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Großes Hauptquartier, 2. Juli. (Wtb. Amt lich.) Eingegangen nachmittags 2 Uhr. Westlicher Kriegsschauplatz: Heeresgruppe Kronprinz Rupprecht An vielen Stellen der Front leiteten starke Feuer überfälle Unternehmungen des Feindes ein. Sie wurden abgewiesen. Heeresgruppe Deutscher Kronprinz. Westlich der Oise und südlich der Aisne rege Er kundungstätigkeit. Stärkere Teilangriffe des Feindes südlich des Ourcq und westlich von Chateau-Thierry wurden in unserem Kampfgelände zum Scheitern gebracht. Leutnant Udet errang seinen 37. und 38., Leutnant Kroll seinen 28. und 29. Luftsteg. Der Erste Generalquartiermeister Ludendorff. Letzte Orahtberichte do» „Wilsdruffer TaKrdlaLtrH". Im Sperrgebiet um England. Berlin, 1. Juli. Amtlich wird gemeldet: Im Sperr» Igebict um England wurde» durch die Tätigkeit unserer U-Boote neuerdings 17 000 Br.-Reg.-To. feiudliche» Schiffsraumes vernichtet. Der Chef des Admiralstabes der Marine. Mangel an Grubenholz infolge des U-Boot-Krieges und san Arbeitern infolge des dringenden Bedarfes des englischen Heeres an Mannschaften, um die gewaltigen Lücken an dei Westfront zu schließen, haben einen weiteren bedeutenden Mückgang der englischen Kohlenförderung im Gefolge sehabt. So schreibt das Fachblatt des Eisen- und Kohlenhandels am 18. Mai: Die allgemeine Lage des britischen Kohlenhandels ist äußerst ernst geworden Da die Ausbeute in den letzten Wochen um 15 bis L5V» zurückgegangen ist, haben die Gruben mit den größten 'Schwierigkeiten zu kämpfen. Die Lieferungen an Hauskohlen sind im Vergleich zu den Anforderungen äußerst gering. In einigen Fabriken mußte die Arbeit aus Mangel an Heiz material eingestellt werd. Täglich wirken die Lage schlimmer, sodaß eine Rationierung sowohl für den Fabrik- wie auch den Hausgebrauch notwendig sein wird. Abermalige Verlängerung der Legislaturperiode. Berlin, 2. Juli, (tu.) Dem Reichstag ist ««»- mehr ein Gesetzentwurf über die abermalige Ver längerung der Legislaturperiode des Reichstages zugegangen. Das Gesetz enthält nur den einen folgenden Paragraphen: Die Legislaturperiode des am 18. Januar 1912 gewählten Reichstages wird bis zum 12. Januar 1920 verlängert. Neue feindliche Munitionsfabriken. Basel, 2. Juli, (tu) Nachrichten aus Gens zufolge schlossen Amerikaner und Franzosen Kon trakte für den Ba« zahlreicher Fabriken für Kriegsmaterial ab. Mit dem Bau soll 1919 begonnen werden. Die Lokale selbst solle« 1920 bezogen werden können. Belgien. x über den unveränderlichen Kurs der belgischen Negierung in Le Havre äußerte sich der neue Minister» Präsident Cooreman zu dem Mitarbeiter eines französischen Blattes dahin, daß die Richtlinien der Politik Brocquevilles Leibehalten werden sollen. Darüber gäbe es in der belgi schen Regierung und auch wohl im belgischen Volke (?) keine Meinungsverschiedenheiten. Rumänien. X Die Annahme des Friedens von Jassy durch di« rumänische Kammer erfolgte einstimmig. Der Minister Les Äußern, Arion, sprach für die Bestrafung der Kriegs hetzer. Die Lasten der Staatsschuld sind auf 10 Milliarden «»gewachsen. Marghiloman sagte: „Ich war gegen den Krieg, «eil ich die Geschichte und Geographie meines Landes kannte und weil ich in dem Plan Rußlands, sich zum Herrn von Konstantinopel zu machen, eine Gefahr für Mein Lcmd erblickte. Deshalb blieb ich meinem Stand- vunike treu und schloß Frieden, um zu retten, was noch »u reiten war/ General Averescu habelnicht die Absicht behobt, den Waffenstillstand durch einen Friedensschluß zu (beenden, sondern nur die Verhandlungen oerschlepven Mollen. Erst er, Marghiloman, habe dem Lande Le« Aktien gebracht. Neueste Meldungen. Foch wird nervös. Berlin, 1. Juli. Die Nervosität der Fochschen Heeres leitung hält an. An der gesamten Front vom Nieuweportt Kanal bis Mülhausen suchte sie gestern und in der letztem Nacht durch Vorstöße von Patrouillen und Erkundungs abteilungen Einblick in die deutschen Absichten zu bekommen. An der Amiensfront versuchten Engländer und Franzosen bei Albert und Castel durch größere Vorstöße ihr« Linien zu verbessern. An allen Stellen wurde der Angreifer verlustreich im Handgranaten- und Maschinengewehrfeuer ab sewiesen oder im Gegenstoß völlig zurückgeworfen. Gefangen« Meben zahlreich in deutscher Hand. Neue Beschießung von Amiens. Genf, 1. Juli. Das „Echo de Paris" meldet, daß Amienk von den Deutschen wieder stark beschossen werde. Es feien bis jetzt mehr als 10 000 Einschlagsgranaten festgestelll Morden. > Offensivabsichten des Verbandes. Zurich, 1. Juli. Alle aus Frankreich kommenden Nach richten lassen darauf schließen, daß die Derbandsmächte sich mit Offensivabsichen tragen. Der italienische Generalissi- mus Diaz hat den größten Teil seiner Reserven an die Süd tiroler Front geworfen. Amerika» Kriegskosten. Rotterdam, 1. Juli. Reuter meldet aus WashingtoH Der amerikanische Senat bat das Heeresgesetz, das eine Au» gäbe von 12 Milliarden 89 Millionen Dollar vorsieht, ang« «ommen. Der Entwurf soll jetzt in einer geheimen Sitzum Ler beiden Häuser behandelt werden. DaS Wrack der „Koningin Rezentes". Amsterdam, 1 Juli. Die Niederländische Telegraphen» vgentur meldet aus dem Haag, daß der Seeschleppdampfet „Zeeland", der am Sonnabend mittag zur Untersuchung de« Wracks der „Koningin Regentes" ausgefahren war, vorläufij wieder nach Pieuwedeep zurückgekehrt ist, da man von de« Wrack keine Svur mehr entdecken konnte. * Die Verbandsmächte an Rußland. Moskau, 1. Juli. Die Vertreter der VerbandSmächh haben bei dem Volkskommissar für auswärtige Angelegen heiten Tschitscherin vorgesprochen, um ihm die Antwort ihre: Regierungen auf die russische Protestnote wegen de, Truppenlandungen an der Murmanküste zu überbringen Der Schritt ist von dem Verbände mit der NotwendigkeÜ begründet worden, das dem Verbände gehörige wertvoll« Kriegsmaterial, das sich noch in Archangelsk befindet, U retten. Japanische Truppen in Rußland. Ber«, 2. I«li. (t«.) Das Ukrainische Presse büro meldet aus Kiew: Japanische Truppen sind unter dem Beseht von General Kato in Wladi- wostock gelandet, «m die tschecho-slovakische nnd ukrainische Bewegung gegen die Bolsche- wiki z» unterstützen. Großfürst Michael Alexandrowitsch wurde zum Zaren ansgervfen. Er marschiert mit Tschecho-Slovaken und Kosaken gegen Moskau. Der Rubelkurs ist infolgedessen um 7 Kopeken gestiegen. Flieger über Paris. Dasel, 2. Juli, (tu.) Havas meldet amtlich ans Paris: Um 12,43 Min. wurde wieder Flieger alarm gegeben. Die Batterie« eröffneten das Fener, nnd die Verteidignngsmittel wnrden in Tätigkeit gesetzt. Um 2,20 Min. ging der Alarm z« Ende. Einige Bomben stete« in der Um gegend von Paris nieder. Volks- und Kriegswirtschaft. 4k Die Saatgutverordnnng für die Ernte 1018. Auf Grund der Reichsgetreideordnung für die Ernte 1918 hat der Staatssekretär des Kriegsernährungsamts Bestimmungen über den Verkehr mit Saatgut erlassen. Die bisherige Regelung ist in ihren Grundzügen beibebalten worden. Die Neuerungen gegenüber dem Vorjahre bezwecken zunächst eine Beschleunigung, und größere Ordnungsmäßigkeit in der Ausstellung der Saat karten und damit eine Förderung der landwirtschaftlichen Produktion. Außerdem sollen Schiebungen mit Getreide und Hülsenfrüchten, die vielfach unter dein Deckmantel des Saat guts in den Schleichhandel gebracht wurden, tunlichst ver hindert und der gesamte Saatgutverkehr zweckmäßiger und wirksamer überwacht werden. H Röcke ohne Futter. Die Reichsbekleidungsstelle hat, ury Futterstoffe zu sparen, eine neue Verordnung erlaffen, wonach die Rückenteile der Röcke, Jacken und Westen der Oberkleidung für Männer und Knaben nicht mit Futter ver sehen weröen dürfen. Mäntel dürfen Rückenfutter habe««, jedoch nur bis zu einer Linie, die mit dem unteren Rand de» beiden Handtaschen zusammenfällt. Röcke und Jacken der Oberkleidung dürfen nicht mehr als vier Taschen, Westen und Hosen nicht mehr als drei Taschen enthalten. Die Be stimmung gilt nicht für die Umarbeitung von Bekleidungs stücken, bei denen daS bisherige Futter wieder verwendet wird. Sie gilt weiter nicht bei Uniformen für die Ange hörigen des Heeres und der Marine und endlich, wenn die Futterstoffe aus Papiergarnen hergestellt sind. Zuwiderhand lungen werden mit Gefängnis bis zu einem Jahre und mit Geldstrafe bis zu 10 000 Mark bedroht. Aus Giadt und Laud. Mitteilungen für diese Rubrik nehmen wir jederzeit dankbar entgegen. Wilsdruff, am 2. Juli. Merkblatt für de« 3. Juli. Sonnenaufgang 4"! Monduntergang 42» N. Sonnenuntergang 92^ Mondaufgang — Musikalische Aufführung rum Besten des Jugenddankes. Lin neuer Gedanke und doch wie sinnig: zum ersten Male eine musikalische Aufführung im ver- eiuigungssaale der Schule. Da gab es keine Zerstreuung, keine Ablenkung, alle vereinigten sich nur in dem einen Gedanken, den Kunstgenuß in vollen Zügen in sich aufzu nehmen. Und war es ein solcher? Gewiß! Dafür bürgt schon der Name unseres allverehrten Herrn (Oberlehrer Kantor Hientzsch, dem Veranstalter des Abends. Geschickt hatte er die zueinander passenden Kräfte vereinigt, meisterhaft hatte er eine Vortragsfolge zusammengestellt, die vom Besten nur das Beste bot. Eröffnet wurde die Aufführung durch einen Klaviervortrag, dem Rondo in Ls-Dur von Hummel, des Fräulein Zorn, Tochter des Herrn Kaufmann Zorn. Eingestreut in die Vortragsfolge waren noch ein« Wiedergabe des Stückes „Gott ist meine Zuversicht" für Klavier und Harmonium von Hummel, wobei Herr (Oberlehrer Hientzsch den Part am Harmonium selbst übernommen hatte. Einzig schön waren die feierlichen Weisen des herrlichen Werkes, die einwandfrei zu Gehör gebracht wurden und einen tiefen Eindruck nicht verfehlten. Den Schluß der Klaviervorträge und den der Aufführung überhaupt bildete der liebliche Hochzeitstag auf Troldhaugen von Grieg mit seiner eigen artigen Musik und feierlichen, heiteren und ernsten Fülle. Durch mehrjähriges und fortgesetztes Studium auf dem Dresdner Konservatorium hat es Fräulein Zorn schon zu einer Sicherheit im Klavierspiel gebracht, die zu bewundern ist. Alle ihre Vorträge waren künstlerisch und mit gutem Verständnis der Auffassung des betreffenden Stückes wiederge- geben und brachten in sanftem und stürmischem Spiel das zum Ausdruck, was den Künstler bei Schaffung seiner Meisterwerke bewegt hat. Bei solcher Begabung und gewiß auch bei großem Fleiß wird es dem Fräulein Zorn nicht schwer fallen, sich bis zur Höhe emporzuschwingeu. Die Bitte mag aber nicht unausgesprochen bleiben, daß der jungen Dame bald wieder Anlaß gegeben werde, Proben solcher Kunst den Bewohnern ihrer Vaterstadt zu bieten. Außer den bisher erwähnten Klaviervorträgen sei noch eines Vierhändigspieles -es Herrn (Oberlehrer Hientzsch und seines Sohnes gedacht, das in seiner Wiedergabe als ganz vollendet bezeichnet werden konnte. Groß« musikalische Begabung, die er von seinem Vater als Erbstück erhalten zu haben scheint, zeigte auch Herr Seminarist Hientzsch. Den Konzertbesuchern, insbesondere den Mitwirkenden, einen herzlichen Willkommengruß zuzurufen, nahm Herr Schul direktor Thomas nach dem ersten Klaviervortray Gelegenheit. Er gedachte dabei auch der regen Sammeltätigkeit aller Schüler der Bürgerschule, die als Glieder des Zugenddankes bei Bereitstellung von Mitteln für dm Heimatdank nicht lässig beiseite stehen wollen. Fräulein Doris Rost, unsere wertgeschätzte Sängerin, hatte heute ihren besonderen Tag. Sie sang wieder mit einer Fülle, mit Liebreiz und Anmut, daß es nur eine Lust war, ihr zuzuhören. Die Beifallsbe zeugungen waren dementsprechend groß. Die einzelnen Lieder, als „Auf dem Meere", „Unterm Apfelbaum", „Nachtigall auf dem Hollundertrieb" und „Sommerlied" waren in ihrem Vortrag erstklassig. Zn gleicher Weise entzückend waren die Lieder des Kirchen- und Schulchores und die zweistimmigen Kinderlieder. Anheimelnd sind und bleiben aber doch die Volkslieder, von denen „Der Linden baum" und „Aus der Zugendzeit" so wunderbar zu Gehör gebracht wurden. Alle Thorlieder wirkten auf die Zuhörer besonders angenehm, weil sie auf der angrenzenden-Hausflur gesungen wurden und ihr Schall durch die beiden offen stehenden Türen des Saales drang; wären die Lieder im Vereinigungszimmer angestimmt worden, so wäre gewiß der Ton ein sehr gedrückter gewesen. Ueber die Gesamt aufführung konnte man nur das eine Urteil hören: sie war vortrefflich. Auch der Berichterstatter schließt sich dem Urteil voll und ganz an mit der Bitte, dergleichen Dar bietungen recht bald zu wiederholen. Dieselbe Ueberzeugung veranlaßte auch unsern hochverehrten Herrn Bürgermeister namens der Besucher mit Worten höchster Anerkennung dem Veranstalter der Aufführung, Herrn Mberlehrer Kantor Hientzsch und allen Mitwirkenden, den herzlichsten Dank auszusprechen und zugleich die Bitte anzufügen, für das - Kleeblatt barmherziger Liebe, dem Heimat-, Frauen- und Zugenddank, in Freundeskreisen fortgesetzt wirken zu wollen. — (G. K.) Erleichterungen für russische Kriegsge fangene. Der Friede mit Rußland dringt es mit sich, daß von jetzt an den kriegsgefangenen Russen verschiedene Er leichterungen ihrer Lage zuteil werden. So dürfen auf Arbeitskommandos ohne Bewachung befindlich; Gefangene sich künftig nach der Arbeit im Dorfbereich frei bewegen und mit anderen russischen Gefangenen daselbst in Verkehr treten. Für Kommandos mit militärischer Bewachung find Spaziergänge in Begleitung nachgelaffen. Aeltere (Offiziere dürfen in kleinen Gruppen und einzeln ohne deutsche Be gleitung außerhalb des Gefangenenlagers spazieren gehen. Selbstverständlich bleiben trotz dieser Erleichterungen die russischen Gefangenen nach wie vor Kriegsgefangene «nd unterliegen den sonst für solche bestehenden Bestimmungen. Znsbesondere ist ihnen auch weiterhin her Verkehr mit -er deutschen Bevölkerung und das Einkehren in Schank wirtschaften und Läden untersagt. Es ergeht daher an alle die Aufforderung, jeden Verkehr mit den gefangenen Russen zu meiden, vor allem werden die Eltern und Vor münder gebeten, auf ihre Kinder acht zu geben und fie eingehend zu unterweisen, sich nicht zur Vermittelung von Einkäufen oder Besorgungen anderer Art von den Kriegs- gefanaenen benutzen zu lassen. Li Zur Bekämpfung des Schleichhandels mit Gemüs. nnd Obst sind am 1. Juli neue verschärfte Beförderungs- Vorschriften für den Eisenbahnversand in Kraft getreten. Kontrollgemüse, wie Weiß- und Rotkohl, Wirsingkohl, Mairüben, Möhren, Karotten und Kontrollobst, Kirschen und Apfel, dürfen in Zukunft nur noch mit Zustimmung des für den Versand zuständigen Kommunaloerbandes ver sendet werden. Um die unrechtmäßige Versendung zr verhindern, müssen die Versender den Inhalt der Güter auf den Frachtbriefen genau angeben und Ler Versandabfertigung bei der Auflieferung nach weisen, daß die Versandbescheinigung erteilt worden ist. Bei Stückgütern muß diese auf den Frachtbrief Mit dem Stempel und der Unterschrift der betreffenden Behörde vermerkt sein, während bei Wagenladungen ein -besonderer Schein erforderlich ist. Um leichtoerderbliche Güter vor dem Verderben zu schützen, sind besondere Vor- schritten erlassen worden. Da die Abnahme auch diese» Sendungen ohne Genehmigung nicht zulässig ist, so kann Lie Annahme in Ausnahmefällen erfolgen, wenn an Stell« Les Empfängers die Gemeindeverwaltung des Ortes, i» Welchem dec Empfänger wohnt, angegeben ist. Die Ver waltung wird 00m Absender telegraphisch von dem Ver» sand benachrichtigt. In dem Telegramm muß dann de» tigentliche Empfänger angegeben sein. 1 S Frühkartoffeln ans Hollanv. Die niederländische Negierung beschloß, die Ausfuhr von Frühkartoffeln z» genehmigen, nachdem der Inlandsbedarf gedeckt ist. Di« Ausfuhr wird nach den Ländern beider kriegführende» Gruppen stattfinden. - Eme Million Mark Geldstrafe und LSl/zJahre Gesängnis wegen Kriegswucher in Sachsen Di« sächsischen Gericht« haben bei -er Bekämpfung -es Kriegs wuchers un- Kartenhan-els gute Arbeit geleistet. Natur gemäß richteten sich -ie Untersuchungen mehr gegen den Handel, in dem unlautere Elemente leichten Eingang finden, als gegen die Zn-ustrie selbst. Neben einer Anzahl von Verwarnungen wurde dem sächsischen Kriegswucheramt Mitteilung von (OO3s rechtskräftig gewordenen Strafen gemacht, die in der Zeit vom 2. Zanuar (9(7 bis 30. April (9(8 von sächsischen Gerichten wegen Verstößen gegen die Kriegsveror-nungen vrrhängt worden find, von diesen rechtskräftig gewordenen Strafen — zahlreiche Be rufungsverfahren schweben noch — lauteten (857 auf Beträge über (00 Mark. Znsgesamt ergaben sie eine Summe von (058 500 Mark. Daneben wurden in mehreren Fällen Freiheitsstrafen, die zusammen rund 251/2 Zahre betragen, verhängt. — (M. Z.) Schweinehaltungsvertrage. Landwirte und Schweinehalter werden besonders auf dl« vom Mini sterium des Znnern unter dem 2H. dieses Monats erlaffen« Bekanntmachung hingewirsen, damit sie sich durch den Ab schluß eines Schweinevertrags mit dem Vorstand -es vieh- handelsoerbandes den Preis von (30 Mark für den Zenlner Lebendgewicht, der nicht wesentlich den sonst gültigen Höchst preis von Schlachtschweinen von 78 Mark übersteigt, sichern können. Der Vorstand des Viehhandelsverban-es sowie die Komunalverbände erteilen jede weitere gewünschte Aus kunft. Es sei aber darauf hingewiesen, daß eine Zuweisung von Mastfutter nicht stattfindet, es sich also um Haltungs-, nicht um MastvertrHze handelt. — Strafverfolgung als Landesverräter. Ls mehren sich -ie Fälle, m denen Kriegs- un- Zwilgefangenen oder ausländischen Arbeitern, sogar pflichtvergessenen Angehörigen -es Deutschen.Reiches oder -er mit uns verbündeten Länder durch feindliche Agenten und gewlssenlose Znländer über dir Grenze verhalfen wird. Ls wir- daher eindringlich darauf hingewiesen, daß solcher persouenschmuggel als