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such«, seiner Pferde Herr zu werden, ist Kriegel unter den Jauchenwagen gekommen. Lin Hinterrad ist ihm über die Brust gegangen. Hierbei hat Kriegel Rippenbrüche »üb Lungenverletzungen davon getragen, denen er am folgenden Tage erlegen ist. Nach dem Unfall hat Kriegel sein Geschirr noch heimgebracht, dort ist er zusammengebrochen. Ls wird dringend gebeten, daß sich Augenzeugen, die zuverlässige Angaben über den Hergang machen können, sich in der Polizeiwache melden. — Zum neuen Gemeindewahlrecht. Aus juristischen Kreisen wird dem „Dr. A." unter anderem geschrieben: Der Erlaß des Gesamtministeriums vom 23. November jy(8 über das Gemeindewahlrecht in Sachsen enthält Unklar heiten. Ls soll nicht geleugnet werden, daß der Gesetz geber offenbar versucht hat, recht kurz und allgemeinver ständlich zu sein. Leider ist aber gerade dadurch die Un klarheit nur gesteigert worden. Das Gesetz ordnet an, daß die Neuwahl spätestens bis zum 3s. Dezember (9(8 durch geführt sein muß. Tatsächlich ergeben sich folgende Fristen: Minbestens eine Woche zur Ausführung der erforderlichen ortsgesetzlichen Bestimmungen, mindestens 2 bis 3 Wochen zur Aufstellung der Wahllisten, die, da sie etwa die sechs fache Zahl der Wähler gegen früher enthalten, und da jetzt ein fortwährender Zu- und Abfluß der Bevölkerung in den Gemeinden stattfindet, nur sehr schwer aufzustellen find; mindestens vier Wochen zur Auslegung der Wahl listen nach dem Gesetz von (869, darunter acht Tag« für Einsprüche, vierzehn Tage für Erledigung der Einsprüche. Hierauf 2 s Tage Frist für Einreichung, Prüfung und Ver bindung der Wahlvorschläg« nach dem Gesetz von sYsS. Das gibt s s Wochen. Wer löst den Widerspruch zwischen diesen Bestimmungen und der gesetzlichen, daß bis zum 3s. Dezember (9(8 die Wahl durchgeführt sein muß? Di« Grtsgesetzgebung kann es nicht tun, sie ist ja insoweit an das Gesetz gebunden. Also ist schleunigst ein Nachtrag zum Gesetz notwendig. — Für die schwarz weiß-roten Fahnen, von einem aus dem Felde heimkehrenbgn Krieger erhalten die Dresdn. Nachr. ein längeres Schreiben, dem si« folgendes entnehmen: „Gestern bin ich aus dem Felde in unserem Dresden ange kommen. Leider war ales ganz anders, als wir es uns so manchmal in den langen Kriegsjahren vorgestellt haben. Zn allen Städten, in Aachen, Dür«n, Köln und wo wir sonst noch waren: in Hannover, Magdeburg, Leipzig, da dürfen die Soldaten wenigstens noch ihre Achselklappen und Kokarden zeigen, ungestört tragen die Vffizier« die Achsel stück«. Und in uns«r«r Vaterstadt Dresden wird uns auch das genommen! Muß man sich schämen, daß man Sachse und daß man Deutscher ist, und muß man darum die Kokarden mit diesen Landesfarben Herunterreißen? Und ein anderes noch: Di« heimkehrenden Truppen sollen mit rotrn Fahnen begrüßt werden. „Die schwarz-weiß-roten könnten nicht hängen bleiben", hat es in der Versammlung der Stadtverordneten geheißen. Habt ihr sie gesehen, die Frontkämpfer, als sie die deutsch« Grrnze üb«rschritten und« in die Heimat zurückkehrten? Zu Tausenden trugen st, schwarz weiß-rote Flaggen und Fähnchen, fast jedes Pferd, jedes Automobil war damit geschmückt! Und ihr m«int! sie nur mit den roten Tüchern begrüßen zu dürfen? vielleicht würden diese nicht hängen bleiben! Wie wunderbar war es, als wir durch Aachen, Köln und ander« Städte, Städtchen und Dörfer kamen, und überall begrüßten uns die deutschen Farben. Da haben wir nirgends eine rot« Fahne gesehen, und alle waren wir erfreut über diesen Empfang. Besonders auch, weil wir endlich mal wieder die deutschen Farben sahen, nachdem wir tagelang in Belgien mit anschauen mußten, wie überall aus jedem Fenster eine schwarz-gelb-rote oder blau-weiß-rote Fahne hing und drohte! Haben wir über vier Zahre unter dem Zeichen schwarz-weiß-rot gekämpft und geblutet, dann wollen wir auch gern unter dem gleichen empfangen sein!" — Das Vermöge» -es Exkönigs Friedrich August und der königlichen Familie ist auf Anweisung der Regie rung mit Beschlag belegt worden. Es sind Vorkehrungen gegen etwaige Verschleppungen getroffen worden. Gegen Diebstähle sind Wachen gestellt — Viehzählung. Gegenüber aufgetauchten Zweifeln, ob die auf den H. Dezember angesetzte Viehzählung statt finden soll, wird mitgeteilt, daß eine Aenderung von maß gebender Stelle nicht beabsichtigt ist. Di« vi«;ählung find«t demnach statt. — Pirna Der hiesige A.- und S.-Rat erklärt im Amtsblatt, daß er gegen diejenigen, die gegen seinen Willen die ehemaligen Kaiser- und Königsflaggen auf ziehen, energisch einschreiten wird. — Er stellt sich damit in Widerspruch zu der vernünftigen Auffassung, die ander wärts von den lokalen Stellen in Bezug auf die Be flaggung geübt wird. -- Niederlungwitz. D«r seltene Fall, daß «in Fahrer mit denselben Pferden m die Heimat einrücken kann, mit denen er vor reichlich vier Zähren in das Feld rückte, ist bei dem in unserem Vrte einquartierten Bataillon vom Res.- Znf.-Regt. (06 zu finden. Ls ist der Gefreite Paul Schmidt hier. Die beiden treuen Tiere, mit denen er so oft in der größten Gefahr geschwebt haben wird, befinden sich in gutem Zustande, was dem tüchtigen pferdewärter zur Lhre gereicht. Zeder Tierfreund wird mihühlen, wie schwer dem braven Fahrer nun der Abschied von seinen liebgewordenen Tieren werden wird. — Leipzig. Am Montag ist in einer Bäckerei in d:r Südstraße, »ermullich durch Entzündung von Gasen, der Backofen explodiert. Ein in dessen Nähe beschäftigt gewesener Bäckergeselle und ein Lehrling sind dabei durch eine Stichflamme und umhergeschleuderte Ziegelsteine der artig verletzt worden, daß sie sofort mit dem Kraftwagen durch die hifizugezogene Feuerwehr nach dem Krankenhause St. Jakob gebracht werden mußten. — Leipzig. Wie das hiesig« polizriamt mitteist, ist an «in«m Pfosten eines Schneezaunes der Bahnstrecke Weißen fels—Zeitz auf Langendorfer Flur am (6. November die Leiche «ines unbekannten Mannes aufgefunden worden. Die Leichenöffnung hat ergeben, daß der Tote durch Stöße vor die Brust und ins Auge, sowie durch Hiebe über den Schädel, annehmbar mit einem Seitengewehr, betäubt und dann aufgehängt worden ist. Der Tote ist ein Mann in den 60er Zähren. Der Tat verdächtig sind ein Soldat und eine Frauensperson, die nicht näher beschrieben werden können. Auf die Lrmittelnng der Mörder find l 000 Mark Belohnung ausgesetzt. — Langenhessen. Beim Spielen mit Karbid, das sie in eine Flasche füllten und dann ins Wasser warfen, sind hier 2'Kinder ernstlich verletzt worden. Die Flasche war im Wasser nichl sofort explodiert, sondern erst, als sie von den Kindern wieder aufs Trockne gebracht war. Kirchennachrichten für 1. Advend. Anfang des neuen Kirchenjahres. Predigttext: Luk. 1, 67—70. Wilsdruff. Kollekte für die Heidenmisfion. Doom, '/.S Uhr Beicht« und heiliges Abendmahl. Vorm. » Uhr Prebigtgottesdienft- Nachm. 1 Uhr Miskonskindergottesdienst. Nach». 2 Uhr Laufgott»Sdi«nft. Abend» r/z8 Uhr JünglingSverein (Tonhall«). Die der Heidenmisfion zugedachten Gaben wolle man bis zum 20. Drzember in der Pfarre abgeben. Grumbach. P»»m. S Uhr Predigtgsktesdienst. Keffelsdorf. Vor». r/,S Uhr Beichie. (Pf. Heber.h Vorm. S Uhr Predigtgottesdienst (?. Zacharias.) Nachm. l Uhr Kindergottesdienst. (Pf. Heber.) Nachm. 2 Uhr TaufgotteSdienst. Nachm. r/«8 Uhr Jünglingsverein. Sora. Vorm. Uhr Beichte. Vorm. » Uhr Hauvlgottesdienst. Vorm. '/2N Uhr Kindergottesdienst. Limbach. Vorm- Ve* Uhr Beichte und heiliges Abendmahl. Vorm. 9 Uhr Predigtgottesdienst. Nachm. l Uhr Kinderzottesdienst. Blankenstein, Vorm. V-d Uhr Beicht« und heiliges Abendmahl. Vorm. » Uhr Prediztgottesdienst. Vorm: >/z l I Uhr kirchl. Unterredung. Die heutige Nummer umfaßt 4 Seite«. Herausgeber, Verleger und Drucker: Arthm Zschunke in Wilsdruff Verantwortlich für die Schristleitung: Oberlehrer i. R. Gärtner, kür den Inseratenteil: Arthur Zschunke, beide in Wilsdruff. Tur geN. keacktung! Meiner werten Kundschaft von Stadt und Land zur Kenntnis, daß ich heute mein striseur-Srsebült wieder eröffne. In der Hoffnung, auf das mir früher entgegengedrachle Vertrauen auch in Zukunft rechnen zu dürfen, versichere ich eine hygienisch einwandfreie, prompte Bedienung sowie sauberste Anfertigung »0« Haar-Arbeiten. 7-, Ernst strähn, Meur, Wilsdruff Für 2. Zamr 1818 ,9 iuche Knechte, Mägde, Pferd ejungen — jeden Alters. —— Knnhmd Waik, Stellenvernutt'er, Wilsdruff, Marti 10. Fernsprecher 512. MiMr-Umm für Wilsdruff u. Umgeg. Infolge Unplücksfalles ver starb unser Herr Kamerad Karl August Kriegel. Es wird gebeten, sich recht zahlreich an seiner Beerdigung beteiligen zu wollen. Der Vorsteher. Herr KarlAugustKrie- gel, Geschirrführer, wurde am 12. Februar 1861 in Cunewalde bei Löbau geboren, diente 1884—1885 im 4. Jnf.-Rgmt. Nr. 103 als Ersatz- reservift und war vom 3. November 1888 an unser Mitglied. Das ewige Licht leuchte ihm! 7«7 ümkieL« aller vvtTtnitteln wtt L« Lett z.u Original-kreisen «n alle LettunAen :: im deutschen Keielre. :: 6e8cdstt8°8t6lle äe8 >Vll8ärutt. laxe blatt. jetzt Dresdner Straße im Hause des Herrn Schneidermeister Welde. cinaensMMn - Lichtspiele. Souutag de« 1. Dezemde» abend» 8 Uhr 7» ::: Jie Kemim ter UiM Wnm. ::: 7«, Film-Tragödie in 4 Akten. ksömimgr r M- tzWervomeHimg. V Man lese täglich die amtlichen Be- V - kanntmachnngen in unserem Blatte. Z D Unkenntnis der Bestimmungen schützt - nicht vor Strafe. Infolge Unglücksfalles verschied heute vor mittag mein lieber Gatte, unser treusorgender Vater, Bruder und Schwager, der Geschirrführer Km! Kriegel im 58. Lebensjahre . Wilsdruff, am 28. Navember 1918 7» In tiefstem Schmerz Die tmenide 8M nW SW». Die Beerdigung erfolgt Sonntag den 1. Dezember nachmittags >/,3 Uhr von der Halle aus. M. Z M Für die anläßlich unserer Silber-Hochzeit M dargebrachten zahlreichen Glückwünsche und Ge- Z M schenke sagen wir hierdurch nochmals unseren M R herzlichen Dank. 7« Z M Ganz besonderen Dank der Firma Eger LKach M M für die uns frdl. zugedachte ehrende Anerkennung. M M Ailsdruf.f, am 27. November 1918. M K Erich Weise ««d Fra» Ida geb Schneider. Mmer w Arbeiter werden sofart angenommen. Zu melden beim ?»r Polier Blümel, Eulitzmühle Rotschütz bei Meißen Als Hausschlächter empfiehlt sich 7« Max SolchchmiM, Sora. Bei Notschlachtungen telephonisch — öffentliche Fern sprechstelle Sora — zu erreichen. Oferde-Verfteigerung. Dienstag den 3. Dezember 1S18 vormittags 10 — findet in der Telegraphenkaserne in Dresden-Ubigau WWe BeWgemig MiWiger Pferde statt. Pferdekarten sind nicht erforderlich. Händler haben keinen Zutritt. Käufer haben sich durch amtliche Be scheinigung über ihren Beruf auszuweisen. Zaumzeug ist mitzubringen. Bezahlung in Kriegsanleihe zulässig, Heraus- zahlungen auf diese finden nicht statt. Näheres in den Bedingungen 74» Nackr.-Crf.-Abt. ir. Für Neujahr 1919 finden Stellung Knechte, Mägde, Pferde- und Ochsen jungen durch d Arbeitsnachweis des Landeskulturrats, Am Ehrenfriedhof 213. Fernsprecher 429. 74s Suche kleine AlldMlWst 15—20 Scheffel mit lebend, u. totem Inventar sofort zu kaufen. Angebote erbeten A Weidner, Leubnitz Neu- ostra, Kirchgasse 5. 7«.