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Vaden sich auf ein gemeinschaftliches Vorgehen bei den Wahlen zur Nationalversammlung geeinigt. Sie setzten einen Ausschuß ein, der das Programm für den Wahl kampf aufstellen und die Grundlage zu einer grob- djeutschen demokratischen Partei durch Zusammen schluß der beiden liberalen Parteien schaffen soll. Außer dem erscheint ein mit zahlreichen Unterschriften versehener Aufruf, der zur Gründung der großen demokratischen Partei für das einige Reich auffordert. Bei den Unter schriften finden sich auch diejenigen des bisherigen Vize präsidenten des Reichstags Dove, des preußischen Handeis ministers Fischbeck, der bisherigen Reichstagsabgeordneten Gothein, Junck, Liepmann, List, v. Lißt und v. Richthofen. Keine Beschlagnahme von Guthaben. — Starke Heran ¬ ziehung der großen Vermögen und Einkommen. Der unsinnigen Aufspeicherung von Banknoten und Zahlungsmitteln, die gegenwärtig floriert und die bekannten Mißstände im Geldumsatz hervorgerufen hat, wurde schon mehrmals entgegengetreten. Da aber die Übelstände noch immer andauern, wendet sich die Reichsregieruns nochmals entschieden gegen die verbreiteten Gerüchte, insem sie gleichzeitig darauf hinweift, welche Pläne zur Deckung der kommenden großen Ausgaben erwogen werden. Die Re gierungserklärung sagt: Um umlaufenden Gerüchten cntgcgcnzutrete«, erklärt die Reichöregierung: 1. Wir beabsichtigen nicht, eine Be schlagnahme von Bank- und Sparkaffenguthabcn, von Vor räten an Geld- oder Banknote« oder Wertpapieren oder sonstige» offenen oder geschloffene» Depots vorzunehmcn. S. Wix beabsichtigen nicht, die Zeichnungen aus die S. Kriegs anleihe oder die Kriegsanleihen überhaupt für ungültig zu erklären oder in ihrer Rechtsgültigkeit anzutasicn. Die Negierung beabsichtigt jedoch die großen Vermögen und Einkommen auf das schärfste zur Deckung der Ausgaben heranznzieheu. 3. Die Gehalts-, Pensions- und sonstigen Rechtsansprüche der in öffentlichen Diensten stehenden Beamten und Angestellten der Offiziere uud der anderen Personen des Soldateuftandes, der Kriegsbeschädigten und der Hinterbliebenen dieser Personen bleiben völlig unbe rührt und weiterhin in Kraft. Ferner trifft die Regierung die mit Gesetzeskraft wirkende Bestimmung, daß die bisherigen Vorschriften über die Sicherung Ler Kriegssteuer vom 9. April 1917 auf das fünfte Kriegsgeschäftsjabr mit der Maßgabe aus gedehnt werden, daß die Gesellschaften in die Kriegs steuerrücklage 80°/° des im fünften Kriegsgejchäftsjahr erzielten Mehrgewinns einzuftellen haben. * - Der Reichstag tritt nicht mehr zusammen. Reichstagsvräfident Fehrenbach hat an das regierende Kabinett eine Depesche gesandt des Inhalts: »Gedenkt die Reichsleitung, gegen vielfach angeregte Einberufung des Reichstages Montag oder DienStag Einspruch zu erheben und eventuell Maßnahmen dagegen zu treffen?" Das Kabinett erwiderte: »Infolge der politischen Umwälzung, die sowohl die Institution deS deutschen Kaisertums als auch den Bundesrat «n seiner Eigenschaft als gesetzgebende Körperschaft beseitigt hat, kann auch der ISIS gewählte Reichstag nicht meb« zusammentrete». Ebert. Haase." Die Reichsregierung ist mit den Vorbereitungen zur möglichst schnellen Einberufung einer konstituierenden MationaloerLammlung beschäftigt. > * i Wahlgesetz zur Nationalversammlung. Für das Reich und Preußen. Berlin, 16. November. Wie der Vorwärts meldet, wird der Entwurf des Wahlgesetzes für die verfassunggebende National versammlung «och im Laufe des heutigen Tages fertiggestellt. Mit dem preussischen Minister des Innern ist eine Verabredung dahin getroffen, dass der Entwurf auch gleichzeitig für die Wahlen zur preussischen Nationalversammlung Geltung haben soll. Die konstituierende Nationalversammlung wird nach den Absichten der Regierung, wie verlautet, so schnell wie möglich einberufen werden. Dem Vernehmen nach fitzt in der Reichsleitung kein Mann, der das Verlangen hat, an M ?rse«. «ne Vian WN, UL istsvefonberr der VoM- beauftragte D». Landsberg erklärt, daß er mit der Nationalversammlung stehe und falle, und daß er der An sicht sei, daß seine sämtlichen Kollegen auf diesem Stand punkt ständen. Es sind natürlich umfassende Vorbereitungen notwendig, da auch die Soldaten an der Wahl teil- nehmen sollen. SchulvsrordumNge« für Preussen. DaS preußische Ministerium für Wissenschast, Kunst und Volksbildung hat eine Verfügung an die Provinzial schulkollegien und Prooinzregierungen erlassen, in der untersagt wird, Volksverhetzung, Entstellung der letzten tnnerpolitischen Vorgänge zu betreiben oder zur Gegen revolution anzureizen. Bücher, die den Krieg verherr lichen, find aus den Schulbibliotheken zu entfernen, Dissi denten usw. dürfen ohne jeden Nachweis vom Religions unterricht fernbleiben. Bayer« gegen sofortige Sozialisierung. In einer Proklamation der Regierung des bayerischen VolkSrateS, welche die verschiedenen Resormpläue behandelt, heißt eS u. a.: Wir sprechen in vollkommener Offenheit aus, daß es uns unmöglich scheint, in einer Zeit, in der die produktiven Kräfte des Landes nahezu erschöpft find, die Industrie in den Besitz der Gemeinschaft sofort überzuführeu. Man kann nicht sozialisieren, wenn kaum etwas da ist, was zu sozialisieren ist. Ferner scheint eL uns un möglich. in einem einzelnen nationalen Gebiete der Weltwirtschaft die sozialistische Organisation durchzufübren. Wir glauben also, daß erst nach dem Frieden, wenn der einige Völkerbund der Welldemokratie sich gebildet hat, der ent scheidende Einfluß der in neuer Macht auferstandenen prole tarischen Internationale in gemeinsamer Arbeit der Völker der Erde die unerläßliche Sozialisierung durchgeführt werden kau«. Verschiedene Meldungen. Oldenburg, 16. Nov. 5000 Besucher des ersten olden burgischen Bauerntages beschlossen im Einverständnis mit dem Landesdirektorium einstimmig die Ergänzung der Soldaten räte durch Bauernräte- Berlin, 16. Nov. Der zur Mitteilung im preußischen Kultusministerium berufene Sozialdemokrat Konrad Hänisch erklärte in einer Besprechung, das Kultusministerium solle zu einem wirklichen Kultul-ministenum umgewandelt werden, und zwar mit Unterstützung der gesamten Intelligenz deS Landes, wobei die politische Schattierung nicht in Frage komme. Heeresentlaffung und WaffenstMstand. Heimkehr der Jahrgänge bis 1878. In einem vom Krieg-Ministerium ausgehenden Aufruf wird betont, daß nicht alle Soldaten des großen deutschen HeereS und der deutschen Flotte zugleich entlassen werden können. 8S können auch nicht alle bis auf den letzten Mann entlassen werden! Die Entlassung muß sich nach den Verkehrsmöglichkeiten richten, sie muß ordnungsmäßig vor sich sehen. Im Heimatheer ist fürs erste die Ent lassung der alten Jahrgänge bis 1879 einschließlich an geordnet, jüngere werden folgen. Leute in unentbehrlichen Diensten, zum Beispiel Gefangenenbewachung, müssen warten, bis sie ersetzt find. Leute aus Eliaß-Lothringen, die nicht freiwillig dienen wollen, sind sofort zu entlassen. Leute aus dem linksrheinischen Räumungsgebiet und aus den Brückenköpfen können sofort entlassen werden, wenn sie nicht den Jahresklaffen 1898 und 1899 angehören. Wer an Unteroffizieren oder Mannschaften vom Truppen teil oder von seiner Ersatzformation ordnungsmäßig ent lassen wird, erhält 50 Mark Entlassungsgeld. -Jeder Soldat erhält einen Entlassungsanzug, ferner 15 Mark Marschgeld, soweit es notwendig ist. Ordnung der Offizierbefehlsgewalt. ES find Befürchtungen lautgeworden, die Volks» regierung wolle die Befehlsgewalt in der alten Form wiederherstellen. Die Regierung erklärt deshalb, diese Befürchtung sei unbegründet und sagt: Die jetzt «»geordneten Mafinakme« für die künftige Regelung der BefehlSgcwalt sind nicht bindend. Mit ihnen soll vielmehr nur im Interesse der Soldat-« rmd der Heimat d«< regellose Zurückfiuten der Truppen von de« Fronte» verhindert «ud die Durchführung einer planmäßigen De mobilisier«», gefördert «erde«. Bei der Marine ist die genaue und rasche Durchführung der Waffenstillstands- brdingungru vou entscheidender Bedeutung. Deshalb kst die Msswirkung der Offiziere mit ihre« technischen und militärischen Kenntnissen erforderlich. Lediglich diesem Zweck sollen die getroffenen Maßnahme» dienen. Dabei ist die Voraussetzung, daß die Offiziere im Einvernehmen mit den Soldaten handeln. Daran soll nichts geändert werden. Pflicht der Mannschaften und Offiziere ist es, durch verständiges Zusammenwirken daS über unser Land hereingebrochene Unglück nach Möglich- keit zu lindern. Die stellvertretenden Generalkommandos, der Generäl stab und die Obersts Heeresleitung werden von jetzt cm Lem Krieo-Ministerium unterstellt, dessen Weisungen habe» alle militärischen Kommandobehörden Folge zu leiste«« Das Kriegsministerium, sowie alle ReichSbebörden unter stehen der Kontrolle deS VollrugsratS deS Arbeiter- und Soldatenrates. Englisch-deutsche Zusammenkunft auf See. Da- Reutersche Büro erfährt, daß der deutsche Kreuz«: ^Königsberg" Sonnabend nachmittag mit britischen Kriegs schiffen zusammentraf. Er wird zu einem Punkte auf See eskortiert werden, wo die deutschen Delegierten ihre Schiffe verlassen uud sich auf die britischen Kriegsschiffe brgebep werden, um dem Admiral Beatty die deutsche« Vorschläge für die Durchführung der auf die Seestreit- kräftr bezüglichen Bedingungen deS Waffenstillstandes vor» Megen. Franzose« «nd Amerikaner im Elsass. Der offizielle Einzug der französischen Truppen in Straßburg soll Montag, 18. November stattfinden. Der französische Präsident Paincars und der Ministerpräsident Clemenceau find nach Elsaß-Lothringen gereist. Sonnabend, IS. November ergriffe« französische «nd amerikanische Truppe» Besitz von den Forts vou Metz. Die dentsche« Truppe« haben jetzt tatsächlich das französische Gebiet geränurt, mit Ausnahme einiger kleiner Truppenteile, dis t» der Hegend vp« Givet znrnckblieben. Deutsche Zivil- und Militärdelegierte werden fick hrrfte nach Nancy begeben, um dort mit Len französische« Militärbehörden und mit dem neuen Präfekten für Metz Besprechungen über die Übernahme der verschiedenen Dienststellen in Elsaß-Lothringen abzuhalten. Verhindernng polnischer Gewaltstreichs im Osten. Die Polnische Presse-Agentur teilt über die angeb lichen Angriffe auf Kosen und Oberschlesien folgendes mit: Nach ewseheudr» Informationen in Warschau kS«neu wir festfiellc«, daß an den Gerächte« vo« einer Bedrohung oder gar einer Besetzung der polnischen Grdiete Deutsch lands durch polnisch« Truppen nicht ei» wahres Gort ist. ES bandelt sich hierbei led'glich um Provokationen gewisser Elemente, die von der Neuordnung der Verhält nisse eine Einbuße ihres bisherigen ausschlaggebenden Einflusses befürchten und daher bemüh; sind, unter der Äevölkerung durch böswillige Ausstreuung unzutreffender Nachrichten Unruhe und Unfrieden zu stiften. Die Re gierung Polen? und mit ihr daS polnische Volk sind nicht gewillt, aus der Notlage Deutschlands politische Vorteile zu ziehen. Die Auseinandersetzung zwischen beide« Völkern über str ttige Fragen soll nicht bas Werk gewalt samer Handstreiche, sondern das Ergebnis friedlicher, im Geiste der Versöhnung getragener Verhandlungen sein. Deutscher Protest an Marschall Foch?-., Ausschreitungen der belgischen Bevölkerung- Berlin, 16. Novemeer. Der französische Obersikommandierende Marschall Foch hatte bekanntlich an die deutsche Oberste Heeresleitung ein Telegramm gerichtet, in dem Beschwerde erhöbe« wurde wegen angeblicher Gewalttätigkeiten deutscher Truppen in Belgien. Bei Nichtabstellung dieser Hand lungen würde die Heeresleitung der Alliierten selbst An ordnungen treffen müssen. Die deutsche Oberste Heeres leitung hat darauf erwidert: Die deutschen Bevollmächtigten haben bei den Be sprechungen schriftlich und mündlich immer wieder aufS eindringlichste betont, daß die Ausführung der uner- 'hörten und technisch undurchsührbaren Bedingungen Aus schreitungen unausbleiblich zur Folge haben werde. Die Schuld für diese Ausschreitungen fällt somit jetzt und in Zukunft ausschließlich der Alliierten Heeresleitung zu. — Gegen die zu unrecht erhobenen Vorwürfe erhebt Liselottes Heirat. Roman von H. Courths-Mahler. 1bj Sie drückte seine Hand. „Du sollst darum nicht zu kurz kommen, mein Wolf/ „Nicht darum ist es mir, Liselotte. Ich halte Frau von Römer nicht für ehrlich dir gegenüber/ Sie sah ihn erstaunt an. „Woraus schließest du das, hast du Beweise dafür?" Er merkte, daß er nicht weiter gehen durfte, wollte er sie nicht beunruhigen. „Es liegt mir so im Gefühl/ „Aber Liebster — ungerecht darrst du nicht sein. Wir werden ja sehen, wie Frau von Römer sich in Zukunft gibt. Danach kann ich mich richten, nicht wahr?" „Tue das, mein liebes Herz. Haft du mich lieb?" Sie hob den Kopf und strahlte ihn an mit ihren großen Augen. „Dummer Wolf, weißt du das noch immer nicht?" „Ich möchte es immer von dir hören." — „Ja — ich liebe dich über alle Maßen. Nun sag' auch mir schnell ein gutes Wort, ehe wir gestört werden." „Du bist mein Glück, mein Sonnenstrahl, mein Friede. Vergiß das nie, Liselotte." Seine Stimme klang weich und ernst. Sie nickte ihm noch einmal zu und wandte sich dann an die Gattin eines Gutsnachbarn, der eben zu ihr trat. * * * Die Hochzeit Wolfs und Liselottes sollte Mchon? im Oktober stattfinden. Eine lange Wartezeit wäre unver nünftig gewesen, da es nicht gut anging, daß die Ver lobten unter einem Dach wohnten. Wolf zog für die wenigen Wochen nach Buchenau. Zu seiner geheimen Qual hatte es Sibylle verstanden, Liselotte durch ihre Liebenswürdigkeit gefangenzunehmen. LNe beiden Damen waren viel zusammen, spielten TenniS miteinander und fuhren zuweilen vereint zu Besuchen in die Nachbarschaft. Frau von Römer verstand es überhaupt, sich in der Gesellschaft schnell beliebt zu machen. Die Herren um schwärmten sie, weil sie schön und amüsant war, die Damen ließen sich durch ihre bestechende, scheinbar be scheidene Liebenswürdigkeit gefangennehmen. Ihr Gatte war stolz auf seine schöne, geistvolle Fra» und fand eS ganz selbstverständlich, daß man ihn wenig neben ihr be merkte. Seine stille, bescheidene Art begnügte sich voll ständig mit ihren Erfolgen. Ein Blick, ein Lächeln von ihr machte ihn glücklich. Der eifrigste Verehrer Sibylles war ein Herr von Senden, ein etwas heruntergekommener Edelmann, der nur gezwungen auf seinem bescheidenen, wenig einträglichen Gute hauste, weil es ihm am nötigen Gelde fehlte, um sein etwas verschwenderisches Leben fortzusetzen, welches er bis vor einigen Jahren geführt hatte in Berlin und auf Reisen. Senden langweilte sich sträflich auf seinem Landsitz und begrüßte Frau von Römer als eine Art Er lösung. Er hatte versucht, sich an Liselotte Schönburg heranzupürschen, eS gelüstete ihn sehr nach diesem superben Goldfisch, aber sowohl Liselotte als auch deren Vormund hatten ihm bald klar gemacht, daß für ihn diese seltene Blume nicht gewachsen war. Senden batte einen unbe strittenen Ruf als Don Juan mit heimgebracht, und für diefe zweifelhafte Begabung fand sich in der Umgegend kein Feld. Man lachte ihn heimlich ein bißchen aus und nahm ihn nicht sehr ernst. Trotz seiner angehenden Glatze war er noch immer ein sehr gut aussehender Mann mit -liebenswürdigen Manieren, wenn auch nicht ganz ein« wandirsiem Ckarakier. Daß er entzückt von Sibylle war uud sich außer ordentlich um sie bemühte, fiel weiter nicht auf, denn er betrachtete eS al- Sport, jeder fchönen Frau zu huldigen. Daß er sich mit ihr in der von ihm sehr beliebten, leicht irwmen und pnanlen Mam er unterhalten tonnte, war ihm ein Genuß, und er suchte ihre Gesellschaft, so oft eS angängig war. Sibylle kokettierte ein wenig mit ihm aus Langeweile teils, teils um Wolfs Eifersucht zu wecke» und ihn so aus seiner noch immer anhaltenden Zurück haltung zu treiben. Zu nahe ließ sie Senden jedoch nicht an sich herankommen, denn er war ihr genau so gleich gültig wie alle anderen. Für sie gab es nur einen, nach dem ihre Seele glühendes Verlangen trug, für den sm «lleS getan hätte, war er verlangte. Aber er hielt sich fern von ihr. Nur selten kam er nach Gernrode und immer nur in Liselottes Begleitung. Vergeblich wartete sie jeden Tag auf ihn, vergeblich durch» streifte sie ost stundenlang allein den Wald zwischen Germ rode und Schönburg, in der Hoffnung, ihm zu begegne«. Sie fühlte, er wich ihr aus, aber sie war in dem Glaube» befangen, er hielte sich von ihr fern auS Sorge, daß sein« Braut mißtrauisch würde. Sie hoffte, wenn Wolf de» Goldfisch erst sicher hätte, würde ihre Zeit kommen. Sie wollte schon dafür sorgen, daß seine Ehe mit Liselotte nicht harmonisch wurde. An kurzen Momenten, wo sie unbeachtet einige Worte mit ihm sprechen konnte, fehlte es nicht. Ihre Unter haltung bestand auS glühenden, leidenschaftlichen Bitte« von ihrer und unbeirrter Abwehr von feiner Seite. Sie erreichte nichts dadurch, als daß ihr eifriger Anbeter Senden eifersüchtig auf Wolf wurde, denn er ließ Sibylle nicht auS den Augen und sah manchen heißen Blick, de» sie Wolf zusandte. DaS machte Senden aber nur ver langender nach Sibylles Gunst, denn wenn die schöne Frau anderen Männern als dem ihren Avancen machte, dann sah er nicht ein, warum er nicht dieser andere sein sollte. Sibylle war, seit er merkte, wie sie Wolfs Nähe suchte und ibn mit ihren Blicken verfolgte. Freiwild für ihn. (Fortsetzung folgt.)