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MlsdmfferTageblali Nationale Tageszeitung für Landwirtschaft und Kein.Anspruch..auf Lieferung, der,Zeitung oder Kürzung des Bezugspreises. Rücksendung 1,eingesandter. Schriftstücke erfolgt nur, wenn Rückporto beiliegt. Das »WilsdruffsTäg^ ollen Werktagen nachmittags^ Uhr. - Bezugspreis monatlich 2.- AM. srel Haus, bet Postbestellung 1,80 AM. zuzüglich Bestellgeld. Einzelnummern1V Apfg. Alle Postanstalten und Post boten, unsere Austräger u. M» Geschäftsstelle, nehmen zu Derzeit Bestellungen Ml- Wochenblatt für Wilsdruff u. Umgegend gegen. In. Falle höherer Dewalt.Knegod.sochttger° - Betriebsstörungen besteht alle anderen Stände des Wilsdruffer BezukK Anzeigenpreis: die I spaltige Millimeterzeile (46mm breit) 7 Apfg., die 2spallige Millimeterzeile Der^amtlichen DÄanntk > machungen bei direkter Auftragserteilung 11 Apfg. ohneNachlaft, die 1 spaltige Text-Millimeterzeile (90 mm breit) 20 RpfA Nachweisungs-Gebühr: 20 Apfg. Vorgeschriebene Erscheinungstage u.Platz- A L k N s t t * ÄINl 6l Morschriftenr-werden^nach Möglichkeit berücksichtigt. ' Anzeigen - Annahme bis vormittags 10 Uhr Für die Richtigkeit der durch Fernruf übermittelten Anzeigen übernehmen wir keine Gewahr-^Ieder Aabattanspruch erlischt, wenn der Betrag durch Klage eingezogen werden muß oder^dec^2luftraggeber^,in Konkurs gerLL Das Wilsdruffer Tageblatt ist das zur Veröffentlichung der amtlichen Bekanntmachungen der Amtshauptmannschaft' Meißen, :des^Siadt-s rats zu Wilsdruff, des Forstrentamts Tharandt und des Finanzamts Nossen behördlicherseits bestimmte Blatt Nr. 96 — 93. Jahrgang Telegr.-Adr.: „Tageblatt* Wilsdruff-Dresden Postscheck: Dresden 2640 Mittwoch, den 25. April 1934 Amerikas Geheimpolizei. Seit Monaten sind in den Vereinigten Staaten von Amerika ganze Abteilungen von Militär, Polizei und Kriminalisten hinter dem berüchtigtsten Schwerverbrecher Dillinger her, ohne ihn bis jetzt gefangen zu haben. Unser nachstehender Artikel schildert die Organisation der amerikanischen „Division of Investigation*, der geheimen Fahndungsabteilung. Schon feit ungefähr drei Jahrzehnten gab es eine dem »Washingtoner Justiz-Departement unterstellte besondere fahndungsabteilung. Als im Frühling des wahres 1932 das Lindbergh-Baby geraubt wurde, das ^nan später tot auffand, setzte eine Welle der Empörung in allen Schichten der amerikanischen Bevölkerung ein, die der Regierung einschneidende Maßnahmen gegen das in erschreckender Weise zunehmende Verbrecherunwesen verlangte. So entstand die Washingtoner Fahndungs- «bteilung. Der Leiter der Fahndungsabteilung, John Edgar Hoover, war noch nicht dreißig Jahre alt, als er an ihre Spitze gestellt wurde. Bei der Auswahl seines Beamten stabes schlug er völlig neue Wege ein. Seine Mitarbeiter setzen sich heute aus Angehörigen aller möglichen Berufs schichten zusammen. Unter ihnen befinden sich Männer, die aus dem Rechtsanwaltstand, aus Sportkreisen, aus «er Lehrerschaft hervorgegangen sind; auch gibt es in Hoovers Abteilung frühere Piloten, Eisenbahner und Stenographen. Sie verfügt über insgesamt vier hundert Agenten. Hoover hat ein System durch- ^bildet, durch das im ganzen Lande an den höheren schulen von den Pädagogen geeignete junge Leute für feine Abteilung interessiert werden. . Wenn die Persönlichkeitsprüfung zur Zufrieden heit ausgefallen ist, wird der Anwärter bis ins kleinste "uf seinen Gesundheitszustand untersucht. Dann wird er, in die Übungsschule geschickt, in der er eine sechs- tvöchentliche Ausbildung erhält. Er erlernt die Abnahme und das Lesen von Fingerabdrücken, die Deutung von Handschriften, das Vergleichen von Schreibmaschinen schrift, die Unterscheidung von Pap lerarten, er wird zum Photographen ausgebildet und mit den modernsten Er findungen auf dem Gebiete der Kriminalwissenschaft ver traut gemacht. Außerdem lernt er mit der Schuß waffe und mit Tränengas umzugehen. Bevor er das Befähigungszeugnis erhält, muß er eine Scharf schützenprüfung bestehen. Der junge Anwärter wird in verschiedene Büros geschickt, um ältere Agenten bei ihren Fahndungsarbeitcn beobachten zu können. Nach einigen Wochen erhält er die ersten kleinen Aufträge, die cr unter der Aufsicht eines Instrukteurs auszuführen hat. Srst dann erfolgt die Schlutzprüsung. In jedem einzelnen Büro gibt es eine umfangreiche Bibliothek über Krimi- vaustik, mit der sich die Beamten genau vertraut machen müssen. Eine besondere Abteilung besteht aus Fachleuten, die das In- und Ausland bereisen, um neue Methoden auf dem Gebiete der Kriminalwisscnschaft zu studiereu. An der Spitze jeder Zweigstelle steht ein sogenannter Spezialagent, der von Tag zu Tag abgelöst werden taun. Die Agenten können innerhalb weniger Stunden von einem Ort des amerikanischen Riesenreiches an den anderen geworfen werden. In einer Woche arbeiten vicl- mcht dreißig Detektive der Fahndungsabteilung in Aew Dork an der Lösung eines Entführungsfalles, um - fwe Woche später an sechs oder sieben anderen Stellen, m Kalifornien, Texas, Virginia oder North-Dakota an evcnso vielen neuen Fällen zu arbeiten. Hoovers Stab befindet sich in dauernder Alarmbereitschaft. Oft benutzen seine Mitglieder schnelle Sonderflugzeuge, uni bei der Aufklärung von Verbrechen keine Zeit zu . verlieren. Im Januar konnte die Abteilung nicht weniger ms 2500 Verbrechen aufklären. Unter den gelösten Auf- «aben befanden sich außer den Entführungen vor allem ^trügerische Bankrottfälle, Vergehen gegen das Anti- -rust-Gesetz, Verbrechen auf hoher See und innerhalb ver Bundesregierung gehörenden Gebiets Betrugsfällc von Beamten und andere Vergehen. * Die neuesten Verbrechen des Raubmörders Dil- feiner Spießgesellen haben in allen Teilen «er Vereinigten Staaten größte Erregung her vorgerufen. Präsident Roosevelt hat jetzt persön- eingegriffen unixdie Beschleunigung der Behandlung er Gesetzesvorlagen angeordnet, die eine bessere Be- umpsung des Verbrecherunwesens ermöglichen sollen. Adolf Hüters Dank. Der Führer gibt bekannt: d? gutgemeinten Glückwünsche, die mir zu Geburtstage aus allen Teilen des Reichs und lim Auslände zugcgangcn sind, daukcichherz. A..,." ,.ru wurde ich allen denen, die meiner in treuer üd gedacht haben, im einzelnen antworten, bei der überaus großen Zahl der mir auk nicht möglich. Ich bitte daher, " Wegen meinen aufrichtigen Dank entgegen ^"^»nen. " Adolf Hitler." GewMger Erfolg Sogar 700000 Arbeitslose weniger im Mrz. Dio ursprüngliche Zählung noch um fast 150 000 überboten. Während nach den Berichten der Arbeitsämter die Zahl der Erwerbslosen in Deutschland im März 1934 um rund 574 000 geringer war als im Vormonat, ergibt sich nunmehr aus dem vorläufigen Ergebnis der Kran- kenkassen-Mitgliederstatistik, daß tatsächlich die Er werbslosigkeit im März um 719 588 Personen zurück- gcgangen ist. Die Zunahme der Beschäftigten ergibt sich in dieser Höhe aus den Neuanmeldungen zu den Kranken-Pflicht- verficherungen bei den Krankenkassen. Die Krankenkassen statistik verrät also, daß rund 150 000 bisher Er werbslose noch über die von den Arbeitsämtern gemeldete Zahl des Rückganges der Erwerbslosen hin aus wieder in den Arbeitsprozeß eingefügt werden konnten. In informierten Kreisen wird hierzu hervorgehoben, daß diese Differenz, die einen so erfreulichen Fortschritt der Arbeitsschlacht noch über die ersten amtlichen Mel dungen hinaus verrät, sich daraus erkläre, daß bei den Zahlen der Krankenkassen auch die sogenannte unsicht bare Erwerbslosigkeit in die Erscheinung tritt. Es sind also auch aus den Reihen der aus irgendwelchen Grün den nicht von der Reichsanstalt für Arbeitsvermittlung und Arbeitslosenversicherung betreuten Erwerbslosen rund 150 000 wieder in Lohn und Brot gekommen. zoMMonen Menschen in derArbeitSsront Neuordnung geplant. Der Organisationsleiter der NSDAP., Selzner, der zugleich Oraanisationsleiter der Deutschen Arbeits- der MWW. I front und der NS.-Gemeinschaft „Kraft durch Freude* ist, machte in Berlin interessante Mitteilungen über den Aufbau und die Neuorganisation der Deutschen Arbeits- l front. Danach seien heute in der Arbeitsfront über 22 Millionen schaffender deutscher Menschen zusammengefaßt. Wenn hierzu die in der Partei Organi sierten — ohne die SA. — gerechnet würden und noch diejenigen, die nach Erledigung ihrer Anmeldung bzw. nach Durchführung ihrer gegenwärtigen Werbeaktion Mitglieder seien, dann gehören der Deutschen Arbeits front Wohl wenigstens 30 Millionen Mit glieder an, die korporativ Angeschlossenen und die in der Landwirtschaft Tätigen eingerechnet. Mit Recht wies der'Redner darauf hin, daß es elnk Organisation in ähnlichem Ausmaß in der ganzen Welt- nicht gibt. Um zu verhüten, daß diese Riesenorganisation auseinanderfalle, sei eine Umorganifation der Deutschen Arbeitsfront in Aussicht genommen. Zur sicheren Garantie der Arbeit der Partei ebenso wie der Ar beitsfront werde die mustergültige Gliederung der Par tei auf die Arbeitsfront übertragen, so daß man auch hier künftig den Block, bestehend aus 25 Mitgliedern, die Zelle, die Betriebsgemeinschaft, die Ortsgruppe, den Kreis, den Gau und — als Newes — den Bezirk kennen werde. Der Bereich einer Ortsgruppe der NSDAP, entspreche dem Bereich einer Ortsgruppe der_Arbeitsfront usw. Zu dieser regionalen Gliederung trete die vertikale Gliederung der 18 Reichsbetriebsgemeinschasten, die eine Gliederung nach den Berufsständen darstellt, auf gebaut auf den einzelnen Betrieben über die Ortsgruppen bis zu ihrer obersten Spitze, der Reichsbetriebsgemein schaft. i Europäisches Konzert. Zwei diplomatische Reisen haben zur Zeit das große Interesse der europäischen zwischenstaatlichen Politik. Ein mal die Fahrt des französischen Außenministers Bar th o u nach Polen und der Tschechoslowakei, zum anderen die Reise des italienischen Staatssekretärs des Auswärti gen Suvich nach Paris und London. Beide stehen in engem Zusammenhang miteinander. Suvich versucht nach der brüsken französischen Ablehnung weiterer Abrüstungs gespräche unter Abwälzung der Schuld auf Deutschland, die deutsch-französischen Beziehungen wieder besser zu gestalten und Frankreich von seinem hartnäckigen Stand punkt abzübringen. Italien glaubt, daß es besser sei, die Risse in der gegenwärtigen Struktur der Rüstungslage auszubessern, als alles zusammenstürzen zu lassen. Es hat ebenso wie Deutschland ein Interesse daran, daß Frank reich seine Rüstungen einschränkt und begrenzt, stößt aber dabei immer auf die französische Bedingung, daß Deutsch land dann keine Gleichberechtigung erhalten soll. Daß es diese als u n u m st ö ß l i ch e s Recht Deutschlands anerkennt, hat Mussolini ja schon oft und nachdrücklich erklärt. Ebenso ist England bemüht, die Rolle des unparteiischen Schiedsrichters im deutsch-französischen Meinungsstreit zu spielen. Während dieser Bemühungen schickt Frankreich seinen Außenminister erst einmal auf Erkundungsfahrt, in der Hoffnung, daß dieser mit guter Botschaft aus dem Osten und Südosten sür Frankreich zurückkehrt, damit bei den weiteren Verhandlungen zwischen Italien, England und Frankreich die französische Stellung als gefestigter gelten und es sich dann stark machen kann für seine letzten Entscheidungen. Dieses „Sich starkmachen" ist ja bei allen zwischenstaatlichen Verhandlungen die Hauptsache, denn letzten Endes kommt es ja dabei nicht so sehr, wie im innerstaatlichen Verhältnis, auf das Recht, sondern auf die Macht an. Daher kann Deutschland, will es nicht überhaupt aus dem Zusammenspiel der europäischen Staaten ausgeschaltet und zum Spielball fremder Macht- gelüste werden, nie und nimmer auf seine Rüstungs forderungen verzichten. Nicht zum Angriff auf andere Völker, was ein Wahnsinn wäre, sondern zum Abwehr drohender Vergewaltigung und zur Wiederherstellung seiner wirklichen staatlichen Souveränität. Auch die Außenhandelspolitik bedarf einer solchen Stütze der Macht, wie die Geschichte immer wieder gezeigt hat, und eine gesunde Außenhandelsbilanz ist eine der Grundvoraussetzungen für die Wiederbelebung des deutschen Arbeitsmarites. Haben wir aber erst einmal eine solche wirtschafts- und wehrpolitische Machtstellung selbst nur in bescheide nem Ausmaß, dann sind wir zwar noch weit davon ent fernt. eine erste Geige im Konzert der europäischen Völker zu Melen, aber man wird sich dann bemühen, uns zn dem Zusammenspiel heranzuziehen. Jetzt klingr die Melodie ohne uns dünn und dürftig, nach einem Wiedererstarken Deutschlands würde ein Konzert sHne uns eine uner- träglicheD iss o « «EL ergebe«. darthous Abmachungen mit püsudsli. Angeblich Unveränderlichkeit des französisch-polnischen Bündnisses. über den zweitägigen Besuch des französischen Außenministers Barthou in der polnischen Hauptstadt wurde jetzt in Warschau eine amtliche Mitteilung herausgegeben, in der vor allem auf die Unterhaltungen hingewiesen wird, die Barthou mit dem polnischen Außenminister Beck und Marschall Pilsudski hatte. Dabei sei festgestellt worden, „daß die Grundlagen des polnisch-französischen Bündnisses absolut un verändert bleiben und daß dieses Bündnis ein wichtiges konstruktives Element in der Entwicklung der europäischen Politik bildet". Die Prüfung der großen aktuellen Fragen habe den „gemeinsamen Willen beider Regierungen bekräftigt, die loyale Zusammenarbeit beson ders zugunsten des europäischen Friedens sortzusetzen". * «Kein Bündnis auf Gnade und Llngnade.* Interessant sind in diesem Zusammenhang die War schauer Presse st im men. Die regierungsfreundlichen Blätter begrüßen an sich die neubestätigte Dauerhaftigkeit des Bündnisses mit Frankreich, betonen aber anderer seits scharf unter dem Gesichtspunkt der Selbständig- keit Polens, daß dieses Bündnis nicht bedeutet, „sich fremden (d. h. französischen) Einflüssen unterzu ordnen". Besonders , deutlich äußert sich das regie rungsfreundliche Blatt „Slowo": „Kein Bündnis kann uns Nutzen bringen, wenn wir dem Bundesgenossen auf Gnade oder Ungnade preisgegeben sind". (!) Die War schauer Blätter heben seiner besonders klar die Bedeu tung des deutsch-polnischen Abkommens hervor, das, wie der „Kurjier Poranny" sagt, „für die Befriedung Europas eine Wohltat ist". Hirngespinste der Auslandspreise. Amtliche deutsche Feststellung zu den geheimnisvollen Wen- papicrkäufen des Obersten Norris. In den internationalen Börsenplätzen ist in den letzten Monaten ein Oberst Norris aus gefallen, der zu augeblich erheblichen Beträgen deutsche Wertpapiere auskauft. Da diese Ankäufe zu steigen den und hohen Kursen getätigt lein sollen, zerbricht man