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Wilsdruffer Tageblatt : 27.06.1918
- Erscheinungsdatum
- 1918-06-27
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1782027106-191806272
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1782027106-19180627
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1782027106-19180627
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Bestände des Heimatmuseums der Stadt Wilsdruff und des Archivs der Stadt Wilsdruff
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Wilsdruffer Tageblatt
-
Jahr
1918
-
Monat
1918-06
- Tag 1918-06-27
-
Monat
1918-06
-
Jahr
1918
- Titel
- Wilsdruffer Tageblatt : 27.06.1918
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Großes Hauptquartier, 26. Juni. (Wtb. Amt lich.) Eingegangen nachmittags 3 Uhr. Westlicher Kriegsschauplatz: Heeresgruppe Kronprinz Rupprecht. Südlich der Scarpe griff der Engländer gestern früh mit mehreren Kompanien in breiten Abschnitten an. Bei Feuchy und Neuville-Vitasse wurde er im Gegenstoß ge worfen. In den Nachbarabschnitten scheiterten seine Vor stöße in unserem Feuer. Am Abend lebte die Artillerietätigkeit fast an der ganzen Front auf. Zwischen Arras und Albert und beider seits der Somme blieb sie auch während der Nacht lebhaft. Mehrfach stieß der Feind zu starken Erkundungen vor. Er wurde abgewiesen und ließ Gefangene in unserer Hand. Heeresgruppe Deutscher Kronpriuz. Zwischen Avre und Marne zeitweilig auflebende Gefechtstäligkeit. Westlich der Oise erbeuteten wir in Vor- feldkänlpfen französische Maschinengewehre. Ein feindlicher Teilangriff nordwestlich von Chateau-Thierry wurde ab gewiesen. Heeresgruppe Herzog Albrecht. Nördlich vom Rhein—Marne-Kanal drang bayrische Landwehr in die französischen Stellungen nordwestlich von Bures ein und brachte 2 Offiziere und 40 Mann gefangen zurück. Aus einem feindlichen Geschwader, das am 24. Juni östlich von Soissons bis zur Aisne zum Bombenwurf vordrang, wurden 5 Flugzeuge abgeschossen. Gestern wurden l2 feindliche Flugzeuge und 3 Fessel ballone zum Absturz gebracht. Leutnant Udet errang seinen 33., 34. und 35., Leut nant Kirschstein seinen 27., Leutnant Runey seinen 24., Leutnant Veltjens seinen 23. und Leutnant Billik seinen 2l. Lustsieg. , Der Erste Generalquartiermeister Ludendorff. steppen haben sich zusammengeschlossen, um der Flutwelle der Einwanderung der Bauern aus Großrußland zu be gegnen. Die Versuche der Sowjet-Regierung, Getreide aus dem Gebiet der Kosaken zu requirieren, scheiterten und erhöhten die feindselige Stimmung - gegen di, Bolschewiki. Trotzki gegen die ausländischen Militärmisfionen. Nach einem Haoasbericht hat Trotzki die den Mit gliedern der Militärmissionen bewilligte Bewegungsfreiheit auf russischem Gebiet zurückgezogen. Die Entente hat gegen diese Maßnahmen Widerspruch erhoben, ist indes iv Moskau abschlägig beschieden worden Oie Kämpfe in Italien. 180 0Ü0 Mann italienische Verluste. Wien, 25. Juni. / Aus dem Heeresbericht ist zu entnehmen, daß gestern, bie Gebirgsfront zwischen Asiago und der Piave wieder her Schauplatz heftiger Kämpfe war. Der Feind bot alles auf, um die am 15. Juni verlorenen Höhenstellungen zurückzuerobern. Auf Monte di val bella, col del rosso, Asologne, Solarolo und Monte pertica wurde den größten Teil des Tages erbittert gerungen. Die Italiener wurden überall zurückgeworfe«. Bei San Doria konnte der' Uferwechsel ohne Verlust von Kriegsgerät durchgeführt werden. Seit dem 15. Juni büßte der Italiener über 50 MM Mann an Gefangenen ein, darunter etwa 1100 Offiziere. Die Gesamtverluste des Feindes sind — bei strengster Schätzung — mit 150 «ov Mann zu be rechnen. . . .. Deutscher Reichstag. ft 8g. Sitzung.) LL. Berlin, SS. Ium. Ganz unvermutet hat heute zu Beginn der Sitzung der Reichskanzler Graf Hertling doch das Wort genommen, um der Aussprache über die Rede des Staatssekretärs v. Kühl mann, die in der Presse eine recht geteilte Aufnahme gefunden und auch im Reichstage manchen Widerspruch erweckt bat, «ine bestimmte Richtung zu geben. Die Sitzung begann zu nächst mit einigen Kleinen Anfragen. Auf eine Anfrage des Abg. Prinz zu Schönaich- Earolatb (natl.), der auf eine Nachricht hinweist, wonach im Kemmelgebiet in englische Gefangenschaft geratene Offiziere und Mannschaften unmenschlich gemartert worden sind, er widert Oberst v. Fransecki, daß, falls dies zutreffen sollte, in nachdrücklicher Weise Einspruch gegen dieses niederträchtige Verbrechen erhoben und Sühne und strenge Bestrafung ge fordert werden würde. Die übrigen Anfragen, die sich ebenfalls auf Heeresfrage« beziehen, wurden schnell erledigt. Dann nimmt das Wort Reichskanzler Graf Hertling: Ich hatte ursprünglich nicht die Absicht, in diese Aus- spräche einzugreifen. Die Gründe für diese beabsichtigte Zurückhaltung liegen auf der Hand. Es sind die Erfahrungen Lie meine Amtsvorgänger mit dem Erfolg ihrer Reden ge macht haben. Sprachen wir von unserer friedfertigen Ge sinnung, von unserer Friedensbereitschuft, so wurde das von den einen als ein Symptom unserer Schwäche, unseres un- mittelbar bevorstehenden Zusammenbruchs aufgefaßt, von den anderen als eine hinterlistig gestellte Falle mißdeutet, sprachen wir dagegen von unserem unerschütterlichen Wille«, den uns frevelhaft aufgezwungenen Eroberuneskries erfolgreich abzuwehren, so bürte man auf der anderen Seite die Säbel klirren und es hieß, das sei die Stimme des preußischen Militarismus, mit dem sich auch die leitenden Staatsmänner wohl oder übel abgefunden hätten. Ich bin dann am 24. Fe bruar ein Stück weitergegangen und habe Stellung genommen zu der Botschaft des Präsidenten Wilson. Ich habe sein, bekannten vier Punkte hier besprochen und grundsätzlich meine Zustimmung zu diesen vier Punkten erklärt. Ich habe aus drücklich gesagt, daß diese vier Punkte möglicherweise die Grundlage für einen allgemeinen Weltfrieden bilden könnte. Irgendwelche Äußerungen des Präsidenten Wilson sind darauf nicht erfolgt. (Hört! hört!) Es hätte des- halb gar keinen Zweck, den damals gesponnenen Faden weiter- - ^spinnen, insbesondere nicht angesichts der Äußerungen, die uns fest dem insbesondere aus Amerika zu Gehör gekommen -.find. Diese Auslassungen haben ja in wirklich erfreulicher Deutlichkeit erkennen lasten, was unter dem Völkerbund zur Erhaltung von Freiheit und Gerechtigkeit zu verstehen seh Zu deutlich ist bei unseren Gegnern zu erkennen, was dieser zu bildende Völkerbund nach ihrer Ansicht in Wirklichkeit sein würde und daß es ihnen gar keine Schwierigkeiten machen würde, mit ihm das aufstrebende Deutschland zu isolieren und ihm durch wirtschaftliche Abführungen den Lebens nerv abzuschneiden. (Sehr richtig!) Ich habe es dagegen für durchaus angemessen gehalten daß der Staatssekretär des Auswärtigen Mitteilungen über die Einzelheiten unserer politischen Lage im Osten von Finn land bis zum Schwarzen. Meer hier machte, in denen er au! -Grund seiner Sachkenntnis und auf Grund der Erfahrungen besonders berufen war, die er sich durch mehrmonatige auf opfernde und erfolgreiche Beteiligung an den Friedensvev Handlungen im Osten erworben hat. Ich bin auch der Mei nung, daß der Staatssekretär sich dieser Aufgabe durchaus sachgemäß entledigt hat. Dagegen haben einige seiner Äuße rungen, wie ich zu meinem Bedauern feststellen muß, iv weiten Kreisen eine mehr oder weniger erfreuliche Aufnahm« erfahren. (Sehr richtig! rechts u. b. d. Natl.) Der Staats sekretär hat die Schuldfrage am Kriege gestreift. Ich will darauf nicht weiter eingehen. Diese Schuld ftage können wir getrost der Geschichte überlasten (Zustimmung) Schon jetzt liegen die Zeugnisse vor, die beweisen, daß Deutsch land nicht schuld an diesem Kriege war, daß Deutschland nicht die Fackel entzündet hat, die diesen Weltbrand entfachte. (Zustimmung). Es liegt mir nun daran, einige Mißverständ nisse auszuräumen, die, wie mir scheint, bei der Betrachtung des zweiten Teiles der Rede des Staats!errerars oogewattei haben. Die Tendenz dieser Ausführungen des Staatssekretärs waren lediglich, die Verantwortung an der Fortsetzung und unabsehbaren Dauer des entsetzlichen Krieges Leu feindlichen Mächten zuzuschieben ganz in dem Sinne, wie ich das hier am 24. Februar getan habe. Denn von einer Erlahmung unseres energischen Willens, von einer Erschütterung unserer Siegeszuversicht kann ja doch selbst verständlich nicht die Rede sein (demonstrativer Beifall rechts und bei den Natl.). Kaiser und Reich, Fürst und Volk arbeiten vertrauensvoll zusammen. (Erneuter Beifall.) Dieses Vertrauen gründet sich auf unsere unvergleichlichen Truppen (Bravo!), auf ihre genialen Führer (Erneuter Beifall), auf das einheitlich und unerschütterlich zu- fammenstehende Volk, das so Großartiges in den hinter uns liegenden vier Jahren geleistet hat. Wir dürfen hoffen, daß der Allmächtige, der uns bisher geholfen, der uns von Steg zu Sieg geführt hat, diese Treue des deutschen Volles belohne.- Uber Einzelheiten wird nunmehr Staatssekretär v. Kühlmann selbst sprechen, um Mißverständnisse aus dem Wege zu' räumen. Staatssekretär des Auswärtigen Amtes v. Kühlmann: Graf Westarp hat am Schluffe der gestrigen Verhandlungen, denen ich leider infolge dringender Ämtsgeschäfte nicht bei wohnen konnte, verschiedene Kommentare zu meinen Ausfüh rungen gemacht, denen ich zum Teil beitreten kann, zum andern Teil aber nachdrücklich entgegenzutreten gezwungen bin. Ich habe gestern gesagt: „Wenn einmal der Moment gekommen sein sollte — wann er kommt, darüber möchte ich mir gegenwärtig auch nicht einmal eine Prophezeiung er lauben — daß die Nationen, die heute kämpfen, in einen Gedankenaustausch eintreten, so wird vor allem auch als Vor- bedingung nötig sein, daß man ein gewisses Vertrauen in die Anständigkeit und Ritterlichkeit der Gegenseite faßt. Wir hoffen, daß unsere Gegner einsehen werden, daß gegen die Mittel, die uns zur Verfügung stehen, der Gedanke an eine« Sieg der Entente Traum und Illusion ist: sie werden, wie Asquith von uns erwartet bat, seinerzeit den Weg finden, mit einem Friedensangebot an uns heranzu treten, welches den deutschen Interessen entspricht und den deutschen Lebensnotwendigkeiten genügt." Nun hat Graf Westarp in seiner Rede davon gesprochen, daß ich einen Appell an den guten Willen Englands gerichtet hätte. Das hat mir total ferngelegen. Dieser Appell richtet sich an niemand besonders, und aus dem Zusammenhang meiner Rede geht klar hervor, was die Ab sicht war: nämlich daß Verhandlungen von Partanient zu Parlament uyd von Rednerbühne zu Rednerbühne uns — darüber wird wohl ziemlich allgemeine Übereinstimmung herrschen — auf dem Wege zu einer Lösung kaum mehr wesentlich fördern können. . Ich habe betont, daß der Sieg die Voraussetzung aller diplomatischen Verhandlungen bleibt. Aber haben wir nicht Siege errungen, wie sie die Welt noch nicht gesehen? Erwarten die Feinde nicht jeden Augenblick neue Schläge? Sind das nicht Momente, die bei ihnen die Überzeugung oder die Nachdenklich keit auslösen müßten, ob es nicht verständiger wäre, jetzt den Weg der Verhandlungen aufzusuchen? Kein Wort von dem, was ich gesagt habe, kann den Siegeswillen unserer Truppen er schüttern. Auch ich habe volles Vertrauen wie wir alle. Wir vertrauen auf die Siege, die errungen sind und wir hoffen auf die Siege der Zukunft. An diese Siege wird sich dann die diplomatische Arbeit anschließen und anschließen müssen. Fortsetzung der Aussprache. Abg. Dr. Naumann (Fortschr. Vp.): Die günstige Lage Deutschlands gestattet durchaus, daß Worte gebraucht werden, wie sie der Staatssekretär gestern geäußert. Auch die Ein wirkung auf unsere Truppen, die von verschiedener Seite befürchtet wird, scheuen wir nicht. Das deutsche Heer betreibt diesen Krieg nicht wie die Engländer als riesenhaften Sport. Seine Erziehung für Pflichtgefühl leidet, daß es auch die Feststellung einer Auffassung erträgt, wie sie seitens des Staatssekretärs gestern erfolgt ist, und auch im Volk bereits überwiegt. Das Volk will keine Schön färberei. In einem Augenblick, wo in der Hauptstadt unseres nächsten Feindes schon die Eifendahnzüge gehen, um die Bevölkerung fortzubringen, wird man die Forderungen, die der Staatssekretär gestern gestellt bat. überall mäßig finden. An manchen Stellen heißt es. der Krieg muß so lange fort gesetzt werden, bis einer der beiden Gegner. Deutschland oder England, tot ist. Was machen wir aber dann, wenn beide halbtot sind? Abg. Stresemann: Die Rede des Staatssekretärs hat auf meine Freunde einen geradezu niederschmetternden Ein druck gemacht. (Stürm. Beifall.) Daß der Satz ausge sprochen werden kann, als wären alle unsere militärischen Er folge nicht hinreichend, um auf ihnen allein uns einen Frieden erreichen zu lassen, hätten wir nicht für möglich gehalten. Dieser Satz ist beweislos gegen über dem Stück Weltgeschichte, das wir eben erlebt haben. Den Frieden im Osten haben wir doch auch nicht durch die Gespräche der Staatsmänner erreicht, sondern durch Ludendorffs Hammer, wie ihn Lloyd George genannt hat (stürm. Minuten- langer Beifall, Zurufe bei den Soz. die Revolution). Ich kann mir nicht denken, daß der Staatssekretär nur hat sagen wollen, nachdem das Schwert das seinige getan hat, wird. die Diplomatie den Frieden bringen. Solche Selbstverständlichkeiten braucht der Staatssekretär nicht auszusprechen. Deshalb fragt sich das Volk: Sind denn Ereignisse eingetreten, die zu diesen Zweifeln berechtigen? Erfreulicherweise hat der Reichskanzler heute ausge sprochen, daß wir nicht zu zweifeln brauchen. Dei Staatssekretär aber hat gestern dem Volk Steine statt Brot gegeben. (Stürmischer Beifall.) Was hätte ein Lloyd George, was hätte ein Clemenceau aus solchen Stegen gemacht, wie wir sie errungen haben (minuten langer anhaltender Beifall). Warum glaubt denn di« Welt nicht an unseren SiSg? Weil unsere Staatmänner geradezu Angst haben, von diesen Siegen zu sprechen (erneuter anhaltender Beifall). Hoffentlich und die gestriger Ausführungen des Staatssekretärs durch die heutige Richtig stellung in ihrer Wirkung auf das Ausland abgeschwächi worden. Einzelheiten der Rede des Staatssekretärs wird ma» zustimmen können, nur sind sie zu unbestimmt. Der Redn« geht dann auf die Ostfragen ein und spricht besonders über dat Selbstbestimmungsrecht der Randvölker. Man wird Reß Frage nie lösen können, ohne in Konflikt mit den Jntereffu der benachbarten Völker zu geraten. Neueste Meldungen. Deutschland und Finnland. , Berlin, 25. Juni. Heute wurden im Auswärtigen Auch die Ratifikniionsurkundcn der zwischen Deutschland unH Fii-Mand abgeschlossenen Verträge ansgetanscht. Lloyd George über die militärische Lage. Loudon, 25. Juni. Auf eine Anfrage äußerte sic- Lloyd George über die militärische Lage wie folgt: Die Anzahl erstklassiger amerikanischer Truppen, die nach Europa übcrgesührt worden ist, genügt, um die Alliierten zu ermutigen und unsere Feinde zu enttäuschen. In den nächsten Monaten wird die Lage natürlich noch sehr bc- iorguiöerregcud sein. Aber vom Standpunkt der Alliiertest aus gesehen, verbessert sie sich nach und nach. Ohne den Anschein des Bluffs zu erwecken, kann ich doch sagen, daß die Generale der Alliierten voll* Vertrauen dem Ausgang entgegensetzen. Wir stehen am Vorabend große« Ereignisse. Vielleicht wird in den nächsten Stunden, ganz sicher in einigtu Tagen, eine große Schlacht geliefert werden, von der der Ausgang des Ganzen abhängen kann; aber die Alliertev waren niemals besser vorbereitet, den Stoß zu erwarten. Lehie Drahwerichte d« „WtLSdimffe« Tageblatt»«". Bewaffnete Dampfer versenkt. Berlin, 25. Juni. Amtlich wird gemeldet: Neue U-Boots« Erfolge im Sperrgebiet um Euglandr 18000 Br.-Rcg -To. Bon den versenkten Schifte» wurden drei bewaffnet» Dampfer an der Ostküste Englands auS stark gesicherte» Gelritziigen herausgeschossen. Der Chef des Admiralstabes der Marine. Die Herbeiführung einer Lösung der Viegicrungs- Krise in Oesterreich. Wien, 26. Juni, (tu.) Zur Herbeiführung einer Lösung der bestehenden Regierungskrise hat der Kaiser den Ackerbauminister Sylva-Tarenza beauftragt, sich mit den politischen Parteien darüber zu unterrichten, auf welcher Grundlage die Arbeitsfähigkeit des Parlaments wieder herzustellen wäre. Graf Sylva-Tarenza ist bereits im Abgeordnetenhause erschienen, um die Besprechungen mit den Parteiführern aufzunehmen. Wenn der Kaiser an der Absicht, das Parlament zu halten, festhält, dürste Herr von Seidler als erledigt gelten. Der Schwerpunkt Der Lage liegt nach wie vor im deutschen Lager. Es ist nicht ausgeschlossen, dah Gras Sylva Tarenza trotz der ausdrücklichen Beschränkung seiner Mission, schließlich auch der Nachfolger des Herrn von Seidler wird. Opposition gegen die Agitation der Lansdown- Haldan-Gruppe. Genf, 26. Juni, (tu) Die Lyoner Presse meldet au^ London: Die Regierung plane eine scharfe Opposition gegen dieAgitation der GruppeLansdown-Haldan.derenPartei- gänger eine versteckte pazifistische Agitation betreiben. Die Ermordung des Exzaren. Lugano, 26. Funi. Der Stockholmer Vertreter Des Corriere della Sera meldet das noch unbestätigte Gerücht von der Ermordung des Exzaren. Darnach hatte die Sowjetregierung den Behörden von Jekaterinburg des fohlen, den Exzaren wegzubefördern. Die Behörden hätten den Befehl mißverstanden und den Exzaren ge tötet. Aus Giadt und Lau-. Mitteilungen für diese Rubrik nehmen wir jederzeit dankbar entgegen. Wilsdruff, am 26. Ium Merkblatt für den 27. Juni. Sonnenaufgang 4^ Monduntergang 8" B. Sonnenuntergang 9^ Mondaufgang 1l<" R. — Die städtische Volksküche tritt mit heute, dem 600. Kochtage, in ihr 3. Betriebsjnhr ein. Ja den ver flossenen zwei Jahren wurden an 599 Kochtagen insgesamt 269300 Portionen ausgegeben. — Am 22. und 22. Zum fand in Riesa die 3-4. Landks- hauptversammlung des 150 Verbände umfassenden Wohltätigkeitsvereins „Sachs. Fechtschule" statt. Trotz der jetzt ungünstigen Relsemögtzchketten halten sich außer vielen Gästen allein (05 stimmberechligte Abgeordnete einge funden, stand doch diese Tagung unter dem Zeichen be sonders für die Zukunft wichtiger Beschlüsse. -Die umfang reiche Tagesordnung wurde in einer Dauersitzung von lO Uhr vormittag bis */r? Uhr abend unter Vorsitz des Herrn Eisenbahnsekretär Anders erledigt. In reicher Aus sprache einigte man sich über die Aufgaben der Vereine nach dem Ariege und die Wege zur E-Höhung der Aasfenbestände. Trotz des erheblich zurückgebliebenen Mitgliederbestandes konnten in Lachsen rund 25000 Mark an Unterstützungen im Jahre (9 (7 gezahlt werden. Line gewaltige Lumme bei einem Ulitgliedsbeitrag von 50 pfg. jährlich. Die Berichte 'verschiedener Vertreter ließen er- kennen, daß besonders in letzter Zeit, (auch in Wilsdruff) den Vereinen größere Beiträge von Gemeindebehörden, Industriellen und sonstigen Menschenfreunden zur Erreichung der vorgesteckten Ziele zugewiesen worden find. Alle An träge, die eine Latzungsänderung bedingen, wurden nach eingehender Aussprache einem ((gliedrigen Ausschüsse als Material überwiesen. Nach der Neuwahl des Landesvorstandes setzt sich derselbe wie folgt zusammen: ft Landesvorsitzender Herr Gberlehrer Airschen-Radeberg. ft Landesschriftführer Herr Hauptschriftleiter Hertwig-Großenhain und ft Landes kassierer Herr Gerichtsaktuar Schütz-Dresden. Wit herzlichen Dankesworten und mit einem warmen Mahnruf zur weiteren Arbeit zum Wohle hilfsbedürftiger schloß der Landesvor- sitzende die ebenso wichtige wie lehrreiche Tagung. — Sonntag war der kälteste Tag im Juni, der jemals seit Bestehen der meteorologischen Insblu!« (also seit (848) beobachtet worden ist. Aus überallher werden denn auch starke Wetterstürze, Stürme, niedrige Tages- und Nachttemperaturen, ja sogar Hagel- und Schneefall, ge meldet. Die rasenden Stürme haben viel Schaden an gerichtet, wie aus ziemlich allen Gegenden gemeldet wird. Auch inWilsdruff iftSturmschaden entstanden,Bäume wurden umgebrochen, Aeste abgerissen usw. Immerhin ist es hier noch verhältnismäßig gnädig abgegangen, während in anderen Gegenden Deutschlands der Sturm -och recht arg gehaust und mancherlei zerstört hat.
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