum 24. November nach mittags, zu welcher Stunde das polnische Kommando über ganz Galizien das Standrecht verkündete. Die Zahl der bei dem Lemberger Pogrom ermordeten Juden be läuft sich auf 1200, die der Obdachlosen auf 10 000 bS 12 000. Wie das „Neue Wiener Tagblatt" erfährt, hat sich am 27. November eine ans 25 Liselottes Heirat. Roman von H. Courths-Mahler. Sibylle faltete die Hände graziös hinter dem Kops zusammen und dehnte sich wie ein Kätzchen. Mil halb- geschlossenen Augen blinzelte sie zu ihm hinüber und sagte leise, wie traumbefangen: „Mag sein, daß ihm keine widersteht, die mit ihrem Herzen nicht anderweitig gefesselt ist. Dazu gehöre ich aber nicht, du dummer, garstiger Kurt, weißt du das nicht?" Er sprang auf und umfaßte stürmisch seine Frau. „Liebst du mich wirklich, Sibylle? Ich zweifle manch mal daran." Ein rätselhaftes Lächeln umspielte ihren Mund. Wie leicht doch die Männer sich betören ließen, wenn man sie richtig fassen konnte! „Ihr bildet euch immer em, die Frauen zu kennen, ihr klugen Männer; dabei kennt ihr nicht einmal eure eigene, die vielleicht am wenigsten." Er küßte sie zärtlich auf den Mund. Sie schloß die Augen und ließ es geschehen, trotzdem sie ihn am liebste» von sich gestoben hätte. Er zog seinen Sessel dicht zu ihr heran und behielt ihre Hand in der seinen, sie wieder und wieder an die Lippen führend. „Ich fürchtete, Senden sei dir nicht gleichgültig, Sibylle. Daß du dich im Winter hier in Gernrode vergräbst und so gar kein Verlangen hast nach Bällen, Theater und Konzerten, das liegt doch sonst nicht in deiner Art. Des halb glaubte ich, Senden hielte dich hier." „Eifersucht macht blind, Kurt. Du mußt dir dies« Untugend abaeuöbnen. Statt auf das Nächste und Rich tigste zu schließen, baß mir die Ruhe und der ländlich« Frieden wohltut, nachdem ich die letzten beiden Winter wie toll durchtanzt habe, suchst du nach den abenteuerlichsten Beweggründen für neine Zurückgezogenheit. Sei dock vernünftig und laß mich gewähren. Ist es nicht gan- mollig und behaglich hier?" „Für mich gewiß, süße Frau, ich wünsche mir nicht- besseres, als so mit dir weiterzuleben bis ans Ende meiner Tage." Sie schnitt eine drollige Grimasse. „Ob ich'S nun so lange ausbalte, weiß ich nicht. Mög lich, es behagt mir kaum diesen Winter, möglich auck mehrere. Vielleicht packt mich einmal ganz plötzlich wieder die Sehnsucht nach Großstadttreiben. Du hast dir ebev eine kapriziöse Frau ausgesucht, liebster Kurt. Bist du sehr böse darüber?" Sie sah ihn schelmisch an. Er legte den Arm um ihren Nacken und küßte sie wiederholt. „So wie du bist, sollst du bleiben, ich liebe dich über alles und kann dir gar nicht böse sein." Sie ließ ihn geduldig gewähren, um ihn bei guter Laune zu halten. Obwohl sie für Senden nichts übrig hatte, verzichtete sie doch ungern auf seine Gesellschaft, Außerdem beschäftigte er ihren eifersüchtigen Gatten genug um ihn abzuhalten, seinen Verdacht in richtige Bahnen zu lenken. „Wirst du nun aber auch vernünftig sein und mich nicht immer mit deiner törichten Eifersucht quälen?" „Ich will es versuchen, Sibylle. Ob es mir gelingen wird, weiß ich nicht, ich habe dich viel zu lieb, um ruhig zusehen zu können, wenn andere dir schöne Augen machen." „Wüßtest du, wie ich mich innerlich über diese „schönen Augen" lustia mache, und wie rubia mein Lerz dabei bestehende Kommission aus Budapest nach Lemberg be geben, um au Ort und Stelle Erhebungen über die Judenpogrome anzustellen und den Regierungen der Ententemächte ausführlichen Bericht zu erstatten Für Sie MüwnawsrsammUmg« Beschluß der Mehrheitsfozialislen. Berlin, 29. November. Der Parteiausschuß der sozialdemokratischen Partei hat einstimmig einen Beschluß gefaßt, in dem darauf hin- gewiesen wird, daß die Partei seit einem kalben Jahr hundert für die Politische Gleichberechtigung aller Volksgenossen gekämpft hat. Indem die Partei ihre Entschlossenheit ausspricht, die Errungenschaften der Revolution gegen alle gegenrevolutionären Bestrebungen bis aufs letzte zu verteidigen, wendet sie sich zugleich mit Entschiedenheit gegen olle, die dem deutschen Volke das Selbstbestimmungsrecht vorenthalten wollen, sei es auch unter dem Vorwand, es durch die Diktatur gegen seinen eigenen Willen beglücken zu können. Die sozialdemokratische Partei fordert die schleunigste Einberufung der National versammlung; sie ist jeden Tag bereit, dem Volke über ihre bisherige Tätigkeit Rechenschaft zu geben und erwartet mit Zuversicht sein Urteil. In der gleichen Sitzung wurde auch darauf hingewiesen, daß Bestrebungen im Gang, seien, eine Regierung Haase-Liebknecht zu bilden. -t- Wie in Berlin bekanntgegeben wird, sind sämtlich« Funkenstationen von „Unabhängigen" besetzt, tue der Spartakusgruppe nahestehen. Sie verbreiten Nachrichten die ihren eigenen Wünschen und Interessen entsprechen Die Presse des In- und Auslandes wird davor ge warnt, diesen Nachrichten Glauben zu schenken. Di, Regierung lehnt jede Verantwortung für diese Mel- dunaen ab. Neueste Meldungen. FamtlienunterMtzung für Kriegsteilnehmer. Berlin, 29. Nov. Wie amtlich verlautet, sollen die Familienunterstützungen für Kriegsteilnehmer ganz allgemein bis zum LI. November 1318 weitergewährt werden. Darüber hinaus sollen den nach dem 30. November 1918 zur Entlastung kommenden Mannschaften noch zwei Halbmonatsrate« an Familienunterstützungen ohne Prüfung der Bedürftigkeit auS- gezahlt werden. Der Entwurf der Verordnung dürste schon in den nächsten Tagen fertiggestellt werden. Das Einkommen der Volksbeauftragten Berlin, 29. Nov. Anläßlich der Auseinandersetzungen über die starken Geldausgaben im Berliner Vollzugsrat der ASR wird festgestellt, daß die Volksbeauftragten, die sechs Herren der Regierung, nur eine Dienstaufwandsentschädigung beziehen, die ihrer vom frühen Morgen bis in den späten Abend währenden Inanspruchnahme angemessen erscheint, und die nur ungefähr ein Fünftel der Bezüge beträgt, die frKher der Reichskanzler erhalten hat. Bukarest in Flammen. kSieu, 29. No». Der AuSbruch blutiger Bauernaufstand, wird amtlich bestätigt. In Bukarest stehen ganze Straße» züg» tu Flamme«. Thronverzicht in Luxemburg gefordert. Genf, 29. Nov. Die Luxemburger Kammer hat dta Großherzogin aufgesordert, dem Thron z« entiaaen. - Die Internierung der Mackensen-Armee. Budapest, 29. Nov. Die Armee Mackensen, bestehend aus ungefähr 17V VVV Mann und zahlreichem Kriegs material, wird in Ungarn interniert. Dieser Beschluß wurde im gestrigen Ministerrat auf Wunsch der französische» Regierung gefaßt. In Anbetracht der Zwangslage h« Mackensen feine Einwilligung dazu gegeben. Diese Maßnahme wurde bereits in Berlin bei der Sitzung der Solüatenräte erwähnt. Letzte Drahtbertchke TaseMattsS". Die WisÄerVereinigUNg Rußlands. Kiew, 3S. November, (tu.) Der „Nachputk" meldet, daß die Verhandlungen der Entente mit den Vertretern Rußlands in Jassy zn voller Einigkeit geführt hätten. Die Entente will an die Spitze des Landes eine Regierung stellen, deren Zusammensetzung zwischen der Entente und den russischen Parteien vereinbart werden soll. Der Allrussi sche Regierung sollen dis Regierungen der Einzelstaate« untergeordnet werden. Wilssn nicht mehr Präsident Ler Vereinigten Staaten? Rotterdam, 3V. November, (tu.) „Times" erfahre« aus Washington: Tast erklärte zur Reise Wilsons nach Europa, daß der Senat sich darüber ausrege, daß Wilson ihn nicht zu Rate gezogen habe. Roosevelt sagte, Saß Wilson bei den jüngsten Wahlen dnrchgefallen ist und daß er deshalb von den Alliierten nicht länger als Ver treter des amerikanischen Volkes angesehen werden kann, sondern lediglich als Vertreter eines Teiles Les ameri kanischen Volkes. Wilson wird sofort, nach einer Kon greßreise nach Reuyork abreisen, um sich dort einzuschiffen. Er geht nicht als Präsident, sondern lediglich als Ver treter Amerikas zur Friedenskonferenz. Was plant Foch? Berlin, 2S. November. Nach Mitteilungen infor mierter Kreise mehren sich die Anzeichen, Laß Foch darauf hinsteuert, Len Waffenstillstand abznbrechen und die Feindseligkeiten wieder aufzunehmen. Ferner sollen höhere französische Offiziere in Elsatz-Lothringen an Lie Regierungsvertreter in der Pfalz und in Rheinhessen die Anfrage gestellt haben, ob sie gewillt seien, sich unter französische Herrschaft zu stellen. Eine Antwort ist ihnen darauf nicht erteilt worden. Kein feindliches Friedensangebot. Berlin, 28. November. Wie von zuständiger Stelle »nitgeteilt wird, ist in keinem Zeitpunkte des Krieges von feindlicher Seite amtlich oder in hinreichend beglaubigter Form mit einem Friedensangebot an uns herangetreten worden. Oeffentliche gemeinschaftliche Sitzung des Nates und der Stadtverordneten und öffentliche Stadtverordneten-Sitzung. Rats- und Stadtverordnetcnsitzung. Herr Bürgermeister Küntzel begrüßte zunächst als Vorsitzender die neueingetretenen Mitglieder des Arbeiter und Soldatenrates und erhofft von ihnen treue Mitarbeit und Einigkeit in allen zum Wohle der Stadt dienenden Zielen. Hierauf gab er ein Bild von der derzeitigen Ernährungsversorgung und begann mit dem wichtigsten aller Nahrungsmittel, der Kartoffel, indem er die er freuliche Mitteilung machen konnte, daß der eingemietete und eingekellerte Vorrat an diesem Nahrungsmittel mit ' den vertraglich noch gesicherten und vom Kommunal- ! verbände zugesicherten Wengen zur Versorgung der Be- i völkerung ausreichen dürfte, daß aber ein Haushalten der ! Verbraucher natürlich dringend erforderlich sei. Es sind ! ca. 4000 Zentner Kartoffeln angeschafft worden. Große ! Ausgaben erfordert schon die Bereitstellung dieses einen ! Nahrungsmittels. Die Vorräte an Frischgemüse sind der Haltbarkeit wegen weniger groß, doch find sie immer noch so, daß der Bedarf durch sie auf längere Zeit gedeckt werden kann. Im Februar kann das Grün warengeschäft von Humpisch mit ungefähr 150 Zentnern Möhren dienen. An Sauerkraut sind von dem Kommunalverband 31 Zentner bezogen worden; hierbei wird leider die Beschaffung durch den Mangel an Ge fäßen sehr beeinträchtigt. Als Stärkungsmittel besonders für die an der Grippe erkrankten Personen wurden lOO ic-r Grieß erlangt, für die Säuglingspflege ist Zwieback zugewiesen worden. Auch für Militärurlauber sind wieder Kunsthonig und Teigwaren versprochen, die aber noch nicht eingegangen sind. Um den Mehlvorrat vleivt, dann wurdest du dich telbst auslachen. Welche Strafe ersinne ich nur für dich Kleingläubigen?" „Ich werde mich selbst bestrafen, indem ich mich einig. Tage aus deiner Nähe verbanne, ich muß in Gefchäite» verreisen." Sie seufzte. „Die dummen Geschäfte." — Er lacht« glücklich. „Die müssen auch sein, Liebchen." „Wenn die nicht wären, Kurt, müßten wir dann seh, sparsam leben?" fragte sie naiv. Nun mußte er laut und herzlich lachen. „Nein, dv Kindskopf. Zu Salz und Brot reicht es dann auch noch und zu schönen Toiletten für dich und einem Winteraufent halt an der Riviera." „Warum ziehst du dich dann nicht zurück von den häß lichen Geschäften?" „Weil ich dabei ohne große Anstrengung mein Ver« Mögen vergrößern kann." „Aber du bist doch ohnedies schon reich genug " „Das wobh aber bedenke, wenn wir einmal nicht mehr allein sind, wenn wir Kinder haben werden. Wie aut. wenn wir ihnen dann alles bieten können, was das Leben schön macht. Und außerdem ist es mir Bedürfnis, zn arbeiten, da muß sich mein Frauchen schon darein fügen, daß ich sie zuweilen einige Tage verlasse." Sibylle zog die Stirn zusammen. Übermorgen war der Abend bei Langenaus. Da durfte sie nicht fehlen, und ihr Gatte mußte seine Abreise unbedingt so lange ver schieben. Er brauchte natürlich nicht zu wissen, warum. „Morgen lasse ich dich aber noch nicht fort, und über morgen auch nicht, und Sonntag erst recht nicht. Vor Montag auf keinen Fall, börst du." (Fortsetzung folgt.)