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Mdmffer Tageblatt alle anderen Stände des Wilsdruffer ÄeziM Anzeigenpreis: die 1 spaltige Millimeterzeile (46 mm breit) 7Rpfg., die 2spaltige Millimeterzeil?Der amtlichen Dekannt'-M Mionale Tageszeitung für Landwirtschaft und «SSLSL w»»enbl°u lür WilSd-u!, L rNWdLVSK '»NN Anspruch auf 4 Betriebsstörungen besteht ui Girierung der Zerrung oder Kürzung des Bezugspreises. Rücksendung xeingesandter Schriftstücke erfolgt nur, wenn Rückporto beiliegt. machungen bei direkter Auftragserteilung U Rpfg. ohneNachlaß. die 1 spaltige Text-Millimeterzeile (90mm breit) 20RpfgL Nachweifungs . Gebühr: 20Rpfg. Vorgeschriebenq Erscheinungstage u.Platz- Fernsprecher * Ami Wl!§druff Nr?6) Vorschriften werden-nachl Möglichkeit berücksichtigt. ' - ^»Anzeigen - Annahme^bi« vormittags 10 Uhr Für die Richtigkeit der durch Fernruf übermittelten Anzeigen übernehmen'wir keine Gewähr. Jedem -- - - Rabattanspruch erlischt, wenn der Betrag durch Klage eingezogen werden muß oder decjAuftraggeber.inKonkurAgera^ as Wilsdruffer Tageblatt ist das zur Veröffentlichung der amtlichen Bekanntmachungen der Amtshauptmannschast Meißen, des^Städts rats zu Wilsdruff, des Forstrentamts Tharandt und des Finanzamts Nossen behördlicherseits bestimmte Blatt Nr. 103 — 9Z Jahrgang Wilsdruff-Dreßden Telegr.-Adr.: „Tageblatt" Postscheck: Dresden 2640 Freitag, den 4. Mai 1934 Vom Klassenkampf zur Betriebsgemeinschast. .... Aiit dem ersten Mai, bekräftigt durch die Ver- Vertrauensräte in den Betrieben, sind die Reste der Klaffenkampfidee —, die doch so rein materialistisch ist — aus der deutschen AMschasi hinausgekehrt werden. Das, was Marx und ^"gels vor fast 100 Jahren predigten und was während AM einsetzenden Wirtfchaftscntwicklung gerade in e. d die Parole von Millionen geworden war, ist die nationalsozialistische Idee der Volks- und Be- rieosgemeinschaft fast widerstandslos überwunden wor- m; nur noch eine brüchig und rissig gewordene Fassade urde zertrümmert, als am 2. Mai vergangenen Jahres M deutsche Nationalsozialismus die Gewerkschaften „.AMchob und das Ziel an ihre Stelle setzte, nun die ME deutsche Arbeitsfront zu schaffen und diese mit dem "^ken einer wirklichen „Ordnung der natio nalen Arbeit« zu erfüllen. .cun ist dieses Gesetz am 1. Mai in Kraft getreten, ^.aber nicht nur eine wirtschaftliche und sozial- Mchche Bedeutung hat, sondern zu einem Eckpfeiler ..^nationalsozialistischen Etaatsgcbäudes wird, viel- .'Hl Überhaupt zum wichtigsten Eckpfeiler! Dabei kommt ° rave den Vertrauensräten eine besondere Auf- A.E ),u. Schon im Namen kommt zum Ausdruck, wie -Meidend anders ihre heutige Aufgabe ist, als jene es war, die höchst absichtlich vom Marxismus mA Betriebsräten zugeteilt war; diese sollten den n^^ampfcharakter des Verhältnisses zwischen Unter- ^ Mern und Arbeitern vertiefen, sollten Stellung und ^rantwortung der Werkleitung unterhöhlen, um die L^Misierung« der Wirtschaft ein- und durchzuführen. ° «orderte es die Theorie des Marxismus, fo forderten ? Massen, die unter wilden Riesenstreiks das Be- uebsräiegesetz und dessen „Verankerung« in der Wei- narer Verfassung verlangten; aber die Praxis sprach in noereu Worten! Immer leiser wurde die Sprache der selbst schon längst oft als ganz überflüssig vorkom- M°EN Betriebsräte, und über jene Verankerung ging E Wirklichkeit sehr schnell hinweg. Laß mir dem Zusammenbruch vom November 1918 i aussehen konnte, als ob es fast zu einem Sieg des Mar- AA und der ihm anhängenden Gewerkschaften kam, mtgedanke einer Arbeitsgemeinschaft in ein paar MHEn von der Parole des Klassenkampfes nieder- lullt wurde, — daran habe, wie gerade der Träger .uv Führer der Deutschen Arbeitsfront, Dr. Ley, in den tzten Monaten recht ost ausführte, auch das Unter- cymertum sein reichlich Teil der Schuld; und nicht allein u> die Wühlarbeit marxistischer Gewerkschaftssekretäre uns Alrückzusühren, daß eine so tiefe Kluft quer durch her Volk ging und sich noch immer mehr zu vertiefen MA "" dl? Zeit der früheren Lohn.- und Tarif- ^lvandlungen zurückdenkt, wird noch nicht vergessen daß der Arbeiter oft nur als ein mehr oder weniger '"Hdezahlier — Unkostenfaktor im Betriebe betrachtet 'm .behandelt wurde, den man allzu gern durch die Maschine ersetzte. Auch von dorther sah man im roeuer nicht den Volksgenossen genau so wie umgekehrt. M.. M m die Erringung auch aus volkswirtschaftlichen -.l.uuoen notwendigen sozialen Friedens zwischen Werk- ^uler und Arbeitern eines der Ziele des Gesetzes zur w^uung der nationalen Arbeit. Noch größer aber ist die l, , endigkeit dieser Erringung aus Gründen der natio- -Mu Volksgemeinschaft und des inneren Zusammen- ^'Unvs rm Geiste gegenseitigen vollsten Vertrauens, und sg 'UM beißt — äußerlich gesehen — eben nicht mehr w'..'Eds-, sondern Pertrauensräte, die gleichsam eine AM darstellen zwischen der Belegschaft und dem Werks- : 'A Aber diese Räte werden nun nicht mehr bestimmen, AMn nur raten dürfen. Die ganze Verantwortung, die uA'M.rMrung jedoch liegt bei der Leitung des Be- bin - ' dm ihre Arbeit — und das ist nach dieser Richtung imMAM"punkt der Idee des Nationalsozialismus und deutlich genug zum Ausdruck gebracht — als „offi- Treuhänder« Eines Stücks des Volksvermögens zu dvi sie zu f'"h Maschinen, sondern auch Menschen ist ^HE Freiheit und Verantwortung des Werksleiters eme gewaltige Aufgabe, die eine wirkliche Führer- ict^r» - verlangt, weil das deutsche Volk, die Arbeiter- ein° d""de jetzt noch viel weniger ertragen könnte, d»n s Uruchtigkeit dort zu sehen, wo Arbeit beschafft wer- umA. Gedanke des restlosen Wiederaufbaues .^Hast, wie ihn der Nationalsozialismus zur lickUo«. M werden ließ, gab dem Unternehmer die Möq- ch Ligene verantwortungsbewußte Initiative, Wagemut an jenem Wiederaufbau teilzu- oll die nationale Arbeit, aber, wie über ¬ bau " n,,n auch unerbittlich eine mit Vieser Frei- tnw Leistungsfähigkeit. Vom Unternehmertum L °°". Arbeiterschaft wird in jenem Gesetz zur Ordnung Le.»'v.^vlen Arbeit der Volleinsatz aller Kräfte gefor- V o i g j Arbeit des einzelnen dem ganzen MM zum Reich - trotz M Schiwe! Das führende Organ der SaardeuWen ans zwei Wochen verboten! Willkürakt der Saarregierung gegen di« Zeitung „Deutsche Front". Die landfremde Regierungskommission des Saar, gcbiets hat die Zeitung „Deutsche Front" auf die Dauer von zwei Wochen verboten. Das Verbot erfolgte, weil die Zeitung bei Schilderung des bekannten Vorfalles mit der roten Fahne in Saar brücken am 1. Mai gesagt hatte: „Herr Macht (bekannt lich ein übelberüchtigter „Emigrant«, jetzt Polizeikom missar in Saabrücken) gab nun erst recht den Befehl zu energischer Räumung, die auch eigenartigerweise dement sprechend durchgeführt wurde.« Dadurch habe das Blatt „in nicht mißverständlicher Weise dem Befremden Aus druck gegeben«, daß Beamte der Polizei dem Befehl ihres Vorgesetzten Folge leisteten, was „eine schwere Gefährdung der öffentlichen Ruhe und Sicherheit« darstelle. Ferner hat das Blatt an einer Stelle davon gesprochen, daß „immer noch marxistische Landesverräter ihr ohn mächtiges Lügengewäsch schreiben". Darin wird eine Beleidigung politisch „Andersdenkender" erblickt. Zurück zum Reich — trotz aller Schikane! Die Zeitung „Deutsche Front« ist das führende Organ der Saarländer, die sich zur Deutschen Front zu- fammengeschlossen haben. Diese Deutsche Front, die über den Klassen und Parteien steht, hat nur einen Zweck: Zurück zum Reich! Trotz aller Anfeindungen hat sie in einer bewunderungswürdigen Diszi plin sür Ruhe und Ordnung an der Saar gesorgt. Das Verbot ist leider wieder ein Beweis für die Parteilichkeit der Regierungskommission. Die geschilder ten Vorfälle entsprechen durchaus der Wahrheit. Die ein seitige Stellungnahme des Regierungspräsidenten Knox wird durch dieses unglaubliche Verbot erneut bestätigt. Während dieseparatistischePresseim Saar-- aebiet sich die größten Beleidigungen deutscher Staatsmänner erlauben darf, während sie unverhohlen zum Bürgerkrieg aufhetzt und in einer unglaub lichen Weise Männer der Deutschen Front herabzu- zsehen versucht, darf sich auf der anderen Seite die deutsche Presse noch nicht einmal der Wahrheit «bedienen. > Aber dieses Verbot der „Deutschen Front" wird nut dazu beitragen, die Gesamtheit der Deutschen an der Saar noch enger zusammenzuschließen und ihren Willen noch stärker kündzutun: Zurück zum Reich — trotz aller Schikane! Zweibrücken liegt in der Pfalz! Sonderbare Geographiekenntnisse französischer Presseleute. Ein Teil der französischen Presse ist in' merkwürdige Lrregnng darüber geraten, daß Reichsminister Dr. Goebbels am 6. Mai in Zweibrücken sprechen wird. Ja/ man will dem ahnungslosen französischen Leser weiß machen, Zweibrücken sei im Saargebiet gelegen. Die ,Action Francaise« fordert sogar, daß auch ein franzö- äscher Minister in Zweibrücken sprechen müßte. Es erübrigt sich, über diese unfreiwillige Komik Worte zu verlieren. Nur zur Auffrischung des geographischen Wissens sei den aufgeregten Herren in Paris ein Blick auf die Landkarte empfohlen; dort können sie es schwarz auf weiß lesen, daß Zweibrücken in der Pfalz liegt! Zer ReWrM der IMW-MM. Rundfunkrede Habichts. In München hielt Landesinspekteur Habicht einen Rundsunkvortrag über „Die österreichische Ver fassung 1934", in dem er u. a. ausführte: Der österreichische Nationalrat hat sich bekanntlich selbst aufgelöst und alle Rechte, die ihm als der Ver tretung des östereichischen Volkes zustanden, der derzei tigen Bundesregierung übertragen. An der betreffenden Sitzung nahmen von 165 Abgeordneten, die die bis zu diesem Tage gültige Versüssung vorsah, nur 76 Abgeord nete — also weniger als die Hälfte — teil, und von diesen wiederum stimmten nur 74 für die Auflösung des Nationalrates, nachdem sie zuvor sämtliche von der Regierung Dollfuß seit der Ausschaltung des Nationalrates am 5. März 1933 erlassenen 47 Notverordnungen — auch die offenkundig verfassungswidrigen — gebilligt hatten, ohne deren Wortlaut zu kennen, nachdem sie der Ratifizierung des Konkordats mit dem Heiligen Stuhl zugestimmt, die ihnen gar nicht bekannte neue Verfassung angenommen und schließlich durch An nahme eines Ermächtigungsgesetzes der Regierung Dollfuß die Blankovollmacht für ein Übergangs gesetz erteilt hatten, von dessen Inhalt, Umfang und Wortlaut sie wiederum keine Ahnung besaßen. Durch diesen Beschluß ist das Volk Österreichs — nachdem es das allerdings seit dreizehn Monaten praktisch ohnehin schon war — nunmehr auch formell restlos ausgeschaltet Warden von jeder weiteren Mitbestimmung an der künftigen Gestaltung seines Schicksals. Habicht untersuchte sodann die Rechtsgültig keit der Dollfuß übertragenen Vollmachten und kam zu folgenden Schlußfolgerungen: Es fehlte die rechtsgültige Verabschiedung der neuen Verfassung durch den Nationalrat, da dieser nach dem verfassungswidrigen Entzug der Mandate der Sozialdemokraten und der Abgeordneten des steirischen Heimatschutzes und der Teilnahme von weniger als der Hälfte der Gesamtzahl der Parlamentsmitglieder bei der entscheidenden Abstimmung überhaupt nicht be schlußfähig war. Es fehlte weiter die rechtsgültige Bestätigung durch den Bundesrat, denn auch dessen letzte Zusammensetzung erfolgte unter Bruch der verfassungsmäßigen Bestimmungen, und es fehlte schließlich als wichtigstes vollständig die Zu- Limmuna des Volkes, dem mau Lein Recht auf. Mitbestimmung durch Volksentscheid einfach auf dem Notverordnungswege entzogen hatte. Damit aber verliert auch die Unterschrift deS " Bundespräsidenten unter der neuen Verfassung ihre Gültigkeit. Mit der Art der Inkraftsetzung der neuen Verfassung hat die Regierung Dollfuß, nachdem sie das auf Teil gebieten schon vorher wiederholt getan, den Boden des formalen Rechtes nunmehr endgültig und voll ständig verlassen. Die letzte Tagung des Nationalrates war nichts anderes als eine Versammlung der auf gewaltsamem Wege von allen ihren Konkurrenten befreiten chri st lich sozialen Mandatare, ergänzt durch einige Hospitanten des Heimatschutzes, und diese Ver sammlung hob die geltende Verfassung auf und prokla mierte an ihrer Stelle unter dem Namen einer neuen Verfassung die Totalität der Christlichsozialen Partei. Die Kontinuität des Rechts ging dabei in die Brüche, er richtet und gesichert aber wurde statt ihrer die Kontinui-i tät der Christlichsozialen Partei, die in der Vaterlän dischen Front eine fröhliche Auferstehung feierte, während vor den Toren des Parlaments ein getre tenes und geknechtetes Volk vergebens nach seinem Recht schrie. Die Führung der nationalsozialistischen Bewegung Österreichs könne sich daher vollinhaltlich jenem feierlichen Protest und jener Anklageerhebung gegen das mit der Brachialgewalt der Bajonette herr schende Dollfuß-Regime anschließen, die der Sprecher der Großdeutschen Volkspartei in jener letzten Sitzung des Nationalrates abgab und deren Inhalt, dessen Wieder gabe der österreichischen Presse streng- verboten wurden Die nationalsozialistische Bewegung Sstereichs erhebe ferner mit besonderer Schärfe Einspruch dagegen, daß oie österreichische Regierung ihre verfassungswidrigen Maßnahmen begründet mit der Notwendigkeit, die Selb ständigkeit und Unabhängigkeit Österreichs gegenüber dem Deutschen Reich „verteidigen" zu müssen. Sie stellt demgegenüber feierlich fest, daß die deutsche Reichsregierung zu keinem Zeitpunkt jemals die Selb ständigkeit Österreichs bedroht hat, und daß mit dem Schlagwort von dxr geplanten „gewaltsamen Gleichschal tung Österreichs" die Regierung Dollfuß nur einen der Kriegsschuldlüge gleichzustellendeu internationalen .Kampfruf aller Feindedes deutschen Volkes sich Lv eigen macht. Diele Art. der Äerieidiauiia dLr .Selb-