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MdmfferTageblaü Amts- Nr 1S Sonntag den 19. Januar 1919. 78. Jahrg. Wochenblatt für Wilsdruff und Umgegend. Erscheint seit dem Lahre 2841. Insettion«»»!« pfg. für »le s-gespallenr Keep»elzeile rDee der»» Kaum, Lokalpreis pfg., Reklamen pfg., alles Mi! o"/„ Teuerungszuschlag. Zellraub und tabellarischer Katz mit 50°s Aufschlag. Bei Wiederholung und Jahresumsätzen entz'prechender Nachlaß. Bekanntmachungen im amtlichen Teil fnur von BehSrdenI die Spaltzeilc so Pfg. bez. Pfg. / Nachweisung«- und Offerkengebühr A> de». äS pfg. / Telephonische Inseraten-Aufgad« schließ« jedes Reklamalionsrecht aus. / Anzeigenannahme bis 1» ilhr vormittags. / Betlagengebühr das Tausend S Mk.. tr die Postauflage Zuschlag. / Für das Erscheinen der Anzeigen an bestimmten Tagen und Plätzen wird keine Gewähr geleistet. / Strikte Platzvorschrift 2Z"/. Aufschlag ohne Rabast. 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Alle Postanstalten, Postboten sowie unsere Austräger und Geschäftsstelle nehmen sederzeit Bestellungen entgegen. / Im Aast« höherer Gewalt — Krieg oder sonstiger irgendwelcher Störungen der Betriebe der Zeitungen, der Lieferanten oder der Beförderungseinrichtungen — hat der Bezieher leinen Anspruch auf Lieferung »der Nachlieferung der Zeitung oder auf Rückzahlung des Bezugspreises. Ferner Hot der Inserent In den obengenannten Fällen keine Ansprüche, fall« die Zeltzlng »erspäiet, in beschränktem Umfange oder nicht erscheint. / Einzel- Verkaufspreis der Nummer 10 Pfg. / Zuschriften sind nicht persönlich zu adressieren, sondern an den Verlag, die Schriftleitung oder die Geschäftsstelle. tlnonpme Zuschriften bleiben unberückstcktliai. / Berliner Derstetung: Berlin SW. 4». Amtsgericht und den Stadtrat zu Wilsdruff rentumt zu 2-^UrUU^ta Postscheck-Konto: Leipzig Nr. 28614. Der Waffenstillstand verlängert. Das Gteuergrab -er Kriegsgewinne. Leserliche Gedanken eines Volkswirts. . . ... einen Blick Nach dem Grabe seiner Habe Sendet noch der Mensch zurück. Ein Begräbnis erster Klaffe wird den während de8 Krieges zuiammengeicharrten Vermögen bereitet, wenn der Entwurf des Gesetzes über eine Kriegsabgabe oom Ver mögenszuwachs von der Nationalversammlung in der von der Regierung oorgeschlagenen Form genehmigt wird. Dadurch würde jede Vermögenszunahme feit der erst maligen Besitzsteuerveranlagung, soweit sie 3000 Mark überschreitet, zur Abgabe herangezogen werden. Die Steuer ist schnell ansteigend und nimmt oom Zuwachs so viel weg, daß niemand mehr als l99 500 Mark davon für sich behält. Damit wird fast die ganze Kapital neubildung während des Krieges fortgesteuert, so daß man eigentlich nicht mehr von einer Steuer, sondern von einer Enteignung des während des Krieges entstandenen Kapitals sprechen kann. Damit wird dann das Vermögen fast ganz auf den Stand der Vorkriegszeit herabgedrückt. Es wird der Gedanke fast restlos verwirklicht, daß niemand während des Krieges sich auf Kosten der Allgemeinheit bereichern dürfte. Ethisch eine durchaus ansprechende Maßnahme, ob volkswirtschaftlich zweckmäßig, wird die Zukunft lehren. Heute ist es gewiß in hohem Grade unpopulär, eine Schonung der angesammelten Kapitalien in Betracht zu ziehen, aber die Gedanken, die weitsichtigen Volkswirten angesichts des Laufes der Dinge kommen, müssen doch ein mal ausgesprochen werden. Bald nach Beginn deS Krieges trat die Forderung auf, die Kriegsgewinne zu erfassen. Es wurde daraufhin ein Gesetz gemacht, welches den Vermögenszuwachs bei den Einzelpersonen bis zur Hälfte des Zuwachses (bei den 360 000 Mark übersteigenden Zuwachs) fortsteuerte und später noch einen Zuschlag bis zu 20°/« drauflegte. Auch bei den Gesellschaften wurden vom Mehrgewinn ähnlich Hobe Abgaben erhoben. Während aber bei den Gesell schaften alljährlich die Abgabe erhoben wurde, unterblieb dies bei den Einzelpersonen, und es kam die Kapital abgabe und die Abgabe von Mehreinkvmmen. Beide werden jetzt auch wieder erhoben. Daneben aber tritt die wesentlich verschärfte Kriegsabgabe vom Vermögens zuwachs. Unter den Steuer- und Finanzpolitikern wird zu weilen die Frage erörtert, welches von den beiden Spstemen der Kriegsfinanzierung das zweckmäßigere ist: Das besonders in England angewandte System eines starken Anziehens der Steuerschraube oder die stärkere Deckung durch Aufnahme von Anleihen und Steuer schonung. Zweifellos hätte die Anwendung des eng lischen Systems nicht die groben Erfolge der Kriegs anleihen gezeitigt, wir hätten jetzt dann eine viel gröbere schwebende Schuld gehabt, aber wir hätten dann auch viel mehr Kriegsgewinne erfaßt, die in der starken Kurs steigerung von Wertpapieren steckten, jetzt jedoch wieder verflüchtigt sind durch den Rückgang der Kurse. Vor allem wären aber viele Gewinne nicht in Erwerbungen aller Art gesteckt worden, von denen man heute zwar Steuern erheben will, die aber nur für den Besitzer den hohen Wert haben, der sie erworben hat, aber schwerlich bei einer We terveräußerung unter den veränderten wirtschaft lichen Verhältnissen. So mancher Kriegsgewinnler, der früher sich durch manifestierte, hat den größten Teil seines Vermögens in Schätze, wie Juwelen, Gemälde usw. gesteckt, sich ein Land baus erworben oder eine prächtige Wohnung eingerichtet. Manche haben sich ländlichen Besitz zugelegt. Diese nun sollen plötzlich alles über rund l99 500 Mark hinausgehende Vermögen an die Steuerkasse abführen. Ob hier die Bei treibung immer glatt vonstatten gehen wird? Wer vorher arm war, wird vielleicht mit dem weißen Stock von seinem Besitz gehen müssen, wenn es ihm nickt gelingt, daS zu Kriegspreisen erworbene Gut wieder zu demselben Preis zu veräußern. Sonst muß er selbst die 199 500 Mark, oder was ihm bleibt, ,anS Bein binden". Und wenn der Steuerftskus Glück hat, steht er eines Tages vor einem Besitz, der in Subhastation gehen muß, weil der Besitzer nicht die Kriegsabgaben vom Vermögenszuwachs zahlen kann. Sicher ist dem Steuerfiskus nur der Steuerpflichtige, der schon vor dem Kriege Vermögen besaß und schließlich von diesem nehmen kann. Aber wichtig ist, ob dieses Ver mögen sich leicht flüssig machen läßt. Jedenfalls wird die Einziehung der Abgaben oom Vermögenszuwachs zeigen, ein wie grober Fehler eS war, daß nicht auch von den Einzelpersonen alljährlich während des Krieges Zuwachsabgaben erhoben worden sind. Mit der jetzigen Wegsteuerung des Zuwächse- bis aus ein n höchstens zu belassenden Rest von rund SOO 000 Mark, die in eine wirtschaftlich kritische Zeit erster L>»dlmng fällt, laust man Gefahr, wirtschaftliche Parte eveMo zu vernichten, wie das Fallen der Kurse für Wert papiere fiktive, d. h. eingebildete Werte in wenigen Wochen in Nichts aufgehen ließ. Ein Berliner Blatt hat nach gewiesen, daß allein bei den Hauptpapieren an der Berliner Börse l^ Milliarden auf diese Weise in Nichts zerflossen sind gegenüber der Vermögensveranlagung für Ende 1916. Für alle an der Börse gehandelten Papiere schätzt man 20 Milliarden Mark Verlust. Einen erheb lichen Teil davon hätte man bei einer Vermögenszuwachs-' abgabe im vorigen Jahre hereinholen können. Jetzt sind sie weggeblasen! Wenn man auch schon mit den Kapitalisten und gar mit denen, die einen Teil ihrer Kriegsgewinne hierdurch eingebüßt haben, kein Mitleid haben will, mit dem Reiche: dem die Steuereinnahmen entgangen sind, wird man doch trauern müssen. - Nun aber, es HM alles die volkswirtschaftlichen Bedenken gegen eine allzu rigorose Fortnahme des Kapitals dürfen wir nicht übersehen. Von den 40 Milliarden Ein kommen in Friedenszeiten blieben 10 Milliarden nach Bestreitung aller Bedürfnisse zur Kapitalsbildung übrig. Davon wurden vielleicht 4 Milliarden von den Besitzern selbst wieder in ihre Wirtsckaften gesteckt, der andere Teil floß dem Geldmarkt zu, wo sie in Pfandbriefen und anderen Anleihen, in Hypotheken und als Aktienkapital Unterkommen suchten. Damit wurde das Wirtschaftsleben immer wieder aufs neue befruchtet. Durch eine Weg- steuerung des ganzen während des Krieges gebildeten Kapitals entstehen zwei Gefahren. Einmal, daß investiertes Kapital aus den Betrieben herausgezogen wird und dies« Betriebe dadurch leistungsunfähiger werden. Zum andern aber wird dadurch ein Kapitalmangel an manchen Stellen hervorgerufen, der sich eben nicht befriedigen läßt, weil die Neubildung von Kapital schwerlick in dem bisherigen Maße erfolgen kann, da ja die steuerlichen Maßnahmen dieser Neubildung entgegenwirken. Wer natürlich der Ansicht ist, daß kein Kapital ge braucht wird und daß man vor allem kein neues Kapital bilden dürfe oder doch den Kapitalbildungsprozeß ein schränken müsse, weil neues Kapital infolge seiner zinsen- frischenden Eigenschaft nur eine unnütze Belastung der Volkswirtschaft darstellt, der wird möglichst das ganze Kapital wegsteuern, wozu sich ja bei der Abgabe oom Vermögen, wie sie ebenfalls in Aussicht steht, die beste Gelegenheit bietet. Wer aber zugibt, daß die wirtschaft liche Entwicklung auf das Hineinstecken oon Kapital in die einzelnen Unternehmungen beruht, der wird auch zu geben müssen, daß der Volkswirtschaft eines Landes eine Gefahr daraus droht, daß sich mangels eigener Kapital bildung die Unternehmer ausländisches Kapital beschaffen müssen, so daß das Ausland den Nutzen aus den Unter nehmungen zieht. Also: Entweder man sammelt wieder selbst Kapital oder holt es aus dem Auslande. Macht man weder das eine noch das andere, so stockt das wirt schaftliche Leben. * Unsere jetzigen Steuern vom Vermögen sind gan- anderer Art als die alten. Während früher die ein geforderten Beträge dazu dienten, z. B. neue Schiffe zu bauen oder bei Heer und Flotte als Sold usw. verausgabt wurden, wodurch das Geld wieder in den Verkehr kam, werden die kommenden Abgaben oom Vermögen dazu be nutzt, um unsere Kriegsanleihen zu tilgen. Dadurch, . daß die Anleihen getilgt werden, kommen di« Gelder nicht mehr in den Verkehr, sondern sie werden vernichtet, sie gehen, wenn die getilgten Anleihe stücke verbrannt werden, in des Wortes wahrster Be deutung in Rauch auf. Damit verschwindet Kapital, d. h. Kaufkraft. Tritt dazu die weitere Störung des Wirtschafts lebens durch scharfe Entziehung von Kapital, so ist einst weilen nicht abzusehen, wie die drohenden Gefahren für Industrie und Handel überwunden werden sollen. O. ft. Der Waffenstillstand verlängert. Scharfe Auseinandersetzungen zwischen Erzberger und Foch. Berit«, 17. Jamia.. Die Verlängerung -eS Waffenstillstandes ist gestern »ach<«Mag in Trier von Ttaatsfekretär Erzberger unter zeichnet wurden. Wie daS erstemal so ist ai-ch jetzt die Verlängerung des Waffenstillstandes für einen Monat vereinbart, oder richtiger gesagt, von den Gegnern gewährt worden. Daß die neuen uns auferlegien Bedingungen, sachlich fast un durchführbar, rechtlich o rck un'er Veralten und durch das Völkerrecht nickt zu stützen unk moralisch durch nichts zu entschuldigen sind, beosrs keines' I.ackweises. Frank reich, dessen Geist aus allen Bedingungen der Entente atmet, will das wehrlose Deutschland demütigen. Da die deutsche Waffenstillstandskammission den Vertrag unter- ^eis»n»t KM. der der R»«i««««, nn«ruedmdar erschien, ist anzunehmen, daß die Entente noch im letzten Augenblick wesentliche Milderungen zugestanden hat. Die Negierung lehnt die Verantwortung ab. Berlin, 17. Januar. Wie wir hören, lagen bis heute mittag noch keinerlei Meldungen darüber vor, in welcher Form Staatssekretär Erzberger die neuen Waffenstillstandsbedingungen unter zeichnet hat. Das hat seinen Grund einerseits in der vollkommen unzulänglichen Verbindung zwischen Trier und Berlin, welche es der Reicksleitung fast unmöglich machen, sich über den Gang der Verhandlungen zu unter richten. Anderseits bewirkte die oon den Feinden gestellte kurze Frist für die Unterzeichnung, daß keines der in Frage kommenden Reichsämter sich auch nur äußern konnte. Das unter der Leitung Dr. Müllers stehende Reichswirt schaftsamt lehnt denn auch jede Verantwortung ab und ist der Ansicht, daß die verlangte Auslieferung landwirt- schaftlicker Maschinen die Organisation der Hungersnot in Deutschland bedeuten könne. Ebenso weist das Reichs ernährungsamt unter dem Volksbeauftragten Wurm jede Deramworlung ab. * Ein Rededuell. Ergebnislose deutsche Einsprüche. Folgender Bericht aus den Verhandlungen in Trier gibt einen Überblick über den Geist und die Stimmung, m denen die Aussprache stattfand. Foch teilte unter anderem mit, daß Finanzdelegierte der Entente erschienen seien, um zugleich mit den Finanzkommissaren Deutschlands zu ver handeln. Diese Verhandlungen, sowie die einer zweiten Unterkommission oon Fachleuten über die Inanspruchnahme der deutschen Handelsflotte für die Beschaffung von. Lebensmitteln für Deutschland und Europa fanden eben falls gestern statt. Es entspann sich dann folgendes Zwiegespräch: Foch: Ich überreiche einen Schriftsatz: die blau ange strichenen Stellen enthalten die Bedingungen. Am 17. Januar morgens 5 Uhr läuft der Waffenstillstand ab. Ich erwarte eine Antwort bis morgen den 16. Januar vormittags. Erzberger: Ich muß eine Frage stellen: Für welche Frist ist die Verlängerung in Aussicht genommen? Loch: Wie bisher für einen Monat. Staatssekretär Erzberger verllest nunmehr die Rede weiche diesmal im Gegensatz zur früheren Gepflogenheit des französischen Dolmetschers abschnittsweise übersetzt wird. Foch hört gespannt zu und wird erregt, sobald sein Name fällt. Es kommt im Anschluß daran zu lebhaften Debatten, in deren Verlauf sich herausstellt, daß Proteste der deutschen Waffenstillstandskommission dem französischen Oberkomman dierenden nicht zugestellt worden sind. Er verspricht hin sichtlich der deutschen Beschwerden eine Untersuchung; soweit sie sich auf die Ablieferung des Eisenbahnmaterials be ziehen. Die folgende Aussprache über die Auslegung deS Art. 6, wonach die Teilnahme an Kriegsmaßnahmen, die vor Unterzeichnung des Waffenstillstandsvertrages statt fanden, nicht strafbar sein soll, gestaltet sich besonders dramatisch. Erzberger: Ich muß darauf Hinweisen, daß trotz der ge gebenen Zusicherungen eine Reihe von Werkleitern, die im guten Glauben Jndustriematerial von den deutschen Militär behörden übernommen haben, jetzt von den Alliierten verfolgt und ins Gefänanis gesetzt wurden. Es liegen hier ausschließ lich Fälle von Teilnahme an den im ? 6 bezeichneten Kriegs» Maßnahmen vor, die nach dem Waffenstillstandsabkommen straffrei sind , Fock: Es handelt sich nur um die Teilnahme am .Kriege: nur Kriegsmaßnahmen im engsten Sinne des Wortes ist Straffreiheit zuaesagt. Erzberger: Diese Auslegung ist mir ganz neu. Sie stimmt mit den Motiven und dem Wortlaut des Artikels nicht überein, denn es liegt durchaus eine Teilnahme an Kriegs- maßnabmen vor, wenn, wie es in Elsaß-Lothringen und im Saargebiet vielfach geschehen ist. ein Industrieller auf Wunsch der deutschen Militärbehörden Maschinen kauft, um die Kriegsproduktion zu steigern. Es ist eine Härte und Unbillig keit, jemand wegen gutgläubig und rechtmäßig durchgeführter Ankäufe ins Gefängnis zu werfen. Ich erwarte, daß Marschall Foch über diese einzelnen Fälle eine Untersuchung auordnet und nach Einsicht in den Tatbestand die widerrechtlich Ver hafteten fteiläßt. Foch: Ich erkläre mich bereit, die Fälle zu untersuchen. Den Höhepunkt erreicht die Aussprache, als Staats sekretär Erzberger das Kapitel der Ausweisungen der Deutschen ans Elsaß-Lothringen in Angriff nimmt. Foch: Die Ausweisungen aus Elsaß-Lothringen haben mit der französischen Negierung gar nichts zu tun. Hier handelt es sich um rein militärische Fragen. Erzberger: Das war im Kriege, jetzt sind wir im Waffen stillstand. Foch: Frankreich lebt mit Deutschland nicht im Frieden. Ich bin Soldat. Wo kein Friede ist, ist Krieg, ein drittes gibt es nicht. Erzberger: Das Dritte ist eben der Maffeo stillstand. F»ch: Lasten wir dieses Kapitel. Die Bilanz von Lille und Nordftankreich würde nickt zu Ihren Gunsten ausfallea. An dem Kriegszustand in Elsaß-Lothringen wird nichtL