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Wilsdruffer Tageblatt : 11.02.1919
- Erscheinungsdatum
- 1919-02-11
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1782027106-191902118
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1782027106-19190211
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1782027106-19190211
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Bestände des Heimatmuseums der Stadt Wilsdruff und des Archivs der Stadt Wilsdruff
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Wilsdruffer Tageblatt
-
Jahr
1919
-
Monat
1919-02
- Tag 1919-02-11
-
Monat
1919-02
-
Jahr
1919
- Titel
- Wilsdruffer Tageblatt : 11.02.1919
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johannes^ jaus. Di« ces Gesetz' Krone b? mgestrebt- l sie bei!» zahlreich« baven. je« M- jub ge- Gebist i fcuckil- Elsaß' rnar. deutsch», awische schiebe« mmunz hin es n dabei a. AuS j«s mit angeta« M Der- nächste« hen, ihr Deutsch« reter ia ickgereist, immlung artman« ionalver- nsse des daß das Schatz' ie inner' rn, wn» n in d>e öesirede« ejenUtÄ« > wurde er Ber- werden m «icht ldlunge« Es liege gen Be« Außer- hen Re- jere Zeit ach einer konferenz Waffe«' ade der rnds zur den aut bestehen ¬ de. Der .'lung der ist beab- mit der nisterium Vertin, den Äe- Znalver- lmöglich llonate« deshalb m, unb « Oster- zweite gereizt;^ Pflicht «>al bestimme« aser lieber en mich bl- len Platzl noch vorhin t?«' nd begrem oüleu Zi>"^ gsräti« iche Dam^ Iwig lüngl' letzten AN' nden neu^ chr zwei? aus stühl^ te, nicht 1" eidern. -tirne rann i. Felicis n die St«^ eine auM edizinkasi^ wachte, hl^ ende Sa^ i Arm ver h hastig, ' jtsbmvcgun Noch stE icnschastlA je hätte b» , die les? » Tas tb. Armeekorps für die Regierung. Die ursprünglich von den Soldatenräten geplante Mobil machung gegen die Regierung ist fallengelassen worden. Die Soldatenräte des 9. Armeekorps haben das Verfehlte ihres beabsichtigten Vorgehens eingesehen und an die Reichsregierung ein Telegramm gerichtet, in dem sie er klären, daß sie sich nunmehr hinter die Regierung stellen. 4- Geheime Abmachungen über das linke Rheiuufer. Aus Paris verlautet, daß zwei wichtige Fragen der Konferenz, nämlich Italiens Adria-Anspruch und die An sprüche Frankreichs auf das linke Rheinufer, jetzt schon geregelt sind, obwohl darüber in der Konferenz offiziell noch nicht gesprochen worden sei. Diese Regelung sei nach einem Privatgespräch zwischen Wilson, 'Lloyd George, Clemenceau und Salandra zustande gekommen. Rußland. X Zur Erschießung der russischen Großfürsten wird ergänzend gemeldet, daß die Hinrichtung der vier russischen Großfürsten am 28. Januar stattfand. Mit den Groß fürsten wurden noch 172 andere Personen erschossen, und zwar 144 Männer und 28 Frauen, die von den Bolsche wisten beschuldigt wurden, an der sogenannten „englisch- französischen Organisation"' teilgenommen zu haben. Alle Großfürsten starben würdevoll. Großfürst Nikolai Michaj lowitsch war so krank und durch Hunger geschwächt, daß er auf einer Tragbahre auf den Hof getragen und in dieser Lage erschaffen werden mußte. Die Erschießung wurde durch eine Abteilung Matrosen und Chinesen in Gegenwart der „außerordentlichen Kommission zur Bekämpfung der Gegenrevolution" vorgenommen. Schweiz. X Aus der Internationalen Sozial!"ic:'konserenz in Bern gab Mistral im Namen der französischen Delegation die Erklärung ab, daß sie die Resolution über die terri torialen Fragen auch im Sinne des Plebiszits für Elsaß- Lothringen annähme. Renaudel dankte Eisner, Kautski und Bernstein, daß sie nicht die Internationale abgewartet hätten, um zuzugestehen, daß die elsaß-lothringische Frage nicht lediglich eine deutsche sei. Der Redner besprach dann noch die deutsche Resolution betreffend das linke Rheinufer und das Saarbecken und erklärte unter stürmischem Beifall der Versammlung, daß die französische Sozialdemokratie sich jeder Annexion, ausgenommen der von Elsaß- Lothringen, widersetze. Nah und Fern. o Das Ende der Postsperre für die Schutzgebiete. Die von der englischen Regierung über die deutschen Schutz gebiete verhängte Postsverre ist neuerdings wieder auf gehoben worden. Nach Deutsch-Ostafrika, Deutsch-Süd westafrika, Deutsch-Neuguinea und Samoa werden daher außer den bisher dorthin zugelaffenen Kriegsgefangenen sendungen künftig auch gewöhnliche Briefe und Postkarten an die in diesen Schutzgebieten in Freiheit lebenden Deutschen von den Postanstalten zur Beförderung wieder angenommen. Die Briefe müssen, da sie über England ge leitet werden, offen zur Post gegeben werden. Die Mit teilungen sind kurz zu fassen, deutlich und möglichst in lateinischen Buchstaben zu schreiben. Die nach Südwest afrika bestimmten Sendungen haben außer dem Namen und Wohnort des Empfängers die Aufschrift zu tragen: „Uilituige Lrotevturatv Luutk ^krioa bx tbs Okisk Oivil äsereksrz- at ^inäkuk." Sämtliche Briefe und Postkarten an Empfänger in Ostafrika sind nach Daressalam zu Händen des englischen Oberkommandierenden zu richten. O Notstandsarbeiten bei der sächsischen Staats eifenbahn. Zur Minderung der Arbeitslosigkeit hat die sächsische Staatseisenbahnverwaltung den Bau einiger neuer Eisenbahnen in Angriff genommen. Es werden er baut die v^tmurigen Nebenbahnen Radeburg—Priestewitz mit ungefähr Kilometer Länge, Wurzen—Eilenburg mit 20 Kilometer Län>e und die Schmalspurstrecke Löbau— Obercunewalde mit ungefähr 15 Kilometer Länge. Zur Leitung der Bauarbeiten sind in Radeburg, Wurzen und Löbau bereits Bauämter errichtet worden. s Wiederaufnahme des SchnellzugsverkehrS Buda pest-Paris. Der „Neuen Freien Presse" zufolge wurde »wischen der deutsch-österreichischen Regierung und den Vertretern der französischen Regierung ein Abkommen ge troffen, das die Einführung des Schnellzugverkehrs Paris bis Budapest oorsieht. In den Zügen wird sich ein Wagen befinden, in welchem unter gewissen Bedingungen auch Deutschösterreicher die Reise machen können. In Ver bindung mit diesem Zuge wird auch ein Verkehr Wien— Warschau eingerichtet und eine Verbindung mit Prag über München geschaffen werden. Lrc krümmer von Ypern. Die belgische Regierung bä! beschlossen, die Ruinen von Ypern in ihrem jetzigen Zustande bestehen zu lassen und die neue Stadt Ypern daneben aufzubauen. Das gleiche soll mit Dinant ge schehen. Diesem Beschlusse liegt offensichtlich die Absicht zugrunde, den Haß gegen Deutschland zu verewigen. Wie aus einer Londoner Meldung hervorgeht, scheint man auch aus englische und amerikanische Besucher dieser Sehens würdigkeiten zu spekulieren. s Schleifung ber Pariser Festungswerke. Der Pariser Siadtrat hat einige Vorlagen angenommen, die die Niederlegung der Stadtbefestigungen bezwecken. Auf den, so gewonnenen Gelände beabsichtigt man billige Wohnungen zu errichten, Parks, Sport- und Spielplätze anzulegen und einen Palast für Landwirtschafts- und Pserdeausstellungen zu erbauen. o Riesige Erhöhung vcr Koinmnnalstenern in Königs berg i. Pr. Der Magistrat der Stadt Königsberg be schloß infolge der gestiegenen Ausgaben eine außerordent- "che Erhöhung aller direkten Steuern. Die Gemeinde einkommensteuer wird von 275 auf 470 b>, die Gewerbesteuer Und Betriebssteuer von je 295 auf 490°/° und die Grund steuer von 4.8 auf 5,5 pro Mille erhöbt. 0 Französische Kriegsjnstiz. Das französische Kriegs- «erccht hat zwei jugendliche Burschen in Groß-Gerau bei Darmstadt, die dort von einem französischen Lebensmittel wagen 60 Kilogramm Speck gestohlen batten, zu je fünf Zähren Zuchthaus und einen dritten Burschen, der An- Umer war, zu zehn Jahren Zuchthaus verurteilt. — über anderes Haftes Urteil wird aus Bodenheim berichtet: einem dortigen Landwirt fanden französische Soldaten "" einer Haussuchung mehrere Gegenstände, die in der "wgebung von Reims gestohlen waren, und die er einem Soldaten abgekauft hcktte. Das Kriegsgericht verurteilte 25" gänzlich unbescholtenen Mann zu fünf Jahren Ge- 'angnis und 500 Mark Geldstrafe. 0 Änderung der Postordnung. Durch eine Verordnung °es Reichspostamtes sind etliche Änderungen der Post ordnung eingefühft worden, dir im ganzen auf eine Er höhung der Gebühren für Wert- und Einschreibepakete und Wertbriefe hinauslaufen. Lon nun an beträgt die Nebengebühr für portopflichtige Einschrewebriesfendungen, Postanweisungen und Wertbriefe 5 Pf., für Pakete bis 2Vs Kilogramm einschließlich 10 Pf. und für schwerere Pakete 30 Pf. Die Bestellgebühren werden teilweise ver- doppelt. Die Änderungen treten am 15. Februar in Kraft. Aus Gtadk msS L«s»S., Mitteilungen für diese Rubrik nehmen wir immer dankbar entgegen. Wilsdruff, den 10. Februar 1919. Die Stadtverordneten-Wahlen. An die Neuordnung im deutschen Vaterlands mußte sich naturgemäß auch eine Neuordnung in den einzelnen Städten und Gemeinden anschließen; nach achttägiger Pause folgten gestern der Volkskammerwahl in unserer Stadt die Wahlen zum Stadtverordneten-Koilegium. Und waren es bei den Nationalratswahlen 2019, bei der Volkskammer wahl 1980, so waren es gestern nur noch 1925 Wähler und Wählerinnen von insgesamt 2114 Berechtigten, die von ihrem Wahlrecht Gebrauch machten. 12 Stimmen waren ungültig, da die Briefumschläge verschiedene Wahl vorschläge enthielten. Diejenigen und die Abgeber der 5 weißen Zettel konnten sich jedenfalls nicht entschließen, eine ganze Liste zu wählen ohne ihnen nicht geeignet erscheinende Kandidaten mit Wirksamkeit streichen zu können. Welche Vorzüge das Listenwahliystem bei großen Wahlen auch ha ben mag, bei den Stadtoertreterwablen ist es nicht das Ge eignetste, das ist uns von allen Seiten gestern immer wie der bestätigt worden. Im 1. Bezirk („Adler") fielen bei einer Wahlbeteiligung von 90,2 Proz. 237 Stimmen auf Wahlvorschlag Zschoke, 482 auf Sinemus, im 2. Bezirk („Löwe") bei einer Wahlbeteiligung von 91,4 Proz. 563 auf Zschoke, 629 auf Sinemus, sodaß insgesamt von den 1911 abgegebenen gültigen Stimmen erhielt die Liste Zschoke 800 Stimmen Sinemus 1111 Stimmen. Nach' der Verhältnisberechnung ziehen neben 6 Sozialdemo kraten 8 bürgerliche Vertreter in das neue Stadtparlament ein und zwar von der Liste Zschoke die Herren Buchhändler Mar Zschoke, Expedient Richard Bo mb ach, Tischler Richard Jähne, Tischler Hugo Mehlig, Markthelfer Curt Schumann und Tischler Adolf Heinicke: von der Liste Sinemus die Herren - Möbelfabrikant Wilhelm Sinemus, Kaufmann Louis Seidel, . Amtsstraßenmeister Wilhelm Jahn, Gutsbesitzer Oskar Bink, Stellmachermeistrr Hugo Loßner, Oberl. u. Kantor Theodor Hientzsch, Braumeister August Frühauf und Baumeister Emil Bunge gen. Berthold. Ihnen ist nun die Aufgabe gestellt, an der Entwicklung unserer Stadt zum Wohle und Wehe unserer Einwohner schaft mitzuarbeiten. Und wenn das geschieht unter Hint ansetzung aller parteipolitischen Prinzipienfragen und Unter ordnung aller persönlichen Wünsche und Sonderinteressen unter das Wohl der Allgemeinheit, dann muß auch das Ergebnis dieser Wahl unserer Stadt zum Segen gereichen! Bei den Nationalratswahlen wurden hier 946 sozia listische und 1073 bürgerliche, bei den Volkskammerwahlen 929 sozialistische und 1051 bürgerliche Stimmen abgegeben — Einwohner-Versammlung Gewissermaßen als Antwort auf die sozialdemokratische Versammlung am Mitt woch hatte am Sonnabend der Bürgerausschuß nach dem Goldenen Löwen eingeladen, und außerordentlich zahlreich war man auch diesem Rufe gefolgt. Ueber den Verlauf selbst wäre ja so manches zu sagen, aber nachdem unsere Einwohnerschaft bereits mit dem Stimmzettel seine Stellung bekundet, können wir uns ziemlich kurz fasten. Herr Stadt rat Schlichenmaier hatte das Referat übernommen, ging auf die in der Mittwochversammlung angeschnittenen Fragen ausführlich ein und wies mit der Aufzählung der seit 20 Jahren und besonders in den 4 Kriegsjahren ge leisteten praktischen Arbeit des bürgerlichen Kollegiums die von sozialdemokratischer Seite behauptete „von wenig Offensto- geist zeugende und jeden weitschauenden Blickes entbehrende Tätigkeit" in die wahren Grenzen zurück. Seine von großer Liebe zu unserer Stadt getragenen Worte klangen aus in dem Wunsche, daß es zum Wohle der Allgemeinheit ge lingen möge, den Zwiespalt zwischen rechts und links zu überbrücken, denn nur bei gegenseitiger Achtung und dem nötigen guten Willen könne auf gemeinsamem Wege etwas Ersprießliches zum Segen unserer Stadt geleistet werden. An der Debatte beteiligten sich die Herren Bombach und Schumann von der Sozialdemokratie, Gründler in Sachen der Kandidatenaufstellung, Oberlehrer Kühne zur Frage der Verlegung der Heimatsammlung und Oberlehrer Kantor Hientzsch zur Abwehr gegen ihn gerichteter persön liche Angriffe. — 200 Mark Belohnung werben von -em Möbtl- hän-ler Herrn Z. Hildebrand hier, bei strengster Geheim haltung seines Namens, demjenigen zugesichert, der zweck dienliche Mitteilungen an ihn oder an die hiesige Polizei wache, die geeignet erscheinen, auch die Spur der Einbrecher zu bekommen, welche am 19- 12. 18. in seine an der Wilsdruff-Limbacher Straße gelegene Wirtschaft, am 3s. 12. 18, am 24. 1. und am 3. 2. 19 in seine in un mittelbarer Nähe stehende Feldscheune eingebrochen sind. Bei dem Ginbruche am 19. 12. 18. wurden gestohlen 1 graugrüne Winterjoppe, 1 hellgraue Mütze, 1 braune Aermelweste mit lilafarbigen Punkten, 1 paar Herrenschnür schuhe mit schwarzen Gesen und Gummiabsätzen, (alles fast neu.) 1 paar Soldatenschnürschuhe, 1 Zylinderuhr, (1 Ziffer aus Papier (aufgeklebl) ( grauer Lpazierstock, 1 grüner Rucksack, am 31- 12. 18. in der Feldscheune 6—8 Ztr. Aorn, am 2H. 1. 19. ebendaselbst etwa Ztr. Aorn und ein großes neues Vorlegeschloß und am 3. 2. 19- daselbst ein neuer Pfeilerspiegel, 89 X 37 Glasgröße, 2 Rosetten, 1 Pferdedecke aus Markisenstoff, 160 X 1^0 groß, hellgrau und rot gestreift und mit grauem Molton abgefüttert, sowie 2 vorlegeschlösser. — Neuland für die sächsische Landwirtschaft, von Reichswegen find Vorkehrungen getroffen worden, um nicht nur die großen Flugplätze, sondern auch erhebliche Teile der Exerzier- und Uebungsplätze den Landwirten zur Ver fügung zu stellen. Auf diese weis« werden viele Tausende Hektar Ackerland und wiesen, die bisher völlig brach liegen mußten, für landwirtschaftliche Zwecke nutzbar gemacht. — Die Unterschriften zu der kirchlichen Kundgebung sind in den letzten Tagen in Dresden auf 1308^9 gestiegen; im ganzen Lande bisher auf 768690. — Die sogenannte Sommerzeit wird auch in diesem Jahre wieder eingeführt werden. Sie beginnt am (H. April vormittags 2 Uhr und endet am 15. September vormittags 3 Uhr. — Sichtvermerk für Auslandsreisende. Zn letzer Zeit mußten häufig Reisende an der sächsisch-böhmischen Grenze zurückgehalten werten, weil sie nicht im Besitz des vorgeschriebenen Sichtvermerkes waren. Um unliebsamen Reiseunterbrechungen vorzubeugen, wird erneut darauf aufmerksam gemacht, daß zum Ueberschreiten der Rrichs- grenze nicht nur ein Paß, sondern auch «in für jede Reise neu ausgestellter Sichtvermerk nötig ist. — Theater der Feldgraue«. Auf das Gastspiel, welches am Mittwoch im Hotel „Goldner Löwe" stattfindet, sei nochmals empfehlend hingewiesen. Bei dem guten Rus, welcher -er Gesellschaft vorangeht, ist ein sehr genußreicher Abend zu erwarten. — In der Sitzung des Ständigen Ausschusses des Landeskulturrates vom 1 Februar wurde beschlossen, dem Deutschen Landwirtschaftsrat gegenüber auf eine diesbezüg liche Anfrage wegen der erneuten Preisfestsetzung für land wirtschaftliche Erzeugnisse sich gutachtlich dahin auszusprechen, daß für Getreide angesichts der hohen Lohnforderungen der Landarbeiter eine Preiserhöhung ins Auge zu fassen ist. Dringend erforderlich erscheine es, auf eine erneut« Preis festsetzung für Futterrüben, Zuckerrüben und Aartoffeln zu zukommen. Für Zuckerrüben habe eine wesentliche Preis erhöhung einzutreten, wenn nicht der Zuckerrübenbau noch weiter zurückgehen soll. Allerdings müsse auch eine ent sprechende Erhöhung der Zuckerpreise erfolgen, was die Aartoffel- und Futterrübenpreise anlangt, so müssen die gegenwärtigen Preise in Anbetracht der bevorstehenden Er höhung der Arbeitslöhne und Verteuerung der Betriebs mittel als unzulänglich angesehen werden, sodaß eine Preis erhöhung unbedingt notwendig sei. — Der Landeskultur rat wird eine Eingabe des Landwirtschaftlichen Areisver- eins im Erzgebirge wegen der Erhöhung -er Stroh- un- Häckselpreise befürworten- an -as Ministerium des Znnern weitergeben und seinerseits noch den Antrag auf Aufhebung der Zwangsbewirtschaftung dieser beiden Futterstoffe stellen. — Entlassung der weiblichen Hilfskräfte im Staats dienst. Um für die aus dem Heeresdienst zurückkehrenden Männer in weitestem Umfange Arbeitsgelegenheit zu schaffen, hat die sächsische Staatsregierung angeordnet, daß die während des Krieges bei den staatlichen Behörden in großer Anzahl eingestellten weiblichen Hilfskräfte wieder zu ent lassen sind. Mit dem Fortschreiten der Demobilmachung und dem entsprechenden Angebot männlicher Kräfte werden in erster Linie diejenigen weiblichen Hilfskräfte für die Ent lassung in Betracht kommen, die auf Arbeitsverdienst nicht angewiesen sind. Auf die Einstellung Kriegsbeschädigter wird hierbei besondere Rücksicht genommen. — Ueber den Wucher mit Baustoffen gibt Herr Baumeister Knebel-Deuben folgendes bekannt: In der am 16. v. M. stattgefundenen Nutzholzversteigerung auf Grillen- burger Revier sind Preise gezahlt worden wie nie zuvor. So kostete 1 km Holz der Abteilung 61 genau 100 Mark. Am 20. Juni 1914 kostete 1 km Holz derselben Art und Güte 28 Mark! 6 cm starke Stengel kosteten an diesem Tage das Stück etwa 20 Pfg., am 16. v. M. etwa 1,20 Mark, 8 cm starke Stangen damals 40 Pfg., heute 2,20 Mark. Woher kommen diese ungeheuren Preissteigerungen? Aus dem Mangel an Waren. Holz vom Auslande kommt nicht mehr herein. Statt daß nun die Forstrevierverwallung den Einichlag des Holzes vergrößert, hat sie ihn wesentlich verringert. Die Betriebsinhader suchen ihre Betriebe auf recht zu erhalten und treiben nun die geringen Mengen, die versteigert werden, gewaltig in die Höhe. Rechnet man zu den Rundholzpreisen die gegen 1914 etwa 4fach hohen Fuhrlöhne, weiter die hohen Schneidelöhne, so darf sich niemand wundern, wenn jetzt das Kubikmeter Bretter 250 bis 300 Mark kostet. Wucher ist jedenfalls etwas ganz anderes. — Keffelsdors. Bei der gestern im Gasthofe zur Krone stattgefundenen Gemeinderatswahl machten von 540 Wahlberechtigten nur 366 von ihrem Wahlrecht Gebrauch und da 176 für die bürgerliche und 190 für die sozialisti sche Liste eintraten, sind die 10 Sitze je zur Hälfte verteilt. Es sind demnach gewählt die Herren Milchhändler Heinr. Treppte, Gutsbesitzer Reinhard Dachsel, Brauereibesttzer Martin Weber, Privatmann Paul Heinzmann, Gutsbesitzer Franz Henker, Bergarbeiter Reinhold Nestler, Maurer Otto Treppte, Bergarbeiter Artur Becker, Bergarbeiter Bruno Richter und Bergarbeiter Paul Clement. — Klipphausen. Bei -«r gestrigen Gemeinderats- wahl erhielt -ie bürgerliche Liste 103, die sozialdemokratische aber nur 62 Stimmen. Ls sind somit 5 bürgerliche un- 3 sozialdemokratische vertret«! gewählt. Unter den bürger lichen Vertretern befindet sich eine Frau. Während im Vorjahre der Gemeinderat vorwiegend sozialistisch zusammen- gesetzt war, hat er diesmal eine bürgerliche Mehrheit auf zuweisen. Zm vergleich zur letzten Wahl haben die Sozial demokraten 50 Stimmen verloren, -ie Bürgerlichen aber HO gewonnen. — Roftsch. Hier feierte am vergangenen Sonntag in seltener Rüstigkeit un- großer körperlichen Frisch« -er frühere Gutsbesitzer, Herr Friedrich Aunze mit feiner Ehe frau, einer geborenen Grosche aus Sachsdorf, in stiller Zu rückgezogenheit die goldene Hochzeit. Zm Auftrag -es ev. luih. Landeskonsistoriums wurde dem Jubelpaare von Herrn Pfarrer Anauth in Unkersdorf eine Ehrenbibel aus gehändigt. Mag -ie große Beliebtheit, -eren sich -as
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