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MdmfferTageblalt Das Wilsdruffer Tageblatt ist das zur Veröffentlichung der amtlichen Bekanntmachungen der Amtshauptmannschast Meißen» des Stadt-- rats zu Wilsdruff, Les Forstrentamts Tharandt und des Finanzamts Nossen behördlicherseits bestimmte Blatt alle anderen Stände des Wilsdruffer Bezirks Anzeigenpreise laut ausliegendcm Tarif Nr. 4,-— Nachweisung2-Grb ühr S2O,Rpfg-^— Varg-schrieben« Erscheinungstagc und Platzvorschrislen . werdetnachriMöglichkeit ^berücksichtigt^«—»Anzeigen - Annahmel bis vormittags w Uhr. . ,. ... Kür Lie Richtigkeit deö durch Fernruf Lbermit- F L l N s p k k ch k k l Amt WtlsdrUfs Nv. 6 teilen Anzeigen übernehm men wir keine Gewähr. ' " Jeder Rabattanfpruch; erlischt, wenn Ler. Betrag, durch Klage eingczogen werdens odcvi der'.Auitraggcbev iw>Konkurs gerät-. Nationale Tageszeitung für Landwirtschaft und T!°s'.Wilsdruffer Tagedlätt»r»richein,>an allen Werktagen nachmittags 4 Uhr. 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Der national sozialistische Staat hat ein anderes Verhältnis zur Jugend wie der Staat von gestern und der Staat von vorgestern. Er weiß, daß die Millionen der Heranwachsenden Generation für das kommende Schick sal der Nation vielleicht der wichtigste Teil des Volkes hnd. Für die nationalsozialistische Bewegung, die Trägerin unserer Revolution, ist die Jugend der wich tigste Faktor des Sieges ihrer umstürzenden Ideenwelt. Die nationalsozialistische Bewegung weiß, daß ihre Revolution erst dann geistig den Sieg errungen haben wird, wenn die Millionenmassen der deutschen Menschen nicht nur instinktiv und durch die politische Leistung des Staates innerlich mitgerissen sich zum Nationalsozialis mus bekennen, sondern wenn die deutschen Menschen durch die jahrelange Schule nationalsozialistischer Er- zlenung gegangen und überzeugt in ihrem Geiste denken, opfern gelernt haben. tu. Anführung des Staatsjugendtages, der eine ein- Etappe auf dem Wege zur svstematischen Er- , kommenden nationalsozialistischen Nation fein ein historischer Akt der nationalsozialistischen dc» m Der Chef vom Dienst der NSK. bat deshalb " ^"^sjugendführer gebeten, in einer Unter- , ung die Entstehung des Staatsjugendtages und die m seinem Rahmen beabsichtigten Maßnahmen der deut schen Presse zu nmreißen. ' öaldur von Schirach betonte gleich am An- wng des Gesprächs, daß die Grundidee des Staats- lugendtages auf den Führer selbst zurück- P c k e. Der Gedanke einer solchen staatlichen Maßnahme wue dann die beteiligten Persönlichkeiten und Dienst stellen bereits seit längerer Zeit beschäftigt. w.Lebendig erzählt Schirach davon, daß der fetzige Echserzichungsminister Rust bereits vor seiner Er nennung zum Reichsminister mit ihm oft und eingehend mcse Frage besprochen hat. Rust, der bereits in den iiamvsjahren als Gauleiter immer ein herzliches Verständ- ws für die Hitlerjugend gehabt und ihre Arbeit in seinem auch unter persönlichen Opfern zielbewußt gefördert hat, hat nun als Reichsminister der HI. den Staats- «ugendtag gegeben. , Der vom Reichsminister Rust verkündete Staats- Mcndtag gebe der gesamten Jugendarbeit ein neues Zeucht. Bisher habe die HI. kein Recht an der Jugend gehabt, sie habe nur zusätzliche Erziehungsarbeit geleistet, ^etzt sei auch offiziell in die Erziehung ""kommenden Geschlechtereingeschaltet. .. Der Neichsjugendführer wies dabei besonders darauf "fp' daß nur dieMitglieder d e r H I. vom Unter- am Staatsjngendtag befreit fein werden und befaßte oann noch eingehend mit der Frage der Ausdehnung siaatsjugendtages auch aus die Jungarbeiter- kwaft. Es sei ganz selbstverständlich, daß der Staats- Mendtag nicht einseitig der Schülerschaft zugute kommen °"tfe. Damit wäre weder der HI. noch ihrer national- wnalistischen Erziehungsarbeit gedient Schirach weist anbei daraus hin, daß die HI. zu 80 Prozent aus Jungarbeitern besteht, die den Staatsjugendlag auch körperlich am nötigsten haben. Die Reichsjugend- fuhrung sieht daher ihre Aufgabe darin, auf eine Aus dehnung des Staatsjugendtages auf alle Jugend lichen vom lO. biszum t8. Lebensjahr hin zuwirken. Die Schwierigkeiten werden dabei nicht unter schätzt, doch könne kein Zweifel darüber bestehen, daß bei einigem guten Willen der Beteiligten ein Weg gefunden werden kann. übrigens hat sich heute schon eine große Anzahl deut scher Unternehmer freiwillig zum Gedanken des Staats- lugendtages bekannt. Der Staatsjugendtag soll die deutsche Jugend von den Schulbänken und den Fabriken weg ins Freie führen. Er soll einen körperlichen Ausgleich schaffen und so nicht nur zur geistigen Erziehung, sondern auch zur körperlichen Gesunderhaltung unserer Heranwachsenden Jugend dienen. Der Staatsjugendtag soll jo ein Sp or 1- und Wandertag werden. Außer dem Sonnabend, der voll der Arbeit der HI. zur Verfügung steht, soll in Zukunft nur noch der Mittwochabend mit HJ.-Dienst belegt werden. An diesem Abend werden die Heimabende der HI. abgehalten werden. Es ist geplant, diese Heim abende durch Rundfunkübertragung der Abteilung Rund funk der Reichsjngendführung zentral für das ganze Reich wöchentlich auszugestalten und so eine eindrucks volle geistige Erziehung in ihren Mittelpunkt zu stellen. Aus dem stillen Ärbeitsraum der Ncichsjngendsüh- rung begleitet uns das Wissen, daß die Hitlerjugend nicht vur vom Staat eine gewaltige Aufgabe übertragen er hielt, sondern daß sie auch mit Verantwortungs- bewubtfeinundLielllarbeit diese Auiaabe so Adolf Hitler Wh MM in MW Am heutige nDonnerstag. Nachdem es seit langem der Wunsch des italienischen Regierungschefs und des deutschen Reichskanzlers war, sich persönlich kcnnenzulerncn und sich über die allgemeine politische Lage zu unterhalten, werden sich die beiden Staatsmänner heute, am 14. Juni, in Venedig treffen. Ein Artikel Alfred Rosenbergs. Berlin, 14. Juni. Zur heutigen Zusammenkunft zwi schen Hitler und Mussolini schreibt Alfred Rosenberg im „Völkischen Beobachter" u. a. Heute, Donnerstag, trifft der Führer und Reichskanzler auf italienischem Boden ein. Damit ist eine Begegnung zustande gekommen, die auf jeden Fall von geschichtlicher Bedeutung ist. Es treffen sich zwei Männer, wel che die Achse des Weltgeschehens herumgedreht haben und ein Europa, das dank demokratischer Unfähigkeit und marxistischen Zerstörungswahns dem Abgrund entgegenraste, vor der Zer trümmerung retteten. Faschismus und Nationalsozialismus, in der Richtung gegen das 19. Jahrhundert gleichgerichtet, haben ihre eigenen, aus der Seele der italienischen und der deutschen Nation entsprungenen Impulse. Sie werden gesormt und ge färbt von den verschiedenartigen Traditionen der beiden Völ ker, und der Ausbau beider Eedankenrichtungen in der jedem Volke entsprechenden Weise ist die große Aufgabe einer neuen Gestaltung Europas durch Neugeburt einzelner Nationen. Darüber hinaus aber stehen beide großen Führer vor der Aufgabe, Gesamteuropa zu bewahren vor der kommunistischen Zersehungsarbeit und alle jene mit zum Kamps aufzufordern, die guten Willens sind, dieser Zersetzung nicht Vorschub zu lei sten. Die kommunistische Internationale hat gerade in den letz ten Wochen geheime Anweisungen an ihre Zentren in Europa erlassen, ihre Politik überall dahin einzurichten, zwischen Fa schismus und Nationalsozialismus Kluften aufzureißen und das Ziel zu verfolgen, Italien und Deutschland zu verfeinden und auseinander zu reißen. Nebenher sind natürlich auch andere Kräfte am Werke, die Richtung eines neugeborenen, befriede ten Europas zu ändern, der imperialistischen Denkungsart der Welt vor 1914 wieder zum Siege zu verhelfen und mit künst lichen Bündnissen einzelne Nationen durch finanziellen und sonstigen Druck zu zwingen, sich gegen das neuerwachte Deutsch land einzustellen. Alle diese Fragen werden in den Gesprächen zwischen den beiden großen Staatsmännern wohl behandelt werden und Wege werden gesucht, um aus dem höchsten Verantwortungs bewußtsein für das Lebensnotwendige der eigenen Nation und für die Lebensnotwendigkeiten des ganzen Europas heraus sich über das Erforderliche zu einigen, lieber die Reise des Füh rers sind die ungewöhnlichsten Kombinationen bereits in der deutschfeindlichen Hetzpresfe erschienen, in einer Presse, die ihre sogenannte Freiheit nicht dazu benutzt, um die Fragen Europas einer friedlichen Löfung entgegenzusühren, sondern nur, um ihren Geldgebern zu neuen Geschäften zu verhelfen und das Verhältnis zwischen den Nationen zu vergiften. All diefe Ver dächtigungen einer wutersüllten, sterbenden Welt werden an den beiden schon geschichtlichen Persönlichkeiten Hitlers und Mussolinis abgleiten. Vielmehr richten sich die Blicke aller gut meinenden europäischen Völker und ihrer verständigungsbe- reiten Führer voll Hoffnung auf die Unterredung zwischen dem Führer des Faschismus und dem Führer des Nationalsozialis mus. Das erwachte Deutschland aber grüßt seinen Führer und Volkskanzler besonders auch in diesen Tagen und steht ein mütig wie immer und entschlossener denn je zu jedem seiner I Beschlüsse und weiß, daß niemals Deutschlands Schicksal in j besseren Händen ruhte, als in den Händen Adolf Hitlers. Reichsminister Ir. Goebbels in MW« Andrang der Menge vor der deutschen Botschaft. Reichsminister für Volksaufklärung und Propaganda Dr. Goebbels ist nach etwa dreistündigem Flug auf dem Warschauer Flughafen mit den Herren seiner Be gleitung im Großflugzeug „Generalfeldmarschall von Hindenburg" gelandet. In seiner Begleitung befinden sich u. a. sein persön licher Referent, Ministerialrat Hanke, Prinz Schaum burg-Lippe, der stellvertretende Pressechef der Reichs regierung, Ministerialrat Dr. Jahncke, der Führer des Reichsverbandes der Deutschen Presse, Gruppenführer Weitz, mehrere deutsche Journalisten und GrafDem binski von der Polnischen Telegraphenagentur. Der deutsche Gesandte von Moltke mit den Mit gliedern der Gesandtschaft, Vertreter der polnischen Regie rung und mehrerer Warschauer Behörden sowie polnische und deutsche Pressevertreter erwarteten das Flugzeug. Un mittelbar nach der Landung wurde Reichsminister Doktor Goebbels von dem deutschen Gesandten von Moltke, Innenminister Pieracki als dem Vertreter der polni schen Regierung und Ministerialdirektor Dembicki, dem Kabinettschef des Autzenministers, sowie von dem Woje- woden von Warschau, Jaroszewicz, begrüßt. Weiter waren die Vertreter der polnischen Presse mit dem Chef redakteur der Polnischen Telegraphenagentur, Obarski, er schienen. Zahlreiche Bildreporter und dre Tonwochenschau aufnahme der Polnischen Telegraphenagentur hielten die Ankunft des Flugzeuges im Bilde fest. Dr. Goebbels wohnt in den Räumen der deut schen Gesandtschaft. Die Straße, in der sich die deutsche Gesandtschaft befindet, ist das Ziel zahlreicher Neugieriger, die von den Balkons und anderen günstigen Plätzen aus den deutschen Minister sehen möchten. Als Vertreter der NSDAP, begrüßten der Landesführer der NSDAP, aus Bromberg, Bernat, und der Ortsgruppenführer Bürgam den Reichspropa gandaminister. Unter den Mitgliedern der deutschen Ge sandtschaft befanden sich auch der dem/che Militärattache, Generalleutnant Schindler, mit seinem Adjutanten Hauptmann Kinzel. Im Namen der Gastgeber begrüßte Professor Zie linkst, der Präsident der Jntellektuellen-Union, den Galt. in Angriff nimmt, daß die nationalsozialistische Bewegung, deren Gliederung sie ist, stolz darauf sein darf. L^Lmu^S Lü LL.LM a.N,r^ Das Tagesgespräch von Europa. Der Besuch des Reichsministers Dr. Goebbels in Warschau. Schon die gerüchtweise Ankündigung des Besuchs von Dr. Goebbels hatte in der polnischen Hauptstadt und im ganzen Lande stärkstes Interesse gefunden. Es ist nicht übertrieben, wenn gesagt wird, daß der Name von Dr. Goebbels zweifellos zu den populärsten in Polen gehört. Man hat ihn dort namentlich in den letzten Monaten immer mehr als einen der hervorragendsten und bedeutendsten Vertreter des neuen Deutschland schätzen ge lernt. Nicht zuletzt haben hierzu auch die polnischen Journalisten beigetragen, die in den Berichten über ihre Deutschlandfahrt ausnahmslos ihre nachhaltigen Eindrücke von der Persönlichkeit des Reichspropagandaministers, seiner seltenen Rednergabe und seinen großen Verdiensten mit anerkennender Würdigung zum Ausdruck brachten. Während Dr. Goebbels^ vor der deutsch-polnkschen Verständigung in der Hauptsache eigentlich nur als Nationalsozialist und Vertreter einer revolutionären Be wegung in der polnischen Presse beurteilt wurde, fand er in den letzten Monaten immer mehr als eirier der bedeutend sten Männer des Dritten Reiches namentlich in der Regie rungspresse aufrichtige Achtung und Anerkennung. Zwar ist die öffentliche Meinung in Polen nicht ganz einheitlich. Aber eins steht unerschütterlich fest: das große Interesse für die Persönlichkeit und den Vortrag von Dr. Goebbels vor der Jntellektuellen-Union über das Thema „Das nationalsozialistische Deutschland als Faktor des europäi schen Friedens" ist ungeteilt und beherrschtfaftaus- nahmslos das Tagesgespräch. Nach gewissen Berichten in der polnischen Presse zu urteilen, ist der Besuch von Dr. Goebbels in Polen aber auch in Paris, Genf, Moskau und anderen Hauptstädte» Hauptgcgcnstand der öffentlichen Diskussion. In diesem Zusammenhang scheint man namentlich in Paris und Moskau Anlaß gefunden zu haben, sich mit der polnischen Außenpolitik zum Teil wenig anerkennend zu befassen. Das wird auf die Entwicklung der deutsch-pol nischen Verständigung und auf den Zweck des Aufenthaltes von Dr. Goebbels in Warschau keinen Einfluß haben. Diese Meinung scheint vor allen Dingen auch in Warschauer maßgeblichen politischen Kreisen durchweg vor- MerMeH.,