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Wilsdruffer Tageblatt : 10.01.1919
- Erscheinungsdatum
- 1919-01-10
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1782027106-191901106
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1782027106-19190110
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1782027106-19190110
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Bestände des Heimatmuseums der Stadt Wilsdruff und des Archivs der Stadt Wilsdruff
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Wilsdruffer Tageblatt
-
Jahr
1919
-
Monat
1919-01
- Tag 1919-01-10
-
Monat
1919-01
-
Jahr
1919
- Titel
- Wilsdruffer Tageblatt : 10.01.1919
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JiMß bekämen und er nicht: nicht als ob er hungrig wäre, aber er fühle sich zurückgesetzt. Ich hatte Gelegen heit, de« Obertechniker darauf aufmerksam zu machen. Seither bekommt nun W. diesen Imbiß ebenfalls, und er erklärte mir gestern, nun »habe er keinen Wunsch mehr"'. Er erzählte mir auch, daß er, solange er in Gefangen- jchcrft sei, sich nie im geringsten etwa über nicht anständig« Behandlung zu beklagen gehabt habe. Die Gefangenschaft an sich wird von den Leuten ver- schieden beurteilt. Die Mehrzahl von ihnen würde vor ziehen, wieder bei den Landsleuten in der Heimat zu sein. Kürzlich wurde dem Professor Pont ein gefangener delftscher Jäger, ein blutjunges, mageres Bürschlein. auS einem andern Lazarett zur Untersuchung zugeführt. Er drückte mir mit strahlendem Gesicht seine Genugtuung darüber aus, den Kriegsgreueln entronnen und so gut auf gehoben zu sein. Auch er ist mit Pflege und Behandlung recht zufrieden. In Professor Ponts Lazarett werden die verwundeten Deutschen von zwei in Friedenszeiten in Genf ansässigen Sanitätssoldaten, die beide sehr gut deutsch sprechen, gepflegt . . . Die Amerikaner in Trier. über das Leben in dem von fremden- Truppen besetzten Trier wird geschrieben: Internationales Leben entwickelt sich täglich mehr auf unseren Straßen, in unserer Umgebung. In den Gast häuser» reden Wirt, Kellner und Ausschankfräulein in Sprachen fremder Herren. Die Verkäuferinnen in den Geschäften mühen sich, ihren Sprachschatz zu vergrößern. Waren, die den Geschmack der Besatzungstruppen treffen, liegen in allen Schaufenstern. Deutsche Zeichner, Scheren- künstlerinnen, Kunstgewerblecinnen halten zeitgeschichtliche Augenblicke in ihrer Kunst fest. Es gibt Schattenbildchen, die einen fiemden Soldaten in Khakiupiform darstellen, in beiden Armen Schokoladentafeln. Davor stehen Buben und Mädels und betteln: „Bitte, bitte, Schokolade!" Khakifarbige Seidentücher find mit dem Sternenbarmer sder mit französischen und englischen Grüßen bestickt. Lange vor Weihnachten hing in den Blumenläden der mglische Mnreltoc mit den Ckristmeßschleifen. Das Theater ist allabendlich ausverkanft. Bürger, di: es lange nicht mehr besucht haben, si e: dort mit den Velbngstruppen in gleicher Reihe. Die Lust, stch zu zerstreuen, rst plötzlich wie eine Sturmwelle über viele dcchingegangen. Ans Morgen will keiner erinnert sein. Sie trinken den teuren Wein, sie zahlen die hohe Wein steuer, und im übrigen schweigen sie. Von dieser neuen Weinsteuer sind die Besatzungstruppen b f eit. Im Kasino, dem ersten Vereinshause der Stadt, wo d> vor nehmen Bürger ihren Wein an Stammtischen chlürf n, haben sich amerikanische Offiziere ihre We nabmde e n- gerichtet. 'Dem Mosel sprechen sie olle zu, und sie leben ibs. Zu einem besonderen Schmause wird wohl der eine «der andere angesehene Bürger eingeladen. Rach einem neuen Erlaß müssen unsere Straßen namen englische Bezeichnungen erhalten. . . . Am Post amt arbeiten Männer und schlagen die Riesenbuchstaben des „Kaiserlichen" Postamtes in mühsamer Arbeit ab. Amerikanische und französische Soldaten kommen und gehen. Oft üben die Amerikaner die Rechtspflege und sie zeigen sich immer gerecht und großzügig. Presse- und Posizensur, die anfänglich nicht eingesührt werden sollte, ist über Nacht gekommen, und das greift tief ins Lebe« des einzelnen. , Unerwartete Begegnungen ereignen sich, wenn ein amerikanischer «soldat deutsch redet und mit einem Mose laner oder Eifeler und Hunsrücker ins Gespräch kommt. Oft stellt sich nämlich heraus, daß beide Teile drüben in der neuen Welt gemeinsame Bekannte haben, ja, daß sie sogar auf irgendeine Weise miteinander verwandt sind. Vor 50 bis 60 Jahren sind zahlreiche Moselaner nach Amerika abgewandert, aus ihrem Familienkreise ist nun hi« und wieder jetzt ein Mitglied zurückgekommen. politische Rundscha». Deutsches ReiG * Wie die deutsche WaffenstiNstandskommisstov bekannt- gibl, wurden deutscherseits noch einmal alle französischen Maßregeln anfgefübrt, die zur gewaltsamen Französierung Elsaß-Lothringens führen sollen, z. B. die Absetzung der Richter und Verwaltungsbehörden, die Massenausweisungen, dir Eingriffe in die kirchlichen Angelegenheiten und die -Französierung der Universitäten, Schulen und Industrie- Unternehmungen. Besonders hervorgehoben wurde die Widerrechtliche Angliederung des Saargebietes, sowie anderer Teile des linksrheinischen Deutschlands an Elsaß- Lothringen und die Verhinderung der Wahlen zur National versammlung in allen diesen Gebieten. Gegen sämtliche er wähnten Maßnahmen legte die deutsche Regierung feierlich Verwahrung ein und betonte noch einmal, die Regelung der els^-r^hrillgischen Frage sei dem Friedensoertrage svrzubehalten. * Das Ersuchen Deutschlands, von der Ausnroisung der Deutschen in der Türkei Abstarch zu nehmen, und stuvohl die deutschen Truppen als auch die deutsche« Zivilisten aus der Türkei und Georgien, unter denen sich viele Kranke, Frauen und Kinder befinden, auf dem See wege statt über das winterliche und revolutionäre Rußland veimzubefördern, wird in einer Note des alliierten Höchst kommandierenden rundweg abgelehnt. . * Bezüglich der Lebensmittelversorgung Deutschlands vurch die Entente verlangt diese als Grundlage genau« Angaben über unsere Demobilisierung. Die deutsche Re- Zieimng entsprach ferner dem Ersuchen der englischen Wastensnllstandskommission, einer Anzahl englischerOffiziere -E« Bestach verschiedener deutscher Städte zur Sammlung von Matenal über Lebensmittelversorgung und Nahrungs- vuttelzufuhr zu gestatten. ES werden Berlin, Leipzig, Kastel, Hannover, Hamburg, München, nötigenfalls auch andere Städte besucht werden. Letzte Drahtbertchte Feindliche Aeutzerungen über das Kriegsende. Berlin, 8. Ian. Der frühere Kriegsberichterstatter »chenermann, der kürzlich aus Köln zurückgekehrt ist, schreibt in der T. R.: Die englischen Offiziere haben es in Köln jedem, der es hören wollte, gesagt: Wir schulden de« deutschen Revolutionären grotzen Dank, denn wir selbst waren am Ende unserer Kraft. Wäre Deutschland nicht zusammengebrschen, so hätten wir keine drei Wochen mehr ausgehalten. Ich bemerke ausdrücklich, daß für Liefe Aussprüche der englischen Offiziere Zeugen vorhanden find, ebenfo wie für das englische Eingeständnis: „Euer Unterseebootkrieg war eine verfluchte Sache. Wir hatten Keine Kartoffeln wehr und wären mit unserer Volks- eruährnng nicht über diesen Winter gekommen." Ein französischer Offizier hat die denkwürdigen Worte ge sprochen: „Wenn wir unser Pariser Standbild der Stadt Straßburg in die hoffentlich für immer französische Stadt Straßburg überführen, füllten wir an ihrem Platz Ihren Kieler Matrosen ei« Denkmal der Dankbarkeit errichten, denn denen verdanken wir das „hübsche Geschenk" des Elsaß." Und auch die wirtschaftliche Kommission der Engländer, die vielsach mit Kölner Ge schäftsleuten und Industriellen Fühlung genommen hat, hat freimütig bekannt, daß sie niemals einen derartige« Zusammenbruch Deutschlands für möglich gehalten hätte. „Zu unserer maßlosen Verblüffung müssen wir erkennen, daß der gesürchtete Riese ein Leichnam ist und damit ändert sich unser Interesse. Jetzt müssen wir nur jeder darauf ausgehen, die besten Stücke für sich herauszu- schneidcn, ehe das Ganze der Berwefung verfällt." An dere englische Kommissionen haben unverblümt erklärt, wenn man sich ihnen gegenüber beklagte» daß der Verband die Bedingungen des Waffenstillstandes nicht einhalte: Der Waffenstillstand fei unter falschen Voraussetzungen geschloffen worden, da man Deutschland damals noch für einen ebenbürtigen Kontrahenten gehalten habe. Nun, da mau durch die Berliner Vorgänge täglich erkenne, daß Deutschland aus der Reihe der Großmächte heraus gefalle« sei, werde man mit ihm nach Willkür »erfahren, wie Deutschland es mit Rußland getan habe, und es nach Bedarfs zerstückeln. Die Deutschen sollten sich ja nicht einbiiden, daß der Krieg für sic zu Ende sei. Der deutsche Widerstand sei gebrochen, jetzt fange das Strafgericht erst an. j > Die Verhsnd!««gen -er R«ichSNegier«»g mit der n«abhä«giget» sozi«lvem. Partei «och ««ent schieden. Berlin, S. Ian. (tu.) Dis Verhandlungen zwischen der Reichsregierung und der unabhängigen sozialdemo kratischen Partei befinden sich in demselben Stadium wie Dienstag abend. Die Zentralleitung der Unabhängigen, die sich als Mittelsperson für die Verhandlungen ange boten haben, konnte bisher die erste Forderung der Reichsregierung, Räumung des „Vorwärts", nicht er füllen. Ebenso sind die revolutionäre« Obleute nicht imstande, ihre Macht auf die den „Vorwärts" besetzt haltenden Spartakisten geltend zu macheu. Die Regierung hat sich bereit erklärt, falls der „Vorwärts" sofort ge räumt wird, heute vormittag 10 Uhr mit dem Ientralrat in Verhandlungen einzutreten. Angebote«« Hilfe -er Studierende« -er Techni sche« Hochschnle in Berlin. Berlin, 9. Ian. (tu.) Die Studierende» der Techni schen Hochschule in Berlin haben beschlossen, stch der Reichsregiernng gegen Störungen zur Verfügung zu stelle«. Der Rektor hat auf Wunsch Vorlesungen und Uebungen ausfallen lasten. Bolschewistische Agitation in Wien. Wien, 9. Ian. (tu.) Wie Las Wiener Abendblatt witteilt, find in Wien 20 russische Bolschewisten ringetroffen, deren Aufgabe es fein fall, ähnlich wie in Deutschland die bolschewistische Agitation ins Leben zu rufe«. Delmenhorst militärisch besetzt. Bremen, 9. Ian. (tu.) Die benachbarte oldenburgische Stadt Delmenhorst ist gestern von Bremen aus militärisch besetzt worden. Dis öffentlichen Gebäude wurden beschlag nahmt. Bürgermeister und Polizei sind verhaftet. Delmens - Horst stand unter der Verwaltung der Mehrheitssozialisten. Als Grund der Besetzung vermutet man, daß der Bremer Arbeiters und Soldatenrat sich der Eisenbahn nach Wilhelmshaven bemächtigen will, um dort nötigenfalls militärische Hilfe zu holen. Die Berliner Garnison ans Seite der Regiernng. Berlin, 9. Ian. (tu.) Die Haltung der Berliner Garnison, die in den letzten Tagen eine recht unsichere war, hat sich seit gestern mittag erheblich geändert. Die Regimenter, die bisher eine neutrale Stellung eingenommen hatten, haben sich jetzt offen auf die Seite der Regierung gestellt. Der Kamps -er Spartakisten «m de« Lehrter Bahnhof. Berlin» 9. Jan. (tu.) Der Stadtbahnverkehr war seit gestern abend 6 Uhr wieder unterbrochen. Die Spar takisten hatten versucht, Len Lehrter Bahnhof zu stürmen und diesen von der Moltksbrücke aus angegriffen. Es entspann sich ein Kampf zwischen Spartakisten und den Regierungstruppen, denen sich das 4. Garde-Regiment zu Fuß angeschlofsen hatte. Ein einfahrender Feruzug wurde von den Spartakisten arg zugerichtet. Die Loko motive und mehrere Wagen erhielten eine ganze Reihe Treffer. Da jetzt nur noch die Hoch- und Untergrund bahn das einzige Verkehrsmittel darstellt, war diese so stark überlastet, daß sie zeitweilig ihre Bahnhöfe des grotzen Andrangs wegen fchlietzen mutzte. ANS EMM MW L.MM. Wilsdruff, am v. Januar. — Bei der Nationalwahl schaffen wir Deutschlands Zukunft! Am 19. Januar soll es sich entscheiden, welchen weg der Volks wille dem kommenden Deutschland zu weisen gedenkt. Wahlen haben immer eine besondere Bedeutung eingenommen unter den Erscheinungen des politischen Lebens, und doch reichte keine der Wahlen, die wir in der hinter uns liegenden Seit vollzogen, an den einschneidenden Ein fluß heran, den die Wahlen vom (9. Januar für unseren Staat und für jeden einzelnen seiner Einwohner haben werden. Bisher handelte es sich darum, eine Volksver tretung zu schaffen, die Bestehendes ausbaute und in stän- diger Fortentwickelung an Vorhandenes die Erfüllung neuer Bedürfnisse anschtoß. Die Nationalversammlung aber soll von Grund aus aufbauen. Loll ein völlig neues Gebäude zimmern, dieses Gebäude einrichten und wohnlich machen, so daß jeder seiner Bewohner sich wohl fühlt in dem neuen Heim. Es ist grundfalsch, wenn da der einzeln«, der Wähler, weil ihm vielleicht das alt« Haus wohnl>ch«r dünkte, das jetzt dahinging und zu neuem Dasein nicht wieder er stehen kann, grollend beiseite stehen wollt« und die Mit hilfe beim Aufbau des neuen verwetgrrn. Es ist in den letzteren Tagen des öfteren das Wort gefallen: „Die Revo lution verpflichtet". Ja, sie verpflichtet. Nicht nur den, der sie schuf, auch den, dem sie kam als etwas, was er nicht wünschte. Darüber muß man sich doch klar seist, daß die alten Zeiten mit ihrer Lebensform und ihrer Eigen heit abgetan sind für alle Zukunft. Rammende Tage stellen frische Aufgaben. Hinein in das neue Leben I Wer den Sprung nicht mitmacht, verkümmert die eigene Zukunft; denn er hat es in der Hand, den Wünschen, di« er an das Rommende stellt, Nachdruck zu »erschaffen. Mit dem Wahlzelle! in der Hand. An der Wahlurne, di« des Reiches Zukunft birgt. — Gestohlen. Es ist vor einigen Lagen schon bekannt gemacht worden, daß große Mengen Tuch und Bekleidungs stücke, die aus Heeresbeständen stammmen, gestohlen und an die Bevölkerung veräußert worden sind. Abgesehen von -er Verwerflichkeit solchen Treibens muß auch nach drücklich darauf hingewiesen werden, daß unsere heimkehrenden Frontsoldaten, di« jahrelang di« Gefahren und Entbehrungen des Rrieges getragen und dem Vaterland die Schrecken des Rrieges ferngehalten haben, auf das schwerste durch ein solches Verfahren geschädigt werden. Tatsächlich liegen die Verhältnisse heute so, daß ein Ersatz für die abgeriss-nen und unbrauchbar gewordenen Fel-uniformen sehr häufig nicht möglich ist. Auf den Straßenbahnen, überall in der V-ffentlichkeit kann man hören, wie die heimkehrenden Rrieger ihrem Unmut darüber Ausdruck geben, daß sie nicht einmal in der Lage sind, für den zerfetzten oder ab- handen gekommenen Mantel einen Ersatz zu erhalten. Die Ablieferung der Heeresbekieidungsstücke ist daher, wir das Reichsverwertungsamt heute treffend zum Ausdruck bringt, auch eine moralische Pflicht, ganz abgesehen davon, daß die Nichtbefolgung -cs darüber erlassenen Gesetzes schwere Strafen nach sich zirbt. — Ungültige 50-Mark Scheine. 65000 Mk. Bank- noten in 50-Mark-Scheinen, auf denen jedoch die rot« Rontrollnummer noch fehlt, sind aus einer aushilfsweise mit der Herstellung von Banknoten beschäftigten Privat druckerei in Berlin gestohlen worden. Wer sich vor Schaden bewahren will, achte auf die Rontrollnummer, erstatte aber sofort bei -er Polizei Anze ge. — Willkommen in der Heimat. Das ist gegenwärtig -er allesbeherrschen-e Ruf aus Millionen von menschlichen Rehlen, und wehende Fahnen und festlicher Schmuck sind weithin sichtbar die äußeren Zeichen dankbaren Gedenkens. Freude und Jubel aber erwarten den tapferen Rrieger in seinem H-im mit all den halbvergeffenen und doch wieder so vertrauten großen und kleinen Dingen, die gleich guten und treuen Hausgeistern freundlich aus allen Ecken lugen und sich in das Herz des Hsimgekehrten hineinlächeln. Und zu diesen guten und treuen Hausgeistern mit ihrem ewig jungen Grficht und ihrem heiteren Gewand« gehören auch die Meggendorfer-Blätter. Gar manche frohe Stund« haben sie draußen nach schweren Gefahren und Mühen unseren vrrdienten Feldgrauen gebracht. Am besten sichert man sie stch durch regelmäßigen Bezug, drn man durch jedes Postamt, jede Buchhandlung und alle Zeitungsge- schäfte zum Preise von Mk. H.— ohne Porto für das virrteljahr bewirken kann, vom Verlag der Meggendorfer- Blätter, München, perusastr. 5 direkt bezogen kostet das Vierteljahr Mk. H.5O einschließlich Porto. — Das Verzeichnis des Vermögens der Stadt Dresden auf das Jahr (917 ist soeben als stattlicher Band erschienen. Nach dem Hauptabschluß drr Akbven betrugen das Stammvermögen 275 H (7 865 Mk. 3H pfg-, das Betriebsvermögen 665(054 Mk. 95 Pfg- «nd das Sondcrvern'ög-n 30882343 Mk. 72 Pfg-, zusammen 31295(264 Mk. ( pfg.; nach dem Abichluß der passiven betrugen die Anleiheschulden 242491 200 Mk. 87 pfg. und das R«invermög«n derStadtaemeindr70460063 Mk lH Pfg , zusammen 3(295(264 Mk. ( pfg. Das Vermögen der vom Rate verwalteten Stiftungen belief sich Ende (9(7 auf 6394169! Mk. — Dresden. Eine Versammlung der Deutschen Volkspartei, die von einer überwiegenden Mehrheit bürger licher Wählerinnen und Wähler besucht war, und vor der Staatsmimstir a. D. Dr. Heinze und andere Redner nsit großem Erfolge gesprochen hatten, mußte durch das un- parlamentarftche Auftreten einer sozialdemokratischen Spreng kolonne vorzeitig geschlossen werden. Die Versammlung fand ' im Zirkus-Sarrasani statt. Lin sozialdemokratischer Redner behauptete zu Unrecht, es seien im geschlossenen Zukel der Dkuttchen Volkspartei die Arbeiter als Lumpen bezeichnet worden. Das nahmen die etwa HO Leute -er Sprengkolonne zum Anlaß, auf das Podium zu stürzen und eine äußerst drohende Haltung einzunehmen. Slaats- minister Dr. a. D, Heinze wurde von einem -rr Skandal- macher «inen pack Flugblätter an den Ropf geworfen. — Pirna. Der Bürgrrmeister von Pirna, Stark, ist einem Hirnichlage erlegen. Der Verstorbene war gerade damit beschäftigt, für den zwei Tage vorher verstorbenen ersten Stadlrat Thieme Garmann einen Nachruf auszu- arbeiten. — Kamenz. Das „Ramenzer Tageblatt" schreibt «nterm H. Januar: „Heute früh wurde ein Trupp italie nischer Gefangener zwecks Hcimbefördrrung zur Bahn geleitet. Daß die Leute laut italienische Lieder sangen und stch in jeder Weise herausfordernd betrugen, mag auf Rechnung ihrer Freude über die bevorstehende Heimkehr gesetzt werden. Jedes erträgliche Maß aber wurde dadurch überschritten, daß einer -er Gefangenen, der dem Zuge voranging, eine italienische Fahne mit italienischem Wappen trug. Eine schlimmere Verhöhnung und Verletzung -es Empfindens unseres Volkes mitten in einer deutschen Stadt fit kaum denkbar. Man stelle sich vor, was geschehen wäre, wenn das deutsche Gefangene in Frank, eich oder Italien täten I Die Mense würde sie buchstäblich in Stücke reißen. In Ramen; aber ließen nicht nur die unzähligen Zuschauer sder Zug ging durch die Hauptstraßen der Stadt und fan früh in der 9. Stunde statt) dies« schamlose Verhöhnung ruhig geschehen, auch die begleitenden Soldaten haben nicht den geringsten Einspruch erhoben." — Johanngeorgenstadt 5 Personen starben nach dem Gmussr vvn Gebäck aus vergiftetem Mehl in den benachbarten böhmischen Orten Frühbuß und Saurrsack. Ein«: alle Frau wurde unter dem verdachte, Gift in das Mehl gemischt zu haben, verhaftet. — Oberlungwitz. Aus einer Wohnstube im 2. Ober geschoß wurde Sonntag dem Schankwirt Ernst Rabe eine Rassette mit 8000 MarH Inhalt gestohlen. Zur Ermitte lung -er Täter bedient« man sich --es Spürhundes „Lotte" des Herrn Gend.-Wachtmeisters Weis« ans Hohmkcrchrn- Lunzenau. Der Hund v«rsolgtr eine sichere Spur durch die Schankwirtschaft die Straße entlang bis in ein Wohnhaus und verbellte die (7 Jahre allen Arbeiter August Nagel und Rudolf Franke, dir sich überführt sahen und gestanden
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