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heutigen Abend im Gopbof zum Goldenen Löwen aber mals eine Theateraufführung statt, auf die auch an dieser Stelle noch einmal hingewiesen sei. — Nach einer Entscheidung des Königs. Kriegs ministeriums daben sich twecks Durchführung der restlosen Kontrolle aller im wehrpflichtigen Alter stehenden Personen auch diejenigen zur Stammrolle und Landsturm rolle zu melden, die») zu Zuchthausstrafe verurteilt worden sind, b) durch Straferkenntnis aus dem Heere oder der Marine entfernt wurden, c) mit Verlust der bürgerlichen Ehrenrechte auf bestimmte Zeit bestraft sind, soweit sie sich im wehrpflichtigen Alter befinden. Als Wehrpflichtige haben zu gelten: Gediente Leute, die am 16. August 1869 und später geboren sind, ungediente Leute, die am 4. Dezember 4869 und später geboren sind. Die unter diese Bestimmung fallenden Personen haben sich in der Zeit vom 25. bis 30. Juni 1918 zur Stammrolle und Landsturmrolle anzu melden und zwar diejenigen, die gedient haben, bei dem zuständigen Bezirkskommando, und diejenigen, die nicht ge dient haben, bei der Ortsbehörde, (Stadtrat, Gemeinde vorstand). Bei der Meldung sind die im Besitze des sich Meldenden befindlichen Militärpapiere oder, sofern solche noch nicht ausgehändigt sind, die Geburtsurkunde vorzulegen. Zur Vornahme dieser Meldung sind, wenn der betreffende sie aus irgendwelchen Gründen nicht selbst ausführen kann, die Angehörigen oder die Arbeitgeber verpflichtet. Wer als Wehrpflichtiger oder Landsturmpflichtiger dem Aufrufe zur Eintragung in die Stammrolle oder Landsturmrolle in der vorgeschriebenen Zeit nicht Folge leistet, wir5 nach den gesetzlichen Bestimmungen mit Geldstrafe bis zu 30 Mark oder mit Haft bis zu drei Tagen bestraft, wenn nicht nach dem Militärstrafgesetzbuch noch höhere Bestrafungen ein treten. - ' — Dringende Bitte an unsere Regierung. Die „Dresdner Nachrichten" schreiben: Sachsen ist, wie bekannt, rnfolge seiner hochentwickelten Industrie innerhalb der Reichsorganisation der Versorgung mit Nahrungsmitteln ein Zuschußland, d. h. Sachsen — als abgeschlossenes Wirtschaftsgebiet angesehen — ist auf Zufuhren von Nahrungsmitteln aus anderen Gegenden Deutschlands oder aus dem Auslande von jeher angewiesen gewesen. Dies gilt natürlich seit Kriegsbeginn in besonderem Maße. Die sächsische Bevölkerung hat aber schon seit langer Zeit unter schwersten Einschränkungen hart zu leiden gehabt, und immer wieder muß man von Reisenden hören, daß nirgends die Verpflegunasverhältniss« der Bevölkerung so schlechte find, wie im Bundesstaate Sachsen. Vielfach ist hieraus die Meinung entstanden, daß innerhalb der Organisation der Versorgung mit Nahrungsmitteln im Reich« Sachsen ganz besonders schlecht bedacht ist. Reisende, die in Süd deutschland oder anderwärts sich aufgehalten haben, oder Süddeutsche, die vorübergehend in Sachsen weilen, sind ganz erstaunt über di« Verpflegungsverhältniffe bei uns. Alle diese Verhältnisse müssen in ganz Sachsen aufs schmerz lichste und peinlichste berühren. Das Deutsche Reich ist ein Bundesstaat, in welchem der Grundsatz gelten muß, alle für einen und einer für alle, d. h. wenn ein Bundesstaat auf der einen Seite für die Allgemeinheit verhältnismäßig mehr leisten kann wie ein anderer, so muß er seine ganzen Kräft« «insetzen, um die besonderen Aufgaben zu erfüllen. Derselbe Bundesstaat hat aber ein Recht auch darauf, daß ihm von allen anderen Gliedstaaten Hilfe wird, wenn er auf einem bestimmten Versorgungsgebiete außerstande ist, sich selbst das Nötigste zu beschaffen. Wir richten daher an die König!. Staatsregierung die dringende Bitte, immer wieder bei den zuständigen Reichsstcllen rechtzeitig vorstellig zu werden, daß Sachsen bei einer Verteilung irgendwelcher vorhandenen Bestände besser bedacht wird, als in der Ver gangenheit! — (M. I.) Großhandelspreise für Gemüse und Obst. Es wird darauf aufmerksam gemacht, daß in den festge setzten Großhandelspreisen für Gemüse und Dbst sämtliche Nebenunkosten, wie Transportkosten, Provision der Aufkäufer, natürlicher Schwund und Verderb der Ware, Stellung von packmaterial sowie dir allgemeinen Unkosten, inbegriffen find. Irgendwelche besonderen Entschädigungen dürfen nicht in Ansatz gebracht werden. Derjenige Großhändler, der sich zur Tragung dieser Nebenunkosten oder eines Teiles derselben nicht bereit erklärt, darf nicht den vollen Groß handelspreis, sondern nur einen entsprechend geringeren Preis für seine Ware verlangen. In solchen Fällen darf der Warenpreis zuzüglich der Nebenunkosten den Groß handelspreis nicht erreichen. - MWe Galdankauss-Wache - M vom 23.—3V. Juni 1918. -sei M M „Nicht durch Gerede werden die großen Fragen M U der Zeit entschieden, sondern durch Eisen." Z «M Otto von Bismarck. W» I Schmückt Euch mit Eisen und 'egt Gold und H M Juwelen auf den Altar des Vaterlandes! Seid M M edel und groß wie Eure Vorfahren, die das M Reich von 1871 — und Euch — ermöglichten! W Die Goldankaufsstelle für den Amtsgerichtsbezirk W M Wilsdruff befindet sich bei Herrn Stadtrat Wehner, W am Markt, und ist täglich während der üblichen W Geschäftszeit geöffnet. — (M. I.) Die Wildsruchtgenossenschaft m. b. H. Mit der Reichsstelle für Gemüse und Gbst und der von ihr geförderten Wildfruchtgenossenschaft m. b. H. in Berlin ist für das Königreich Sachsen von der Landesstelle für Gemüse und Obst im Einvernehmen mit den Kriegsamts stellen Dresden und Leipzig folgende Vereinbarung getroffen worden: Da für Waldfrüchte, insbesondere für Waldbeeren und Pilze, im Königreich Sachsen bereits eine rege private und gemeinnützige Sammeltätigkeit besteht, die durch die Tätigkeit der Wlldfruchtgenossenschaft auf keinen Fall be einträchtigt werden soll, wird die Wildfruchtgenossenschaft im Königreich Sachsen keine Sammeltätigkeit entfallen und keine Sammelstellenleiter zu gewinnen suchen. Vielmehr wird die Wildfruchtgenossenschaft ihre Tätigkeit im König reich Sachsen darauf beschränken, unverwertete Nederschüffe gesammelter Waren, wo sich solche finden sollten, anzu nehmen und der Verwertung, und zwar in erster Linie dem örtlichen Frischverbrauch und nur im Notfälle der Kon servierung, zuzuführen. Irgendein Zwang zur Ablieferung von Sammelgütern an die Wlldfruchtgenossenschaft besteht also nicht, sondern die Wildfruchtgenossenschaft wird nur freiwillige Ablieferungen entgegennehmen und dazu An nahmestellen einrichten. Die Wlldfruchtgenossenschaft wird jede Ausfuhr von Waldbeeren und Pilzen aus dem Königreich Sachsen unterlassen, da das Königreich für diese waren Bedarfsgebiet ist. Sie wird die von ihr gesammelten Güter bezw. die daraus hergestellten Waren im Königreich Sachsen nicht nur an Genossen, sondern an jedermann verkaufen. Es ist den Vertrauensmännern der Wildfrucht genossenschaft gestattet, im Gebiete des Königreichs Sachsen an die Ablieferer von Sammelgütern neben dem Sammelloh« Provisionen zu zahlen, auch ohne daß die Ablieferer Sammelleiter oder Genossen der wlldfruchtgenossenschaft sind. — Burkhardswalde. Am SonntaM abend veran stalteten die Lehrer und Kinder hiesiger SaWle einen vater ländischen Abend. Der zahlreiche Besuch übertraf alle Erwartungen. Die Kinder boten Gedichtsvorträge, Gesänge und kleine Gesamtspiele. Alle waren bestrebt, ihr Bestes zu geben, und es gelang ihnen vorzüglich. Die Pausen füllte Fräulein Tamme, Groitzsch, in liebenswürdiger Weise mit musikalischen Gaben am Klavier aus. Der Reingewinn des Abends, der zu gleichen Teilen der Lpdendorff Spende und dem Iugenddank zugeführt wird, beträgt (54,30 Mark. — Dresden. Die Landessammlung für die Ludendorff- Spende am 15. und (ö. Juni hat hier nach vorläufiger Zusammenstellung rund 82 YOO Mark erbracht. — Dresden. Herr (Dberkirchenrat Grieshammer, der langjährige Superintendent der Meißner Ephorie, jetzt im Ruhestand in Dresden wohnend, beging am Sonntag das Fest der goldenen Hochzeit. — Dippoldiswalde. Sonnabend wurden 8 Ferkel zu Markt gebracht. Die einzelnen Ferkel wurden mit 80 bis (00 Mark bezahlt. — Bautzen. Aus Anlaß des Königsbesuches im König-Albert-Werke stiftete dessen Inhaber Kommerzienrat Walter Reinhard 30000 Mk. zum Besten verwundeter und kranker Beamter und Arbeiter. Aus dem gleichen Anlaß erhöhte der Inhaber der Mechanischen Weberei und BaumwollabfaUspinyerei der Firma August pelz in Kirschau Fabrikbesitzer Max pelz die August-Pelz-Stiftung um 20000 Mk. und spendete der Windisch-Stiftung des Kgl. Sächs. Militärvereinsbundes (0000 Mk., damit aus dem Felde heimkehrende Arbeiter der Firma in dem vom Bunde errichteten Heim Freistellen erhalten. — Zwickau. Auf dem Marienplatze ergriff ein aus Zwickau stammender Soldat, der wegen Hochstapeleien festgenommen worden war, die Flucht. Die ihn begleitende Militärpatrouille gab nach vergeblichem Anruf drei Schüsse ab, die den Fliehenden an einem Arm und einem Bein verletzten. Er mußte im Krankenwagen ins Lazarett ge bracht werden. Der Schuß in den linken Unterschenkel war so schwer, daß das Glied abgenommen werden mußte Bald nach der Operation ist der junge Mann gestorben. — Sohland a. d Spree. Von einem einfahrenden Zuge überfahren und getötet wurde auf dem hiesigen Bahnhof der Handelsmann Schaarschmidt aus Sebnitz, als er das Gleis überschreiten wollte. Er konnte nur noch als eine unförmige, blutige Masse unter dem Zuge hervor- gezogen werden. Line Frau rekognoszierte den Toten an seiner Reisetasche. Kirchennachrichten für Donnerstag den 27. Juni. Kesselsdorf. Abends 8 Uhr Kriegsbetstunde, (k. Zacharias.) Sora. Abends Vs" Uhr Kriegsbetstunde. Limbach. Abends V-9 Uhr Kriegsbetstunde. Die heutige Nummer umfaßt 4 Seite«. Herausgeber, Verleger und Drucker: Arthur Zschunke in Wilsdruff. Verantwortlich für die Sckristleitung: Oberlehrer i. R. Gärtner, für de« Inseratenteil: Arthur Zschunke, beide in Wilsdruff. Mk mn MM ... WWltzS NNi> ÄkitG IlchmttllP VN 1-3-7 Ml im HM°l Inin mißm Mr" m dmN.ZmiMaö M Wil8-l M MsM SpreAunSk aö. 2513 Aus Anlaß unserer silbernen Hochzeit sind uns von allen ——— Seiten so überaus zahlreiche Ehrungen in Gestalt von Glückwünschen, wertvollen Geschenken und Blumenspenden zu teil geworden, für die wir > nur hierdurch unseren aufrichtigsten und herzlichsten Dank sagen. rs7o - ' ' Wilsdruff, am 24. Juni 1918. Ernst Hennig und Frau. Ein Schlosser lehrling für Bau und Maschinen ge sucht Max Döhnert, er«? Grumbach. Büberei' Druck macbt, dass auek eine eiutLoke DruoksLoste oebün Lnssiebl. Vie kueträruelrerei von ^rtkur Tsekunke in IVilsckrulk lietert stets ruderen Druck Heute morgen verschied plötzlich und unerwartet mein lieber Gatte, unser guter, treusorgender Vater und Bruder, der PrivatuS Robert Funke im 71. Lebensjahre. Sora, am 24. Juni 1918. Die trauernden Hinterbliebenen. Die Beerdigung erfolgt am Donnerstag nach mittags 3 Uhr vom Trauerhause auS. n« Mckt das „Wilsdruffer Tageblatt" Folk f Feldabonnement bei täglicher lUS IlllI! Zusendung monatlich 1,20 Mk. Gasthof zum „Goldenen Löwen" — Wilsdruff. Mittwoch de« 28. Juni abends 8 Uhr Gastspiel der Dresdner ßammerspiele. Direktion: Oswald Wolf. Ehemaliges Mitglied des Dresdner Albert-Theaters. Das Schloß der Sehnsucht. Lustspiel in 5 Akten von Anny Tanhuys, nach dem gleich namigen Roman, der unlängst in den .Dresdner Neueste« Nachrichten" erschienen ist. SL7 Darsteller: Erste Mitglieder guter Böhnen. Preise der Plätze: Vorverkauf: Sperrsitz 1,75, 1. Pl. l,25, 2. Pl. 0,75 Mk. Abendkasse: Sperrsitz 2,00, 1. Pl. 1,50, 2. Pl. 1,00 Mk. err» Vorverkauf im Theaterlokal. Vom Mittwoch den 26. ds. MtS. ab stelle ich wieder eine große Auswahl Fohlen belgischen und leichten Schlages, von 4—6 Monaten, bei mir preis wert zum Verkauf. 2»«r fiainsderg. k. Usslnrr. Güterdahnhofstraße 2. Fernsprecher: Amt Deuben 2SS