Suche löschen...
Wilsdruffer Tageblatt : 28.06.1934
- Erscheinungsdatum
- 1934-06-28
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1782027106-193406284
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1782027106-19340628
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1782027106-19340628
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Bestände des Heimatmuseums der Stadt Wilsdruff und des Archivs der Stadt Wilsdruff
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Wilsdruffer Tageblatt
-
Jahr
1934
-
Monat
1934-06
- Tag 1934-06-28
-
Monat
1934-06
-
Jahr
1934
- Titel
- Wilsdruffer Tageblatt : 28.06.1934
- Autor
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Baken kn der freien Elbe. Die Bekanntmachung der Amts- Hauptmannschaft Meißen als Elbstromamt „Baden in der freW Elbe" vom 31. 5. 1933 wird wie folgt geändert: „In tz 2 wechen unter III die Buchstaben b und c gestrichen. An ihre Stelle tritt folgender neuer Buchstabe b: „190 Meter oberhalb der Teilkläranlage Meißcn-Spaar bis 200 Meter unterhalb der Knorre einschl. des Meißner Winterhafens (Stromquer schnitt 1150 bis 1218)". Die jetzigen Buchstaben d bis h lauten künftig c bis g. — Durch diese Regelung wird das Baden in der freien Elbe auf der genannten Elbftreckc mit sofortiger Wirkung verboten. Achtet auf Insektenstiche! Die Gefährlichkeit der Insekten stiche, denen man in der wärmeren Jahreszeit wieder ausge setzt ist, scheint noch immer nicht genügend bekannt zu sein. Die Insekten, die sich auf unsere Haut setzen, nähren sich nicht nur von den Säften lebender, sondern auch toter Tiere, saugen also gelegentlich sogenanntes Leichengift; durch die Insekten stiche kann derartiges Gift auf den Menschen übertragen wer den, was auch schon den Tod der Betroffenen zur Folge hatte. Zunächst hilft als bestes Mittel Salmiakgeist, den man sofort in die Wunde reibt. Es empfiehlt sich daher, auf Spaziergän gen und Wanderungen stets ein Fläschchen Salmiakgeist bei sich zu tragen. Treten nach Insektenstichen starke Schwellungen auf, dann ziehe man sofort den Arzt zu Rate. Warnung vor Zuzug nach Berlin! Das Arbeitsamt Mei ßen teilt mit: Es ist immer noch zu wenig bekannt, daß nach dem Gesetz zur Regelung des Arbeitseinsatzes vom 15. Mai 1934 und der dazu ergangenen Anordnung für die Stadtge meinde Berlin vom 17. Mai 1934 (abgedruckt im Reichsan zeiger Nr. 114 vom 18. Mai 1934) die Arbeitsaufnahme für Personen, die am 18. Mai in der Stadtgemeinde Berlin und den umliegenden Gemeinden keinen Wohnort hatten, nur mit Zustimmung der zuständigen Arbeitsämter erfolgen kann. Ar beitsuchende werden daher dringend davor gewarnt, ohne Zu stimmung eines Berliner Arbeitsamtes zur Arbeitsaufnahme nach Berlin zuzuziehen. Wegfall des Lichtbildrahmcnzwangcs für Zeitkarten bei der Reichsbahn. Vom 1. Juli 1934 ab entfällt für Zeit karten (Monats-, Schülermonats-, Teilmonats-, Arbeiter- Wochen- und Angestclltenwochenkarten) der Lichtbild- ^ahmenzwang. Die Karten sind nur gültig, wenn sie vom Inhaber mit Tinte oder Tintenstift unterschrieben sind. -3or- und Familienname müssen ausgeschrieben sein. Die Unterschrift ist auf Verlangen zu wiederholen. Nach Ab lauf der Geltungsdauer sind die Zeitkarten an der Bahn steigsperre abzugeben. Künftig werden die Zeitkarten an den Bahnsteigsperren zu bestimmten Zeiten gelocht. Um Stockungen an den Bahnsteigsperren zu vermeiden, müssen die Zeitkarten dort stets ohne Schutzhüllen vorgezeigt werden. Preise für Frühkartoffeln. Die Landesbauernschast wachsen gibt nachstehend die Preise für Frühkartoffeln für die Zeit vom 28. bis 30. Juni 1934 bekannt: a) für geschlossene Anbaugcbiete bei Abgabe durch die Bezirks- berlriebsstellen an die Verteiler 6,70 Mark; b) für nicht- gIchlossene Anbaugebiete bei Abgabe des Erzeugers au -ugelassenen Verteiler 6,34 Mark; für ausländische -Lare ab Grenzstation 6,70 Mark. Die vorstehend gcnann- ten Preis? gelten in Mark für 50 Kg. ausschlicklich Sack; ue dürfen nicht unterschritten werden. Der Verkaufstag W zur den Preis maßgebend. Ambach/Oeffentliche Versammlung. Am vergangenen Frei lag war zu einer öffentlichen Versammlung der NSDAP., zu rcr als Redner Ortsgruppcnführer Hermann Müller-Dresden gewonnen worden war, eingeladen worden. Leider war der -csuch sehr mäßig; wahrscheinlich glauben die meisten, es nicht mehr oder überhaupt nicht nötig zu haben, einer Ausklärungs- kersammlung beizuwohnen, da der Staat ja gerettet sei. Doch M Kritik und Nörgelei und dergleichen mehr nehmen sich so viele von ihnen das Recht. Dies betonte der Redner auch gleich eingangs und leitete so zu seinem Vortrag „Ueber die Lage und gegen Miesmacher, Kritikaster und Nörgler" über. Es gelte, das regste Interesse aller am Ausbau zu wecken, jeder muß mithelfen. Scharf sei alle passive Resistenz, die sich auch jetzt stark bei den Vereinen, wie sie auch heißen mögen, zeige, abzu wehren, denn nicht ein Verein — und mag er sich noch so national aufblascn — hat unser Volk und Vaterland vor dem Abgrund bewahrt. Es ist das Recht und die Pflicht der Be wegung, gegen alle Quertreiberei und sonstige Gegner ener- L'ich, zu Felde zu ziehen und sie bloßzustellcn, wo man sie üifst, gegebenenfalls ihnen das Handwerk durch verdiente Eckutzhasi zu legen. Es ist als erste Angabe die selbstverständ- uche MA des Staates gewesen, den deutschen Nährstand ^wermstellen. Damit gehe Hand in Hand die Besiedelungspo- ustst besonders im Osten, um brachliegendes Land urbar zu Machen und den offenen Osten zu schützen. Wenn gesagt werde, Wan sei sich in der Iudcnsrage nicht treu geblieben, so bedenke Man, daß bei sofortiger Schließung der Iudcngeschäftc, be sonders der Warenhäuser, hunderttausende deutscher Volksge- vossen um Löhn und Brot gekommen wären. Ob wohl diese Kritiker und Nörgler bereit wären, diese Volksgenossen dann w Brot und Lohn zu nehmen? Außerdem macht sich schon ein Abwandern vieler Juden bemerkbar und durch Neichsgesetz sind sckon wichtigste Belange (es sei nur auf die Gesetze zur Wiederherstellung des Berufsbeamtentums und die Zulassung von Juden zum Studium hingewiescn) geregelt worden. Die dringendste Aufgabe ist gegenwärtig die Behebung der Ar beitslosigkeit, da können nicht neue Arbeitslose geschaffen wer den. Kritisiert und benörgelt oder gar sabotiert wird auch die Arbeitsschlacht. Wohl wird das Geld hierzu durch Kredite be schafft, aber nicht wie durch die vergangenen Regierungen vom Ausland, sondern im Inland. Dadurch wird nicht nur dem furchtbaren Zinscndicnst vorgebeugt, sondern die Inlandswirt schaft belebt, und mit Wirtschaftshebung — wie sie sich in vie len Mirtschatsgcbietcn erfolgreich bemerkbar macht — werden auch die Staatsfinanzen saniert. Es werden somit Wechsel auf den Fleiß und die Tüchtigkeit des deutschen Arbeiters — so wohl des der Faust als auch des der Stirn — gezogen. Die Regierung beschreitet auch nicht den Weg der Erhöhung des Zahlungsmittclumlauscs — beugt alsö einer Inslation von An fang an vor —, gestützt auf das Vertrauen des Volkes. De- fien, die das Tempo der Entwickümg sich zu kritisieren er lauben, sei gesagt, daß sich die Wirtschaftslage eines Staates wcht von der Ladenkasse eines einzelnen beleuchten läßt. Das Ziel ist gegenwärtig: jedem Deutschen erst eine Arbeit — dann jedem seine Arbeit. Zuletzt ging der Redner scharf ins Gericht wü der sogenannten Intelligenz, die alles über den Krad der "udung meßen will. Denen sei gesagt, daß die äußere Schale wchts taugt, wenn der innere Mensch hohl und faul ist. Ein Charakter nur kann als wahrer Volksgenosse gelten und hat das Recht zu ehrlicher Kritik, die auch nie verfehlt sein wird. Den trefflichen Ausführungen wurde verdienter Beifall gezollt. Ter Ortsgruppenleiter schloß die Versammlung mit einem Sieg Heil auf unseren Führer. Mendorf. Einbrecher am Werke. Gegen 23.45 Uhr des 23. Juni kamen die am Bahnhöfe Ullendorf-Röhrsdorf wohnenden A. T. und M. L. nach Haufe. Bei dieser Gelegen heit mußten sie die Wahrnehmung machen, daß in der kaum 80 Meter von ihnen entfernt gelegenen Getreideniederlage der Firma Louis Seidel-Wilsdruff Licht war. Aus diesem Anlässe wurde nachgesehen, was in der Niederlage wohl los sei. Zu ihrem Erstaunen mußten sie feststellen, daß im Geschäfts räume Einbrecher am Werke waren. Daraufhin haben sich mehrere in der anliegenden Gastwirtschaft gewesene Personen postiert, und die Gendarmerie wurde mit dem Kraftwagen geholt/Bei ihrem Eintreffen mußte die Feststellung gemacht werden, daß die Einbrecher, vermutlich kommen zwei Perso nen als Täter in Frage, wahrscheinlich in Richtung Wilsdruff das Weite gesucht und gefunden hatten. Aus diesem Grunde wurde die Verfolgung bis nach Grumbach ausgenommen, ohne daß die Täter gestellt werden konnten. Es stellte sich heraus, daß sie mit roher Gewalt die Tür des Geschäftsraumes erbro chen batten. Bei den Arbeiten am Geldschranke dürften sie ge stört worden sein. Gestohlen wurde nichts. Wer zu dieser Tat Sachsen und Nachbarschaft. Wasserwirtschaft und Landeskultur im nationalsozialistischen Staat. Am 29. Juni im Rundfunk. Die Landesbauernschaft Sachsen teilt mit: Ueber das Thema „Die Aufgaben der Wasserwirtschaft und Landes kultur im nationalsozialistischen Staat" wird der Sonder beauftragte für Landeskultur im Reichsministerium für Ernährung und Landwirtschaft, Staatsminister I. Riecke (Detmold), am Freitag, 29. Juni, 22,30 Uhr, im Deutsch landsender einen Rundfunkvortrag halten. In diesem Vor trag wird sich der Staatsminister mit der Stellung des Nationalsozialismus zur Wasserwirtschaft und Landes kultur auseinandersetzen und auf die Aufgaben Hinweisen, die dem nationalsozialistischen Staat auf diesem Gebiet gestellt sind. Der Vortrag wird nicht nur in Kreisen der auf dem Gebiete der Wasserwirtschaft und Landeskultur Berufstätigen mit Spannung erwartet, sondern darf das Interesse des gesamten deutschen Bauernstandes bean spruchen, weil die Reichsregierung eine geregelte Wasser wirtschaft und Landeskultur als eine der wichtigsten Vor aussetzungen für unseren Wiederaufstieg ansieht und des halb gewillt ist, dieser im liberalistischen Zeitalter stark vernachlässigten Staatsaufgabe ihre besondere Aufmerk samkeit zuteil werden zu lassen. Siebenlehn. Bürgermeister Wunderlich beabsichtigt, Ende nächsten Monats sein Amt niederzulegen und in den Ruhestand zu treten, nachdem er eine 40jährige Dienstzeit vollendet hat. Von dieser Absicht gab er dem Stadtverordne- tenköllegium in der letzten Sitzung Kenntnis, und es wurde die Pensionierung antragsgemäß ausgesprochen. In der Zwi schenzeit ist Bürgermeister Wunderlich beurlaubt. Meißen. In der ordentlichen Generalversammlung der Meißner Ofen- und Porzellanfabrik (vorm. L. Teichert) ver traten 13 Aktionäre 1369 00 RM. Stammakticnkapital so wie das Vorzugsaktienkapital von 20 000 RM. Der Abschluß wurde gemäß den Vorschlägen der Verwaltung einstimmig ge nehmigt. Der Vorsitzende gab noch bekannt, daß die Besserung im Geschäftsgänge bis heute angehalten habe. Die Beschäfti gung spiegelt sich in der Zahl der Belegschaft wider, die gegen über dem Tiefstände am 1. März 1932 von 610 auf 1650 Köpfe Ende Mai 1934 (also um 1040) gestiegen ist. Meisten. Das Ende des Oberauer Tun nels. Jetzt wurde im Rahmen der Abbruchsarbeiten des Oberauer Tunnels das letzte, etwa 20 Meter lange Stück des Gewölbes mit dem Mittelblock der Osteinfahrt ge sprengt. Es wird nun nur noch wenige Tage dauern, bis mit Hilfe des Baggers auch die letzten Reste des ältesten deutschen Eisenbahntunuels beseitigt sein werden. Meisten. Fisch sterben. In der Elbe wurden zahlreiche tote Fische beobachtet. Auch in der Röder bei Großenhain hat sich ein großes Fischsterben bemerkbar gemacht. Man vermutet, daß giftige Betriebsabwässer das Fischstcrben verursacht haben. Auch das durch den nied rigen Wasserstand der Flußläufe schmutzig gewordene Wasser dürfte zu dem Verenden der Fische beigetragen haben. Dresden. 500 Stare fliegen nach mourr- ten. Ein interessantes Experiment im Dienste der Er forschung des Vogelfluges wurde in Dresden durchgeführt. Die Vogelwarte Rossitten hatte dem Dresdner Zoologi schen Garten in eigens dazu hergerichteten Kisten 500 le bende Stare übersandt. Die Stare wurden nun, nachdem sie mit kleinen Ringen am Fußgelenk versehen worden waren, zu gleicher Zeit freigelassen. In Rofsitten werden die Tierchen bei ihrer Ankunft wieder eingefangen werden. Dresden. Aufgeklärter Raubmord. Erft jetzt konnte das schwere Verbrechen, das sich am dritten Ofterfeiertag d. I. in der Berggießhübler Straße zutrug, aufgeklärt werden, nachdem das Kriminalamt ausreichende Indizien für die Täterschaft eines bekannten nnd schweren Verbrechers, des Paul Gebhardt, zusammentragen konnte, der sich am 9. Juni 1934 bei dem Versuch seiner Fest nahme in Jeßnitz bei Dessau nach einem längeren Feuer gefecht mit Polizeibeamten erschossen hat. Gebhardt war als Täter zu einer großen Reihe schwerer Einbrüche und zu dem Raubüberfall in Halbendorf bei Bautzen vom 20. Februar 1934, bei dem eine Gastwirtsfraü mit dem Beil niedergeschlagen worden war, bereits einwandfrei festgestellt worden. Pirna. Die Gottleubaregulierung voll endet. Die Arbeiten zur Instandsetzung und Regulie rung der Gottleuba werden im Laufe dieser Woche hier beendet. Tie Arbeiten, die am 2. November 1933 begonnen worden waren, verursachten einen Kostenaufwand von rund 165 000 Mark. Die regulierte Gottleubastrecke ist un gefähr 640 Meter laug. In Anwesenheit von Kreisleiter Sterzing sand eine kleine Feier statt, bei der Stadtrat Kühn auf die Bedeutung des geschaffenen Werkes hin wies. Nostwein. Zugunfall. Auf dem Bahnhof Ber bersdorf entgleisten Lokomotive und Packwagen eines Güterzuges, den der Personenzug in Berbersdorf über holte, und sperrten dadurch das Nebengleis. Mit dem Autobus wurden die Fahrgäste nach Roßwein und Dö beln weiterbefördert, wo sie Zuganschluß fanden. Angaben machen kann, die zur Ermittlung der Täter führen können, wolle seine Wahrnehmungen dem Gendarmerieposten Taubenheim übermitteln. Braunsdorf. SchulausschuWtzung. In der ersten öffent lichen Schulausschußsitzung in diesem Jahre wurde beschlossen, am Sonntag den 8. Juli ein Schulfest abzuhalten. Braunsdorf. Die Ernte hat mit dem Abschnitt der Win tergerste auf hiesigem Rittergut ihren Anfang genommen. —> Die infolge der Trockenheit sehr mieß ausgefallene Erdbeer ernte geht ihrem Ende entgegen. — Die Kirschenernte ist als' gut zu bezeichnen. — Das Sommergetreide steht wenig Ertrag versprechend in den Körnern, vorwiegend aber im Stroh. Für die Hackfrüchte wird der jetzt in ergiebiger Weise gefallene Regen noch Retter in der Not werden, desgleichen auch für das übrige Obst. Hoffentlich wirkt er sich auch noch auf den Gras- und Kleewuchs aus, damit der Futterkorb bei den Tie ren, der jetzt recht hoch hängt, wieder niedriger gehangen werden kann. Wetterbericht. Vorhersage der Sächsischen Landeswetterwarke für den 29. Juni: Wechselhaft bewölkt. Gewitterneigung, zeitweise Niederschläge, etwas kühl. Zeitweilig auffrischende, nach Nord- westcn drehende Winde. Radeberg. Beim Baden ertrunken. Der 13-, jährige Schulknabe Hans Lehmann ist im hiesigen Stadt-, bad in der Abteilung für Nichtschwimmer von einem Ohnmachtsanfall befallen worden, lautlos untergegangcn und ertrunken, denn fein Verschwinden ist von keiner der zahlreich anwesenden Personen bemerkt worden. Erst am nächsten Morgen wurde die Leiche im Stadtbad fest-? gestellt und geborgen. Bautzen. Hundertjährige Schule. Dis Schule in Oppitz bei Milkel kann in diesem Jahre auf ein hundertjähriges Bestehen zurückblicken. Aus diesem Anlaß soll am 22. Juli ein Heimat- und Schulfest den anstaltet werden. Leisnig. Fuchsplage. Bei einem Bauern in Langenau wurden durch Füchse 16 kleine Enten abgewürgt und 14 mitgenommen; bei einem anderen wurden 24 Hühner gestohlen und 21 mitgenommen. Bis jetzt konnte erst ein Fuchs gefangen werden. Penig. Tödlicher Unfall. Auf der Straße nach Steinbach fuhr der Motorradfahrer Hennig aus Falken stein mit einem Lastkraftwagen zusammen. Hennig erlitt schwere Kopf- und andere Verletzungen, denen er erlag. Frankenberg. Ehrung der 1919 ermorde-, ten Reichswehrsoldaten. Die Ortsgruppen Chemnitz und Frankenberg des Reichsbundes ehemaliger Berufssoldaten gedachten in besonderer Weise der neun Opfer der blutigen Straßenkämpfe am 8. August 1919 in Chemnitz, die auf dem Friedhof in Frankenberg beerdigt werden mußten, da seinerzeit der rote Mob nicht einmal die Beerdigung der von ihm ermordeten Angehörigen der Reichswehr in Chemnitz zuließ. 21 tote und 88 schwerver- wundcte Soldaten waren das traurige Ergebnis jenes „blutigen Freitags von Chemnitz". Zwölf der Gefallenen wurden in ihre Heimat übergeführt. Nun marschierten die Ortsgruppen gemeinsam mit einigen Angehörigen der Toten, einer Abordnung des Infanterie-Regiments 11,' Verbänden der SA., des Arbeitsdienstes usw. an den Gräbern auf, wo Pfarrer Stenz, der vor 15 Jahren die Toten trotz aller Störungsvcrsuche würdig beerdigt hatte, eine ergreifende Ansprache hielt. An den Gräbern wur* den zahlreiche Kränze nicdergelcgt. Augustusburg. Naturtheater. Die Naturbühnej unterhalb der Augustusburg ist mit Schönherrs „Glaube und Heimat" eröffnet worden. Um das Naturtheater h it sich die Künstlerschaft des Freiberger Stadttheaters unter Direktor Moosbaucr besonders verdient gemacht. Chemnitz. Neuer Polizeipräsident. Polizei major Schubert (Chemnitz) wurde mit Wirkung ab 26. Juni zum kommissarischen Polizeipräsidenten von Chemnitz ernannt. Wolkenstein. Greisin überfahren. Bei dem Ueberqueren der Straße geriet eine 77 Jahre alte Renten-? empfüngerin vor ein Motorrad, wurde 15 Meter weit ge, schleift und gegen einen Haufen Pflastersteine aeschlsudertz Die Verunglückte erlitt Schädel- und Knochenbrüchs und war auf der Stelle tot. Der Motorradfahrer wurde leicht verletzt. Scheibenberg. Ausgebrochener Schwer-?' Verbrecher. Der im hiesigen Landgerichtsgefängnis nach Verübung zahlreicher schwerer Einbrüche unterge-, brachte Karl Richard Poller ist bei der Vorführung aus einem zufällig dastehenden Fahrrads entwichen. Zschopau. Der Ochse aus dem Dache.Jn der Nähe des Schlachthofcs riß sich ein 17 Zentner schweres Ochse von dem ihn führenden Fleischerlehrling los, klet-j terte hinter den Umkleideräumen der Sportvereine hermm übersprang zwei meterhohe Hindernisse und erschien schließ-t lich auf dem Dach eines Waschhauses, das jedoch füx solche Last nicht eingerichtet war, so daß das schwere Tier durchbrach. Das Dach mußte abgestützt und der Ochse dann aus seiner schwierigen Lage befreit werden. Doch auch jetztj konnte er erst mit Hilfe eines Eimers kalten Wassers dazu bewogen werden, seinen Platz zu verlassen. Er wurde dar aufhin in den Schlachthof gebracht. Lichtenstein - Callnbcrg. Kirchenweihe. HteS wurde die erneuerte Lutherkirche mit der neuen Orgel durch Landesbischof Coch feierlich eingeweiht. Am Nach-, mittag fand ein Kirchenkonzert statt. Glauchau. 6 4 K h f f h ä u s c r f a h n e n geweiht. Der Bezirk Glauchau in: Reichskriegerbund „Kyffhäuser' hielt im Beisein zahlreicher Fcstgäste seine 60-Jahrfeier ab. Das Jubiläum erhielt eine besondere Note durch die Weihe von 64 neuen Kyffhäuserfahnen. An die Festsitzung schloß sich ein eindrucksvoller Festzug durch die Stadt an. Oie Elbe steigt wieder! Infolge der Oeffnung der Staustufe bei Lobositz und im Ouellgebiet der Elbe eingetretener außerordentlich starker Niederschläge ist bei Aussig ein Anwachsen des Pegelstandes um etwa 60 Zentimeter zu verzeichnen, so daß auch in Dresden, wo der Pegclstand zuletzt minus 262 Zentimeter betrug, mit 30 bis 40 Zentimeter Wuchs zu rechnen sein dürfte. Jedenfalls wird die Sächsisch- Böhmifche Dampfschiffahrts-A.-G. den Betrieb auf der gesamten deutschen Strecke zwischen Herrnskretschcn und Mühlberg fahrplanmäßig aufnehmen. Ob und wann die Dampfer auch auf der böhmischen Elbestrecke wieder ver kehren werden können, wird noch erneuter Beschlußfassung unterliegen.
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)